Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Shibari
2002 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Prüfungsinhalt in Shibari Dojos?

Prüfungsinhalt in Shibari Dojos?
Liebe Leute,

ich lese immer wieder von Shibari Dojos, in denen wie im Kampfsport Prüfungen abgelegt werden. Mir erschließt sich nicht ganz wie man Fesselfähigkeiten auf einer standardisierten Skala einordnen kann.
Kann mir jemand berichten, wie solch eine Prüfung abläuft, und was die Prüfungsinhalte der verschiedenen Stufen sind?

Danke,
Ka
(sie)
****a45 Mann
249 Beiträge
Osada Ryu
Gibt es, auch ein ganzes Ausbildungssystem. Sehr bekannt ist hier sicher Steve Osada. Lies mal: http://www.bondageproject.com/public/letter17.htm

-acqua
**********illes Mann
121 Beiträge
Prüfungen für Shibari ?

Ausbildungssystem von Osada Steve finde ich super.
Und ja es ist sinnvoll wenn man schnell fessel kann. Muss ich aber eine Prüfung machen, damsichit man sich mit anderen vergleichen kann ?
Ich glaube nicht !
Ich muss und will nicht besser sein als irgendein anderer Rigger.
Mir ist es wichtig dass mein Partner wohlfühlen und mir vertauen kann. Und dafür brauche ich keine Prüfung.
Sich und seine Fähigkeiten richtig einschätzen zu können, ist wichtiger als eine Prüfung. Das wird und kann in keiner Prüfung abgefragt werden.
Eine Prüfung schütz nicht vor Selbstüberschätzung.

Ja es schadet auch nicht eine Prüfung zu haben.

LG Lothar
Prüfung
Sinnvoll oder nicht.
Es macht kein sinn da weit drüber zu diskutieren.
Eins ist jedoch sicher, ein Bunny welches gefesselt wirdt mach es lieber, dass einer sein Handwerk versteht und weiss was man macht, als stunde lang still zu halten und nur zu leiden.
Eine Prüfung sagt nichts aus über Qualität.
Den Technik zu verstehen und umzusetzen sind immer noch zweierlei.
Die Prüfungen die ich gemacht habe, bezeichen nur aus, das ich die Technik behersche. Die Gefuhle muss ich beide jeder neuen Person lernen.
********gger Mann
139 Beiträge
Prüfen beim Osada Dojo
Hallo in die Runde,

Also ich bin kein Freund des Systems von Osada. Was aber nichts mit der Qualität des Fesselstils zu tun hat. Osada ist ein reiner Meister seines Faches.
Was ich daran nicht mag ist eben diese Lehrmethode wie in einem Kampfdojo.
Osada möchte sicher sein, das alle die seine Art Fesseln lernen, dies aus dem Ff können. Deshalb auch die Prüfungen auf Zeit. Hier geht es nicht darum der schnellste Rigger zu sein, sondern mehr darum, gewissenhaft zu Fesseln, eben auch unter Druck und anderen Einflüssen. Sich zu 100% auf den Partner konzentrieren können, geht eben nur , wenn ich die Fesselungen auch aus dem Ff behersche. Ich nicht darüber nachdenken muss, jetzt links rum, unter dem Stamm ähh. Also hier geht es rein um fesselsicher zu werden. Und etwas fast motorisch ausführen zu können Bedarf eben Wiederholung Wiederholung Wiederholung, also Training Training Training. Ist das nicht sowieso mit fast allen Dingen die wir lernen, das die Wiederholung es uns immer einfacher macht. Jeder Rigger wird bestätigen, das er durch viel Training und Wiederholung seine Fesseln zur Selbstverständlichkeit wird. Mir ist es nun mal am wichtigsten auf den Partner eingehen zu können und mich voll auf ihn zu konzentrieren.

Kurzum. Das was auf Zeit geprüft wird macht schon Sinn, da man sehr gut danach entscheiden kann, ob der Schüler wirklich fähig ist die Fesselung auszuführen.

Schönen Sonntag noch
Alex
****a45 Mann
249 Beiträge
Nicht nur Zeitfesseln ...
Ich bin kein Meister dieses Fachs, kenne ebenso den strukturierten Osada-Unterricht und -Stil wie auch andere Stile und suche mir meinen eigenen Weg, weil ich gewisse Dinge auch an anderen Stilen sehr mag, wie Yoroi, und vielleicht bald auch Naka, wo ich in Kürze einen Workshop besuche. Ich mache die Prüfungen bei Osada nicht; das bringt mir persönlich nichts, aber mein Lehrer macht das zum Beispiel bzw. hat es gemacht und es sorgt für ein gewisses Qualitätsniveau, zumal Osada das recht gut organisiert hat in Europa, was auch immer man davon halten will, und da auch ein inzwischen gutes Netz und Angebot (mit vielen treuen Anhängern) besteht.

Es geht bei Osada aber beileibe nicht nur um Technik bzw. die reine Seiltechnik oder bestimmte Patterns. Das würde ihm Unrecht tun, jedenfalls so, wie ich es aus meiner bescheidenen Optik erlebe. Die Technikfragen gibt es, klar, und es ist wie hier schon gesagt, wichtig, beim Fesseln nicht über Technik nachdenken zu müssen. Wenn ich eine Suspension-Line setze, muss das automatisch, intuitiv gehen, was nur der Fall ist, wenn man es immer wieder übt und gewisse Technik beherrscht. Auch ich lerne laufend dazu, kann noch viel lernen.

Allerdings: Auch im dem Unterricht nach Osada, wie ich ihn jedenfalls erlebe, ist die Frage, wie eine Shibari-Session für das Modell zum Erlebnis wird, ebenso ein Thema, und zwar mit grösserem Gewicht als die reine Seiltechnik, denn die hat man irgendwann mal raus und muss vor allem üben. Auch wenn das auf den ersten Augenblick komisch klingt, gibt es auch hier gewisse Erkenntnisse, die ein Lehrer seinem Schüler weitergeben kann, Erfahrungen, wie Dinge sich halt besser anfühlen. Etwa wie man das Seil hält, am Körper durchführt, wie man jemanden anfasst, wo wie zufällig berührt wird, wie man zum Modell steht, Fragen von Nähe und Distanz, von Tempo, von Aktionen. Auch sehr viele unterschiedliche Ansichten gibt es, und "Unterstile".

Bei Osada ist zum Beispiel diesbezüglich von den "Nine Gates" die Rede (https://www.facebook.com/not … -ryu-gokui/1108044229220925/), eine Art und Weise, wie und mit welcher Einstellung gefesselt wird. Im Unterricht, den ich nach wie vor nutze (für diverse Stile), verbringen wir viel Zeit mit genau diesen Themen, und üben das auch, was oft auch eine Frage der Schulung der Aufmerksamkeit ist. Wie meine Aktionen als Rigger auf das Modell wirken, kann man in einem solchen Unterricht von aussen auch sehen und das Modell kann Feedback geben. Natürlich kann ich auch diese Dinge technisch und ohne Gefühl machen, aber ich habe erlebt, wie ich mit gewissen Handlungen auch ganz ohne Gefühl sehr viel Gefühle auslösen kann beim Fesseln.

-acqua
******his Mann
117 Beiträge
Ob man Prüfungen macht oder nicht ist im Osada Ryu <= so heisst diese Schule grundsätzlich egal. Wie jede Prüfung hat sie Vor- und Nachteile. Genauso wie man darüber philosophieren kann ob man verschiedene Fesselstyle gleichzeitig lernen soll oder ob einer der richtige Weg ist. Meine 5 Cents dazu: deine Entscheidung

Für mich als Workshop Anbieter im Secret56 stellt sich immer die Frage nach dem Level der Teilnehmer. Unser Ziel eine möglichst homogene Gruppe. Wir erlauben uns daher bei der Anmeldung Nachfragen oder das einholen von Referenzen und wo wir unsicher sind zum Beispiel auch die Bitte mal an einem Stammtisch von uns den Level zu zeigen. Nach 10 Jahren Workshops hat sich dieses Model bewährt. Ich kenn das auch aus dem Tauchen in Form des Check-Dive.

Das klingt wahrscheinlich jetzt kritischer als es ist. Aber die Voraussetzungen sind im Regelfall ein sauberes Takate Kote oder bei Suspensions ein sauberes Yoko zuri. Wer die Grundlagen nicht sauber beherrscht bremst nicht nur das lernen der andern. Es ist für einem selbst auch kein Spass.

Bei uns keine Prüfungen im Dojo sondern Level-Check.
Ich selbst bin kein Fan von Shibari-Prüfungen, habe selbst nicht einen Kurs besucht, aber ich kann Leute sehr gut verstehen, die darauf Wert legen.

Ich kenne gute Rigger, die (wie ich) nie in einem Kurs waren und ich kenne welche, die aufgrund diverser Kurse hoch qualifiziert erscheinen, aber bei verschiedenen Bunnys regelrecht durchgefallen sind. Insofern denke ich, dass das nicht unbedingt ein Zeichen für besondere Qualitäten für das Spiel zu zweit sein muss.

Von Einem, der selbst Kurse anbietet, würde ich allerdings mehr als nur autodidaktisch erworbene Fähigkeiten erwarten, d.h. für solche Rigger können Prüfungen durchaus sinnvoll sein.
ProfilbildProfilbild
**********ibari
208 Beiträge
Was deckt eine Prüfung ab?
Es git gute Gründe Prüfungen ablegen zu lassen und Titel/ (Meister-)Grade zu verleihen.
Diese Gründe sind: Sicherheit, ein überschaubares und transparentes Lernsystem, finanzielle (meistens benötigt man um eine Prüfung ablegen zu können, eine bestimmte Anzahl Unterrichtsstunden z.B.), Alleinstellungsmerkmale
Und es gibt gute Gegenargumente: Shibari ist kein Sport, Prüfungen sagen nur etwas über Technik aus, generelle Ablehnung eines hierarchischen Lerhsystems, u.v.m.

Prüfungen können immer nur Techniken prüfen (!).
Denn nur diese sind objektiv bewertbar und damit überhaupt prüfbar.
Welchen Sinn es für jemanden persönlich haben mag, eine Prüfung zu bestehen, die bescheinigt z.B. eine Handschelle in X Sekunden fesseln zu können, liegt bei jedem selbst. Objektiv bedeutet schnell fesseln können in jedem Fall sicher fesseln können. Und das ist sicher wichtig. Ob man das dann auch gefühlvoll kann, oder langsam, oder erotisch oder was auch immer steht auf einem anderen Blatt.

Es ist eine Frage der Philosophie und auch der Stilrichtung. Sowohl der Philosophie des Schülers, als auch des Lehrers und der Schule wie Prüfungen gesehen werden. Die einzige mir bekannte Stilrichtung, die Prüfungen abnimmt ist das Osada Ryu, bzw mittlerweile auch Yukinaga Ryu (wobei Yukinaga Max das System vermutlich aus seiner Zeit als Osada Ryu Instructor übernommen hat).
Jeder Schüler muss für sich entscheiden, welche Stilrichtung ihm liegt. Und dann ob er innerhalb dieser Stilrichtung Prüfungen ablegen möchte oder nicht (sofern die Stilrichtung diese anbietet).

Genauso wie lizensierte Lehrer nicht garantieren, dass es für einen persönlich der richtige Lehrer und die richtige Schule ist, sondern nur, dass der Lehrer von jemandem offiziell einen Lehrauftrag bekommen hat, garantieren Prüfungen erstmal nicht mehr, als das jemand innerhalb EINER SPEZIFISCHEN Schule, eine SPEZIFISCHE Prüfung, nach der Meinung EINES Lehrers bestanden hat und damit die ganz SPEZIFISCHE TECHNIK INNERHALB DIESER EINEN SCHULE beherrscht.

Ibinuphis hat gute Gründe genannt, warum manche Institutionen prüfen: Sie haben bei Workshops einen Überblick über das Level der Teilnehmer und können gewisse Techniken dann als Standards voraussetzen.
DerMitDemSeil sprach an, dass Prüfungen für Lehrer wichtig sein könnten. Ja, wobei auch hier wieder die Frage ausmacht: Bescheinigt eine Prüfung über Shibari-Techniken, wirklich dass jemand ein guter Lehrer ist und emphatisch ist, didaktisch und rhetorisch begabt u.v.m.? In jedem Fall sollten Lehrer bei anderen Lehrern und international anerkannten Menschen studiert haben. Und dies auch nachweisen können.

Am Ende ist es einfach Geschmacksache. Und in keiner Schule wird irgendjemand zum ablegen von Prüfungen gezwungen. Man (Schüler) entscheidet sich für Stil und Schule, die zum eigenen Denken über Shibari passen, und für einen Lehrer der menschlich und fachlich passt.
**********ibari:
Bescheinigt eine Prüfung über Shibari-Techniken, wirklich dass jemand ein guter Lehrer ist und emphatisch ist, didaktisch und rhetorisch begabt u.v.m.?

Natürlich nicht.
Mir persönlich wäre das auch nicht so wichtig, denn mir würde es reichen, dass er die Technik fehlerfrei vorführen kann. *grins*
Mir persönlich wäre wichtiger, dass er glaubhaft macht, dass er mehr kann als z.B. die Grimme-Bücher nachfesseln.

Dass Andere da andere Prioritäten haben kann ich gut nachvollziehen. Ist nur eben schade, dass es für all die anderen Fähigkeiten keine Zertifikate gibt.
Erstmal danke für die vielen Antworten *g*

Ich habe mir Mühe gegeben, die Ausgangsfrage wertneutral zu formulieren, ohne das Lehrsystem eines gewissen Exildeutschen zu kritisieren oder zu bewerben.

Mir geht es weniger um den Sinn solcher Prüfungen. Vielmehr ist meine Frage, wie ich mir den Ablauf einer solchen Prüfung vorstellen kann.

Verstehe ich das richtig, dass da wirklich jemand mit der Stoppuhr steht und danach die Knoten prüft?

Und wenn ja, wieveil Zeit bekommt man für einen 3-Seil TK? *zwinker*

Ka
(sie)
****ma Frau
5.312 Beiträge
Frag doch einfach mal vinciens , er ist Osada Ryu Instructor und nimmt die Prüfungen ab.
********gger Mann
139 Beiträge
Vinciens
Ja. Wie Hakima schon schreibt. Frage doch einfach Leute eines Dojos.
Und ja es wird bei den Prüfungen oft nach Zeit gefesselt. Es wird natürlich auch jede Lage, verdrehte Seile, unsaubere Lagen begutachtet und natürlich auch analysiert, warum dies oder jenes nicht so gut gelaufen ist oder gar falsch. Des Weiteren wird auch nach medizinischen Aspekten gesehen. Wo befinden sich die Lagen der Seile usw. Also eine Menge mehr Aspekte als nur die Zeit. Was hilft es einen 2er TK in 180 Sek. zu Fesseln, wenn er schlecht aussieht oder Dreher und Fehler beinhaltet. Deswegen eben auch die häufigen Wiederholungen der selben Fesselung. Die Kommunikation und ander e Aspekte werden natürlich auch in den Trainings vermittelt. Genauso wie Gesndheit und viele andere Dinge.
Ich würde wirklich vorschlagen mal in ein Dojo zu gehen und sich über deren Prüfungsstile informieren. Wir haben ja in Deutschland eine wirklich gute Szene mit tollen Riggern.
Oder man besucht Festivals und Fesseltreffs um mehr aus der Szene kennen zu lernen. Das bringt einen schnell weiter. Vor allem in der Frage, was möchte ich für mich/uns und was bringt mir am meisten.
*****abi Mann
798 Beiträge
Im Nawasabi-Ryu, kurz „Wasabi-Do“ muss man für den 10. Kyu mit verbundenen Augen einen Mett-Igel kneten.

🙃
********gger Mann
139 Beiträge
Nawasabi
Ik wär dann soweit!!!😂😂😂😂😂
Ich würde ihn dann sogar mit verbundenen Augen *essen*!!!!
AvatarAvatar
*******ght Mann
110 Beiträge
Prüfungen ... im Osada Ryu
... als einer der wenigen offiziellen Osada Ryu und Yukimura Ryu Instruktoren melde ich mich hier mal zu Wort.

Ich möchte hier nichts wiederholen was schon gesagt wurde - aber ich möchte einige Aspekte ergänzen und ein paar Themen klarstellen - zumindest meine Sicht dazu darstellen.

Nach meinem aktuellen Kenntnisstand gibt es ein offizielles "Prüfungs System innerhalb der bekannteren japanischen Fesslschulen" zur Zeit nur im Osada Ryu.
Dazu muss man verstehen, dass im Westen bis vor wenigen Jahren Shibari ein Nischenprodukt und Informationen nur sehr schwer zugänglich waren.
Osada Steve hat maßgeblich zu einer Eröffnung des Zuganges zu Hintergrundinformationen beigetragen.
Seine in meinen Augen größte Leistung war es dann ein Lehrsystem zu erstellen was es erlaubte japanische Fesselkunst zu erlernen. Dies war auch für japanische "Schulen" neu.

Das Level ("Technik und sonstige Themen") ist im Westen in den letzten Jahren enorm gestiegen. Als Osada Steve das Osada Ryu erstellt hat konnte in unseren Breiten "niemand" eine z.B. sinnvolle und sichere Oberkörperfesselung nach japanischen Vorbild. Mittlerweile ist dies "Standard".
Dies bedeutet aber auch, dass sich das Osada Ryu immer weiter entwickeln konnte.
Daher ist in meinem Verständnis auch die Sichtweise "Osada ist ausschliesslich sichere Seiltechnik" per heute völlig überholt (wenn es überhaupt jemals so war). Richtig ist, dass es Lehrpersonen gab die einen sehr technischen Zugang gepflegt und unterrichtet haben.

Das moderne Osada Ryu legt sehr großen Wert auf den Umgang mit dem Model - nein es ist EIN, wenn nicht DER grundlegener Lehrinhalt. Der philosophische Kontext (u.a. die 9 Gates die hier schon angesprochen wurden) ist hier systemischer Bestandteil eines Fesselsystems und nach meiner Kenntniss einzigartig. "Fessel"technik ist dabei dennoch Grundlage und unabdingbar.

Es ist also mitnichten so, dass man im Osada Ryu nur Techniken erlernt. Oder sagen wir es besser so - man erlernt auch Techniken, die man aber gemeinhin vielleicht gar nicht als "Seil"Technik bezeichnen würde .. weil sie sich mit dem Umgang mit dem Model beschäftigen.

Ich muss denen widersprechen die ausführen "man kann nur Techniken prüfen".
Dann wäre ein Studium vieler künstlerischer Themen gar nicht möglich. Ein Pianist wird bei einer Prüfung nicht generell nach seiner Fingerfertigkeit beurteilt - sondern ggfs auch nach dem was er "mit seiner Musik erreichen kann"
Ähnlich ist es auch im Osada Ryu.
Und dazu bin z.B. ich (als Lehrer) ausgebildet und befähigt - im Sinne der Philosophie des "modernen Osada Ryu" - Menschen auf Ihrem Weg zu begleiten Ihr Shibari zu entdecken.
Ihre Seele im Fesseln zu entdecken ...
Nicht mehr, aber auch sicherlich nicht weniger.

Ob jemand dazu eine Prüfung benötigt - sicherlich nicht jeder.
Aber für viele macht es Sinn - auch weil eine Vergleichbarkeit über die Schulen hergestellt ist und man somit bei den unterschiedlichen Lehrern des Osada Ryu lernen kann. Es ist sichergestellt, dass ein gewisser Kenntnisstand vorhanden ist - und dort kann ein anderer Lehrer ansetzen.
Denn jeder Lehrer (auch innerhalb des Osada Ryu) ist mit eigener Persönlichkeit und Fertigkeiten ausgestattet. Und somit kann er auch wieder individuell andere Dinge mitgeben.
So stehe ich sicherlich eher für einen sehr "kommunikativen" Zugang - wie erreiche ich die Seele meines gegenübers - wie finde ich ihre Sehnsüchte und Begierden heraus ... wie weit kann ich "gehen" ...
Allen Lehrern gemeinsam ist, dass wir Mindset und Techniken, Sicherheit und Modelwohl in ähnlicher Weise innerhalb unseres Fesseln sehen und somit auch prüfen können.

Am Ende sollte sich jeder den Lehrer aussuchen, der seiner Persönlichkeit am Besten passt.
Und ob man dann am Ende z.B. innerhalb des Osada Ryu Prüfungen ablegt oder nicht ist eine seeeeehr individuelle Frage die NICHTS mit der Frage nach der Fesselschule/dem Lehrer an sich zu tun hat.

Was die ursprüngliche Frage angeht:
"Kann mir jemand berichten, wie solch eine Prüfung abläuft, und was die Prüfungsinhalte der verschiedenen Stufen sind?"
• es werden vorab festgesteckte Prüfungsinhalte geprüft
• Meist bedeutet dies "Basic"Fesslungen vorzuführen - es gibt aber auch andere Prüfungsthemen wie "Shibari Wissen"
• Mit zunehmendem Level werden auch mehr und mehr individuelle Fertigkeiten einfliessen die über "Basic" hinaus gehen.

Besuche doch einen der Fesseltreffs eines Leheres der solche Prüfungen anbietet (für das Osada Ryu wären das im deutschsprachigen Raum Vinciens in Wien oder ich in Köln/Bonn) und schau Dir die Gegebenheiten einmal vor Ort an.
Denn das ist wie beim Fesseln auch das Wichtigste ... Dass DU den Lehrer auch besuchen magst und Zeit dort verbrinngen möchtest *zwinker*
****han Mann
81 Beiträge
Vielen Dank Ropeknight für die sehr fundierten Ausführungen im Bezug auf deinen Fesselstil und Osada Ryu Version 5.3. *zwinker*

Vielleicht sollte hinzufügend noch gesagt werden, dass es ein Modell gibt, wo die wholistischen Fähigkeiten des Riggers nach gewissen Kriterien bewertet werden können. Es gibt in den von mir immer propagierten vier Ebenen des Kinbaku jeweils 3 Aspekte mit jeweils einer linksseitigen und einer rechtsseitigen Ausprägung und anhand der Verteilung dieser kann man - wenn man so etwas denn möchte - ziemlich genau ein Profil des Fesslers mit Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten erstellen.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.