Tüdelfest IV
So, und ich fang auch direkt gleich mal an.
Ich war beim Tüdelfest IV am vergangenen Freitag (20.02.2009) in Hamburg (Catonium).
Organisiert wurde das Tüdelfest von der "Tüdeltante"
http://www.joyclub.de/my/1078515.lustzuleben.html (auch bekannt unter She-bari) - sie leitet auch zweimal im Monat den
Bondage: TüdelTreff im Catonium, eines der Hamburger Fesseltreffen.
Für mich wars das erste Tüdelfest, und entsprechend neugierig kam ich auch hin.
Das Catonium war für diesen Anlass richtig schön dekoriert worden, in der "Red Hall" hingen große Banner mit Schriftzeichen und dem Schriftzug "Tüdelfest", auf den Tischen und auf der Theke standen Pergament-Lampen mit Schriftzügen darauf, in einer etwas abgetrennten Ecke war ein kleiner Fessel-Platz eingerichtet mit einer Bambus-Matte, auf der man sich im Floorwork austoben konnte.
Den Anfang des Festes bekam ich nicht so richtig aktiv mit: ich saß gemütlich oben im kleinen Saunabereich des Catoniums, um mich zu verstecken
grinz - meine Aufgabe als Überraschungsgast für einen gewissen Herrn
Dragonrope erforderte halt vorübergehende Unsichtbarkeit.
Gegen kurz vor 22h erlebte ich dann aber auch das Fest:
Die erste Performance stand auf dem Programm, und ich durfte ein Teil davon sein.
Die Tüdeltante hatte da eine - für mich jedenfalls - sehr schöne Performance vorbereitet:
Mitten in der Red Hall, im Lichtspot inmitten sonstiger Dunkelheit, saß umino (Dragonrope) auf einem roten Sessel, sehr schick im Oberhemd, einer eleganten Hose, mit Hut auf dem Kopf.
lustzuleben (She-bari), ebenfalls sehr schick in Stiefeln, Shorts, weißem Hemd mit Weste, dazu ein Hut, führte an jeder Hand eine Fesselpartnerin in die Halle: zwei Ladies, bekleidet mit halterlosen Strümpfen, einem durchsichtig schimmernden, seidigen und rüschig wallenden langen Rock in warmen Gelb- und Rot-Tönen und einem schwarzen Korsett, vor den Gesichtern gelbe Masken tragend mit zahlreichen schwarzen und braunen Federn.
Eine dieser Maskenträgerinnen wurde feierlich umino präsentiert und überreicht; dann betraten die vier "Aktiven" gemeinsam die Bühne, und es folgte ein Parallel-Fesseln an zwei Hängepunkten zugleich: lustzuleben mit dem einen "Vögelchen" (bekannt als "unwissende träumerin"), umino mit dem anderen (nämlich mit mir).
umino wusste im Vorfeld nur, dass es eine Vierer-Performance geben würde, jedoch nicht, wer seine Fesselpartnerein sein sollte.
Er kannte mich bereits, hatte aber natürlich keine Information darüber, dass ich es sein würde, die er in die Seile bekommt.
Umso größer war meine Freude, als er mir auf dem Weg zur Bühne dann fröhlich ins Ohr flüsterte "Ich weiß jetzt, wer Du bist!".
Die Maske erfüllte ja ihren Nutzen, mich für ihn für einige Zeit unkenntlich zu machen.
Das Fesseln selbst war für mich wie ein atemloser Rausch: viel zu kurz
, schwerelos schwebend, immer im Austausch mit umino, zuweilen auch mit lustzuleben und "unwissende träumerin" (zeitweise hingen wir "Vögelchen" nämlich auch im direkten Kontakt zueinander im bunten Gemisch aus roten (umino) und naturfarbenen (lustzuleben) Seilen).
So begann der Abend für mich geradezu mit einem Feuerwerk.
Nach dieser ersten Performance folgte für alle Interessierten eine kleine "Fessel-Einführung"; zahlreiche Paare oder "soeben zusammengefundene Paare, bestehend aus zwei Singles" scharten sich um umino, lustzuleben und "mag-impressions" (einen weiteren Tüdeltreff-Helfer), die jeweils einer kleinen Gruppe Fesselbegeisterter einige Basics vermittelten.
Es war schön zu sehen, dass das Tüdelfest seinen Zweck erfüllte: allerortens entdeckte man fesselndes Treiben.
Etwas später fand dann die zweite Performance des Abends statt.
umino und lustzuleben schwelgten fesselnd in einem Rausch aus weißem Papier, zu Beginn getaucht in bläuliches Schwarzlicht vor der Bühne in der Red Hall, anschließend im Lichtspot, begleitet von einem Licht-Feuerwerk (vorher professionell programmiert), auf der Bühne am Hängepunkt.
Ich persönlich fand es faszinierend, wie die "Mumie" lustzuleben nach und nach aus dem von umino wild in Fetzen gerissenen weißen dünnen Papier auftauchte, gleichzeitig immer weiter in die roten Seile uminos verpackt.
Diese Performance war einfach einmal etwas anderes als bloßes Fesseln auf einer Bühne.
Der Rest des Abends / der Nacht verlief für die meisten Tüdelfest-Besucher auf die eine oder andere Art "fesselnd"
und dauerte für mich noch bis nach 4 Uhr am Morgen (ein wenig aufräumen, zusammenpacken, aufbrechen).
Es war schön, viele bekannte und (noch nicht) bekannte Gesichter zu sehen, zum Teil auch hier aus der JOYclub-Bondage-Gruppe, und es wird sicherlich nicht mein letztes Tüdelfest gewesen sein.
Nun warte ich natürlich gespannt auf die Bilder, die mich von "mag-impressions" (Fotograf des Abends) in der nächsten Zeit noch erreichen werden (Fotos von der Vierer-Performance).
Schön wars!