Mein Tip wäre den entsprechenden Anbieter des Workshops zu fragen. Er wird (hoffentlich) wissen weshalb er diese Voraussetzung genannt hat. Das ist der einfachste und sinnigste Weg. Allgemein: Ja, die Unterschiede sind vorhanden. Sowohl ästhetisch, mechanisch, als auch im Zugang oder der dahinter stehenden Philosophie, usw. Letztendlich bleibt es natürlich jedem überlassen wie er das erworbene Wissen gebraucht, anpasst, interpretiert ... aber ja, da gibt es neben einigen Schnittmengen auch große, teilweise ganz grundlegende Unterschiede. Ob Du jemals soweit in die Tiefe der Materie vordringen möchtest, dass diese für Dich/Euch persönlich zum Tragen kommen ist ein anderes Thema.
Zu den Vorraussetzungen: Ich kann jetzt nur ganz subjektiv sprechen. Wenn bei einem meiner Workshops drin steht: "TK nach Osada Ryu oder vergleichbar" dann bedeutet das, dass erwartet wird dass Du einen solchen TK stabil und leidenschaftlich fesseln kannst. Dass Du ihn der Anatomie Deines Partners entsprechend ausrichten kannst und dass Du seine stiltypischen Bestandteile kennst (Honmusubi, Nodome, Wadome, Kanukis, u.v.m.) und vor allem ihre Funktion verstehst. Das ist nicht bei jedem Workshop der Fall, aber da wo ich der Ansicht bin es ist eine gute Vorsortierung schreib ich das dazu. Das mach ich nicht um die Leute zu ärgern, sondern um Enttäuschungen vorzubeugen. Einfacher und lukrativer wäre es zu schreiben: Ihr Kinderlein kommet, ich nehm jeden und ich kann alles ... aber iss halt nich so.
Es geht dabei auch nicht (wie oben jemand schrieb) drum sich irgendwo irgendwelche Abzeichen verdient zu haben. Die Grundform des OR-TKs entspringt einem Stammbaum an Lehrern (vergleichbar wären also z.B. TKs von Osada Steve, Nawashi Kanna, Ren Yagami, usw.) deren TKs alle dem des Japanischen Großmeisters Aketchi Denki ähneln oder daraus gewachsen sind. (Bitte ... das ist jetzt runtergebrochen, ich bin kein Kinbaku-Historiker. Man möge mich korregieren und/oder im Zweifel z.B. Nuit De Tokio befragen). Diese Form des TK hat ihre Eigenheiten. Das bedeutet nicht, dass alles andere scheisse ist, sondern schlicht, dass ich mich nur damit auskenne. Eigentlich müsste man also schreiben: "Du solltest einen Denki-Derivat-typischen TK fesseln können ..." - aber das würde ja keine Sau verstehen.
Wenn sich nun jemand verirrt, der es gewohnt ist einen Naka-TK zu fesseln, dann schick ich ihn sicher nicht postwendend nach Hause, bissi schau ich ja auch nach links und rechts stilistisch. ABER ... ich muss der Person dann immer sagen: Das könntest Du bei jemand anderem besser lernen, hier kannste nur an der Oberfläche kratzen. Ich kann Dir sagen, links rum, rechts rum, hoch, runter ... aber wieso und weshalb Naka San das genau so und nicht anders macht ... da fragste am besten mal den Alex aus Berlin, die Fushis, die Kois, whoever - aber nicht mich. Ich habe mich nie in der Tiefe mit dem Naka-Style befasst.
Ich hoffe das erklärt es ein wenig ...
Liebe Grüße,
Ralf
PS: Btw. sind Ryu und Style auch noch mal zwei Paar Schuhe, nur würde das an dieser Stelle alles noch komplizierter und verwirrender machen als es so schon für einen Anfänger ist.