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Aufnehmen in Schwarz-weiß mit DSLR

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**********chter Mann
551 Beiträge
Themenersteller 
Aufnehmen in Schwarz-weiß mit DSLR
Hallo zusammen,

Zuerst und vorneweg: meine Frage ist eine wirkliche Verständnisfrage und keine Wertung oder ein Bezweifeln der Sinnhaftigkeit des Vorgehens!

Ich habe in der letzten Zeit immer wieder gesehen, das Fotografen auf ihren DSLRs eine Einstellung haben, um Aufnahmen direkt in einem Schwarz-Weiß-Profil zu schießen.

Ich verstehe nicht, weswegen das getan wird - kann mir das vielleicht jemand erläutern?

Meine Sicht (die - wie immer - auch falsch sein kann) ist folgende:

Wenn ich mit meiner Kamera die Bilder in Farbe aufnehme und die Kamera so wenig wie möglich rumrechnen lasse, dann habe ich die maximale Menge an Bilddaten. Damit kann ich dann in der Nachbearbeitung (mit welchem Tool auch immer) doch hervorragend alles umrechnen. Ein in s/w aufgenommenes Bild kann ich aber nicht mehr farbig machen. Also Schränke ich mixh damit doch ein...

Oder?

Wo ist mein Denkfehler bzw. was übersehe ich?

Ich hatte leider keine Gelegenheit die Fotokollegen das direkt zu fragen. Daher dieser Post.

Fragende Grüße,
DerDichter
Strumpfsaum
********oter Mann
370 Beiträge
Für ein RAW hast Du wohl recht. Wer aber in JPEG fotografiert, bekommt über das interne Monochrombild eine direkte Graustufenumsetzung. So ein Pixel nimmt ja zweierlei Information auf : Einen Helligkeitswert und dazu den aus dem Pattern resultierenden Farbwert. Ein grünsensibilisiertes Pixel speichert also von "pistaziengrün" über "apfelgrün" und "grasgrün" bis zu "tannengrün" und "flaschengrün". Wenn der Prozessor aber weiß, daß die Farbwerte egal sind, setzt er alle diese Informationen direkt in Graustufen um, ohne ein helles Gelbpixel und ein helles Grünpixel zu "Limette" verschmelzen zu müssen, oder ein "flaschengrün" und ein "stahlblau" zu "petrol". Dann wird die "Nachbarschaft" von 3 Pixeln in burgunderrot zu 7 Pixeln in dottergelb nicht erst ins jpeg verschmolzen, um dann später am PC in Graustufen überführt zu werden, sondern der Prozessor setzt direkt von Schwarz bis Weiß in Graustufen um, was dann in der Betrachtung auch mehr Schärfe erzeugt, weil das Bildbearbeitungsprogramm im PC dann nicht erst noch aus "flieder" und "apricot" womöglich 2 unterschiedliche Graustufen und damit einen weicheren, kontrastärmeren Bildeindruck erstellt.
Profilbild
**********chter Mann
551 Beiträge
Themenersteller 
Danke für die Anschauliche Antwort, die mir auch einleuchtet.

Wahrscheinlich liegt es daran, das ich in der Tat grundsätzlich RAW aufzeichne und das immer in Bestmöglicher Qualität.

Besten Dank!
*********aler Mann
276 Beiträge
Also....

Wichtig ist die Frage ob auf der Karte auch ein Raw gespeichert wird - das würde auch wenn man die Kamera auf Monochrom einstellt immer noch alle Farb-Infos enthalten. Speichert man nur auf JPG - ist es "fertig" gebacken ohne Farbe...

https://www.fotowissen.eu/schwarzweiss-fotos/

Warum sollte man also rein JPG gleich in SW umsetzen lassen?

1.) Schnell und Bequem ohne Rumrechnen - ähnlich den Agentur-Fotografen am Fußballfeld die gleich "uploaden"...
2.) Analoger Workflow - also mit Filterpaket vor der Linse "wie man es früher gemacht hat" (wobei da mir das Raw auch lieb wäre)

Warum sollte man Monochrom einstellen - aber das Raw mit Farbe speichern?

1.) Die Vorschau am Display gibt einen besseren Eindruck des Looks - mit oder ohne Filterpaket sieht man gleich wie es später in einer Bearbeitung aussehen könnte
2.) Fotografen mit Seh-Schwäche (diverse Formen und Stufen der Beeinträchtigung der Farb-Erkennung)

Ich selbst hab meine Canon so eingestellt - dass der Bildstil möglichst neutral und ohne Verbesserung/Magie die Anzeige generiert - um die Vorschau und damit das Histogramm möchlichst nah am Raw zu haben zur besseren Beurteilung der Belichtung am Display und am anhand der Vorschau gezeigten Histogramms.

Insgesamt - die Wege ein SW Bild zu bekommen - sind derer Viele - einfach nur die Sättigung auf Null zu drehen ist nur einer von diesen Vielen Wegen.
Der Bild Look kann durch Filterpakete massiv beeinflusst werden - entweder gleich vor der Linse bei der Aufnahme oder auch in vielen guten Programmen digital danach. Zum Beispiel gerade die Farbe des blauen Himmels kann je nach Weg eher ein leichter grauer Schleier werden oder eben massive Schwarze Masse mit kontrastreichen weissen Wolken. Hier kann man viel herausholen aus dem "einfachen" Schwarz-Weiss...

Was ich persönlich gerne mache - ist die Umsetzung mit Filtern auf Blitz und Objektiv bereits bei der Aufnahme - ein bisschen Rot hier und da - danach nur ein klein wenig bearbeiten - und man bekommt herrliche Portraits ohne die Grosse Photoshop Maschine anwerfen zu müssen....
*****div Frau
7.980 Beiträge
Bei mir ist es einfach Stimmungssache. Es gibt Situationen, bei denen mir S/W mehr gibt. Ich will gar nicht alle Informationen auf dem Bild haben.

In einer anderen Fotogruppe wurde gefragt, welche besonderen Kreativprogramme die Kameras der Gruppenmitglieder haben und wie sich die dann auswirken. Ich musste erst suchen und ausprobieren, um festzustellen, während ich durchaus das Monochrom nutze, ist der Rest für mich wirklich eher dazu gedacht, Bildinformation zu verlieren.

Bereits früher zu analogen Zeiten habe ich ab und an S/W Filme genutzt. Vielleicht ist es einfach unbewusst auch eine Hommage an früher.
*********erst Mann
4.045 Beiträge
Zurück zum s/w-Film ?
obengenanntes stimmt zwar, aber gestalterisch hat das direkte Monochrome fotografieren den Nachteil, dass man dann wieder, wie zu Analogzeiten ein Paket Farbfilter rumschleppen muss.
Ein Haus aus roten Ziegeln auf der grünen Wiese wird grau, das rote Haus auch. Kein Kontrast mehr. Um den natürlichen Kontrast herzustellen muss ich entweder einen Grünfilter aufschrauben, damit das Gras heller und die Ziegel dunkler werden, oder einen Rotfilter um das Haus heller und die Wiese dunkler werden zu lassen.
Das gleiche gilt für den den Himmel um Wolken besser zu Geltung bringen. Da geht es dann wie in Analogzeiten los mit Gelb, Orange oder Rotfilter und die Entscheidung, welcher jetzt am passenden wäre.
In der Digitalfotografie kann ich mir das alles schenken, weil ich gemütlich am PC mittels Kanalmixer das farbige Bild im Kontrast bearbeiten kann . Da bewege ich nur einen Schieberegler und schon sehe ich wie rote Haus sich von der Wiese abhebt, der Himmel dunkler wird und sich die Wolken abheben, der Hautton des nackten Mädchens auf weißen Sonnenliege dunkler wird etc. Anbei mal ein Beispiel von starker Bräunung durch Kanalmixer.
******ova Paar
265 Beiträge
Moin zusammen, ich fotografiere nur in RAW, jpg ist für mich ein vollkommen überflüssig Format, das mal nur Vorweg. Da ich im Vorfeld weis, was ich in Farbe mache, und was in SW, stelle ich die Kamera halt um, damit ich schon mal einen Eindruck bekomme, ob es wirklich so aussieht wie ich mir das ausgedacht habe
***um Mann
540 Beiträge
Schwarz/Weiss ist ja nicht Schwarz/Weiss, nur weil mir meine Kamera so ein Monochrom anbietet.

Da gibt es ja auch in SW 1000 Nuancen. Das lässt sich am PC/Mac alles besser erledigen, wie @*********erst schon richtig schreibt.
*********lhaus Mann
61 Beiträge
Der Vorteil, das s/w-Bild sofort nach der Aufnahme zu sehen (hierbei ist egal, ob nur jpeg oder jpeg/RAW fotografiert wird) ist, dass man sofort prüfen kann, ob die Bildgestaltung passend ist. Da es keine Farbinformationen mehr gibt, muss ja anders gestaltet werden.
Das ist vor allem für FotografInnen wichtig, die mit s/w-Fotografie nicht viel Erfahrung haben oder den Farbkreis nicht kennen und daher nicht einschätzen können, welche Auswirkungen Farbfilter (die ja zwingend- und klassischerweise verwendet werden müssen) auf das Bild haben.

Entgegen dem hier geäußerten kann aber eine Monochromaufnahme auch in der Kamera bereits mit Filtern versehen werden - bei 95% aller Digitalkameras kann man die Monochromeinstellung nämlich derart anppassen, dass die klassischen Gelb/Grün/Orange/Rot-Filter bereits bei der Aufnahme angewandt werden und bei Bedarf auch eine Tonung auf das Bild gelegt wird. Einen analogen Workflow mit Filtern im Objektiv oder vor der Kamera braucht es nicht.
*********erst Mann
4.045 Beiträge
@ Lichtspielhaus
geht begrenzt bei vielen Kameras auch. Nur wer geht denn her und ändert vor jedem Bild die Einstellungen im Menü der Kamera ? Also mir wäre das zu umständlich.
Zuhause kann ich mich in Ruhe entscheiden wie ich das Bild haben möchte und auch wieder ändern, wenn es dann doch nicht gefällt. Zusätzlich kann ich noch mit der selektiven Farbkorrektür arbeiten. Das heißt den Himmel anders filtern als den Hautton den Portraitierten.
... aktuell
*****San Mann
7.351 Beiträge
Ich habe die Einstellung s/w an der Kamera einmal ausprobiert und war mit dem Ergebnis gar nicht zufrieden.
Also weiter mit RAW, dann in s/w umwandeln. Zudem gibt es ja genügend Programme (z.B. Silver Effex Pro etc.), mit denen man wunderschöne Spielereien in s/w machen kann, ohne dass man ein Vollprofi in Sachen Bildbearbeitung sein muss. Die Effekte sind wirklich gut und die Programme oder Filter lassen sich einfach bedienen.
in die Wüste geschickt
Vintage
*********lhaus Mann
61 Beiträge
Zitat von *********erst:
@ Lichtspielhaus
geht begrenzt bei vielen Kameras auch. Nur wer geht denn her und ändert vor jedem Bild die Einstellungen im Menü der Kamera ? Also mir wäre das zu umständlich.
Zuhause kann ich mich in Ruhe entscheiden wie ich das Bild haben möchte und auch wieder ändern, wenn es dann doch nicht gefällt. Zusätzlich kann ich noch mit der selektiven Farbkorrektür arbeiten. Das heißt den Himmel anders filtern als den Hautton den Portraitierten.

Es ist ja nicht so, dass man bei gleich bleibendem Motiv mit jedem neuen Bild auch einen neuen Farbfilter wählt. Entweder weiß ich bereits vorher, wie ich mit Kontrasten arbeiten möchte und wähle dementsprechend aus (so wie in Deinem Beispiel mit dem Haus) oder mache Testaufnahmen, wenn ich (wie oben erwähnt) die Erfahrung oder das Wissen um den Farbkreis nicht habe. Und da es von den wenigen zur Verfügung stehenden Filtern in der Regel eher eine Auswahl zwischen zwei oder maximal drei ist, ist das tatsächlich schnell gemacht. Und deutlich weniger umständlich als Farbfilter physikalisch vor dem Objektiv zu platzieren, was ja hier schon als Notwendigkeit genannt wurde.

Bei was ich völlig zustimme ist die Tatsache, dass man die meiste Kontrolle in der Schwarz-Weiß-Umwandlungsfunktion gängiger Bearbeitungsprogramme hat. Aber wenn ich vor oder bei der Aufnahme nicht schon sehe, dass im Motiv störende Farb- (und damit nach einer Umwandlung Helligkeits-Akzente) im Bild vorhanden sind oder durch die vorhandenen Farben Kontraste nicht genug oder zu viel verstärkt werden, habe ich deutlich mehr Arbeit (und zumeist auch damit einhergehend: Qualitätsverlust) in der Datei.

Ergo mein Vorschlag bzw. meine Antwort an den TE, warum man bereits in der Kamera s/w einstellt: Bild machen, anhand der umgewandelten und mit Farbfilter versehenen jpg-Vorschau die Bildgestaltung beurteilen und - wer es möchte - später nach Lust, Laune und Zeit das RAW so umwandeln, wie auch immer man das bevorzugt. Oder das bereits kontrastreich vorhandene s/w-jpg behalten und zum Sport gehen oder einen Kaffee trinken *zwinker*
Strumpfsaum
********oter Mann
370 Beiträge
So wie Lichtspielhaus schreibt, würde ich auch die entsprechenden Filmsimulationen mit Filter nutzen. Bei Fujifilm gibt es Acros-Y, Acros-G und Acros-R ... je nach Wirkung der Ziegelfassade bzw. der Wiese würde ich dann Acros-R oder Acros-G, also Rotfilter bzw. Grünfilter nutzen. Das Bracketing kann man bei den meisten DSLM-Kameras auch so nutzen, daß man 3 jpegs von jeder Aufnahme, also z.B. Rotfilter-s/w, Grünfilter-s/w und dann vielleicht noch Sepia oder einer der Farbvarianten vorgeben kann.
***um Mann
540 Beiträge
@********oter Da musst du aber viel Zeit mitbringen,... um dass alles direkt vor Ort zu machen.

Für mich ist die Kamera nur das Handwerkzeug, was das Bild korrekt belichtet und korrekt scharf nach meinen Wünschen erstellt. Alles was mit Softwaremanipulation möglich ist, lässt sich dann besser am PC erledigen. Wer mag schon am kleinen Kameradisplay ein Bild beurteilen. (Mach mal einen Ausflug in die HDR-Fotografie, welche ja an der Kamera auch oft möglich ist. Da holte man am PC 1000mal mehr aus den Bildern,...)
Strumpfsaum
********oter Mann
370 Beiträge
@ penum
Von jeder Auslösung werden 3 Jpegs erstellt, die sich durch die verwendeten Farbsimulationen bzw. gemäß den Farbfiltervorgaben unterscheiden. Das können fast alle aktuellen DSLM ... die Lumix G9 und GX9 bieten sogar bis zu 7 mögliche JPEG-Konvertierungen pro Aufnahme, und eine Auswahl von 22 Farbsimulationen; neben Sepia gibt es also reichlich weitere Möglichkeiten für monochrom-getonte Bildresultate direkt aus der Kamera.
Das Herausholen am PC ... wenn man davon wenig oder keine Ahnung hat, ist die kamerainterne Umwandlung doch auch eine Lösung ...? !
Ella 4. © Foto und Bildbearbeitung: Munewari
Model: Ella (nicht im JC)
*********afie Paar
159 Beiträge
Ich fotografiere immer in Raw/jpeg. Das Raw hat alle Infos und Farben.
Ich benutze die Monochrom-Funktion gerne, wenn ich im Studio arbeite und bereits vorher weiß, dass das Endergebnis in S/W sein soll. Dann kann ich das Licht figur-modellierend setzen und kann schneller sehen, ob z.B. die Haare vor dem Hintergrund absaufen.

Tenyo
Die Profi Kameras haben doch 2 Kartensteckplätze !!!!!! Eine Karte jpeg und die andere in Raw aufzeichnen lassen. Wenn ich dann die RAW Dateien in Lightroom anschaue sind doch eh alle in Farbe. und in JPEG hab ich die SW Fotos. Liegt zwar immer im Auge des Betrachters aber ich finde SW eh schöner vielleicht nicht immer aber immer öfter.
... aktuell
*****San Mann
7.351 Beiträge
Ganz ohne Bildbearbeitung geht es doch auch bei Aufnahmen, die gleich in s/w aufgenommen wurden, in vielen Fällen wohl auch nicht.
Wenn man dann eh das Bildbearbeitungsprogramm aufmachen muss, dann kann man auch die RAW-Dateien in s/w umwandeln.
Ich habe vorhin mal probeweise ein paar Aufnahmen direkt in s/w gemacht. Ist nicht schlecht. Aber gerade dann, wenn ich Menschen fotografiere, muss ich eh nachbearbeiten. Dann wegen der höheren Flexibilität lieber in RAW.

Die Alternative, die s/w-Fotos auf der Karte im 2. Kartensteckplatz zu speichern, ist auch nicht schlecht. Aber die JPEG-Fotos nehme ich bei Shootings gerne dazu heran, den Models direkt die unbearbeiteten Aufnahmen in geringer Auflösung mitzugeben, damit sie ihre Wunschaufnahmen für die Bearbeitung aussuchen können.
*********aler Mann
276 Beiträge
In analogen Zeiten hatte man eben durch die Auswahl von Film und Filter schon bei der Aufnahme die Wahl des Looks zu treffen. In digitalen Zeiten geht da halt viel in der Post-Produktion...

Leider sind die meisten inzwischen durch INSTA-Filter optisch verwöhnt - die sind zwar nicht immer perfekt aber diese Looks prägen inzwischen häufig den Geschmack der Masse....
Strumpfsaum
********oter Mann
370 Beiträge
@ Cyan San
JPEG oder RAW ... das ist auch in dieser Diskussion mitentscheidend. Wer den Weg vom RAW aus gehen will, wird gewiß den optimierten Workflow in der Bildbearbeitung zu optimalen Resultaten vollziehen.
Es gibt aber auch Leute, die von vornweg auf Basis des JPEG fotografieren und editieren, wo ich mich hinzuzähle. In diesem Fall ist eine kamerainterne Optimierung durchaus nützlich, gerade dann, wenn man von jeder Aufnahme gleich 3 bis 7 unterschiedliche Varianten abspeichern kann. Mit 5 JPEGS anstelle eines RAW bleibt bei einer 64 GB SD auch noch genug Platz für Hunderte von Aufnahmen. Ist unter diesen 5 gleich das Optimale dabei, muß man vielleicht nur noch skalieren und nachschärfen, und schon geht's online. Hat man für die monochrome Hochhaus-Skyline das Rotgefilterte genommen, so kann für die Uferszene das Grüngefilterte optimal sein, und die übrigen 4 werden weggelöscht.
Klar ... wenn man vom RAW ausgeht, dann sind Filmsimulationen unsinnig. Offenbar gibt es aber genug Leute, die solche kamerainternen Presets wollen, und daher verfügen fast alle Kameras zumindest seit den letzten 5 Jahren auch darüber.
Die Arroganz, man brauche das in dieser oder jener Liga ja nicht, ist glücklicherweise verschwunden, und wenn das Einsteigermodell für 450 € solche Filmsimulationen bietet, dann verfügt das Topmodell für 1650 € eben auch darüber.
Hallo,
ich habe auch schon mal auf Wunsch in S/W fotografiert und nach dem Shooting fing dann plötzlich das Geheule an, weil da z.B. das Graffiti an der Wand nicht so schön rüber kam wie in Farbe. Auch sonst waren sie nicht ganz so glücklich, dass alles in S/W war obwohl sie im voraus da rauf bestanden haben.

Seit dem mach ich alles in Farbe, in jpg und raw, die jpg Bilder bekommen sie sofort nach dem Shooting mit und sagen dann, welche Bilder sie nachbearbeitet haben möchten.

Das ist für mich der einfachere Weg.
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ********oter:
… Filmsimulationen … genug Leute, die solche kamerainternen Presets wollen, und daher verfügen fast alle Kameras zumindest seit den letzten 5 Jahren auch darüber.

Das ist mir neu. So ziemlich alle Kameras haben Presets, Bildstile oder Bildmodi, aber Filmsimulation ist eine Spezialität von Fujifilm. Canon, Nikon, Olympus oder Sony haben das nicht (gerade noch sicherheitshalber je ein Olympus- und Sony-Handbuch gecheckt). Die Massen schreien – bisher zumindest – nicht danach.

Canon hat Bildstile seit min. 2006. Man kann eigene Bildstile per Software anlegen und in die Kamera laden, und es gibt auch einige Angebot im Internet, selbst von Canon selbst. Aber Filmsimulationen sind imho nicht dabei.

Die Frage jpg oder RAW ist eine Glaubensfrage, ähnlich wie Kaufsoftware oder Abo. Da jemand vom anderen Ufer überzeugen zu wollen, ist ziemlich zwecklos. *grins*

Die Schwarz-Weiß-Hardcore-Fans möchte ich aber noch auf die Leica M Monochrome aufmerksam machen, die einzige „übliche“ Kamera mit einem puren SW-Sensor, der nur Helligkeitsinformationen erkennt, aber keine Farben unterscheidet. Hier muss wie zu analogen Zeiten mit Farbfiltern gearbeitet werden.
Strumpfsaum
********oter Mann
370 Beiträge
Ja, das hätte ich genauer formulieren sollen ... beispielsweise die Olympus E-PL9 liefert Retro nicht nur im Gehäusedesign, sondern auch als Bildresultat per Art-Filter, womit s/w und Sepia, aber auch kamerainterne Colorkeys möglich sind.
Die Filmsimulation ist eine Fujifilm-Spezialität, da auch namentlich die jeweiligen Emulsionscharakteristika wie z.B. Velvia, Acros oder Eterna als Presets verfügbar sind. Den Acros habe ich deshalb speziell erwähnt, weil seine Graustufen kühler und schärfer sind als beim Standard-Schwarzweiß , denn im Startbeitrag ging es doch eben darum, wie möglichst pures und feinzeichnendes Schwarzweiß zu erreichen ist .
Leica M Monochrom ... wäre mal interessant zum Vergleich, denn auch diese kann JPEG-Filmsimulationen in Sepia oder Selenton speichern.
*********aler Mann
276 Beiträge
Dank moderner Kameras kann man eben heute nachträglich und für jedes Bild individuell durch Nachbearbeitung einen Film Look simulieren - anders als früher als Farbabgleich, Kontrast und Co. in den Film eingebacken war und man höchtens mit Filtern nachhelfen konnte...

Von den vorgefertigten Stilen direkt in der Kamera halte ich persönlich wenig - da man den eigentlichen Bild Eindruck an den kleinen Monitoren auf der Kamera nur schwer beurteilen kann.

Dass Leica so eine rein Monochrome Kamera gebaut hat - wird denk ich weniger ein Massenprodukt sein - ist ein spezieller Markt selbst für Leica Fans....

Was wichtig ist - ist das Wissen um die Film Looks und wie man sie eben nachträglich aus den Raw Dateien (ich bin hier einfach ein klarer Befürworter von echtem Sensor-Output) generieren kann - egal ob Duoton, UV, Cyanotypie oder Sepia usw.

Einen weiteren Punkt bitte ich bei der ganzen SW Diskussion noch zu bedenken: gerade bei feinen Graustufen ist die Auswahl des Papieres und des Drucksverfahrens danach noch einmal wichtig - ein guter Ausdruck mit einem feinen Leinen Papier mit Baryt Anmutung.... kann herrlich sein...
Leider ist ein Monobild einer Farbkamera aber immer noch interpoliert im Bayer Pattern. Verstehe nicht dass es von Haus aus die Möglichkeit gibt den CMOS durch einen Mono Sensor zu ersetzen. Der hätte dann auch die volle Auflösung und ein viel besseres SNR.
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