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Kameramarkt und Hersteller 2019

*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Kameramarkt und Hersteller 2019
Fortsetzung von Fotografie & Technik: Kameramarkt und Hersteller 2018

Die ersten Informationen im neuen Jahr stammen noch aus dem alten. Die Verkaufszahlen für den November 2018 liegen vor. Trotz all des Hypes, den die DSLMs, die spiegellosen Kameras 2018 genießen durften, wurden immer noch mehr DSLRs verkauft. Es geht aber langsam auf Gleichstand zu. Von Jan – Nov 2018 waren es 62% DSLRs zu 38% DSLMs, aber der Abstand schrumpft. Im November selbst lagen die DSLMs bei 42%.

Auf der derzeit stattfindenden CES (Consumer Electronic Show) in Las Vegas hat Panasonic angekündigt, dass ihre beiden Kleinbild-DSLMs ab Ende März lieferbar sein sollen. Zwei erste Fotos wurden auf Instagram veröffentlicht.
*******gon Mann
167 Beiträge
Hallo ich bin der Neue ;)
Ich bin sehr gespannt was das Jahr bringt. Ich denke die Spiegellosen sind nicht mehr aufzuhalten, und Canon selbst hat ja im Interview zugegeben das die Entwicklung in der Zukunft wohl eher den Spiegellosen gilt. Man sieht ja auch jetzt schon wie "alt" die DSLR sind, die Canon EOS 1D X vom Mai 2016 und die Canon EOS 5D Mark IV hat nun auch schon 3 Jahre auf dem Buckel *smile*

Auch Olympus wird wohl diesen Monat ihren Boliden präsentieren, gehen aber einen anderen Weg und haben sich wohl strikt gegen den "Kleinbild-Trend" entschieden.
https://www.photografix-maga … -m1x-erste-technische-daten/

Es bleibt spannend... *wink*
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Du hast sicher Recht mit der Prognose, dass der Anteil der spiegellosen immer größer werden wird. Spätestens 2020 werden wohl mehr DSLMs als DSLRs verkauft werden. Bis die DSLRs allerdings in der Bedeutungslosigkeit verschwinden, wird es noch ein paar Jahre länger dauern. Der Weg der DSLMs bis zu den 38% in 2018 war 10 Jahre lang.

*******gon:
wie "alt" … hat nun auch schon 3 Jahre auf dem Buckel

Das ist allerdings kein Kriterium. Drei, vier Jahre Produktlebensdauer ist derzeit normal. Die wilden Goldgräberzeiten, in denen alle 12 oder 18 Monaten ein Nachfolger auf den Markt kam, sind vorbei. Dazu ist die Technik zu entwickelt, als dass sich das lohnen würde.

Ich erwarte, dass die Zykluszeiten eher noch steigen werden, besonders im Hi-End. Ausnahmen gibt es allerdings beim Neubeginn. Als Sony in das Vollformat-Segment einstieg, kamen alpha7 Mark I, II und III schnell hintereinander (Lernkurve). Ich denke, dass jetzt Canon und Nikon den gleiche Lernprozess durchlaufen müssen und schnell Updates folgen werden. Nikon hat bereits ein Firmware-Update für die Z7 angekündigt, bei Canon soll auch eins für die EOS R in Vorbereitung sein.

Vergleichswerte DSLM
Sony α6300: Feb 2016 – jetzt ist Jan 2019
Olympus OM-D E-M5 Mark II: 2015
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Der Kameramarkt 2018 in Zahlen
Die CIPA-Zahlen für das Jahr 2018 sind erschienen. 2018 wurden 10,8 Mio. Kameras mit Wechselobjektiven verkauft, 8% weniger als 2017. Der Verlust ging zu Lasten der Kameras mit Spiegel, -13%, die Spiegellosen blieben in etwa konstant, +1%.

Der Anteil der DSLMs (die mit ohne) liegt über das Jahr gerechnet bei 38%, im letzten Quartal allerdings schon über 40%. Dieses Jahr könnte es zum break-even kommen.

Die Kompaktkameras sind dabei, zu verschwinden. Mit 8,7 Mio. waren es 2018 erstmals überhaupt weniger Kompakte als Kameras mit Wechselobjektiven, -35%. Zum Vergleich, im Rekordjahr 2011 waren es 100 Mio. Kompakte, jetzt sind es 91% weniger. 2011 gab es 16 Mio. Kameras mit Wechselobjektiven, 2018 waren es 35% weniger.

Dieses Verschwinden des Kompaktkamera-Segments sieht man auch in unserer Umfrage: Fotografie & Technik: Mit welchem Kamera-Typ fotografierst du - 2019 Sie läuft zwar erst seit einen Monat, hat aber schon 180 Teilnehmer. Nur 11,7% davon fotografieren mit Kompaktkamera, mit Smartphones sind es doppelt so viele, 23,9%.
*****d80 Mann
1.219 Beiträge
Man sollte sich nicht zu sehr von Trends leiten lassen, denn vieles dahinter ist oftmals bei genauem hinsehen nicht logisch begründbar und letztendlich geschicktes Marketing, um uns ärmer und die Hersteller reicher zu machen *zwinker*
Ein Freund sagte mir schon 2007 als ich meine erste Pentax DSLR kaufte, dass das die falsche Marke sei, die würde es bald nicht mehr geben. Jetzt haben wir 2019 und hab letztes Jahr erst auf die neueste Vollformat DSLR von denen aufgerüstet und zudem das neue 50er 1.4 gekauft. Man kann auch in Nischen geld verdienen. Solange Ricoh da mitspielt, werden sie weiterwerkeln dürfen.
Und sie haben es geschickt gemacht. Die Dritthersteller haben die letzten paar Jahre fast alles was neu raus kam nicht mehr für K-Mount gebaut, das war schon eine bedrohliche Entwicklung, auch in meinen Augen.
Also was haben sie gemacht? Das einzig richtige, selbst neu entwickelt und die Entwicklung dann an einen Dritthersteller verkauft. Tokina bietet jetzt das neue Opera 1.4 50mm an, was letzten Sommer schon von Pentax rauskam. Und was soll ich sagen, die ersten Reviews sagen "Sigma-Art Killer" und fast gleichauf mit Zeiss Otus Bildqualität, aber mit AF. Das 85er soll auch bald kommen.
Ich hoffe, dass es sie noch lange gibt, hab soviel Altglas fürs k-mount. Ich sehe momentan auch nicht, dass sie auf den DSLM Zug aufspringen. Möglicherweise bleiben sie im DSLR Bereich und übernehmen langsam dort Anteile, die andere freiwillig abgeben durch den DSLM Trend.
Es bleibt spannend.
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@*****d80. Danke, guter Beitrag.

Zusatzinfo. Die Zusammenarbeit Pentax - Tokina gibt es schon etwas länger.

******dia:
Kooperation mit Pentax
In jüngerer Vergangenheit kooperieren Tokina und Kamerahersteller Pentax bei der Entwicklung einiger ihrer Objektive.[5] Das AT-X 3,5-4,5/10-17 DX Fisheye, das AT-X 4,0/12-24 Pro DX, das AT-X 2,8/16-50 Pro DX, das AT-X 2,8/50-135 Pro DX, das AT-X Macro 2,8/35 Pro DX, das AT-X Macro 2,8/100 Pro D und das Opera 1.4/50 FF entstammen dieser Kooperation: Die Pentax- und Tokina-Versionen der gemeinsam entwickelten Objektive verfügen über vergleichbare optische Konstruktionen und Linsensätze, aber unterschiedliche Fassungen.

Wikipedia bezieht sich dabei auf eine Ankündigung von Tokina im März 2006.

*********a.de:
Letztlich geht die Meldung von Tokina-Präsident Toru Yamanaka auch noch auf die Verbindung zwischen der Tokinar Ltd. und der Pentax Ltd. ein. Danach haben die beiden Unternehmen Objektive bei Null beginnend gemeinsam entwickelt. Die optische Konstruktion wurde vor etwa anderthalb Jahren gemeinsam festgelegt, dabei flossen die Kostenkalkulation und die Wünsche und Anforderungen beider Unternehmen ein.

Tokina und Pentax stehen nicht in einem OEM-Verhältnis zueinander (OEM = original equipment manufacturer = der eine fertigt, der andere kauft Bauteile) sondern entwickeln gemeinsam. Dennoch unterscheidet sich das Aussehen der Objektive, auch wenn dieselben Linsengruppen verwendet werden, aufgrund der unterschiedlichen mechanischen Teile. Gefertigt wird an unterschiedlichen Produktionsstandorten.

*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
1. Quartal 2019, die Spiegellosen liegen erstmals vorne!
Die CIPA-Zahlen für das erste Quartal 2019 wurden veröffentlicht. Der Markt wird immer kleiner, und die Gewichte verschieben sich langsam aber sicher in Richtung spiegellose DSLMs.

Der Umsatz mit spiegellosen Kameras liegt in den Monaten Jan – März 3% über dem des Vorjahres. Der Umsatz mit DSLRs ist dagegen auf fast die Hälfte eingebrochen, -48%!

Es zeigt erste Ergebnisse, dass Canon und Nikon in den letzten Monaten spiegellose Vollformat-Kameras in den Markt gebracht haben. Auf der „mit Spiegel“-Seite kamen dagegen in den letzten 18 Monaten nur Billigmodelle in den Markt, Canon 4000D und 250D sowie Nikon D3500 (ok, Pentax hat auch, aber Pentax ist nur noch ein Nischen-Player).

Damit liegen die DSLMs mit 58% Anteil am Umsatz der Kameras mit Wechselobjektiven (ILC, interchangeable lens cameras) erstmals deutlich vor den DSLRs mit 42%. Insgesamt schrumpft der Umsatz aber.

Bei den Stückzahlen liegen die DSLMs noch hinten, 44% Anteil im ersten Quartal, 45% für den Monat März.

Von dieser Entwicklung sind Canon und Nikon besonders betroffen. DA die Ingenieur-Kapazitäten voll für die Entwicklung der DSLM Linie benötigt wurden, ist die Entwicklung von Nachfolgern der aktuellen DSLRs vernachlässigt worden. Die Entwicklung einer neuen Kamera benötigt 5 – 6 Jahre (Quelle: Anders Uschold, Krolop & Gerst-Video-Blog). So sind bei Canon die Nachfolger für 7D Mark II (2014), 5DS und 5DS r (2015) und 80D (2016) überfällig, bei Nikon der Nachfolger der D750 (2014). Das erzeugt Unsicherheit und hemmt die Kauffreude. Bei Nikon ist zudem noch völlig unklar, wie die spiegellose Zukunft der DX-Kameras aussehen soll. Werden sie das gleiche Bajonett verwenden wie die Nikon Z6 und Z7? Oder ein kleineres Bajonett, um kleinere Gehäuse bauen zu können, wie bei Canon? Oder wird es gar keine spiegellose Zukunft geben? DX-DSLRs solange bis der Markt tot ist und ansonsten nur DSLM-Vollformat?

Sony, die mit Nikon um die Position 2 im Kameramarkt kämpfen, konzentrieren sich auch zuerst auf das gewinnträchtigere Vollformat.

Der Markt für Kameras mit eingebautem Objektiv ist fast schon an der Talsohle angekommen. Er ist „nur noch“ -20% kleiner als im Vorjahr, ist aber schon kleiner als der Markt für Kameras mit Wechselobjektiven. 2011, dem Jahr mit der größten Kamera-Produktion waren es im ersten Quartal 21,3 Mio. Kompakte, jetzt nur noch 1,5 Mio. oder -93%. Zum Vergleich die ILCs: 2011 waren es 3,5 Mio. Kameras im ersten Quartal, jetzt mit 1,7 Mio. die Hälfte.
*****d80 Mann
1.219 Beiträge
Der bekannte Fotograf Tony Northrup hat sich jede Menge Zahlenwerk angesehen und analysiert in einem Video und kommt zu den Schluss, dass es durchaus passieren kann, dass als DSLM Hersteller nur Sony überlebt und alle anderen das Geschäft nicht gewinnbringend betreiben können. Der Canon CEO selbst geht davon aus, dass der Gesamtmarkt mit Wechselobjektivkameras sich in den nächsten 2 Jahren halbiert, obwohl er ja schon stark geschrumpft ist. Die Gewinnmargen liegen eh und je bei den Objektiven und da über 90% aller Besitzer von Wechselobjektivkameras immer noch DSLR Besitzer sind und auch die Anstiege von DSLM Verkäufen da bisher nichts nennenswert dran ändern konnten auf dem niedrigen Niveau verdienen hersteller wie Canon/Nikon bisher auch weiterhin das Geld mit Objektiven für DSLR's . Das bajonett-sterben wird also einsetzen, da alles andere wirtschaftlich nicht mehr tragbar sein wird. War ein äußerst interessantes Video mit zahlenbetrachtungen, die ich so noch nicht gesehen hatte. Bleibt spannend.
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von *****d80:
Der bekannte Fotograf Tony Northrup hat sich jede Menge Zahlenwerk angesehen und analysiert in einem Video und kommt zu den Schluss, dass es durchaus passieren kann, dass als DSLM Hersteller nur Sony überlebt und alle anderen das Geschäft nicht gewinnbringend betreiben können.

Tony Northrup ist bekannt dafür, dass er gern zugespitzt und provokant formuliert. Die Möglichkeit, dass es auf einen Monopolisten hinausläuft, der den Markt zu 100% beherrscht, halte ich für sehr gering – wer immer das sein sollte.

Schon 2011 veröffentlichte die Welt einen Artikel, in dem die These vertreten wurde, dass nur drei Hersteller überleben werden, Canon, Nikon und Sony. Weniger als heute? Ja! Nur einer? Nein!

Der Markt schrumpft weiter. Er betrug in den ersten vier Monaten 2019 2,5 Mio. Stück Kameras mit Wechselobjektiven (ILC). Das könnte auf 7,5 Mio. für das ganze Jahr hinauslaufen. Der Markt wäre damit so groß wie 2007.

2019 so viele ILCs wie 2007, zwölf Jahre zuvor. Es gibt aber einen großen Unterschied. 2007 war Canon Marktführer mit vier Modellen: 1Ds Mark III (Vollformat), 1D Mark III (ASC-H), 40D (APS-C) und 400D (APS-C Einsteiger). Die Website von Canon listet heute 18 Modelle. Zwei mit R-Bajonett, vier mit M-Bajonett, und je sechs mit EF- und EF-S-Bajonett. Nikon und Sony listen je 16 Kameras auf.

Dafür sind die Produktzykluszeiten länger geworden. Bei Canon galt früher ein Zyklus von 18 Monaten für die Dreistelligen (350D, 400D, 450D) und 24 Monate für die Zweistelligen (30D, 40D, 50D). Jetzt sind die Zyklen länger. Die aktuelle Zweistellige, 80D, ist bereits seit vier Jahren am Markt, die 7D Mark II sogar schon seit fünf Jahren. In Ergebnis kommen grob geschätzt genauso viele Modelle pro Jahr neu in den Markt wie früher. Bei Nikon und Sony ist es ähnlich (Sony hat in den letzten Jahren viele FF-Modelle gebracht, aber dafür sehr wenig im APS-C Bereich).

Es wird aber im Modellbereich zu Bereinigungen kommen müssen, besonders wenn die Stückzahlen noch kleiner werden. Die Modelle mit Spiegel werden nach und nach verschwinden – vor allem bei Canon und Nikon, aber auch Sony hat noch vier Modelle mit A-Bajonett auf seiner Website.

Zudem wird der APS-C Markt an Bedeutung verlieren. Dies zeigen die Cipa-Daten. Cipa berichtet auch über Objektiv-Verkäufe und entscheidet diese nach Vollformat oder kleiner. Der „Kleiner“ Markt schrumpft sehr schnell.

Die meisten Hersteller haben die Zeichen erkannt. Canon, Nikon, Panasonic und Sony konzentrieren sich auf neue, spiegellose Vollformat-Kameras und Objektive. Fujifilm geht sogar noch einen Schritt weiter und hat seit 2016 drei Mittelformat-Kameras mit acht Objektiven und einem Telekonverter herausgebracht. Olympus bleibt bei µFT und Pentax – na ja.
*****cat Mann
778 Beiträge
Zitat von *****d80:
...und kommt zu den Schluss, dass es durchaus passieren kann, dass als DSLM Hersteller nur Sony überlebt und alle anderen das Geschäft nicht gewinnbringend betreiben können.

Schon witzig. Gerade auf Sony würde ich ja nicht setzen, denn wenn aufgrund des Abschwunges der Preiskampf mal richtig losgeht, hat so ein Mischwarenkonzern ohne längere Tradition und Kundenbindung die geringsten Marktaustrittsbarrieren. Auch werden in solchen Unternehmen Sparten nach Profitabilität bewertet und betrieben, lässt die nach oder dreht gar ins Minus, werden sie schnell abgewickelt. Wie schnell das geht, hat man ja bei Samsung gesehen. Größe schützt nicht davor, vielmehr macht sie eine Beteiligung an Nischenmärkten unmöglich.

lg daniel
*****cat Mann
778 Beiträge
Zitat von *********nackt:

Zudem wird der APS-C Markt an Bedeutung verlieren. Dies zeigen die Cipa-Daten. Cipa berichtet auch über Objektiv-Verkäufe und entscheidet diese nach Vollformat oder kleiner. Der „Kleiner“ Markt schrumpft sehr schnell.

An vielen APSc-Systemkameras werden ja, fast schon zwangsweise, auch viele KB-Optiken betrieben. Zumindest auf alle Bajonette mit aktuell noch relevanten Markenanteilen trifft das zu. Insofern würde ich diese Interpretation nicht unterstützen.

lg daniel
*****d80 Mann
1.219 Beiträge
Zumindest vorerst nicht, denn solange so viele APSc Kameras noch im Umlauf sind, werden auch Linsen dafür gekauft und damit machen die Hersteller traditionell mehr Marge, als mit einer neuen Kamera. Und jede Menge Amateur und Hobby Knipser kaufen sich nur alle 6-8 Jahre ne neue Kamera. Da liegt also noch viel Geld auf der Straße, welches einfach eingesammelt werden kann, wohingegen neue Kameras zu entwickeln erstmal einfach nur jede Menge Zeit und Geld frisst.
Das Sony Argument ist natürlich auch eins, Samsung hatte damals im DSLR Markt auch nur den kleinen Zeh und nicht den Fuß in der Tür, da ist Sony schon viel weiter, als Samsung es jemals war.
Aber wer weiß, nachdem Sonys Blu-Ray sich durchgesetzt hat, wird es vielleicht mal wieder Zeit für eine Betamaxx Aktion *haumichwech*
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Die japanische Zeitung Nikkei (Abkürzung für Nihon Keizai Shimbun) hat die Marktzahlen für Fotokameras im Jahr 2018 veröffentlich. Fotokameras sind DSLRs, spiegellose DSLMs und Kompaktkameras. Die Top 5 Hersteller waren in 2018:

• Canon 40.5 % (+ 3.9)
• Nikon 19.1 % (- 2.7)
• Sony 17.7 % (- 0.7)
• Fujifilm: 5.1 % (+ 1.3)
• Olympus: 2.8 % (+ 0.1)

Die Top-5 Hersteller halten zusammen 85,2% Marktanteil. Da alle weiteren Hersteller weniger als 2,8% Marktanteil haben, muss es noch mindestens 6 weitere Hersteller geben. Nummer 6 und 7 dürften Panasonic und Ricoh/Pentax sein. Der Rest geht an die vielen Handelsmarken sowie an die Nischen-Anbieter Leica, Hasselblad, Phase One und Mamiya Leaf.

Sowohl Sony als auch Nikon haben Marktanteile verloren, Sony aber weniger als Nikon, weswegen sie näher an die Nummer 2 im Markt gekommen ist. Dieses Jahr könnten sie an Nikon vorbeiziehen.

Die japanische BCN – sowas wie die GfK, konsumentenorientiert – hat für Japan diese Marktanteile vermeldet.
• Canon: 37.3%
• Nikon: 26.7%
• Sony: 13.1%
• Olympus: 6.0 %
• Fujifilm: 5.8 %

Auch in Japan hat Sony Marktanteile nach Stückzahlen verloren, war aber der einzige Hersteller, der nach Umsatz kräftig zugelegt hat, +14,5%. Sony konzentriert sich schon länger auf den Markt der spiegellosen Vollformat-Kamera – da ist anscheinend noch Geld zu holen – und hatte dort noch im August 2018 99% Marktanteil. Im April 2019 waren es noch 50%, 30% gingen an Canon, 15% an Nikon und der Rest wohl an Panasonic und Leica.

Ansonsten war Fujifilm der Shooter des letzten Jahres.
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Modellpolitik der Hersteller – Stand Mitte 2019, I
In den letzten Monaten gab es verschiedene neue spiegellose Kameras und noch mehr Gerüchte. Der Markt befindet sich in der Umstellung, Canon, Nikon und Sigma stellen auf spiegellos um, Fuji engagiert sich im Mittelformat und Panasonic wird im Vollformat aktiv. Leica, Pentax, Olympus und Sony bleiben bei den bisherigen Modellklassen.

Die Hersteller aus meinem Blickwinkel, erstmal Sony.

Sony
Sony hat das Sommerloch mit der Ankündigung einer A7 R IV gefüllt. 61 MP, 11 MP mehr als der bisherige Spitzenreiter, Canon EOS 5Ds. Zudem soll eine Sony A7 S III im Anmarsch sein. „R“ steht für Resolution, „S“ für Sensitivity, die S-Kams eignen sich besonders für Reportage und Video.

Zudem hat Sony ein Firmware-Update für die A9 herausgebracht mit verbesserten AF-Möglichkeiten (Real-time tracking). DPreview hat die Alpha 9 daher neu bewertet und stuft sie jetzt um ein einen Prozentpunkt besser ein als Canon 1Dx Mark II oder Nikon D5.

Eine neue A9 zu den Olympischen Spielen (2020 in Tokyo) wäre möglich. Wenn das passiert, würde sie im Frühjahr 2020 vorgestellt werden.
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Modellpolitik der Hersteller – Stand Mitte 2019, II
Nikon
Nikon hat sich seit dem Launch der Z6 und Z7 sehr ruhig verhalten. Keine neuen Kameras, nur zwei neue Nikkor-Z Zoomobjektive seither. Andererseits, das letztes Jahr angekündigte 0.95/58 mm ist bis heute noch nicht in Sichtweite. Keine klaren Specs, kein Preis, kein Liefertermin.

Nächste Woche soll ein weiteres Objektiv kommen, dass Z 85mm f/1.8 S.

Die Gerüchteküche dagegen brodelt. Allgemein wird ein Nachfolger der D5 zu den Olympischen Spielen erwartet, ausgewählte Fotografen sollen schon Feldversuche mit Prototypen durchführen. Erwarteter Name: D6.

Der Nikon-Präsident hat zudem gesagt, dass auch eine spiegellose Profi-Kamera schneller kommen könnte als manche denken. Jetzt wird spekuliert, ob diese Kamera auch schon 2020 kommt, als Antwort auf einen möglichen Sony A9 Nachfolger. Dieses Modell hätte auf jeden Fall IBIS (in-built image stabilization, sprich Sensor-Stabi), wie auch Z6 und Z7. Es ist auch möglich, dass die D6 ebenfalls IBIS erhält.

Nikon hat angeblich bereits einen Vertrag mit Sony über einen 60 MP Sensor unterschrieben, vermutlich der Sensor, der jetzt in der Sony A7RIV vorgestellt wurde. Eine Kamera mit dieser Auflösung – Zielgruppe Studio, Landschaft und Sachfotografie – ist wahrscheinlich.

Nikon hat noch nichts zur Zukunft seiner (spiegellosen) APS-C Modelle gesagt. Die Gerüchteküche erwartet spiegellose Modelle mit Z-Bajonett.

Die Vielzahl kommender Spiegelloser wird zu Kürzungen unter den DSLR-Modellreihen führen. Es gibt Listen, welche Modellreihen noch Spiegel-Nachfolger erhalten sollen und welche nicht. So soll es das für die Reihen D3x00 und D5x00 sowie für die D500 gewesen sein.
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Modellpolitik der Hersteller – Stand Mitte 2019, III
Canon
Canon hat einerseits in 2018 Marktanteile zulegen können. Dieser Zuwachs dürfte aber zum großen Teil den neuen Einsteigermodellen 2000D und 4000D geschuldet sein. Daher geht aktuell der Umsatz zurück. Das abgelaufen Quartal war böse für Canon, bei Kameras 25% Umsatzrückgang zum Vorjahr.

Lt. Geschäftsbericht setzt Canon voll auf das spiegellose Segment:
raise presence in the market further and link this to mirrorless camera sales.
(Die Präsenz im Markt weiter ausbauen und mit dem Verkauf von spiegellosen Kameras verknüpfen.)

Auch von Canon wird eine neue Profi-Kamera zu den Olympischen Spielen erwartet, Nachfolger der 1Dx Mark II.

Canon ist bisher der einzige Anbieter spiegelloser Kameras, der kein IBIS anbieten kann. Das wurde von vielen Interessenten bemängelt, als die EOS R vorgestellt wurde. Canon arbeitet zurzeit mit Hochdruck an neuen Sensoren mit IBIS, darauf deuten die Patente hin, die Canon in den letzten Monaten angemeldet hat. Darunter sind auch Patente für eine DSLR mit IBIS – vielleicht für die neue Pro-Kamera.

Die nächsten Modelle sollen Ende August kommen. In der Gerüchteküche kochen eine 90D als kombinierte Nachfolgerin von 80D und 7D Mark II sowie eine M5 Mark II und eine M6 Mark II.

Ebenfalls in der Gerüchteküche gebraten wird eine spiegellose Pro-Variante, dann müsste diese auch IBIS haben (wenn Nikon anfängt, zieht Canon umgehend nach und umgekehrt, aus Angst, etwas zu verpassen).

Canon soll ebenfalls an einer Kamera mit hoher Auflösung arbeiten, ich tippe auf deutlich mehr als die 61 MP der Sony.
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Modellpolitik der Hersteller – Stand Mitte 2019, IV
Panasonic
Panasonic hat drei Vollformat-Kameras vorgestellt, zwei sind bereits lieferbar, eine Video-Spezialistin (6K Videos) kommt im Herbst. Panasonic hat aber wohl irgendwie nicht beachtet, dass vielleicht auch Objektive ganz nützlich beim Fotografieren sein könnten. Es gibt gerade mal drei (ziemlich teure) Panasonic-Linsen, und die (noch teureren) Leica-Objektive. Ein weiteres Zoom und zwei Telekonverter sind angekündigt.

Sigma
Sigma ist der Dritte im Bunde mit dem L-Mount, aber Sigma kommt irgendwie nicht aus dem Quark. Bei der Vorstellung des L-Mounts erklärte Sigma, eine spiegellose Vollformat-Kamera mit dem Sigma eigenen Faveon-Sensor anbieten zu wollen. Letzte Woche wurde eine kleine Kamera mit dem üblichen Bayer-Sensor präsentiert und der neue Faveon-Sensor auf 2020 verschoben.

Im Februar hatte Sigma erklärt, seine Art-Serie auch für den L-Mount anbieten zu wollen (bisher Canon EF, Nikon FX und Sony E), es wurden sogar Preise genannt. Nach fünf Monaten ist noch keins der Objektive lieferbar. Letzte Woche hat Sigma auch drei neue Objektive vorgestellt, für E-Mount und L-Mount. Von den E-Mount Versionen gibt es bereits Beispielfotos (z.B. bei DPreview), die Versionen mit L-Mount hat noch keiner in der Hand gehabt. Bei der Produktvorstellung wurde eine aktualisierte Road-Map der L-Mount Objektive genannt. Einige der bereits im Februar mit Preis angekündigten L-Mount Linsen sollen jetzt erst 2020 auf den Markt kommen.

Ich habe fast den Eindruck, dass weder Panasonic noch Sigma in die Vorleistung gehen und L-Mount Objektive produzieren wollen, auf denen sie sitzen blieben, würde das L-Mount zum Flop werden. Sigma hat zumindest Adapter, mittels derer Sigma-Objektive mit Canon EF-Mount oder dem bisherigen Sigma-Mount an L-Mount angepasst werden können.

In der aktuellen Sigma-Objektiv-Roadmap ist noch ein Juwel enthalten. Nächstes Jahr will Sigma APS-C-Objektive für das L-Bajonett bringen. Ist das nur für die paar Leica-L Kameras? Oder erwartet Sigma neue L-Kameras im APS-C-Formfaktor? Von wem? Von Panasonic? Will Panasonic alle drei Formfaktoren bedienen? Vollformat, APS-C und MFT? Oder trennen sie sich von einem dieser drei Sensorgrößen? Es bleibt spannend.
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
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Modellpolitik der Hersteller – Stand Mitte 2019, V
Fujifilm
Fujifilm lässt das Vollformat außer Acht und baut stattdessen seine Mittelformat-Serie GFX aus. Wobei Mittelformat ist ein großes Wort. Der Sensor ist 32,9 × 43,8 mm² und hat damit Cropfaktor 0,8. Das ist kein besonders markanter Unterschied zum Vollformat und weit von den 56×56 mm², die in der analogen Zeit Mittelformat bedeuteten (Cropfaktor 0,55).

Dafür sind die Preise sehr gehoben. So gibt es ein 2/110 mm, das knapp 3000 € kostet. Das entspricht einem 1.6/87 mm für Kleinbild. Blende 1.6 für ein Portrait-Tele (85 mm) ist nicht allzu viel. Ein Canon 1.4/85 oder ein Sony 1.4/85 kosten mehr als 1000 € weniger. Für den Preis des 2/110 gibt es bei Canon schon das neue RF 1.2/85 mit zweidrittel Blende mehr Freistellung.

Olympus
Olympus bleibt unberührt von dem Trubel, dass die anderen Hersteller veranstalten. Allenfalls, dass die Olympus OM-D E-M1X, das aktuelle Modell, ein Mordstrum ist, dass in der Gehäusegröße durchaus mit Vollformat-Kameras mithalten kann.

Olympus wurde eingeladen, der L-Mount Allianz beizutreten, hat aber abgelehnt. Es lohnt sich vermutlich nicht. Der Anteil, den das Kamerageschäft am Olympus-Konzernumsatz hat, wird Jahr für Jahr kleiner, aktuell sind es noch 6 %. Zudem macht das Kamerageschäft fast jedes Jahr Verluste. Wirtschaftlich ist das schon lange unsinnig, aber der Konzern fühlt sich seinen Wurzeln, den Kameras, verbunden und zieht das durch.

Ricoh/Pentax
Pentax gibt Lebenszeichen, zwei neue Objektive im ersten Halbjahr. Das Pentax-Management hat erklärt, dass man bei DSLR bleiben wolle, man erwarte, dass die Kunden in ein paar Jahren wieder zur DSLR-Technologie zurückkehren werde. Wenn es funktioniert, ist es ein schlauer Plan.

Leica
Leica ist der Dritte im Bund für das L-Mount, allerdings ohne im letzten Halbjahr besonders aktiv zu sein, ein neues SL-Objektiv. Dafür hat Leica auch zwei APS-C Kameras für das L-Bajonett, TL2 und CL.

Zudem ist Leica auch mit kleinen Mittelformat unterwegs, die S-Klasse. Mit 30 × 45 mm² die einzige Mittelformat im Seitenverhältnis 2:3. hat Leica mit dem M-Bajonett (Messsucher-Kameras) den ältesten Bajonettanschluss, seit 1954, der noch lebt.

Last but not least stellt Leica auch Sammlerstücke her. Kameras mit vergoldetem Gehäuse, edler Belederung oder von Künstlern bemalt, in kleiner Auflage, die nicht zum Fotografieren gedacht sind, sondern in die Vitrine gestellt werden – in der Hoffnung auf Wertsteigerung. Das kann sich lohnen, letztes Jahr wurde einer der Ur-Leicas von 1923 für 2,4 Mio. verkauft.
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
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In den letzten Wochen ist wieder einiges passiert.

Die Spiegellos-Fraktion hat Zuwachs bekommen. Phase One hat seine erste spiegellose Kamera vorgestellt, die XT mit 150 MP. Damit ist Phase One nach Fuji und Hasselblad der dritte Mittelformat-Anbieter mit spiegellosen Kameras im Programm. Die XT ist speziell für professionelle Landschaftsfotografen gedacht, deswegen gibt es erstmal nur weitwinkelige Objektive 23 – 70 mm (Bildwinkel entspricht 16 – 50 mm Vollformat). Kostet ca. 52.000 €. Je Objektiv nochmals so 10.000 € extra. Alles ohne MwSt.

150 MP. Da dürfte es Sony schwerfallen, seinen Mittelformat-Anspruch für die ILCE-7RMIV aufrecht zu halten. Zumal die Ankündigung von 15 Blendenstufen Dynamik wohl etwas zu vollmundig war. Photonstophoto.net hat die Kamera getestet. Der Dynamikumfang ist fast genauso gut wie bei der ILCE-7RMIII und damit deutlich hinter Fujifilm GFX100 oder Phase One IQ4. Die neue XT verwendet IQ4-Rückteile.

Screenshot von photonstophoto.net
Sony: grün und schwarz

Nach langer Zeit gibt es von Zweien der großen Drei wieder neue Kameras für APS-C. Canon hat die EOS 90D und die EOS M6 Mark II vorgestellt, Sony die a6100 und a6600. Der Dritte im Bunde, Nikon, schweigt sich allerdings aus. Seit über 12 Monaten keine neue Kamera. Dafür wurde der Senior Vice President / General Manager of Imaging Business Unit ausgetauscht. Da lief wohl etwas intern nicht so wie geplant. Mal sehen, wann der neue Besen sichtbare Ergebnisse – sprich Kameras – hervorkehren wird.
@*********nackt
Da dürfte es Sony schwerfallen, seinen Mittelformat-Anspruch für die ILCE-7RMIV aufrecht zu halten. Zumal die Ankündigung von 15 Blendenstufen Dynamik wohl etwas zu vollmundig war. Photonstophoto.net hat die Kamera getestet. Der Dynamikumfang ist fast genauso gut wie bei der ILCE-7RMIII und damit deutlich hinter Fujifilm GFX100 oder Phase One IQ4.

Da vergleichst du Kameras im Preis zwischen 50.000€ und 4.000€, ist es dann ein fairer vergleich?
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
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Zitat von **********ente9:
Da vergleichst du Kameras im Preis zwischen 50.000€ und 4.000€, ist es dann ein fairer vergleich?

Ich? Wie käme ich dazu? Sony hat seine ILCE-7RMIV mit 15 Blendenstufen Dynamik beworben, und sie damit, wie auch mit 61 MP auf eine Stufe mit dem Mittelformatern gestellt.

Ich bin immer noch der Meinung, dass zwischen den einzelnen Sensorgrößen Mittelformat – Vollformat – APS-C und MFT Unterschiede bestehen. Jede Größe hat Vorteile und Nachteile und damt ihre eigene Berechtigung.
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
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Aktuelle Marktzahlen
Die aktuellen CIPA-Marktzahlen sind wie inzwischen gewohnt, der Markt schrumpft weiter. Nach Ansicht des Canon-Präsidenten wird es dies auch noch die nächsten zwei Jahren so sein, bevor der Markt die Sohle erreicht. Solange wir mit unserm Equipment glücklich und zufrieden sind, kann uns das egal sein. Es betrifft uns aber, sobald wir den Wunsch oder den Bedarf nach einer neuen Kamera oder einem neuen Objektiv haben. Wenn ein Markt wächst, sinken die Stückpreise. Der Kameramarkt wird kleiner und die Preise dafür höher, besonders bei Objektiven liegen Nachfolgemodelle deutlich über den Vorgängern.

Auch das spiegellose Segment sinkt, wenngleich auch nicht so stark wie das der DSLRs. Jan – Jul 2019 im Vergleich zu Jan – Jul 2017. DSLR -23% CAGR (compound average gross rate, durchschnittliches Wachstum pro Jahr). DSLM -8% CAGR, gesamt -18%. Daher kommt auch der Anteil der DSLMs am Gesamtmarkt nicht so richtig voran. 2019 sind es immer noch 56% DSLRs und 44% DSLMs an Neukäufen. Noch letztes Jahr hatten einige Experten über 50% in 2019 für DSLM erwartet.

Warum schwenken trotzdem alle Hersteller auf die DSLM-Schiene? Warum lassen die die DSLRs fallen? Der Umsatz machts.

CIPA liefert auch Umsatzdaten. Die DSLRs haben ein Umsatz-CAGR von -29%, die DSLMs aber von +6%. Jedes Jahr durchschnittlich 8% weniger Stück, aber 6% mehr Umsatz. Das Argument zählt. Der Umsatzanteil der DSLMs liegt bereits bei 59% und wächst weiter.
*********kend Mann
3.672 Beiträge
Wenn ein Markt wächst, steigen in "normalen" Märkten die Preise stark - denn steigende Nachfrage hat immer auch steigende Preise zur Folge - und sinkende Nachfrage bringt die Preise zum einstürzen.

Nur ist der Kameramarkt kein normaler, eine sehr überschaubare Anzahl von Herstellern kann es sich erlauben, die Preise abzusprechen. Die Geschichte von sinkenden Stückkosten bei höheren Verkaufszahlen stimmt zwar - aber das hat nicht das geringste mit Marktpreisen zu tun. Es ist heute total irrelevant für den Marktpreis, was es kostet, etwas herzustellen - das sieht man sowohl bei Tiefpreismärkten wo oftmals Produkte unterhalb des Entstehungspreises verramscht werden, als auch im Hochpreissegment. So kommt es, dass auf den 1000,- Grill nur 25-ct-Würstchen gelegt werden.

Die DSLM-Schiene ist auch deshalb deutlich lukrativer für die Hersteller, weil sich diese Kameras deutlich billiger herstellen lassen als DSLRs - und eine große Käuferschicht sich sehr für diesen Kameratyp begeistern kann und bereit ist, relativ viel Geld für relativ wenig Kamera auszugeben. Man merkt es deutlich, wenn man mal eine Einsteiger-DSLR und eine Einsteiger-DSLM (jeweils APS-C) gleichzeitig in die Hand nimmt. Denn bei der DSLM hat man kaum etwas in der Hand, zahlt aber schnell mal das doppelte. Ein optischer Sucher und ein größeres Gehäuse sind sicherlich deutlich teurer in der Produktion, als die zusätzliche Funktionalität in Silizium.
**DE Paar
2.379 Beiträge
Ich glaube , die meisten sind Ottonormalverbraucher und können sich keine Kamera für 50 000,00 Euro leisten !
Bitte auf dem Teppich bleiben !
*****cat Mann
778 Beiträge
Zitat von *********kend:
Nur ist der Kameramarkt kein normaler, eine sehr überschaubare Anzahl von Herstellern kann es sich erlauben, die Preise abzusprechen. Die Geschichte von sinkenden Stückkosten bei höheren Verkaufszahlen stimmt zwar - aber das hat nicht das geringste mit Marktpreisen zu tun. Es ist heute total irrelevant für den Marktpreis, was es kostet, etwas herzustellen - das sieht man sowohl bei Tiefpreismärkten wo oftmals Produkte unterhalb des Entstehungspreises verramscht werden, als auch im Hochpreissegment.

Diese These habe ich schon mal von dir gelesen, aber Wiederholung macht sie nicht wahrer, zumindest nicht mit der kolportierten Allgemeingültigkeit. Es gibt Marktsegmente, in denen, aufgrund der Nachfrage, Preise weit jenseits über den Kosten verlangt werden können - und dann wird man eben nehmen was der Markt her gibt. Und es gibt das weite Feld der Kartelle, die solche Zustände gern herbei führen und nutzen. Es gibt auch Segmente, die über einen begrenzten Zeitraum einem solchen Konkurrenzdruck ausgesetzt sind, dass einige Teilnehmer versuchen mit Verlusten Wettbewerber aus dem Markt zu drängen. Aber kein Geschäftsmodell gestattet es selbstverständlich, solche Strategien bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag zu betreiben. Beide Fälle beschreiben auch keine gesunde, normale Marktwirtschaft. Also überlegen wir jetzt doch mal, was davon auf den Markt mit Systemkameras zutrifft und mit den Geschäftszahlen der Beteiligten vereinbar ist.

lg daniel
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