Mingle - die neue Beziehungsform?

Nun ich würde sagen das beschreibt ja genau diese Variante der Freundschaft + beziehung (ist Beziehung in diesem Kontext falsch...?)
ich sehe da nix anderes....

das können wir ja heute Abend im Greif vertiefen.... ich meine natürlich bereden....

genau, heut abend falls ich bis dahin durchhalte

dann auch gern beim grillen bei mir aber nicht heut

ist noch zu Kalt zum grillen

...zwischen Mingle und Polyamorie?

Polyamorie ist die Liebe zu mehreren Menschen (poly=viel, amore=Liebe). Hier geht ein Mensch mehrere vollwertige Beziehungen ein, Liebe steht im Vordergrund, die Beziehungen können (alle oder auch nur teilweise) platonisch sein. Auch wenn ein polyamorer Mensch keine oder nur eine Beziehung, HAT, besteht zu jeder Zeit die Bereitschaft, eine (weitere) Beziehung aufzunehmen, mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben.

Und hier liegt der Unterschied zum Mingle: die Bereitschaft, die Konsequenzen, die sich aus einer Beziehung ergeben (Verbindlichkeit, gemeinsame Zukunftsplanung etc.), zu tragen, besteht nicht, aus welchen Gründen auch immer. Der Mingle an sich genießt zwar die Vertrautheit und Nähe zu (und auch den Sex mit) einem anderen Menschen, eine Beziehung im klassischen Sinne will er aber nicht. Platonisch minglen kann ich mir grade auch nicht vorstellen, das wäre dann eine ganz "normale" Freundschaft. Auch verstehe ich es so, dass ein Mingle nicht zwingend mehr als eine Mingle-Partnerschaft haben will (wäre er sonst polymingle? ), er muss auch kein Swinger o.ä. sein, so ein Mingle kann auch rein monogam leben. Kann.....muss nicht....

Also kurz:

Polyamorie: Liebe und mehr als eine Beziehung

Mingle: möglicherweise aber nicht zwingend Liebe, aber KEINE klassische Beziehung, möglicherweise monogam

das ist mir viel zu Kompliziert, für komplizierte Menschen gemacht...
mir reicht eine Frau und eine Beziehung und wenn diese aus welchen gründen auch immer
beendet wird dann sucht man sich die nächste....so einfach kann das leben sein....

.... ich bin also ein Mingle
Ohne bei Dr Google nachgeschlagen zu haben, hab ich das in meinem Profil für mich in Worte gefasst.
Ich muss allerdings zu geben, das mich die Reaktion anderer, auf das was mir wichtig ist, schon oft ziemlich erstaunt hat.
Zum einen werden mir Affären angetragen .... zum einen ist mir das zu wenig (nur Sex), denn ich möchte auch jemanden mit dem soziales Leben, wie essen gehen, Kino oder Party möglich ist. Das fällt aber definitiv weg, wenn jemand schon in einer Beziehung lebt ..... das ist vielen leider egal ----> siehe Affäre
Oder, auch nett, wenn man gefragt wird ob man sich eine Freundschaft plus mit demjenigen vorstellen kann ----> dafür müsste man sich erstmal kennen und sich "anfreunden"
Für mich bedeutet "Mingle" das die Freundschaft ehrlich, offen und auf Vertrauen basiert. Deshalb gefällt mir die hier so betonte Unverbindlichkeit so gar nicht !
Für mich liegt die Betonung eher auf dem nicht vorhanden sein von Liebe.
Ich weiß das meine Wünsche recht utopisch sind. Ich mag aber davon eigentlich nicht abrücken und hoffe doch noch irgendwo den passenden Komplizen zu finden.

Bei Fragen und Anmerkungen bitte ich keine Berührungsängste zu haben und mich einfach ansprechen
Viele Grüße dat Rose

Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist ein Mingle für dich also jemand, der eine VERBINDLICHE Beziehung führt, ohne dabei zu lieben? Laut Definition (mixed Single) ist das ja gerade nicht der Fall, man ist weiter Single hat nur einen beziehungsähnlichen Zustand, der eben die Verbindlichkeit der Beziehung in Hinblick auf Exklusivität und gemeinsame Zukunft etc ausschließt.


@**l:

Um mich hier mal als Mingle zu outen: ich lebe dieses Konzept jetzt schon seit einer Weile. Bis ich vor ein paar Wochen zufällig über den Begriff Mingle gestolpert bin, haben wir es allerdings auch ganz normal als Freundschaft+ bezeichnet. Die Definition fand ich allerdings so verdammt passend, dass ich ihm direkt gesagt hab "du, wüsstest di schon, dass wir Mingles sind?".

Ich persönlich bin mir noch immer nicht sicher, ob es einen Unterschied zwischen Mingle und Freundschaft+ gibt. Sicher bin ich mir allerdings, dass das ganze etwas ist, was wohlnicht jeder leben kann. Die Theorie klingt einfach und logisch....leider ist der Mensch das aber nicht. In diesem Punkt bin ich voll bei Rose: die Basis ist Ehrlichkeit, Offenheit und Vertrauen. Ich muss mich darauf verlassen können, dass mein Mit-Mingle absolut und schonungslos ehrlich mir gegenüber ist, gerade auch, wenn es darum geht, dass sich für ihn etwas am Status Quo ändert. Die meisten Freundschaften+ scheitern daran, dass einer sich unglücklich in den anderen verliebt, Eifersucht entsteht, Besitzansprüche formuliert werden. Durch schonungslose Ehrlichkeit kann man das verhindern.

Ja das wichtigste ist immer Ehrlichkeit !!!!
Vor allem wenn man sich selbst und sein empfinden dem anderen gegenüber verändert !!!!

Ich finde aber das das ablehnen von Unverbindlichkeit nicht unbedingt im Umkehrschluss Exklusivität bedeutet. Es kommt immer auf die Zielsetzung an und inwieweit einem die Freundschaft etwas bedeutet.

und ich möchte jetzt niemanden angreifen oder persönlich werden sondern sachlich damit umgehen.

Da ich die Möglichkeit habe mit "Experten" über solche Themen zu reden, habe ich das auch getan. Wer wissen möchte um welche Experten es sich handelt, kann mich gerne anschreiben und ich werde das erklären aber Namen werde ich keine nennen. Die vom TE genannten Zitate stammen vom Hamburger Trendforscher (was immer das auch genau ist) Peter Wippermann. Seit Sommer 2015 kann man Artikel im Fokus, Die Zeit etc. finden.

So einfach und doch kompliziert wie das beschrieben wird, ist es nicht. Das "Kind" hat nur einen neuen Namen bekommen. Weil der Begriff "Affäre" negativ belastet ist und man das immer mit einem Seitensprung verbindet, wird dieser Begriff nicht mehr gerne benutzt. Auch den Begriff "Sexbeziehung" möchte man nicht mehr verwenden weil damit verbunden wird, dass man sich gegenseitig benutzt um die körperlichen Bedürfnisse zu stillen. Dennoch ist eine Minglebeziehung lt. der Personen, die ich gefragt habe, nichts anderes. Interessanter und wichtiger wäre es, sich darüber im klaren zu sein, warum man keine feste Beziehung eingehen möchte und ob das nur eine temporäre Einstellung ist.

Wiki (die ich immer nur bedingt als Informationsquelle hinzuziehe) sagt zu Sexbeziehungen:

Wenn ein neuer Mensch auf die Welt kommt, würde es ohne Liebe sterben (körperlich bzw. seelisch). Nur füttern und wickeln reicht nicht.
Aus dieser ersten Beziehung entsteht für das komplette weitere Leben eine gesunde Einstellung zu Bindungen, zwischenmeschlichen Beziehungen, Zuneigung und Liebe.

Wiki sagt dazu folgendes:


Es ist ein Grundbedürfniss des Menschens und muss befriedigt werden um ein glückliches, zufriedenes und gesundes Leben führen zu können. Das bedeutet auch, Einsamkeit macht unglücklich bis depressiv.

Menschen die eine "echte" Beziehung nicht führen können, haben keine gesunde Einstellung dazu. Irgendwann ist irgendwas passiert, dass zu einer Störung geführt hat. Man hat eine (oder mehrere) Erfahrung gemacht, die dazu führte, dass man sich einer Beziehung lieber entzieht, Gefühle unterbindet, sich diese evt. sogar verbietet oder nicht wahr haben möchte.

Liebe ist ein Gefühl, dass man nicht wie andere Gefühle kontrollieren kann. Hass, Wut, Trauer, Freude und Traurigkeit kann man recht gut kontrollieren, komprimieren und sich dem stellen. Bei der Liebe kann man das nicht. Sie ist da, sie wächst, sie nimmt ab, sie beeinflusst und macht glücklich - etwas was jeder möchte. Aber dies Gefühl bestimmt sich zum Großteil selbst.

Ehrlichkeit und Wahrheit wurden hier genannt. Etwas was kein Mensch zu 100% kann und das ist nachgewiesen. Wir lügen oder verheimlichen weil wir nicht verletzen wollen, weil wir uns postiv darstellen möchten, weil wir Situationen nicht unnötig belasten möchten, weil wir unsicher sind und und und. Und es geht sogar so weit, dass diese Wahrheit und Ehrlichkeit der Liebe schadet und zu Verlusten führt.

Ich für mich, kann und möchte mein Gefühl der Liebe nicht kontrollieren. Ich möchte dieses Gefühl spüren und leben und kann für mich dann entscheiden wie weit diese Liebe gewachsen ist um mit diesem Menschen ggf. eine feste Beziehung zu führen, die dann auch zukunftsorientiert ist - und das gerne. Bis zu diesem Zeitpunkt kann jedoch vieles möglich sein. Das kommt darauf an wie einig man sich ist. Da ist dann von der lockeren Sexbeziehung über eine Partnerschaft, zu einer Partnerschaft incl. Swingen bis zu einer festen Beziehung alles möglich. Die Einzelheiten bestimmen die entsprechenden Partner selber und das wird sich ebenfalls entwickeln.

Nur eins wird es für mich nicht mehr geben: Einsamkeit und geheime Affären/Seitensprung. Das zerstört, verletzt und hat nichts mit Respekt und Ehrlichkeit zutun. Egal wem gegenüber.

Da ich immer noch tief und innig lieb, käme für mich derzeit keine Beziehung in Frage. Sie wäre zum scheitern verurteilt weil ich gar nicht frei bin. Ich würde mich und die andere Person betrügen. Ergo, käme für mich eine Sexbeziehung in Frage und das wäre ok. Was daraus entstehen könnte, weiß ich nicht und lasse ich mir auch frei.

LG Anja

und kann ich nur zustimmen!

Dafür muss man aber auch wissen, woher diese Verlustängste kommen und das ist leider nicht immer einfach, wie ich selber erleben musste. Die dann aber anzugehen und aus diesen Ängsten nutzen zu ziehen (was durchaus geht) ist eine Erfahrung die mich absolut bereichert hat und ich viele Beziehungszusammenhänge anders angehen kann und möchte, damit ich glücklich sein kann.

Und so kann ich auch meinen Spruch umsetzen: Ich kann andere nur glücklich machen wenn ich selbst glücklich bin.

Ich war es ja bereits aber damals wußte ich noch nichts von diesen Ängsten und woher sie kommen ABER ich habe genau gewußt was ich will und was ich möchte, was meine Ziele sind und wo ich stehe. Es ist allerdings gut wieder zu erleben, dass sie nur im Verborgenen geblieben sind und nicht verloren.

Als "Mingle" möchte ich nicht durchs Leben gehen. Das ist mir persönlich zu wenig - dauerhaft. Ich möchte ehrliche Liebe und eine Partnerschaft die man gemeinsam gestaltet mit Geben, Nehmen, Respekt, Kompromissen und "Jedem das seine aber bitte mit Respekt"

Eine Sexbeziehung ist bestimmt etwas schönes was ich jetzt gut leben würde und mir auch gut tun würde.

LG Anja

Nun, ich für meinen Teil kann da ganz klar sagen, dass ich nie ein Geheimnis aus meiner Freundschaft+ (Minglebeziehung) gemacht habe. Da ich ein Verfechter der Wahrheit bin, war es mir IMMER wichtig, jeden, der sich für mich interessiert hat, auch über diesen Aspekt meines Lebens zu informieren, genauso, wie jeder auch von meiner Ehe und ihrem viel zu frühen Ende erfahren hat. Jeder, mit dem ich mich in den letzten Monaten getroffen habe, hat also gewusst, was Sache ist, einige haben ihn sogar persönlich kennen gelernt.

Dass die Sexbeziehung, Freundschaft+, Mingle gesellschaftlich nicht anerkannt ist, stimmt. Aber darf man nur Dinge tun, die die Gesellschaft versteht? Wenn dem so wäre, würden wir noch immer Schwule ins Gefängnis stecken.

Im Übrigen sind auch Swinger, BDSM'ler, Polyamore etc gesellschaftlich nicht hundertprozentig anerkannt. All diese Menschen sehen sich bestenfalls Unverständnis ausgesetzt, wenn sie ihre Lebensweise kommunizieren. Trotzdem haben sie nicht alle das Bedürfnis, sich nur im stillen Kämmerlein auszuleben, viele gehen mittlerweile offen damit um. Außerdem tragen Plattformen wie der Joyclub dazu bei, dass diese Themen offener gehandhabt werden. Von Kinofilmen wie "Freundschaft+" oder "Shades oft Grey" mal ganz abgesehen. Was heute gesellschaftlich zumindest hingenommen wird, war vor 30 Jahren teilweise noch undenkbar! Vielleicht ist die Beziehungsform Mingle 2050 so normal wie heute die Homoehe....

diese Beziehung gesellschaftlich nicht anerkannt ist? Und warum sollte man jemanden ins Gefängnis dafür gehen lassen. Die Vergleiche hinken etwas und sind m. M. N. stark überspannt/überspitzt dargestellt.

Heute ist es kein Problem mehr, sich als Mensch zu positionieren der eben keine feste Beziehung führt. Man sollte aber auch nicht davon ausgehen dürfen, dass jeder es für richtig heißt. Ich kann z.B. Freunde von mir verstehen, die eben nicht zu jeder Einladung eine andere Frau an der Seite ihres Freundes haben wollen. Dann lieber gar keine. Sie lassen sich ja schließlich auch auf eine Person ein und freuen sich ggf. über eine neue Freundschaft die entstehen könnte. Sie können es aber nicht weil sie damit rechnen müssen, dass ggf. nächsten Monat die nächste Frau des Freundes auf der Matte steht.

Ich für mich bin auch immer offen und ehrlich mit Affären und Sexbeziehungen umgegangen seit ich geschieden bin und das sogar innerhalb der Familie. Das empfand ich wesentlich entspannter.

Es wäre aber schon gut, wenn beide Personen damit so umgehen und nicht nur eine, noch dazu wenn sich eine Person davon in einer festen Beziehung befindet Wenn man das dann als "Zweitbeziehung" oder als "Sexbeziehung" sogar noch weiß, ist das ebenfalls ein Betrug. Ein Betrug an die hintergangene Frau wo man doch eigentlich ein ehrlicher und respektvoller Mensch sein wollte. Man ist es aber nicht bzw. ist es nur teilweise.

Dafür gibt es nur eine Lösung: reden und handeln und das zum richtigen Zeitpunkt. Alles andere ist Egoismus und das geht auf Kosten anderer.

LG Anja

wäre es sinnvoller wenn wir uns mal zu dritt unterhalten Das wird nämlich gerade eine situative Diskusison aus der Realität.

Von mir aus: kein Problem und bestimmt interessant.



Anja

eine Verpflichtung gegenüber Menschen und allen voran den Menschen die ich mag. Sonst würde ich mich grundsätzlich und immer über ihre Bedürfnisse, ihre Einstellungen und ihre Persönlichkeiten hinwegsetzen.

Es gibt kein Leben ohne Verpflichtung und Rücksicht oder aber man lebt völlig allein, ohne Freunde, ohne Familie etc.

Schon allein aus dem Grund ist mir die Begründung zum "Mingle" zu einfach und fehlerhaft bzw. unüberlegt oder evtl. zu undeutlich.

Das mit dem "verheiratet bleiben" bzw. "sich neu entscheiden" finde ich gut! Dinge verändern sich und eine Ehe verhaftet tatsächlich häufig.

lg Anja

Richtig, und es wird scheitern, wenn einer an der Ehe festhalten will und der andere nicht. Denn in dem Moment wird nichts anderes passieren als bei einem Großteil der Scheidungen auch heute....Rosenkrieg!