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Perfekt - persönlichhe Gedanken

*******eeps Paar
219 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Perfekt - persönlichhe Gedanken
Irgendetwas löst in mir ein Unbehagen aus, wenn ich den Begriff «perfekt» höre. Der Trigger liegt in den Erwartungen, welche in diesem Wort mitschwingen. Erwartungen an andere. Erwartungen an mich. Ich habe drei Berufe erlernt, welche in ihrer Haltung bezüglich Perfektion kaum weiter auseinander liegen könnten.
Als Landwirt weiss ich, dass es kein «perfektes Wetter» gibt. Vielleicht ist das Wetter ideal zum Heuen aber zu trocken für das Getreide. Die Henne legt jeden Tag ein grosses Ei, während ihr genetisch identischer Bruder trotz hohem Futterverzehr mit seinem mageren Hühnerbrüstchen Mitleid erweckt. Wenn wir einen einigermassen passablen Mittelweg finden, sind wir bereits zufrieden.
Als Teamcoach in der IT habe ich es mit anderen Massstäben zu tun. Hier gelten die Grundsätze der Agilität und Lean Production. Das einzige unsichere ist der Markt. Das Wetter und die Genetik spielen keine Rolle. In jeder «Retrospektive» versuche ich, die Menschen in ihrem Streben nach Perfektion zu unterstützen. Mit ausgefeilten Metriken messen wir die erreichten Fortschritte. Der Slogan lautet: Wir sind noch nicht perfekt, aber wir arbeiten daran. Wirklich? Ist es unser intrinsischer Wunsch oder die Erwartung unserer Vorgesetzten? Wieviel Mut kostet es mich, als Teamcoach hinzustehen und zu sagen: «Mein Team ist hoch performant, gerade weil es nicht perfekt ist»? Kurzer Exkurs: Nur ein funktionales Team kann hoch performant sein. Der Anspruch an Perfektion führt aber nicht zu einer höheren Funktionalität. Eher zu einer höheren Suizidrate, wie es uns von Japan, dem Land mit der höchsten Perfektion drastisch vor Augen geführt wird.
Als Sexualberater habe ich es oft mit Menschen zu tun, welche viel zu hohe Erwartungen an sich und ihren Partner haben. Ich bitte meine Klienten dann, ihren perfekten Partner zu beschreiben. Sie beginnen mit den kleinen Aufmerksamkeiten, den unerwarteten Geschenken und den Rosen. Weiter geht es dann mit dem Humor, der Nähe, Liebe und der Leidenschaft. Nach höchstens zwei Minuten bringt der Mann vor Staunen den Mund nicht mehr zu und die Frau gesteht sich ein, dass ihr perfekter Mann nur im Film existiert. «Bitte beschreiben Sie mir nun die Frau, welche dieser perfekte Mann verdient hat». Meistens ist dies der Moment, wo die Frau verstohlen an ihre Oberschenkel greift und in lautem Schluchzen ausbricht…
Zurück zum Thema. Ich liebe das Unperfekte. Lieber «good for now and safe enogh to try» als in Schönheit sterben. Doch was heisst eigentlich unperfekt? Unperfekt ist ein Un-Wort. Es misst sich am Wort «perfekt». Damit über das Unperfekte gesprochen werden kann, muss geklärt sein, was «perfekt» ist, und was nicht.
*********vers Frau
2.671 Beiträge
Hoi zämä, das ist so eine Sache mit der Suche nach dem perfekten Mann, den es meiner Meinung nach gar nicht gibt, denn bei jedem "fehlt" was... Der Eine passt mir zwar optisch, weil er z.B. sportlich-schlank ist, was mich anzieht und kann gut Kochen, aber leider ist er immer noch Raucher..., der nächste ist zwar Nichtraucher und kann vielleicht gut Tanzen, was ich auch super finde, dafür hat er andere "Macken" die mich stören...

Ich glaube den perfekten Mann oder die perfekte Frau gibt es nicht. Ich habe ja schliesslich auch meine eigenen Macken... Man kann wohl nur lernen tolerant zu sein und mit den Macken des Anderen lernen umzugehen, denn der Partner muss ja mit meinen auch klar kommen.

Ich kenne Frauen und Männer die sich vom Partner/in getrennt habe, eben weil der oder die zu perfekt war und keine Ecken und Kanten hatte...

Ich denke jeder sollte sein Bestes geben und dann macht man es in der Situation so gut es eben geht.
Nach absoluter Perfektion zu streben ist wohl sinnlos.

Lg Tantra Loverin
****d54 Mann
2.568 Beiträge
Zitat von *******eeps:
Perfekt - persönlichhe Gedanken
Irgendetwas löst in mir ein Unbehagen aus, wenn ich den Begriff «perfekt» höre. Der Trigger liegt in den Erwartungen, welche in diesem Wort mitschwingen. Erwartungen an andere. Erwartungen an mich. Ich habe drei Berufe erlernt, welche in ihrer Haltung bezüglich Perfektion kaum weiter auseinander liegen könnten.
Als Landwirt weiss ich, dass es kein «perfektes Wetter» gibt. Vielleicht ist das Wetter ideal zum Heuen aber zu trocken für das Getreide. Die Henne legt jeden Tag ein grosses Ei, während ihr genetisch identischer Bruder trotz hohem Futterverzehr mit seinem mageren Hühnerbrüstchen Mitleid erweckt. Wenn wir einen einigermassen passablen Mittelweg finden, sind wir bereits zufrieden.
Als Teamcoach in der IT habe ich es mit anderen Massstäben zu tun. Hier gelten die Grundsätze der Agilität und Lean Production. Das einzige unsichere ist der Markt. Das Wetter und die Genetik spielen keine Rolle. In jeder «Retrospektive» versuche ich, die Menschen in ihrem Streben nach Perfektion zu unterstützen. Mit ausgefeilten Metriken messen wir die erreichten Fortschritte. Der Slogan lautet: Wir sind noch nicht perfekt, aber wir arbeiten daran. Wirklich? Ist es unser intrinsischer Wunsch oder die Erwartung unserer Vorgesetzten? Wieviel Mut kostet es mich, als Teamcoach hinzustehen und zu sagen: «Mein Team ist hoch performant, gerade weil es nicht perfekt ist»? Kurzer Exkurs: Nur ein funktionales Team kann hoch performant sein. Der Anspruch an Perfektion führt aber nicht zu einer höheren Funktionalität. Eher zu einer höheren Suizidrate, wie es uns von Japan, dem Land mit der höchsten Perfektion drastisch vor Augen geführt wird.
Als Sexualberater habe ich es oft mit Menschen zu tun, welche viel zu hohe Erwartungen an sich und ihren Partner haben. Ich bitte meine Klienten dann, ihren perfekten Partner zu beschreiben. Sie beginnen mit den kleinen Aufmerksamkeiten, den unerwarteten Geschenken und den Rosen. Weiter geht es dann mit dem Humor, der Nähe, Liebe und der Leidenschaft. Nach höchstens zwei Minuten bringt der Mann vor Staunen den Mund nicht mehr zu und die Frau gesteht sich ein, dass ihr perfekter Mann nur im Film existiert. «Bitte beschreiben Sie mir nun die Frau, welche dieser perfekte Mann verdient hat». Meistens ist dies der Moment, wo die Frau verstohlen an ihre Oberschenkel greift und in lautem Schluchzen ausbricht…
Zurück zum Thema. Ich liebe das Unperfekte. Lieber «good for now and safe enogh to try» als in Schönheit sterben. Doch was heisst eigentlich unperfekt? Unperfekt ist ein Un-Wort. Es misst sich am Wort «perfekt». Damit über das Unperfekte gesprochen werden kann, muss geklärt sein, was «perfekt» ist, und was nicht.

*****the Mann
94 Beiträge
Stellen wir uns vor es gäbe das "Perfekte". Den perfekten Mann, die perfekte Frau, Arbet, Leben etc.. Das müsste von jedem Menschen als "Perfekt" angesehen werden. Selbst wenn es das geben würde. Die Welt wäre sehr eintönig. Die Geschmäcker total gleich und auf die Dauer ziemlich langweilig. Weil jeder sich dem "Perfekten" bedienen würde. Deshalb wurden wir mit Fehlern, Besonderheiten, Einzigartikeiten und einfach dem wundervoll, sehr vielfältigen Leben beschenkt, was uns zauberhafte, weil nicht vorhersehbare Momente beschert.

Eine herzliche Umarmung an alle einzigartigen Menschen!
Leo
****_62 Mann
761 Beiträge
Hallo
Das ist ein interessantes sowie auch wichtiges Thema. Das ist so. Was macht perfekt? Gibts nicht weil heute auch die persönliche Bedürfnisse und der daraus resultierende egoistische Mensch zum Vorschein kommt. Leider ist es so das es das zwischenmenschliche eher fehlt und sich jeder dem anderen anpassen will oder muss. Ich erlebe grad wie ein Freund von mir wegen seiner Perfektion den Job verloren hat. Ist mein Vorgesetzter und ein wunderbarer Mensch. Perfektion führt für mich auch in die Richtung Unmenschlichkeit. Das kam auch vor in dem Fall. Also was ist von Vorteil? Perfektion oder der Mensch wie er ist.
Ich sage eher, jeder soll die Rechte des anderen achten, nicht zu egoistisch auf sich bezogen sein und dem Gegenüber den Respekt bringen den er verdient.
Schönheit hat auch nix mit Perfekt zu tun was oft verwechselt wird. Perfekt gibt es für mich nur im Moment wo es passt, sei es bei einem Projekt oder Objekt wo der Zufall die Perfektion zulässt.
Hoffe habe mich gut geäussert hier und manchen zum nachdenken über das perfekte gebracht.

Wünsche viel spass und bin gespannt was hier sich ergibt.

Lieben Gruss von einen nicht perfekten.
***se Mann
3 Beiträge
Salü zäme
Bei mir ist gerade die Beziehung zu Ende, weil sie nicht mit fast gut leben kann. Perfekt gibt es nicht. Dass es Dinge gibt, über die man nicht hinweg sehen kann , ist klar. Wenn der Fokus auf dem schönen, positiven liegt, ist schon viel da...
Ich glaube nicht, dass es eine Frau gibt, die
Bergtouren
Skitouren
Sanft ficken
Quicki
Lange Massagen
Töfftouren
Chillen
Gespräche
...
Immer genau dann will, wenn mir danach ist.
Das ist doch zum teil der Reiz einer Beziehung...
********fire Frau
19 Beiträge
Ich denke mit dem Wort "perfekt" hat auch jeder seine ganz persönliche Geschichte dazu, die aus der Kindheit auf das Erwachsensein übertragen wird.

Ich musste schon früh erleben, dass ich nicht perfekt bin, wenn ich aus der Schule eine 5.5 nach hause gebracht habe. Sogar eine 6 hättre eine 6+ sein können.
Zudem "fett" sein oder tättowiert sein, anders sein, als mich mein Vater sehen wollte... All dies sehr unperfekt.

Dann noch Beziehungen, die mich klein gehalten haben, mich unperfekt haben wirken lassen haben.

Wie die Kommentare vorher schon gesagt haben, perfekt ist nichts. Jetzt kommt mein "Aber" : ich schaffe es immer öfter für mich selbst mich als perfekt anzuschauen. Ist dies nicht der beste Weg zur Selbstliebe? Ich habe nicht mehr den Anspruch dies für jemanden zu sein, ausser vielleicht als Mutter.
*****gut Mann
13 Beiträge
Perfektionismus hat mich mein Leben lang begleitet. Es hat mich enorm viel Kraft gekostet, mich oft an den Rand der Verzweiflung gebracht. - Eigentlich gäbe es da die Paretto-Regel oder auch 80/20-Regel. Mit 20% des Aufwands erreichst du 80% des Ziels. Wenn du die letzten 20% Zielerreichung auch haben willst, dann kostet dich das 80% des Aufwands. Heute als Pensionist kann ich mich zwar als nicht perfekt, aber gut genug annehmen. Und es fällt mir leichter, zu geniessen.
Auf meinem heutigen Kalenderblatt steht: Es ist besser genossen zu haben und es zu bereuen, als zu bereuen, nicht genossen zu haben.
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