Prinzipiell ist der Begriff "Bunny" dann abwertend wenn man ihn als abwertend empfindet.
Viele Begriffe im BDSM-Kontext sind, ob der oft vorhandenen D/S-Komponente, gerne spielerisch abwertend.
Ich empfinde es beständig als amüsant mit welch steigender Häufigkeit der real durchaus wünschenswerte Anspruch Menschen nicht abwertend, sondern gleichberechtigt zu titulieren, seinen Weg in den BDSM-Kontext findet.
Im realen Leben kämpfe ich gerne für Gleichberechtigung von Frauen auf jeder Ebene. Wenn ich im Bondage, bzw. BDSM-Kontext unterwegs bin hat das dort in der offensichtlichen Wahrnehmung jedoch nichts mehr zu suchen, da Gleichberechtigung dem gewünschten Machtgefälle in eben diesem speziellen konsensualen Kontext widerspricht. Das drückt sich zu allererst in der Sprache aus. Ein passiver, gar devoter, Part sollte mit einem eigentlich vergleichsweise harmlosen Wort wie "Bunny" umgehen können ohne sich gleich im alltäglichen Wesenskern diskriminiert zu fühlen.
Eigentlich wähle ich nur dann andere Begriffe wenn nicht thematisch involvierte Dritte in Gesprächen beteiligt sind. Dann ist das die Fesselpartnerin oder das Modell.
Befinde ich mich im klaren Bondage-Rahmen, dann ist es so gut wie immer schlicht das "Bunny", außer diese Person macht deutlich, dass sie diese Anrede wirklich nicht wünscht. Das erlebe ich aber vor allem bei Rope-Switchern, die mal aktiv und mal passiv unterwegs sind.