Ein schönes Thema.
Ähnliches beobachte ich auch bei der Anleitung von Anfängern, wenn erst einmal das Emotionale mit minimaler Technik im Vordergrund steht. Da ist meist die Begeisterung ob der vielen entdeckten Möglichkeiten und der zumeist unerwartet intensiven Gefühlen einfach zu stark um gleich noch gross Techniken dazu lernen zu wollen.
Andererseits: bringe ich zuerst einen sicheren und sauberen 2-Seiler bei ist es meist recht tricky, da auch gleich ein paar emotional-Skills mit einzuflechten. Nicht selten entsteht da sogar Frust und Ärger, weil das häufig zu viel auf einmal ist. Und wenn danach weder das Eine noch das Andere sitzt.. Kann ich das auch voll verstehen.
Jetzt habe ich meine Erfahrungen allerdings grösstenteils aus Einzelunterricht, den ich Freunden gebe. Da habe ich keinen Zeitdruck, und kann nach jeder Einheit Pausen oder Übungen anschliessen und dann schauen, ob wieder genug Neugier und Aufnahmebereitschaft für die nächsten Elemente da ist. In Workshops stelle ich es mir für Anfänger hingegen ungleich schwieriger vor alle abzuholen und gleichermassen hinzuführen.
Mein Eindruck zu der Frage, ob der TK out ist daher: nein, ist er nicht. Es ist nur nicht mehr DAS Shibari-Ding schlechthin ihn fototauglich basteln zu können. Aber er ist noch immer die Fesselung, durch die immer wieder neue Zugänge und Erkenntnisse offenbart werden können. Denn er taugt als schnell erlernbare Technik hervorragend um mit ihm Kommunikation übers Seil, progressive Floorwork und Tsuri-Technik zu vermitteln. Und deshalb glaube ich nicht, dass dieser zeitlose Allrounder wirklich aus der Mode kommen kann.