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Kameramarkt und Hersteller 2019

*********nackt Paar
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Themenersteller Gruppen-Mod 
Gegen eine Preisabsprache der Hersteller untereinander sprechen imho drei Dinge
  • Der Markt ist nicht statisch. Preisabsprachen funktionieren gut in Märkten, deren Volumen durch Preisänderungen kaum beeinflusst wird.
  • Die Hersteller sind zu unterschiedlich, von Canon (40% Marktanteil), Sony (Herrscher über die Sensoren) bis zu Panasonic (ca. 2%) oder Pentax (vielleicht 1%). Preisabsprachen funktionieren unter Partnern auf Augenhöhe.
  • Den Firmen geht es teilweise schlecht. Nikon ist in der Umstrukturierung, Olympus macht notorisch Verluste. Selbst Leica – und die haben wirklich satte Preise – ist in den letzten 20 Jahren durch manche Umstrukturierung und Insolvenz gegangen.

Ich glaube auch nicht, dass DSLMs im Vergleich zu DSLRs überteuert (mit höherem Gewinn) verkauft werden. Ein Schwingspiegel kostet Geld, und das können sich die Spiegellosen sparen. Aber viel kann das nicht sein. Schwingspiegel gibt es seit Jahrzehnten, und auch zu analogen Zeiten gab es Einstiegsmodelle zu ein paar Hundert D-Mark. Auf der anderen Seite benötigen DSLMs einen hochauflösenden LED-Sucher und der kostet auch etwas. Zudem benötigen DSLMs mehr Aufwand bei der Kühlung, da der Sensor längere Zeit im Betrieb ist.

Ein wichtiges Argument sind auch die Entwicklungskosten. Den DSLRs wurde oft vorgeworfen, sie seien wenig innovativ, d.h. aber auch wenig Entwicklungskosten. Zudem gibt es nur noch zwei DSLR-Hersteller (ok, plus Pentax), die Stückzahlen sind hoch, da können die geringeren Kosten auf große Stückzahlen verteilt werden.

DSLMs sind dagegen innovativ. Der LED-Sucher hat sich stark verbessert, und auch die AF-Funktionen wurden immer vielfältiger. Die Stückzahlen sind immer noch kleiner als bei DSLR und es gibt mehr Hersteller, alle bis auf Pentax. Da gehen die höheren Entwicklungskosten auf deutlich kleinere Stückzahlen pro Modell.


Es gibt aber sicherlich innerhalb der Firmen Mischkalkulationen. Wenn ich mir die Einstiegsmodelle von Canon oder Nikon ansehe, unter 400 € mit Kit-Objektiv, ist da wohl nicht mehr viel Gewinn dabei, während die Hi-End-Geräte vermutlich viel Marge abwerfen. Auch sagt man den Herstellern gerne eine Quersubventionierung nach. Kameragehäuse werden günstig angeboten. Objektive dagegen teuer. Eine Sony Alpha 6400 kann ich mit 25% Aktionsrabatt ganz gut beschleunigen, aber ein 2.8/400? Hi-End Objektive sind preis-unsensibel. Wenn ich ein 2.8/400 benötige, zahle ich den Preis, benötige ich es nicht, helfen auch 25% Nachlass wenig. So gesehen könnte dieser Hi-end Teilmarkt durchaus preiskontrolliert sein. Andererseits helfen dort auch keine Abverkaufsaktionen. So hat Sony immer noch ein 2.8/300 mit dem alten A-Bajonett im Programm. Sony bekommt das Teil nicht aus dem Lager, obwohl ein neues mit E-Bajonett dringend nötig wäre.
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zurück zu den Preisen
Ich habe die Durchschnittspreise von Juli 2015, 2017 und 2019 verglichen, alle Preise in japanischen Yen. Monate: 07/2015, 07/2017 und 07/2019.
Kameras –¥46.080, ¥47.503, ¥53.096
Objektive - ¥20.634, ¥22.209, ¥26.401

Von 2017 auf 2019 ist ein deutlicher Preisanstieg zu sehen.

Das sind die Abgabepreise vom Hersteller an die Regionalzentralen, z.B. von Canon Japan an Canon Europe. Von da geht es weiter an Canon Deutschland, an Großhändler, Einzelhändler und den Kunden. Zölle und Mehrwertsteuer kommen auch noch oben drauf. Bei Kit-Angeboten (Kamera+Objektiv) wird nur der Kamera-Anteil genommen.

Es gibt einen klaren Unterschied zwischen DSLR und DSLM:
DSLR: ¥46.092, ¥45.318, ¥38.779
DSLM: ¥46.043, ¥52.016, ¥71.778

2015 waren die Preise für DSLM und DSLR noch gleich, danach liefen sie auseinander. Bis 2017 war Sony noch mit aktuellen Kameras im DSLR-Markt unterwegs, SLT-A77 II (2014), SLT-A68 (2015) sowie a99 II (2016), und Canon und Nikon brachten regelmäßig Kameras mit Preisen von über 1000 €.

Seitdem wurde es im DSLR-Markt ruhiger, in den letzten vierundzwanzig Monaten kamen nur noch Einstiegsmodelle: Canon 2000D, 4000D, 200D, 250D und Nikon D3500 (die neue 90D sehen wir erst in drei Monaten in der Statistik). Daher der Preisverfall.

Auch bei den Objektiven gibt es einen Unterschied, wenngleich er nicht so deutlich ist:
Vollformat oder größer: ¥43.727, ¥44.060, ¥47.576
APS-C, MFT und andere: ¥13.835. ¥13.819, ¥13.611

Die „großen“ Objektive stiegen im Preis, die kleinen blieben gleich (bei stark fallenden Stückzahlen). Bei APS-C sind auch viele Kit-Objektive dabei.
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
CIPA hat die September-Zahlen veröffentlicht. Damit haben wir die ersten neun Monate von 2019.

Der Markt ist weiter rückläufig, -23% (immer Jan- Sep 2019 zu Jan – Sep 2018). Kameras mit Wechselobjektiven (ILC, interchangeable lens camera) -25%, Kompaktkameras – 20%. Die Kompakten hatte es schon in den Jahren zuvor stark gebeutelt. 2011 waren es noch 99 Mio. Kompakte, dieses Jahr werden es ca. 7 Mio. werden.

Spannend ist immer die Entwicklung DSLR zu DSLM/Spiegellos/Systemkamera. Im September waren 48% alles ILC ohne Spiegel. Es könnte sein, dass in den letzten drei Monaten des Jahres die 50% überschritten werden. Allerdings wird auch der DSLM-Markt kleiner (-10% für die ersten neun Monate), er stürzt aber nicht so ab wie der DSLR-Markt (-34%).

Interessant ist der Vergleich nach Regionen. Europa ist mit 31% nach Stückzahlen die größte Region. Danach folgt Amerika (alles von Alaska bis Neufundland) mit 28%.

Wir Europäer sind aber auch die Billigheimer der Kamerawelt. Der Durchschnittspreis für eine Kamera beträgt in Europa ¥ 40.605, in Amerika ¥ 51.791, in Asien (ohne China und Japan) ¥ 57.275, in Japan ¥ 59.064 und in China ganze ¥ 75,275. Alle Preise sind, FOB Herstellerabgabepreise in Yen (FOB, free on board, ab Versandhafen, ohne Transportkosten, Versicherung, Gebühren, Zoll, Umsatzsteuer etc.).

Amerika und Europa sind auch mit 65% und 62% die Regionen, in denen die DSLRs noch dominieren. In Asien ist es Pari, während in China (45%) und besonders Japan (36%) die DSLRs in der Minderheit sind.
*********STcom Mann
1.895 Beiträge
Danke für die Info, vielleicht wäre eine Aufstellung in Euro sinnvoll....
****i2 Mann
11.399 Beiträge
JOY-Angels 
Warum? Es geht ja um den Vergleich. Da ist die Währung unwichtig.
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von ********poet:
vielleicht wäre eine Aufstellung in Euro sinnvoll....

Ehrlich gesagt, dass ist mir zu viel Arbeit. Ich kann doch keine Beträge von 2018 oder 2017 zum Wechselkurs vom 2. November 2019 umrechnen. Da müsste ich jedesmal den durchschnittlichen Monatswechselkurs nachschlagen. Währungen schwanken, teilweise erheblich.
*********STcom Mann
1.895 Beiträge
Der Durchschnittspreis für eine Kamera beträgt in Europa 335,28 Euro...
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
aktuelle Quartalszahlen
Die aktuellen Quartalszahlen, bis September, der Kamerahersteller sind veröffentlicht, heute hat Fujifilm die Liste vervollständigt.

Alle Hersteller haben Federn lassen und ihre Erwartungen zurückschrauben müssen. Der Markt schrumpft und Canon, Nikon und Panasonic drängen in das Segment der spiegellosen Vollformatkameras, in dem Sony bisher als einziger Anbieter hohe Gewinne einfahren konnte. Das hat zu einem Verdrängungswettbewerb und Preissenkungen (vor allem in den USA) geführt. Obwohl es alle mehr oder weniger erwischt hat, gibt es auch eine Überraschung.

Die Hersteller der Größe nach:

1. Canon
Canon hat sein Umsatzziel auf 475 Mill. Yen reduziert, das wären 22,6% weniger als 2018. Geplant sind 4,2 Mio. Kameras (Wechselobjektiven und Kompaktkameras).


2. Sony
Sony versteckt den Umsatz mit den Foto- und Video-Kameras im Bereich Electronics Products & Solutions (EP&S), in dem TV, Audio & Video, Still and Video Cameras und Mobile Communications zusammengefasst sind. Angeblich sollen die Gewinne im Kamerageschäft die Verluste aus den TV- und Smartphone-Segmenten ausgleichen.

Der Umsatz mit Kameras ging im ersten Halbjahr um 3,5% zurück. Eine Umsatzprojektionen für das Kamerageschäft gibt es nicht, aber wenn der Anteil der Kameras am EP&S Bereich gleichbleibt, dürften es 402 Mill. Yen werden. Sony sagt 3 Mio. Kameras für das ganze Geschäftsjahr voraus.


3. Nikon
War nicht immer Nikon die Nummer 2 nach Canon? Das ist die Überraschung! Sony ist an Nikon vorbeigezogen. Obwohl, eine echte Überraschung ist es nicht. In den letzten Jahren ist Sony immer näher an Nikon herangekommen und jetzt wurde der Wechsel in der Hackordnung vollzogen. Jetzt liegt nur noch Canon vor Sony. Mal sehen.

Der Umsatz mit Kameras ging im ersten Halbjahr um 21% zurück. Für das ganze Jahr plant Nikon mit 235 Mill. Yen, deutlich weniger als Sony. Auch die Stückzahlen liegen niedriger. Nikon plant mit 2,4 Mio., davon 1,6 Mio. für Kameras mit Wechselobjektiven und 900.000 Kompaktkameras. Dazu kommen 2,5 Mio. Objektive.

Nikon plant mit 10. Mill Yen Verlust aus seinem Kamerageschäft.


4. Fujifilm

Fujifilms Umsatz für Optical Devices & Electronical Imaging Products ging um 15,1% zurück. Auch der Umsatz mit der Chemie-Fotografie sank um 10,9%. Für Fujifilm sind die Fotopapiere und Filme wichtiger als die Digitalkamera, Der Chemie-Umsatzanteil am Bereich Imaging Solutions ist doppelt so hoch wie der digitale.

Eine Jahresprognose gibt es nur für den Gesamtbereich Imaging Solutions, aber wenn der Anteil der Kameras gleichbleibt, dürften es 129 Mill. Yen werden.


5. Olympus
Die Nummer Fünf im Markt verzeichnet 17% Umsatzrückgang für das erste Halbjahr und plant mit 50 Mill. Yen für das ganz Jahr, bei einem Verlust von 7 Mill. Das ist heftig, aber immer noch deutlich weniger als im letzten Jahr, da waren 9,7 Mill. Yen Verlust. An Verluste im Kamerasegment ist Olympus gewöhnt, die haben sie fast jedes Jahr.

Die anderen, kleineren Hersteller (Panasonic, Pentax/Ricoh, Leica …) veröffentlichen keine Daten über ihr Kamerageschäft. Dabei wäre es interessant zu erfahren, wie sich Panasonics Vollformatkameras entwickeln. Aber Panasonic hat sein Kameraumsätze in den Geschäftsbereich Appliances gesteckt, gemeinsam mit TV-Geräten, Klimaanlagen und professionellen Lebensmittel-Gefrier- und -Kühlgeräten (Ladengeschäfte, Restaurants). Umsatze gibt es nur für Appliances als Ganzes. Das Kamerageschäft gehört nicht zu Panasonics Core Business (lt. Geschäftsbericht).
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Was ist los mit Olympus?
Letzte Woche ging ein Gerücht durch das Internet, dass die Mitarbeiter im Olympus-Kamerabereich in vielen Ländern verunsichert seien und nach neuen Arbeitsplätzen suchten. Es sei durchaus möglich, dass innerhalb der nächsten acht Monate der Kamera-Bereich geschlossen werden könnte. Konkrete Ankündigungen könnten im nächsten Quartal (Januar bis März) erfolgen.

Daraufhin gab es ein butterweiches Dementi von einem nicht genannten Olympus-Mitarbeiter, der von Plänen sprach, den Gewinn zu verbessern – die Olympus-Kamerasparte schreibt seit Jahren Miese.

Jetzt gab es ein offizielles Statement von Yasuo Takeuchi, CEO (Chief Executive Officer) bei Olympus. Dort heißt es:

Olympus Corp. erwägt den Abbau von Arbeitsplätzen, da der Hersteller von medizinischen Geräten und Kameras seine Pläne vorantreibt, die Betriebsmarge mittelfristig fast zu verdoppeln.

"Das Thema Personal muss natürlich angegangen werden", sagte Takeuchi, der im April vom Finanzvorstand befördert wurde, am Dienstag gegenüber Reportern in Tokio. "Es ist eine Strategie zur Leistungsverbesserung, die sich zu gegebener Zeit einstellen wird."

Takeuchi ging auch auf einige seiner Kommentare in der Vergangenheit zurück, wonach das Kamerageschäft nicht zum Verkauf stehe, und sagte, dass dies möglicherweise nicht mehr der Fall sei.

Hintergrund: das Kamerageschäft war der Anfang der Firma Olympus, die heuer 100-jähriges Jubiläum hatte. Das Kamerageschäft ist in diesem Jahrhundert notorisch verlustbehaftet, kaum ein Jahr, in dem eine schwarze Null geschrieben werden konnte. Die letzten Jahre, alle Zahlen in Milliarden Yen:
  • 2011 Umsatz: 131,4 - Ertrag: -15,0
  • 2012 Umsatz: 128,6 - Ertrag: -10,8
  • 2013 Umsatz: 107,6 - Ertrag: -23,1
  • 2014 Umsatz: 96,1 - Ertrag: -9,2
  • 2015 Umsatz: 79,4 - Ertrag: -11,7
  • 2016 Umsatz: 78,3 - Ertrag: -2,1
  • 2017 Umsatz: 62,8 - Ertrag: +0,2
  • 2018 Umsatz: 60,3 - Ertrag: -1,2
  • 2019 Umsatz: 48,7 - Ertrag: -18,3
  • 2020 Umsatz: 50 - Ertrag: -7 (aktuelle Planung)
Der Kameramarkt wächst nicht, der Marktanteil von Olympus ist mit 2,8% (2018) viel zu klein. Betriebswirtschaftlich ist das Ganze schon seit Jahren eine hoffnungslose Sache. Andererseits hat die Olympus-Geschäftsführung immer wieder erklärt, dass sie das Kamerageschäft weiterführen möchte, da dies der Kern des Olympus-Selbstverständnisses sei. Dieses „Tradition wahren“ ist eine typisch japanische Denkweise und ihre Traditionen lassen sich Japaner auch etwas kosten. Genau diese Aussage hat der aktuelle CEO jetzt zurückgenommen.

2011 hatte die damalige Olympus-Konzernspitze die Bilanzen geschönt, um Verluste zu verstecken. Das wurde aufgedeckt und hatte das Unternehmen heftig gebeutelt. Damals stieg auch Sony als Anteilseigner (5,05%) ein, angeblich hauptsächlich, um seinen Großkunden für Kamerasensoren am Leben zu erhalten.

Inzwischen sind 45% der Aktienanteile in nicht-japanischer Hand. Mit ValueAct Capital Management ist erstmals ein U.S. Hedge-Fond mit 5% Anteil eingestiegen und hat zwei Direktorenposten im Aufsichtsrat erhalten. Hedge-Fond heißt, die wollen Zahlen sehen und erwarten eine Verdoppelung der Gewinnmarge bis 2023. Der Anteil des Kamerageschäfts am Olympus-Konzern schrumpft Jahr für Jahr und beträgt im laufenden Geschäftsjahr 2020 nur noch 6%, 50 von 800 Mill. Yen.

Was nach dem westlich-betriebswirtschaftlichen Denken des Hedge-Fonds als Erstes wegmuss, ist somit klar.

Was heißt das für uns Fotografen?

Es könnte durchaus sein, dass Olympus sich vom Kamerageschäft trennt oder Teile davon einstellt, z.B. die Produktpalette drastisch zusammenstreicht. Das beträfe dann nicht nur Olympus, das ganze MFT-Segment käme ins Wanken. Olympus ist der größere Partner, Panasonic der kleinere. Zudem hat sich Panasonic mit den S-Kameras im Vollformat-Bereich ein zweites Standbein geschaffen.
*********nackt Paar
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Themenersteller Gruppen-Mod 
Es ist passiert: Spiegellose bei 51%
Zum ersten Mal liegen die spiegellosen Kameras bei den monatlichen CIPA-Daten vor den DSLRs. Im Oktober wurden 873 Tausend Kameras mit Wechselobjektiven (ILC) ausgeliefert, davon waren 51% ohne und 49% mit Spiegel.

Ok, das klingt jetzt erst einmal reißerisch. Die monatlichen Zahlen schwanken. In den letzten Monaten wurden verschiedene neue DSLMs vorgestellt: Canon M6 Mark II, Fujifilm XA-7 und X-Pro3, Nikon Z50 sowie Sony a6100 und a6600. Es kann sein, dass die Oktober-Lieferungen z.T. Erstlieferungen waren, um die Läger der Händler zu füllen. Bei den Produktionszahlen liegen auch im Oktober die DSLRs noch knapp vorne. Wenn auch nur noch mit 50,2%. Insgesamt sind es Jan – Okt 2020 ziemlich genau 7 Mio. Kamera ILCs, das könnten um die 8 Mio. Stück für das ganze Jahr ergeben. Zur Erinnerung, 2012 waren es noch über 20 Mio. Einheiten.

Erstmals wurden im Oktober auch nach Europa mehr DSLMs (52%) geliefert als DSLRs. Amerika (Alaska bis Feuerland) ist die einzige Region in der Welt, in der die DSLRs (64%) immer noch führen.

Vom Umsatz her werden die DSLMs immer dominanter, sie liegen jetzt bei 61% Anteil weltweit. Der Umsatz mit DSLMs liegt, trotz aller Stückzahlrückgänge, +5% über dem Vorjahr, bei DSLRs -42%.

Zum Schluss: Die Stückzahl-Preise für DSLRs sind von Sep auf Okt drastisch gestiegen. Der Abgabepreis von 34770 Yen an 37022 Yen, der Produktionspreis sogar von 33410 Yen auf 40289 Yen. Das ist immer noch weit unter dem Durchschnittspreis für eine DSLM, Herstellerabgabepreis 71147 Yen. Die DSLR-Hersteller mussten im letzten Quartal eine deutlichen Gewinnrückgang (Canon) bzw. Verlust (Nikon) ausweisen. Bisher hatten Canon (250D, 2000D, 4000D) und Nikon (D3500) sehr günstige Kameras im Angebot, für die es keine Entsprechung bei den Spiegellosen gab. Da haben sie wohl an der Preisschraube gedreht oder womöglich sogar Modelle eingestellt.
*********nackt Paar
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Was ist los mit Olympus? – Update
In den letzten Wochen gab es einige widersprüchliche Aussage zur Kamera-Zukunft von Olympus

Aussage, Dementi, Dementi des Dementis. Klar ist derzeit nichts.

Es gibt jetzt eine neue Meldung: Olympus erhöht die Preise für ausgewählte Objektive (die höherwertigen) um 5% – 10%. Die Preiserhöhung wird zum 1. Februar in Japan effektiv. Es wird vermutet, dass sie auch für andere Länder gelten wird. Das sieht wie ein Versuch aus, durch höhere Preise die Gewinnmarge zu verbessern. Zumindest wird es die Verkäufe im Dezember und Januar pushen, die noch zum alten Preis erfolgen.

Eine weitere Information zum Puzzle. Sony hatte 2011 5,05% der Olympus-Aktien übernommen, um seinen Großkunden für Sensoren zu stützen (Olympus kam durch Bilanzfälschugnen ins Strudeln). Diesen Sommer hat Sony den Anteil wieder verkauft, auf Druck eines Hedge-Fond Managers. Vermutlich war dem die Rendite bzw. Dividende, die dieses Aktienpaket abgeworfen hat, nicht hoch genug. En weiteres Beispiel für den Kulturkampf, der derzeit zwischen japanischer Tradition (man hilft sich gegenseitig innerhalb der Firmen-Großfamilien und -Freundeskreise) und dem Quartals-Rendite-Denken der Hedge-Fonds-Manager stattfindet.
*********nackt Paar
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November-Lieferungen: Spiegellose erstmals deutlich vorne
Im Oktober lagen die spiegellosen Kameras erstmals vor den DSLRs, knapp mit 51% zu 49%. Im November hat sich der Abstand vergrößert. 55% zu 45%. Auch in Europa liegen die DSLMs wieder vorne, wenn auch knapp mit 50,3%. Einzig nach Amerika (Alaska bis Feuerland) wurden mehr DSLRs geliefert (52,4%) als DSLMs.

Damit einher geht der weitere Anstieg des Durchschnitts-Auslieferpreises bei DSLRs von 33.410 ¥ im Oktober auf 37.022 ¥ und jetzt 39.407 ¥ im November. Zum Vergleich: 2018 lag der durchschnittliche Auslieferungspreis noch bei 44.903 ¥.

Wer noch eine Kamera unter 400 € haben will, sollte sich beeilen. Derzeit werden die Canon 2000D und die Nikon D3500 zu diesem Preis angeboten. DSLMs gibt es erst ab 500 €, auch weitere DSLRs von Canon, Nikon und Sony – ja Sony, die Alpha 68-SLT wird bei Amazon und Calumet für 480 € ohne Objektiv angeboten.
*********nackt Paar
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