Das war die Photokina

Die Photokina ist vorbei. Ich selbst war nicht da, ein Freund von mir fasste seinen Besuch so zusammen:
Das hatte ich ihm vorhergesagt, aber er wollte nicht hören – er hatte Freikarten.

So kann ich die Messe nur nach der Berichterstattung im Internet beurteilen. Wenn ich der glaube, gibt es nur noch Spiegelloses. Alle Kamerahersteller, die überhaupt etwas Neues was zu zeigen hatten, zeigten Kameras ohne Spiegel. Allein vier neue spiegellose Vollformat-Systeme, von Canon und Nikon (werden bereits ausgeliefert) sowie von Panasonic und Sigma (angekündigt für 2019).

Ist die DSLR jetzt tot?

Die aktuellsten Verkaufszahlen erzählen eine ganz andere Geschichte. Die neuesten CIPA-Daten (Produktionsdaten der Japaner) stammen von August. In diesem Monat konnten 928.184 ILCs (interchangeable lens camera – Kamera mit Wechselobjektiven) ausgeliefert werden – und an 69% dieser Cams klebte ein Spiegel. Das Verhältnis mit/ohne wechselt Monat für Monat. In den ersten acht Monaten 2018 lag der Anteil der DSLRs bei 64%. Zum Vergleich, In den ersten acht Monaten 2017 war es noch 1% mehr, 65%. Dramatische Änderungen sehen anders aus.

Beide Technologien haben spezifische Vor- und Nachteile. Der größte Vorteil der DSLMs ist aber wohl, dass derzeit fast alle Hersteller (außer Pentax) in spiegellose Systeme investieren. So hat Canon für die R ein neues Bedienungskonzept entwickelt; man muss sehen wie es ankommt. Andererseits, Wunder geschehen keine, so soll die Nikon Z7 nicht an die Bildqualität der D850 heranreichen. Die Canon R wird erst seit gestern geliefert, erste Testberichte stehen noch aus.

Der größte Vorteil der DSLRs sind die installierte Basis an Objektiven und die Auswahl an Angeboten im Markt. Wer aktuelle eine Kamera mit Spiegel besitzt, wird sich für die nächsten Jahre sicher keine Gedanken machen müssen. Der Punkt, an dem die Spiegellosen klar überlegen sind, wird kommen, aber nicht so bald. Bis dahin dürften noch einige Photokinas ins Land gehen.