„@*******ias ... nein das Thema kommt eher auf, wenn Bekannte nach meinen Wochenendplänen fragen oder eher nach einem Wochenende.
Es ist halt so, dass die meisten an den Wochenenden eher im Kreise der Familie
oder was auch immer sind.
Ich versuche solche Formen des Zusammenlebens nicht zu werten, doch für mich ist es einfach nichts.
Auch wenn man neben deinem Faible fürs Äußere Erscheinungsbild, dein Faible für Konzerte und Parties (und Clubbesuche) berücksichtigt, bleibt da doch die Frage:
Welche verbindenden gemeinsamenen Interessen haben du und die anderen, über die sich beide Seiten gerne unterhalten?
"Was auch immer" ist da ein gutes Stichwort.
Gemeinsame Interessen.
Ein alter Kumpel und ich haben keine Familie gegründet. Dennoch haben sich auch unsere
gemeinsamen Interessen im Laufe der Zeit verschoben. Auf Konzerte und professionell organisierte Parties gehen wir bloß noch sporadisch. Party-Machen hat im Vergleich mit dem, was vor 20 Jahren war, für uns massiv an Bedeutung verloren. Das ist für uns kaum noch der Rede wert.
Als junge Erwachsene waren wir Teil von Party-Cliquen. Doch abgesehen davon, dass wir gut miteinander feiern konnten, hatte uns nicht viel mit den übrigen Mitgliedern der Partycliquen verbunden. Dennoch haben wir als junge Erwachsene viel Zeit mit Beziehungsdramen dieser Menschen, mit denen uns doch eigentlich kaum was verbunden hatte, totgeschlagen. Dem Gossip, der im Umlauf war, konnte man sich ja kaum entziehen. In den Party-Cliquen wurde mehr "über die Menschen" geredet als "mit dem betroffenen Menschen".
Inzwischen haben wir das Interesse an Party-Cliquen verloren.
Neue Leute lernen wir heutzutage primär über unsere Interessensgebiete kennen und ab und an feiern wir mit diesen Leuten.
Neue Leute lernen wir kaum noch darüber kennen, dass wir "Party-Machen-Gehen" und darüber X neue Leute, mit X unpassenden Interessensgebieten kennenlernen.
Auch für meinen alten Kumpel und mich ergeben sich viele gemeinsame Gesprächsthemen über
was auch immer/ gemeinsame Interessensgebiete.
Dasselbe im Umgang mit Freunden, die Familie gegründet haben. Also jetzt wieder. Als deren Kinder noch sehr klein waren, gab es für ein paar Jahre kaum gemeinsame Gesprächsthemen. Doch seitdem deren Kinder aus dem Gröbsten raus sind,
machen & reden die Familiengründer auch wieder über was auch immer. Jetzt kann ich wieder was mit ihnen anfangen.
Während sich bei einigen früheren Freunden und mir die Interessen im Laufe der Jahre so weit verschoben haben, dass es da keine nennenswerten Gemeinsamkeiten mehr gibt. Wir halten keinen Kontakt mehr und haben uns völlig aus den Augen verloren. Kann passieren.
Dafür sind neue Freundschaften hinzu gekommen. Also Menschen, mit denen ich
was anfangen, machen und darüber reden kann.
Ab und an lernte ich via Joyclub auch Menschen im mittleren Alter kennen, die voll in die Party-Szene integriert sind. In etwa so, wie es bei mir vor einem halben Leben war. Das ist völlig in Ordnung. Und darunter waren sehr nette Leute. Aber angefreundet habe ich mich mit diesen Leuten nicht.
Zu Beginn war da sehr viel Neugierde und gegenseitiges Interesse. Ich hörte ihnen zu, was sie so machen. Sie hörten mir zu, was ich so mache. Und wir haben viel gelacht. Hier und dort haben wir auch mal gemeinsam was unternommen.
Doch der Knackpunkt war:
Meine Wochenend-Unternehmungen waren höchstens mal was zur Abwechslung für sie.
Und Party-Machen war höchstens mal was zur Abwechslung für mich.
Auf Dauer konnten wir nichts miteinander anfangen.
Das anfängliche Interesse an den Gesprächsthemen des anderen war auch bloß ein Strohfeuer.
Es war nicht nur, dass gemeinsame Gesprächesthemen fehlten. Selbst bei den gemeinsamen Themen, die es gab, passte die Art der Kommunikation nicht. Mir kam da definitiv zu viel Gossip-Talk. Und meinem Gegenüber kam im weiteren Verlauf von mir zu viel Deep-Talk. Bei der Gestik und Mimik stellte ich meine Deep-Talk-Versuche dann auch rasch ein. Während mein Gegenüber seine Gossip-Talk-Versuche eingestellt hatte.
Somit hätten wir zwar auch gemeinsame Themen gehabt, wollten jedoch nicht miteinander darüber reden. Nicht auf diese Art.
Beide Seiten verloren das Interesse.
Beide Seiten stellten ihre Kontaktpflege ein.
Ende der Geschichte.
Nach meiner persönlichen Erfahrung, kam es nur dann zu negativen Bemerkungen über meinen Lebenswandel, wenn die Kommunikation völlig fehl schlug.
Also wenn da jemand nicht wahrhaben oder nicht zu erkennen geben wollte, dass es eigentlich nicht passt oder es ganz blöde Missverständnisse gab, für die niemand was konnte.
Ansonsten ging es immer ohne abfällige Bemerkungen über den Lebenswandel auseinander.
An deiner Stelle
@******now würde ich also bei der Kommunikation ansetzen.
Von unpassenden Menschen wirst du nie eine positive Bestätigung für deinen Lebenswandel erhalten - außer dein Lebenswandel ist in deiner Generation gerade in Mode/ Main-Stream. In diesen Mainstream-Zeiten bekommst du auch von unpassenden Menschen positive Bestätigung.
Früher war Party-Machen in meiner Generation der Main-Stream.
Viele neue Kontakte wurden darüber geknüpft.
Doch diese Zeiten sind schon lange vorbei.
Gibt es "den Mainstream" in fortgeschrittenem Alter überhaupt noch? Sind die Zeiten, in denen alle Gleichaltrigen in eine Klasse gepfercht wurden, nicht schon viel zu lange her, um so etwas wie einen Mainstream zu bilden?
In der Mitte ihres Lebens hat meine Generation gar keinen Main-Stream mehr.
Inzwischen herrscht die Vielfalt. Die Gruppe der Familiengründer ist zwar eine relativ große Gruppe, doch nicht mehr groß genug, um diese als Main-Stream zu bezeichnen. Daneben gibt es einige alternative Lebensgestaltungskonzepte. Und viele neue Kontakte ergeben sich durch die eigenen Hobbies und die eigenen Interessensgebiete.
Konzentriere dich einfach auf die Menschen, die die zu dir passenden Faibles haben.
Nur Mut. Es gibt genug Menschen, die in der Mitte ihres Lebens voll in die Konzert-&-Party-Szene integriert sind oder ernsthaftes Interesse daran haben, nach einer Auszeit wieder Anschluss in der Konzert-&-Party-Szene zu finden.
Aber
du kannst nicht so tun als ob deine Faibles immernoch Mainstream wären.
Für alle Anderstickenden sind Gespräche über das äußere Erscheinungsbild, Konzert- und Partybesuche Schnee von gestern und allenfalls zur Abwechslung mal interessant. Im Kontaktaufbau wollen sie relativ früh weg von diesen Themen.
Ich denke, wenn du das in deiner Kommunikation berücksichtigst, lassen sich abfällige Bemerkungen über deinen Umgang mit dem Älter-Werden in vielen Fällen vermeiden.