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Ein Versuch zum Thema Konsens

*******ope Mann
350 Beiträge
Herrje
Die Frage war, woher diese 3 Minuten kommen und warum es genau 3 Minuten sind.

Dass ich in einem Workshop, wenn mein Bunny ohnmächtig wird, andere um Hilfe bitte ist doch völlig klar.
Das ich die Seile in einem Notfall kappen kann auch.
Es wird bei uns in der Schweiz so gelehrt, damit ein Rigger weiss, ab wann es kritisch wird.
Leider habe ich zu Hause dann niemanden, den ich um Hilfe bitten kann. Dann ist es für mich sehr Hilfreich, dass ich weiss, wie ich mein Bunny ruhig und effizient aus den Seilen bekomme unter diesen 3 Minuten.

Ich dachte bisher, dass die Seilszene offener und toleranter wäre. Nicht wie oft gesehen in der BDSM Gruppe, wo es in jedem Thread nach 3 Kommentaren losgeht mit, das ist kein richtiges BDSM, das steht nicht im grossen schwarzen Buch.

Leider wurde ich die letzten Tage eines besseren belehrt. Schade.
The time of mourning is over, life goes on!. Ukete: @Traumsaengerin
Foto: @JuteUndFlogger
*****ope Mann
2.047 Beiträge
Wie wäre es.....
wenn wir wieder zum EP zurückkehren?

Habe mich nun durch den kompletten Thread gearbeitet und komme für mich zu folgenden Schlüsse:

1. Den initiale Gedanke der TE, einen (Erfahrungs-)Austausch unter den Workshop-Anbietern und Veranstaltern im Bondage-Kontext zum Thema "Konsens" anzuregen, finde ich sehr gut. Gerade die Diskussion mit Gleichgesinnten könnte hier doch den Horizont erweitern und in zukünftigen Lehrangeboten und Veranstaltungen die Sensibilität für dieses Thema schärfen.

2. Ich unterstelle, dass jeder, der als Instructor/Veranstalter sich im Bondage-Kontext betätigt, das Thema Konsens aus seiner Sicht als wichtig erachtet und aus seiner Sicht verantwortungsvoll damit umgeht. Aber genau hier liegt auch die Krux, jeder aus "seiner Sicht". Und wie es nun mal so ist, können in Workshops und Veranstaltungen Situationen entstehen, die man gedanklich im Vorfeld noch nicht berücksichtigt und durchgespielt hat und deshalb in der akuten Situation nicht so eloquent reagiert, als wenn man sich schon mal gedanklich damit auseinandergesetzt hätte. Hier könnte ein breiter Erfahrungsaustausch auch und gerade für die Instructoren/Veranstalter mehr Selbstsicherheit bringen. Denn ich unterstelle, dass die Summe der Erfahrungen vieler den eigenen Erfahrungsschatz um ein vielfaches übersteigt.

3. Für mich wäre es befremdlich, wenn mir jemand vorschreiben wollte, wie und in welcher Form ich meine Didaktik zu gestalten und Themen an die Workshop-Teilnehmer zu vermitteln habe (unterschwellig als Regelwerk im Thread schon angeregt). Sehr wohl würde ich mich aber mit einer Empfehlung fühlen, die gemeinsam im Dialog mit gleichgesinnten erarbeitet wurde und Hilfestellung für diverse, schwierige Situationen bietet. Eine Empfehlung hilft (neben dem offenen Austausch) sich selbst und die eigene Sichtweise im stillen Kämmerlein zu reflektieren und kann den Umgang mit dem Thema Konsens positiv beeinflussen.

Von daher finde ich die Idee sehr gut und wäre auch bereit, mich in einer Arbeitsgruppe mit einzubringen, soweit es dann mein Terminkalender hergibt *zwinker*
*******sler Mann
77 Beiträge
Zitat von *******e_86:
Die Frage war, woher diese 3 Minuten kommen und warum es genau 3 Minuten sind.

So ist es und der tiefere Sinn meiner Frage war mithin der, die Regel mal zu hinterfragen. Wenn ich nun die unterschiedlichen Interpretationen lese, die bisher geliefert wurden, scheint mir das auch dringend nötig.

Zitat von *******e_86:

Es wird bei uns in der Schweiz so gelehrt, damit ein Rigger weiss, ab wann es kritisch wird.
Und genau das bestreite ich. Den erwähnten potenziellen Hirnschaden nach 3min ohne Sauerstoff als Massstab zu nehmen, kann definitiv nicht sein, weil man dann nie und nimmer warten - sondern bitte sofort cutten wird, zumal man dann, wenn man das Bunnie los hat, ja bitte auch noch diese 3min haben möchte, um z.B. zu reanimieren. Da steckt also schon mal ein fetter Denkfehler drin.

Die Frage ist auch, wann und wie jemand erkennt, ob "etwas kritisch wird". Der Hirnschaden infolge des totalen Sauerstoffabschlusses erfordert irgend eine abgeklemmte Halsschlagader, die aber ohnehin nicht vorkommen soll, weil dort ja gar kein Seil liegen sollte. Als weitere mögliche Ursache käme eine akute Herzinfuffizienz oder eine Bradykardie sonstiger unbekannter Ursache in Frage. Hinzu treten weitere Themen wie z.B. ein akuter Bandscheibenvorfall. In all jenen Fällen sehe ich keine 3min-Grenze. Heißt also für mich weiterhin: Sobald was Ernstes vorliegt oder vermutet wird, sofort Lösen. Den Anfängern irgendwas von 3min zu erzählen, halte ich für kritisch.

Zitat von *******e_86:

Leider habe ich zu Hause dann niemanden, den ich um Hilfe bitten kann.

Eben! Zielführender fände ich solche Tipps wie, Anbringen von einhändig lösbaren Sicherheitsknoten bei Suspension in Verbindung mit der richtig bemessenen Hängehöhe, damit man im Zweifelsfall mit dem Körper drunter kommt und sie auf der Schulter liegen hat, während man sie mit der anderen Hand loszieht oder -schneidet.

Zitat von *******e_86:

Dann ist es für mich sehr Hilfreich, dass ich weiss, wie ich mein Bunny ruhig und effizient aus den Seilen bekomme unter diesen 3 Minuten.
Dann kannst du letztlich nichts anderes tun, als nur soviel anbringen, wie du sicher losbekommst - unter Berücksichtigung eventueller Probleme. Und das ist so ziemlich nichts.

Zitat von *******e_86:

Ich dachte bisher, dass die Seilszene offener und toleranter wäre. Nicht wie oft gesehen in der BDSM Gruppe, wo es in jedem Thread nach 3 Kommentaren losgeht mit, das ist kein richtiges BDSM, das steht nicht im grossen schwarzen Buch.

Für mich zeugt es von Toleranz, eine Diskussion über unterschiedliche Themen und Sichtweisen zuzulassen und hier haben wir ja sogar den umgekehrten Fall, dass eine als Formel formulierte Regel "im großen schwarzen Buch" steht, die nicht so wirklich viel Gehalt hat, nach meinem Geschmack.
********2012 Paar
5.998 Beiträge
Wir
lesen weiter sehr interessiert mit.

Zitat von ********2012:
... daraus nur noch mehr selbsternannte 'Gurus' erwachsen, die in Berufung auf das große Regelwerk zu allem und jedem die vermeintlich einzig richtige Meinung vertreten ...

Und offensichtlich war unser erster gedanklicher Reflex gar nicht so verkehrt, auch wenn wir zunächst fehlinterpretiert hatten, dass Konsens ja nicht das Ziel, sondern das Thema sein sollte.

Wir sind keine Lehrenden oder Organisatoren und in vielen Dingen weitgehend Autodidakten und eher freigeistige Spielkinder, als dass wir nachmachen wollen, was andere tun, was uns aber nicht davon abhält, anderen auch mal gern zuzuschauen oder zuzuhören.

Aber wenn wir hier von dieser ominösen 3-Minuten-Regel lesen und was manche darunter verstehen, aber erst recht, wie sie zu dieser Weisheit gelangt sind und dass sie das genau so nun anderen als beste Empfehlung und wesentliche Grundlage allen Tuns vermitteln, graust es uns und wir hinterfragen um so mehr, woher einige die Legitimation zum Ausleben ihres Sendungsbewusstseins als 'Fachleute' beziehen.

Wir haben da auch keine Lösung parat und wollen Workshops nicht verteufeln, im Gegenteil, es zeigt, wie viel Gutes noch bewirkt und wie wichtig es sein kann, wenn sich die Aktiven und in einer gewissen Öffentlichkeit Stehenden der Szene zusammenfinden und über solche Dinge austauschen.

LG, Fix & Foxy
*******fly Frau
6.268 Beiträge
mit
Verlaub @ zartfessler genau solche Hin- und Her Diskussionen und Argumentationszerschredderer, auf jedem Detail Rumhacker und nicht verstehen wollen was man im Kern vermitteln wollte...
Solche Menschen verhindern, meiner Meinung nach, einen zielführenden und auch sinnvollen Austausch untereinander...denn man verliert einfach die Lust daran sich weiter zu beteiligen wenn man jede seiner Aussage immer rechtfertigen muss, weil der andere nicht verstehen will/kann.

Also für mich ist es wieder die Planetensache...nur wer auf den selben Planeten lebt und auch ähnlich tickt, kann zusammen weiterkommen...wenn man immer um das Grundsätzliche noch diskutieren muss bringt man keine grösseren Bauten hin.

Manches ist einfach definitiv nur nervtötend...da helfen dann auch keine 3 Minuten
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