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Welche Erfahrungen hast du mit Konsententscheidungen gemacht

*******eeps Paar
219 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Welche Erfahrungen hast du mit Konsententscheidungen gemacht
Wir wurden nach den praktische Grundlagen der Konsententscheidung gebeten.

Die Konsententscheidung findet ihr in https://sociocracy30.org/_res/practical-guide/S3-Praxisleitfaden.pdf ab Seite 37


Impliziter Konsent-Vertrag
1. Wenn es keine Einwände gegen eine Vereinbarung gibt, beabsichtige
ich, diese Vereinbarung im Rahmen meiner Möglichkeiten umzusetzen.
2. Ich stimme zu, Einwände einzubringen, sobald sie mir bewusst werden.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Konsententscheidungen gemacht?

Wir freuen uns auf eine sachliche Diskussion *love2*
********0916 Frau
161 Beiträge
Ich habe damit viel Erfahrung im beruflichen Kontext.
Ein sehr wichtiger Faktor ist die psychologische Sicherheit, die Menschen in der Situation erleben, wo Konsent passiert. Je grösser die Gruppe ist, umso weniger sicher wird diese in der Regel wahrgenommen.

Viele Menschen sind bereits in relativ "ungefährlichen" Situationen überfordert damit, sich aktiv als Gegenstimme einzubringen. Gegenstimme / Nein sagen ist oft mit dem bedrohlichen "dann falle ich aus dem Rudel und verliere meine Zugehörigkeit" verknüpft und sehr schwierig aufzulösen.
Um dieser Zugehörigkeit willen sind Menschen oft bereit, weit über ihre in der Situation vielleicht undeutlich wahrnehmbaren Grenzen zu gehen. Und hinterher entsteht dann ein Katzenjammer.

im beruflichen Kontext besteht durch die Kontinuität der Zusammenarbeit die Möglichkeit, sich auch im Zweier-Gespräch über solche Situationen auszutauschen und diese im Nachgang ev. auch noch neu zu gewichten. Je nach Vertrautheitsgrad im Team wird es über die Zeit für alle sichtbar deutlich besser. Die Stimmung wird besser, es kann sich offen auseinander gesetzt werden und nicht zuletzt steigt in einem solchen Team auch die Produktivität schnell massiv an.

hilft dir das Beat?
*******eeps Paar
219 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Danke @********0916
Zusammengefasst nehme ich mit: Man darf nicht davon ausgehen, das Menschen per se in der Lage sind, Punkt 2 des impliziten Konsent-Vertrags zu erfüllen. Also "Einwände einzubringen, sobald sie mir bewusst werden."

Mit dem Konsent-Kennenlernen möchten wir Menschen spielerisch befähigen, ganz bewusst nicht in Berührung oder eine Umarmung mit dem Gegenüber zu gehen. Natürlich führt es im ersten Moment zu Irritationen, wenn eine "simple Berührung am Arm" oder "eine ganz einfache Umarmung" ausgeschlagen wird. Das Gegenüber hat so aber eine Grossartige Möglichkeit, in die "Einwandbehandlung" zu gehen. Dadurch entsteht beidseitige Sicherheit. Betty Marty hat ja dazu ein wunderbares Konsent-Spiel entwickelt.
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