Little Susi im Wunderland (Part 8)(Ende)
Part 8 Little Susi im WunderlandMami und Papi haben mich an der Hand und wir gehen zusammen über einen großen Rummelplatz. Tausend bunte Lichter blenden mich, von überall kommt Lärm und laute Musik. Mami und Papi sind mit einmal noch sehr viel größer als ich, oder bin ich einfach noch sehr viel kleiner? Ich reiche ihnen gerade mal so bis zur Hüfte. Ich nehme Anlauf und sie schleudern meine Beine nach oben. Das macht mir sehr viel Spaß, sodass ich laut lache und quieke.
"Nochmal, nochmal, nochmal", sage ich lachend. Beide sehen lachend zu mir runter.
"1-2-3 hopp", sagen sie im Chor und wieder fliegen meine Beine weit nach oben in die Luft. Diesmal kommen sie aber nicht wieder zurück zum Boden und die Beiden halten mich fest wie ein Helium gefüllter Ballon.
"Nis loslasst", rufe ich ihnen zu und schwebe.
Sie lächeln mich beide an und ziehen mich wieder nach unten. Teddy wartet dort schon auf mich und nimmt mich in den Arm.
"Teddy guck, Susi fast wegfliegt ist"
Teddy knuddelt mich ganz lieb und Mami und Papi umschlingen uns beide mit ihren Armen.
Ich wache auf. Teddy liegt in meinem Arm und ich in den Armen von Mami und Papi. Beide gucken zu uns und während Teddy schon freundlich lächelt, gucke ich noch sehr verschlafen zu den beiden auf.
"Aufwachen, Mäuschen, Zeit für deine Tablette", sagt Mami.
"Nis Lette nehm", brabble ich, "Lette doof is"
"Guck mal Maus ...", sagt Papi. "Wenn du lieb deine Tablette nimmst, spiele ich auch noch schön mit dir. Papi zeigt dir, was gaaaanz tolles, das wird dir gefallen."
"Na dut" brabble ich.
Papi hebt mich aus dem Bett und setzt mich kurz auf der Küchenzeile ab. Mami gibt mir meine Tablette und etwas Tee hinterher.
"Wollen wir?", sagt Papi.
"Ich komme mit", sagt Mami. "Will ihr Gesicht sehen!"
Ich gucke beide groß an, was auch immer sie vorhaben, es muß was Großes sein.
"Sufi auch mit" brabble ich und strahle beide groß an.
"Dann komm, Schatz", sagt Papi und hält seine Hand hoch.
Da ich nicht reagiere und nur doof gucke, nimmt er meine Hand und klatscht sie gegen seine.
"So macht man das mein Schatz" und lächele lieb.
Wieder hält er seine Hand hoch und ich klatsche dagegen. Dann halten beide eine Hand hoch und ich klatsche mit beiden Händen gleichzeitig und lache. Papi nimmt mich auf den Arm und im Flur zieht Mami mir noch schnell meine neuen Schuhe an und das Strickjäckchen. Dann gehen wir aus dem Haus zu der großen Halle daneben.
"Nimmst du sie einen Moment Schatz?", sagt Papi. "Dann schließe ich auf und mache Licht an."
Mami nickt und nimmt mich. Die Halle ist ganz groß und Gelb, ich sehe das etwas daran geschrieben steht, lesen klappt aber nicht. Aber dass auf dem gelben Grund lauter große Figuren gemalt sind, kann ich erkennen. Papi schließt die Tür auf und geht rein, Mami folgt ihm langsam. In der Halle ist es dunkel, Papi ist nicht zu sehen. Ich klammere mich etwas verängstigt an Mami fest. Aus der Ferne höre ich ein Klacken und es gehen lauter bunte Lichter an. Dadurch erschrecke ich mich doch sehr und drücke mich ganz fest an Mami. Musik fängt an zu spielen und ich lasse langsam lockerer und drehe mich um. Meine Augen werden gaaaaanz groß und mein Mund steht offen. Klettergerüste und Wände, eine riiieeesig lange Rutsche, Trampoline, Sandkästen und Spielzeuge dazu, eine Bobbycar Rennbahn, Roller. Ich kann es gar nicht alles erfassen, vor allem weil es alles so hübsch zurechtgemacht ist, im Stil von Alice im Wunderland. Grinse Katze hab ich schon entdeckt, hinten in der Ecke ist die Teetafel und der Hutmacher. Wo ist das Kaninchen? Die Säulen hoch zur Rutsche sind große Pilze, auf denen auch die dicke Raupe sitzt und jetzt anfängt zu dampfen. Spielkartensoldaten und da ist auch die Herzkönigin. Mir gehen die Augen über, so schön ist es hier. Mein Nucki ist mir längst aus dem offenen Mund gefallen, bloß gut das Mami ihn an die Nuckikette gemacht hat.
"Runner, pieln", rufe ich und Mami setzt mich ab.
Papi kommt wieder und strahlt über das ganze Gesicht. Mami strahlt nicht weniger. Ich sacke auf alle viere. Mit weit erhobenem Kopf krabble ich los und komme aus dem Staunen gar nicht mehr raus. So einen großen und schönen Indoor Spielplatz habe ich noch nie gesehen. So viel Liebe steckt hier drin, auf jedes Detail wurde geachtet. An einem Klettergerüst ziehe ich mich etwas hoch und lasse mich auf den Popo fallen. Sitze nur staunend im Wunderland, von hier ist von der eigentlichen Halle nichts mehr zu sehen. Da sind die Zwillinge und ich zeige mit dem Finger darauf
"Da" bringe ich hervor.
Mami und Papi haben sich umgefasst, kommen ganz langsam hinterher und beobachten mich. Beide strahlen über das ganze Gesicht, ich sicher auch. Ich zeige nur auf hundert Sachen und bekomme nicht mehr als "da!" heraus. Mami beugt sich zu mir runter und sagt
"Na meine Spätzchen, womit möchtest du spielen?"
"Da!" Zeige ich ... "da!" auf etwas anderes, kann mich nicht wirklich entscheiden.
Neben mir steht der Hutmacher und an seinem Arm hängt eine Schaukel. Schaukeln, war immer ein Vergnügen für mich. Ich liebe es, wenn es so schön im Bauch kribbelt.
"Da saukel" zeige ich
Der Sitzt der Schaukel ist mit Gitter für Kinder, damit sie nicht rausfallen können. Kaum hatte ich darauf gezeigt, hebt mich Papi hoch, Mami hält das Gitter auf und schon schubst mich Mami an. Hui, krabbelt das schön im Bauch, das war mir noch nie so bewusst wie jetzt. Ich quieke vor Freude und ich sehe wie Papi da steht und sich so sehr freut. Und noch mal, huiii. Das macht so viel Spaß, ich lache und quieke wie nie zuvor. Die Schaukel wird langsamer und Mami bremst mich ab. Gleich neben einem der großen Pilze steht ein großer Baum, er hat eine Eingangstür. Papi nimmt mich hoch und geht mit mir durch die Tür. Dahinter verbirgt sich ein Fahrstuhl. Wir fahren den Baum hoch und landen oben an den Rutschen. Papi setzt mich an die Kante, setzt sich hinter mich und hält mich fest. Einmal kurz anschossen und losgeht die wilde Fahrt. Dabei sitzen wir auf einer Matte, da wird nicht mal der Popo warm, so wild die Fahrt auch ist. Wellen, Kurven, quer durch das Wunderland und so landen wir kurz vor einem großen Sandkasten.
"Da!" Zeige ich darauf und krabble auch gleich darauf zu. An der Kante drücke ich mich hoch und plumps, lande ich auch schon im Sand. Kurz dahinter steht das Kinderkarussell, ich krabble so schnell ich kann durch den Sand darauf zu.
"Willst du Karussell fahren?" höre ich Papi hinter mir. Mit einem Schwung fängt er mich ab und hat mich huiii schon auf dem Arm.
"Womit willst du fahren, mein Engelchen?", sagt er Freude strahlend. Ich zeige auf die Kutsche, wo auch die Herzkönigin mit drin sitzt.
"Da! Tutsche fahrt, Pinzessin bin" und mit einem weiteren Schwung huiii lande ich in der Kutsche. Die Herzkönigin äugt zu mir und ich lache sie an.
"Pinzessin bin", sage ich zu ihr. Das Karussell beginnt sich zu drehen und die Herzkönigin beginnt sehr würdevoll zu winken. Ich winke auch allen Figuren zu, an denen wir vorbeikommen. Huch, Mami und Papi waren auch dabei. Ich lache und winke ihnen zu. Verdrehe mir fast meinen Hals dabei. Hui, da waren sie schon wieder. Nach der Fahrt krabble ich weiter durchs Wunderland, buddle im Sandkasten. Die bunten Förmchen im Sandkasten haben es mir angetan. Mit Schippchen und Eimerchen in der Hand fühle ich mich wie am Strand, fehlt nur das Rauschen der Wellen. Also baue ich eine Sandburg. Eine große Mauer um mich herum, so fertig. Ups, ich habe den Ausgang vergessen, dafür ist die Mauer mit den bunten Fröschen verziert. Hm ... und wie komme ich jetzt wieder raus? Kann doch nicht einfach einen Durchbruch machen. So ziehe ich ein Schippchen und brabble unverständliches in meinen Nucki. Die Mauer ist ja nicht sonderlich hoch, aber wenn man nur auf allen vieren krabbeln kann, ist sie unüberwindbar. Ha, wenn ich nicht rauskomme, kommt auch keiner rein, ich fühle mich doch gleich auch beschützt. Papi erscheint hinter der Mauer.
"Bin die Zessin, du Pinz?" Brabble ich.
"Klar bin ich der Prinz, meine süße Prinzessin. Soll ich dich aus deinem Gefängnis retten?"
Ich halte meine Arme auf und in Richtung meines Prinzen. Dieser steigt sogleich über die Festungsmauer und errettet mich. Im hohen Bogen wirft er mich hoch, fängt mich und läuft los.
"Gleich haben wir mein weißes Pferd erreicht, süße Prinzessin ..." Sagt er. "Dann reiten wir in die Freiheit."
Mit einem weiteren Schwung springt er auf das Karussell und setzt sich mit mir auf ein weißes Ross. Warum auch immer, fängt das Karussell sich sofort an zu drehen. Das ist toll, Papi hält mich ganz fest und wir drehen uns im Kreis.
"Siehe da vorn, eure Mutter wartet am Wegesrand ...", sagt er und zeigt auf Mami, die neben dem Karussell steht.
Schon wird das Karussell langsamer und bleibt stehen.
"Springt auf, meine Königin und lasset uns den Weg gemeinsam vorsetzen. Sehet, ich habe die Prinzessin errettet von dem bösen Zauberer. Nun lasset uns ins Schloss reiten!"
"Sehr gern, der werte Prinz." Sagt Mami und steigt auf das Ross neben uns. Das Karussell beginnt sich wieder zu drehen und so reiten wir gemeinsam weiter. Scherzen und lachen, haben sehr viel Spaß zusammen.
"So sehet, da vorn, wir haben das sichere Schloss so gleich erreicht", sagt Papi. Das Karussell wird langsamer und bleibt stehen.
"So kommt die Zugbrücke ist unten, dann haben wir das Ziel erreicht." Ruft Mami aus.
Die Rückseite von dem großen Klettergerüst ist wie ein großes Schloss gestaltet. In der Mitte ist ein großes Tor, von Türmen flankiert. Bunte Fahnen sind auf den Turmspitzen.
"Nehmt eure Tochter an euch, meine Königin, dann schließe ich das Tor und ziehe die Zugbrücke hoch."
Papi schwingt mich zu Mami, die mich gleich fest an sich drückt und mir einen Kuss gibt. Die Zugbrücke bewegt sich nach oben und das Tor schließt sich.
Mami hat Fläschchen, Kekse und Kaffee zur Teetafel beim Hutmacher gebracht.
"Ich danke euch, werter Prinz, so lasst uns ein Fest feiern zu euren Ehren. Die Prinzessin ist euch sicher auf ewig dankbar für ihre Rettung." Sagt Mami und trägt mich rüber zur Teetafel.
Der Hutmacher lächelt freundlich und Mami gibt mir ein Fläschchen Tee. Der Prinz sinkt geschafft auf einen Stuhl, lächelt uns zu und bedient sich an Keksen und Kaffee. Hutmacher, Mausi und Hasi sind ja auch da, da ist die Tafel doch komplett. Buntbemalte Tassen und Kannen stehen auf dem Tisch und stapeln sich zum Teil. Eine bunte Vase mit Blumen, an denen jedes Blütenblatt eine andere Farbe hat. Wir lachen und scherzen.
Dann krabble ich wieder los, es gibt ja sooo viel zu entdecken. Krabble zu dem großen Klettergerüst und zeihe mich an den Stangen und Seilen entlang. Manchmal ziehe ich mich etwas hoch, aber die Beine wollen mich nicht tragen. Das macht aber nichts, ich bin einfach überglücklich, so wie es ist, auch wenn ich öfter auf dem dicken Windelpaket lande. Ich finde den Airbag am Po sogar einfach nur lustig.
Die Zeit geht viel zu schnell rum. Mami und Papi sammeln mich ein und wir gehen zurück ins Haus. Ich bin noch total aufgedreht, als Mami mir die Windel abmacht und Papi mich in die Wanne setzt.
"So ein keiner Dreckspatz" scherzt er und wäscht mich.
"Pinzessin Deckpatz" kichere ich und plansche im Wasser, so habe ich jetzt noch die Wellen, die im Sand gefehlt haben.
Alsbald geht es wider aus der Wanne, Popo frisch und Breichen zum Abendbrot. Papi gibt mir noch ein Fläschchen in seinem Arm. Sie gucken beide total glücklich und das macht mich glücklich. Mein Bettchen ruft nach dem Sandmann, sehr bald nach mir, denn mir fallen die Augen zu. Das liegt bestimmt am Traumsand vom Sandmann. Die beiden bringen mich ins Bett und heute gibt es einen Kuss auf den Mund. Ich umarme beide ganz lieb und drücke sie ganz fest. Sie sind so lieb zu mir, lassen mich ganz vergessen, dass es da noch anderes gibt. Teddy hat sich schon mit unter die Decke gekuschelt und mein Nucki geht noch etwas in meinem Mund hin und her.
Ich bin ein Baby, bin einfach nur glücklich, beschützt, geliebt. Die ganze Welt da draußen ist so weit weg und das soll sie bitte auch bleiben. Ich möchte daran nichts ändern, sondern einfach nur Mamis und Papis Baby sein. Dann schlafe ich mit dem Gedanken ein, dass Little Susi heute im Wunderland war und genau dort möchte ich am liebsten auch für immer sein.
--ENDE--
Ich habe lange überlegt, ob ich Susi für euch wieder groß werden lasse, habe mich aber dagegen entschieden. Sicher geht die Geschichte noch lang weiter, natürlich kann ich alle offenen Fragen aufklären. Achtunddreißig Kapitel sind geschrieben. Der Plot ist fertig, es würde nur das Ausschmücken der Szenen fehlen ...
Dann sprang mich aber ein sehr schöner Gedanke an. Wie wäre es, wenn ich mit einem offenen Ende allen Little's hier, Raum zum Träumen gebe? Susi ist nun ganz klein, kann so viele Sachen entdecken und tun. So möchte ich allen Little's sagen, träumt euch in ihre Position, füllt die Geschichte mit euren Träumen und Ideen aus. Das empfinde ich viel schöner, als diesen wunderbaren Traum dann enden zu lassen. Natürlich muß Susi in ihr altes Leben zurück, mit vielen Schwierigkeiten und Konfrontationen. Genau wie ich mir wünschen würde, dass dieser schöne Traum nie zu Ende geht, geht es doch sicher auch allen Little's hier, darum träumt doch für sie einfach weiter.