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Wo seid ihr, wenn ihr im Bondage seid?

Wo seid ihr, wenn ihr im Bondage seid?
In letzter Zeit wenn mein Herr mir ein strammes Bondage anlegt, bekomme ich immer diese fiesen Gefühle unten rum, aber auch die Panik keine Luft mehr zu bekommen, weil ich mich nicht bewegen kann.
In mir fängt sowas an wie ein Kampf zwischen der Gefühle und der Panik. Ich gerate in eine heftige erotische innerliche Auseinandersetzung bis zu einem Höhepunkt und damit meine ich keinen Orgasmus.
Danach flaut alles wieder ab und ich werde ganz ruhig und gerate in eine Art Trance. Ich bin irgendwie nicht anwesend, aber auch nicht abwesend und trotzdem nehme ich nichts mehr wahr, ausser die beruhigende Stimme meines Herrn.
Mich beschäftigt dieses Thema sehr und daher interessiert mich ob ihr das auch kennt oder wo ihr seid?
****yn Frau
13.442 Beiträge
********eams:

Mich beschäftigt dieses Thema sehr und daher interessiert mich ob ihr das auch kennt oder wo ihr seid?

Hm, das kommt auf den Kontext an. Manchmal lasse ich mich einfach nur fesseln, ganz ohne sexuellen Kontext. Da lege ich wirklich Wert darauf, dass es langsam passiert und ich seine Hände und auch seinen Körper an meinem spüren kann, dass die fixierenden Elemente erst gegen Ende kommen.
Wenn es so abläuft, entspannt mich das total. Die Stimmung ist angenehm ruhig, meist mache ich sehr schnell schon die Augen zu und höre nur noch die Geräusche und je weiter das Bondage fortschreitet, desto mehr kann ich mich entspannen, denn es wird immer weniger und weniger von mir erwartet und irgendwann bin ich "verschnürt", fühle mich fast umarmt von den Seilen und darf einfach nur "sein". das hat schon beinahe etwas Meditatives.
Aber es ist auch zuweilen etwas anstrengend, gerade wenn die Fixierung ein bisschen unbequem ist, oder sehr aufwändig und es dementsprechend lange dauert. "Fiese" Gefühle habe ich dabei aber trotzdem nicht, ich bin eher motiviert, mich der Herausforderung zu stellen.
Am liebsten mag ich dennoch das Gefühl, wenn die Knoten gelöst werden und ich das Gefühl habe, meinen Körper erst jetzt so richtig spüren und wahrnehmen zu können. Vor allem wie kräftig meine Lungen atmen können. Ein schönes Gefühl. *g*


Beim zweckmäßigen Bondage, wo es dann auch wirklich ums Fixieren im sexuellen Kontext geht, geht es mir völlig anders. Da kämpfe ich schonmal gegen die Seile und da wird mir das Ganze auch viel schneller unangenehm. Hier kann es auch viel eher passieren, dass ich etwas panisch werde, weil eben auch viel mit mir herumgespielt wird und ich mich nicht wehren kann.
Aufregend finde ich es aber trotzdem und erst wenn der Punkt erreicht ist, dass ich mir meiner eigenen Hilflosigkeit bewusst werde, kann ich mich vollends fallenlassen.
Bondage in dieser Form ist aber auch etwas, wo ich mich dann auch schonmal melde, wenn etwas wirklich so richtig blöde sitzt. Mir sind einmal die Arme dabei eingeschlafen und ich hab nichts gesagt, weil mir so gefallen hat, was da im Moment nebenher alles passiert ist. Da hatte ich dann ein paar Tage lang ein ekelhaftes Gefühl in den Armen.
***44 Paar
1.698 Beiträge
Er schreibt
Gutes Thema!! Als Rigger lese ich gerne Details darüber was die rope models empfinden. Ich schätze diesen Feedback und richte mich auch nach individuellen Wünschen.
*********avea Paar
742 Beiträge
Also.....
Da ich fessele, kann ich dir sagen wo ich bin, nämlich bei meiner Partnerin. Sie hat aber genau das gleiche was Du beschreibst, nur mit Schmerz, irgendwann hat sie sich in die Situation hereingefunden und ist dann in Ihrer eigenen Welt. Bist also nicht alein *g*

Das mit dem keine Luft bekommen ist meistens nur eine subjektive Wahrnehmung, wir haben mal genau aus diesem Grund, in einem Workshop, Versucht der Partnerin die Luft zu nehme, und das ist garnicht so einfach *g*

Gruß
Sir
@****yn: Du sprichst mit da, besonders im ersten Absatz, sehr aus der Seele.

Bei mir kommt es auch auf den Kontext an.

Werde ich "nur" gefesselt, ohne weitere Spielereien, verfalle ich ziemlich schnell in eine Art Meditation, je enger die Seile werden und je weniger ich mich bewegen kann. Das Gefühl genieße ich außerordentlich! Und je genussvoller die Fesselung gemacht wird und je weniger dabei weh tut (Seile sitzen schlecht o.ä.), desto mehr entspannte ich mich.

Leider scheint mein Körper ein einziger Triggerpunkt zu sein und die meisten Stellen tun weh. Das verursacht zwar keine Panik, nervt mich aber. Aber ich hab nen geduldigen Rigger, der sich auch die Zeit nimmt, die richtigen Stellen zu finden.

Wenn es eine Fesselung im sexuellen Kontext ist, auch mit Lederfesseln o.ä. und ich "Streicheleinheiten" dazu kriege, ist das ein ganz anderes Gefühl und es macht einfach nur geil. Panik bekomme ich da auch keine, im Gegenteil. Ich werde heißer, je enger es wird, je weniger ich mich bewegen kann und je weher es tut. Da ist es dann auch nicht so schlimm, wenn die Seile weh tun (es sei denn, es lenkt zu sehr ab), sondern löst nur noch zusätzliche Geilheit aus.

Erfahrungen mit verschiedenen Örtlichkeiten habe ich keine. Wir sind fast immer in geschütztem Raum alleine.

Doch, warte, einmal war ich zumindest etwas gestresst oder vielleicht eher sehr aufmerksam. Da war ich in einem Club zum fesseln und ein Betrunkener wankte auf mich zu. Meine Füße waren noch frei und ich hab vorsichtshalber den Stand verlagert, daß mein Knie jederzeit Bekanntschaft mit seinen Weichteilen hätte machen können. Aber meine damalige Riggerin sagte, daß ich keine Sorge hätte haben müssen. Sie hätte auf mich aufgepaßt. Und zwei Herren aus der Nähe sind ebenfalls aufgestanden und haben den Suffkopp nach draußen begleitet. Da habe ich mich gut aufgehoben gefühlt. Hätte dort aber keiner auf mich aufgepaßt, wäre es durchaus ein Grund zur Panik gewesen.
**Su Paar
1.117 Beiträge
Privat ist ein Bondage bei uns eigentlich fast immer ein geliebtes Vorspiel. Selbst wenn wir es eigentlich gar nicht drauf angelegt haben.
Mit jeder Schlinge, die sich um mich legt, werde ich ruhiger und kann meinen Alltag als berufstätige Dreifach-Mom ein Stückchen hinter mich lassen. Mein permanentes Gedanken-Karussell und meine Angespanntheit kommen zur Ruhe und ich gleite in eine wohltuende Ruhe ab. Deswegen liebe ich es auch, wenn es bei einer Bondage-Session möglichst lautlos ist. Oder höchstens ruhige Instrumental-Musik im Hintergrund läuft.
Ich bin mal als Bunny für einen befreundeten Rigger eingesprungen, und kann sagen, dass eine Vorführung zwar meinen Exhibitionismus bedient, ich aber nicht abtauchen kann. Dafür geht es zu schnell, die Bewegungen sind meines Erachtens zu hektisch und es ist zu laut. Durchaus gerne wieder, wenn sich die Gelegenheit ergibt, doch das intime Miteinander zwischen meinem Mann und mir erreicht es nicht.
Mein Mann achtet sehr darauf, dass mir die Seile nicht zu sehr einschneiden und keine Gefässe eingeengt werden. Klar, dass es ab und an auch schmerzt, aber ich bin dann meist so versunken, dass ich das nur eher unterbewusst wahrnehme. Ich liebe die Bewegungslosigkeit, die mich wie ein Kokon umspinnt, abschottet und scheinbar beschützt.
Schon als kleines Mädchen habe ich mir Abenteuergeschichten ausgedacht, welche Bewegungslosigkeit und Ausgeliefertsein thematisierten. Oftmals fest eingekuschelt in eine Decke. Keine Ahnung, warum das so ist, wäre vielleicht mal ein Thema für einen eigenen Thread...
Naja, meist kommt mit der Ruhe aber irgendwann auch die Lust, wahrscheinlich weil mein Kopf dann auch wieder Zeit hat darüber nachzudenken. Meist noch die Bewegungslosigkeit und das Ausgeliefertsein ausnutzend, später auch ungefesselt, überkommt uns dann eigentlich immer die Lust. *rotwerd*
********ofie Paar
65 Beiträge
Ein Geschenk
Ich habe das große Glück mit meinem Herrn in einer Partnerschaft zu leben .
Wenn er mir die Seile anlegt weiß ich das etwas wundervolles geschehen wird ....
Allein der Duft der Seile weckt schon eine Art Erregung in mir . Wenn ich dann noch später in meiner eigenen tranceartigen Welt eintauche ist das wie ein Geschenk für mich . Mein Herr lässt mich behutsam in seine Hände gleiten , ich bin dankbar das er mir das Gefühl des Fliegens vermitteln kann .
Ein Mal kam es vor das ich während einer Session einen Falken beim Ziehen seiner Bahnen entdecken konnte . Er glitt so frei am Himmel mit ausgespreizten Flügeln , in dem Moment fühlte ich mich ebenso frei .Und ich hatte die Gewissheit : da ist jemand der mich auffängt .
Fesselnde Grüße von Zofie
**********illes Mann
122 Beiträge
Panik ❓
Für mich geht es bei Bondage um Vertrauen.
Panik solle da nicht aufkommen.

Ob es schmerzen bereitet darf oder wie bequem die Bondage ist, ist Geschmacksache.

LG Lothar
*******e222 Frau
8.024 Beiträge
********eams:
In letzter Zeit wenn mein Herr mir ein strammes Bondage anlegt, bekomme ich immer diese fiesen Gefühle unten rum, aber auch die Panik keine Luft mehr zu bekommen, weil ich mich nicht bewegen kann.

Du meinst echte Panik? Also ich kenne Panik. Hab ganz schlimme Erfahrungen mit Panik in den Bergen beim wandern und Skifahren gemacht, jedoch nicht beim Bondage.

Ich kenne ein Gefühl nicht mehr ausreichend Luft zu bekommen, habe aber gelernt wie toll das sein kann sich auch da rein fallen zu lassen und bekomme nachdem ich meine Atmung kontrolliere (lernt man u. a. beim Qi Gong) dann genauso viel Luft im Seil wie ohne Seil. Ich "leite" Atmung dann um. Mache bewusst eine Atmung, wo sich der Körper "freie Stellen im Körper" sucht wo die Luft hin kann. Erklären kann ich es nur nicht so gut, wie meine Tai Chi Lehrerin.

So kann ich die Enge des Seils noch intensiver spüren und genießen.

Was anderes ist es, wenn es um Atemkontrolle geht. Dabei genieße ich gar keine Luft zu bekommen.
Danke
Hallo,
Erstmal danke für eure Beiträge. Ich sehe das ich nicht allein bin und jeder so in seine eigene Trance verfällt. Jetzt kann ich es für mich besser verstehen.

Zu meiner Panik, ja wenn ich Pech habe bekomme ich keine Luft und muss schnell raus. Das hat aber nichts mit dem Vertrauen zu meinem Herr zu tun. Wenn ich mich rechtzeitig bemerkbar mache oder aber er es von selbst kommen sieht, kann er mir auch beistehen und helfen mit seinen beruhigenden Worten und seinem streicheln. Dann habe ich das Glück das es nicht zu einer Panik kommt.
Weiss nicht wie ich es erklären soll.....

Nur vorher war nur dieses Gefühl von Panik, jetzt mischt seit neuestem eben dieses neue Gefühl mit rein....was mich verwirrt hat.
******ell Frau
3.193 Beiträge
Ich hänge irgendwo zwischen den Welten. Bin einerseits in den verborgensten Winkeln meiner Seele, andererseits irgendwo wo es warm und hell und friedlich ist.

Habe mir angewöhnt, nicht hinzuschauen, sondern sofort die Augen zu schließen und zu genießen.
Auch möchte ich dabei nicht reden oder jemandem zuhören, sondern nur die Bewegungen und das Verarbeiten vom Material hören.
Bemühe mich ruhig und gleichmäßig zu atmen und nehme eventuelle Schmerzen als willkommenen Freund in mir auf.
Anfangs ist es manchmal holperig, weil ich zu schnell zu viel will, aber wenn ich mich dann beruhigt habe, ist es einfach nur wunderschön.

********eams:
Nur vorher war nur dieses Gefühl von Panik, jetzt mischt seit neuestem eben dieses neue Gefühl mit rein....was mich verwirrt hat.

Vielleicht brauchst Du erst mal wieder ein paar weniger restriktive Fesselungen? Es gibt ja auch Möglichkeiten, dir noch ein wenig Bewegungsfreiheit zu gewähren, um die Panik erstmal im Keim zu ersticken?

Ich kenne diese Panik oder das Gefühl von Angst als solches beim fesseln gar nicht. Abgesehen von Skepsis gegenüber der Tragfähigkeit der Ringe o.ä. *zwinker*
Angst oder Panik würde mir einfach jegliche Freude daran rauben und mich vermutlich schrecklich frustrieren.
*********s1994 Frau
1.383 Beiträge
Mich beschäftigt dieses Thema sehr und daher interessiert mich ob ihr das auch kennt oder wo ihr seid?
Wo ich beim Bondage bin?
Nirgends. *ggg* Mache auch die Augen hauptsächlich zu und habe einfach Spaß. Genieße die Fesselung, die Suspension und die Schmerzen. Und lache. *ggg* *g*

Und ja. Liebe es auch mit dem Rigger zu reden. Und liebe es gefesselt zu werden, wenn es um mich herum laut ist. Da kommt meine Exhibitionistin ein wenig raus. *ggg*
*********eBond Paar
226 Beiträge
********eams:
... Ich bin irgendwie nicht anwesend, aber auch nicht abwesend und trotzdem nehme ich nichts mehr wahr, ausser die beruhigende Stimme meines Herrn.
Mich beschäftigt dieses Thema sehr und daher interessiert mich ob ihr das auch kennt oder wo ihr seid?

Ja, durchaus bekannt, auch in deutlich heftigerer Form (als ca. viertelstündiges vollkommenes "Abgeschossensein" allein durch das ruckartige Festzurren der Oberkörperseile beim TK). Da im Nachgang medizinisch nichts festgestellt werden konnte, wird es tatsächlich eine Reaktion auf die Situation der vollständigen Auslieferung gewesen sein. Jedenfalls erfordert so etwas die komplette Aufmerksamkeit und Verantwortung des aktiven Parts. (Basiert auf früheren Erfahrungen im Bondage-Business.)
Wo bin ich.....
Bei mir *g* Berührt mich das Seil, schalte ich ab. Der Kopf ist leer und ich bin entspannt.

Neulich hatte ich aber ein ähnliches Erlebnis, es war nicht direkt Panik aber die Angst vorm eigenen Versagen. Ich hing bereits in der Luft und es fehlte nur noch ein Bein, da überkam mich eine Art enge im Brustbereich und Schwindel. Wir haben abgebrochen *heul* es hat mich extrem geärgert, denn da bin ich eindeutig an meine körperlichen Grenzen gestoßen. Eine neue Herausforderung *zwinker*
*******e222 Frau
8.024 Beiträge
*******Wolf:
Wir haben abgebrochen *heul* es hat mich extrem geärgert, denn da bin ich eindeutig an meine körperlichen Grenzen gestoßen. Eine neue Herausforderung ;-)

Sowas kenne ich auch. Es klappt irgendwas nicht und ich ärgere mich wie sonstwas. Auch wenn man etwas immer und immer wieder probiert und ich immer an der selben Stelle wieder abbrechen muss. Über manches komme ich nicht rüber. Da bleibt nur zu akzeptieren und das ein halbes Jahr später nochmal versuchen. Meist klappt das dann.
***44 Paar
1.698 Beiträge
Er schreibt
*******Wolf:
Neulich hatte ich aber ein ähnliches Erlebnis, es war nicht direkt Panik aber die Angst vorm eigenen Versagen. Ich hing bereits in der Luft und es fehlte nur noch ein Bein, da überkam mich eine Art enge im Brustbereich und Schwindel. Wir haben abgebrochen *heul*

Das ist völlig normal und sollte auch unbedingt so gemacht werden. Eine Schlagader zum Gehirn kann im Brustbereich oder am Hals abgedrückt sein und die Blutversorgung gefährden oder der Brustkorb wird durch die Fesselung unterhalb des Sternums komprimiert. In beiden Fällen muss sofort vom Rigger abgebrochen werden!!! Das Rope Model sollte solche Zustände immer kommunizieren!!

Wenn man dies nicht tut steht man bei radalis Nerv Geschichten unter Umständen mit einer total gelähmten Hand da (durch TK). Und bei allen Atem oder Schwindel Störungen kann Lebensgefahr bestehen!!! Bei Kompression des Brustkorbes unterhalb des Sternums können Rippen brechen.

Keine Erfahrung oder Unterwerfung ist es wert sein Leben oder die Gesundheit zu opfern!!
**********illes Mann
122 Beiträge
Als Bunny muss man dem Rigger vertrauen!
Auch als Rigger mus ich meinem Bunny vertäuen können❗️
Bei Problemen brauche ich eine Rückmeldung. Auch wenn das zu einem Abbruch führen kann.

Nur wenn ich weis wo die Grenzen meines Gegenübers sind, kann ich angemessen darauf reagieren.

Sich hinzugeben heist für mich nicht seine Intelligenz auszuschalten. Um an Grenzen zu gehen, müssen Beide wisse wo sie sind.
Nicht alle Grenzen sind klar und deutlich zu erkenn.
Und auch wenn ich gestern festgestellt habe wo eine Grenze war, kann sie heute wo anders sein.

Das heißt nicht das Grenzen nicht auch überschritten werden können und dürfen. Je nach dem was fürs Spiel abgesehen ist.
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