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Vertrauensbasis für Bondage

*******2507 Frau
30 Beiträge
Themenersteller 
Vertrauensbasis für Bondage
Hallo ihr lieben *g* ich stoße immer wieder darauf,dass ich bezüglich Bondage ein ganz anderes Vertrauensbedürfnis habe als die meisten Menschen die mir bisher begegnet sind. Mir ist klar,dass das absolut individuell ist aber ich würde gerne wissen was muss vorher alles geschehen sein,dass ihr euch von jemandem fesseln lasst? (Wie sehr müsst ihr den jenigen kennen,wie müssen die Rahmenbedingungen sein etc)

LG
Finchen
**********t2017 Paar
235 Beiträge
ich würde die Frage anders stellen
und zwar nicht was muss vorher alles geschehen sein.

Egal ob es sich um Bondage oder Dinge im Alltag handelt, gibt es Leute mit denen kannst du und wieder anderen nicht.
Das soll heißen, wenn die Chemie nicht stimmt entsteht auch kein Vertrauen.
Und was den wenigsten, die kein Bondage machen bewusst ist, ist nun einmal die Tatsache dass du dir bei Bondage viel näher kommst als nur bei Sex. Einmal körperlich, emotional und auch sonst.

Und das mit dem auch sonst meine ich mit dem Vertrauen. Du brauchst eine tiefe emotionale Bindung zu deinem Partner um auch ohne viele Worte in dein gegenüber einzutauchen. Wie persönlich sind zwar Quasselstrippen, aber eben auch nicht immer. Und an der Berührung der Haut deines Partners, einem kurzen Blick oder einer Geste zu merken dass alles in Ordnung ist, kapierst du nicht einfach so.

Um das zu wissen wie dein gegenüber tickt braucht es dieses Vertrauen.
Auch mir geht das so dass ich fesseln mit manchen Leuten ablehne.
Wenn es nicht passt soll man es lassen.
****ma Frau
5.312 Beiträge
ich muss davon überzeugt sein, dass er/sie besser fesselt als ich und richtig viel Ahnung hat.
Da gibts aber nur eine handvoll alter Hasen, denen ich das zutraue.
Andere würde ich erstmal sehr lange beobachten, wie sie fesseln und wie ihr Umgang mit den Passiven ist.
*********s1994 Frau
1.383 Beiträge
Ich gebe meinem Vorredner Recht.
Für mich, muss einfach die Chemie stimmen. Ein gutes Bauchgefühl, auch mit dem Wissen im Hinterkopf, dass er es auch kann.
Dass er es kann, weiß ich zb dadurch, dass meine bisherigen Fessler Workshops anbieten, ihr "Gefesseltes" fotografieren oder vom Sehen und Hören.

Wenn dann das ganze Gefühl positiv ist, dann braucht es gefühlte drei Minuten zum Kennenlernen. Abklären von gesundheitlichen Dingen, wie sind meine bisherigen Erfahrungen, etc. *g*

Ich brauche also nicht viel Kennenlernen. Nur das Gefühl, dass es passt.
******oDs Paar
612 Beiträge
mal von der anderen Seite aus
Es ist das Zusammenspiel, das entweder passt oder nicht. Die Chemie muss auf beiden Seiten stimmen und auch ein Grundvertrauen da sein.
Ich muss mich als Rigger genauso auf ein Bunny einlassen wie umgekehrt, allein schon aufgrund der massiven Verantwortung für den Gegenüber. Das geschieht im Gespräch davor, wo eben nicht nur Grenzen etc. geklärt werden, sondern man auch erfühlen kann, ob das passt.

Wir hatten auch schon Situationen, wo dieses Gefühl von meiner Seite aus nicht da war (nicht bei meinem eigenen devotie), da kann man dann 'auf Wunsch' etwas einfaches zum Kennenlernen anlegen, aber eben nichts, was irgendwie bei mangelndem gegenseitigen 'Verständnis' kritisch werden könnte.
*********1965 Mann
767 Beiträge
Ohne Vertrauen geht es nicht
Hallo zusammen,
finde Bondage und überhaupt SM geht ohne tiefgehendes Vertrauen nicht. Wenn ich mich von jemanden fesseln lasse, dann möchte ich dieser Person absolut vertrauen können. Wenn ich wehrlos gefesselt bin, bin ich und mein Körper meinem oder meiner gegenüber völlig ausgeliefert. In dieser Situation möchte ich mich völlig fallen lassen und die Kontrolle über mich abgeben können. Und das geht nur bei absoluten Vertrauen. So genieße ich meine Wehrlosigkeit.
*******t4u Paar
212 Beiträge
...
Hier schreibt Er:

Normalerweise fessele ich ja meine Frau und nach fast 35 Jahren Ehe stellt sich die Vertrauensfrage natürlich erst gar nicht.

Bereits nach zehn Minuten, spätestens aber wenn Sie "aufgehängt" ist, ist Moni tiefenentspannt und bekommt nicht mehr mit was um Sie herum passiert.

Erst wenn Sie wieder in meinen Armen auf dem Boden liegt, noch halb gefesselt, kann ich Sie wieder in die Wirklichkeit zurückholen und ihr Sanftes, glückliches Lächeln ist für mich der schönste Lohn.

Ich wurde aber auch von "Fremden" Bunnys gebeten: "Mach das Bitte auch mit mir" und da sieht die Sache schon ganz anders aus. Wir kennen uns wenig bis gar nicht und da verhindert die Konzentration auf das neue, unbekannte, das berühmte "sich fallen lassen können", übrigens auch bei mir selber.

Es ist erst ein einziges mal passiert das ich eine mir vorher völlig unbekannte Dame gefesselt habe, es war übrigens ihr erstes mal, die es so sehr genossen hat das Sie wie in einem Rausch in den Seilen hing und erst nach einer halben ! ! ! Stunde und das auch noch auf drängen Ihres Partners, langsam und etwas wiederwillig runter wollte, bzw. musste.

Ich fessele "Fremde" Damen allerdings Grundsätzlich auch nur im Beisein anderer, bevorzugt natürlich bei Tüddeltreffs.


Hier schreibt Sie:

Natürlich war das Vertrauen in Ihn, er schrieb es ja bereits, nach fast 35jähriger Ehe vorhanden. Das Vertrauen in seine Fesselkünste, halten die Seile, halten die Knoten, hält der Bondagering, usw. musste erst langsam aufgebaut werden und es hat eine Weile gedauert bis ich mich dann bedenkenlos hingeben konnte.

Anfangs mochte ich es gar nicht wenn er mich bei einer Suspension gedreht und/oder geschwenkt hat, ich hatte Angst vor Übelkeit und Schwindel, aber das hat sich schon lange gelegt, ich genieße es mittlerweile nur noch und möchte gar nicht mehr runter, was bestimmt auch daran liegt das ich Anfangs verkrampft war und mir die Seile ab und zu auch Schmerzen bereiteten. Seit ich aber von Anfang an entspannt bin verspüre ich keine Schmerzen mehr und das "fliegen" ist sehr bequem.
Am anfang des Bondage und bevor ich mein Herr kennen lernte, dachte ich, es könnte mich jeder in der Art fesseln.....aber da war Bondage halt nur Bondage für mich ohne wirklich Emotionen, halt das es einfach nur gefiel.
Mit meinem Herr lebe ich Bondage jetzt seit drei Jahren und heute kann ich sagen, es darf mich kein anderer fesseln......ich vertraue ihm wie keinem anderen. Er hat mich kennen gelernt, meine Schwachpunkte, meine Körpersprache, er weiß schneller ob es mir gut geht oder nicht. Und auch ich habe ihn kennen gelernt, seine Blicke und berührungen....ich weiß ganz egal wie er mich fesselt, das er immer auf mich aufpasst.
Ich will damit sagen, das das vertrauen in den Jahren erst gewachsen ist....es ist nicht gleich vorhanden....die Chemie mag stimmen, ja.....aber das Vertrauen kommt erst mit der Zeit.
****a45 Mann
249 Beiträge
Emotionale Bindung?
Fuer mich gibt es verschiedene Situationen:

a. Ich fessle in einem Spiel, wo beide eine emotionale Beziehung zueinander haben. Das ist fuer mich als Rigger besonders schoen.

b. Ich fessle uebungshalber, sehr technisch, weil ich zB ein neues Pattern entwickeln will oder eine bestimmte Pose fotografieren will. Da kann es durchaus auch sehr lustig zu und her gehen.

c. Ich fessle, um primaer meinem Modell ein gutes Gefuehl zu vermitteln, auch wenn ich keinerlei emotionale Bindung zu diesem habe. Das ist so aehnlich wie bei einer Massage, die mir jemand gibt, der das eben gut kann. Ich brauche Vertrauen, damit ich loslassen kann, bin dann aber als Modell ganz auf sich selbst fokussiert. Wer der Aktive ist, spielt dann eigentlich keine Rolle. Ich als Rigger muss aber die Techniken kennen, um dieses Gefuehl herbeizufuehren, brauche Empathie und viel Aufmerksamkeit. Ich uebe dies uebrigens auch immer wieder, und fessle daher regelmaessig mit Personen, die ich zuvor noch nie gesehen habe (wesentlich ist fuer mich vorab nur die Klaerung der Sicherheit, wie zB koerperliche Einschraenkungen und Hinweise fuer waehrend dem Fesseln). Eine solche Session beginnt ganz leicht, mit einer Art Kennenlernen ueber das Seil und um herauszufinden, in welcher Stimmung das Modell ist. Das finde ich als Rigger etwas sehr schoenes und es hilft auch enorm, das Vertrauen waehrend der Session aufzubauen, ganz langsam und ohne Eile. So koennen eigentlich die meisten sich fallen lassen, und zwar in ihrem Tempo.

-acqua
*******rBW Mann
14.141 Beiträge
Hallo

ist wie beim gesammten BDSM das mir die Frau von der ich mich fesseln lasse sympathisch sein sollte, ich das Gefühl haben muss ihr vertrauen zu können, dies kann schon während eines ersten Gespräches passieren aber viel lieber ist es mir die Dame vorher doch kennen zu lernen, deshalb tu ich mich auch schwer einfach alleine auf eine Party zu gehen, vor allem wenn ich vorher niemanden kenne der/die dort sind und gegebenenfalles ein Auge auf die Situation haben.

Zumal ich mich dann schon ganz fallen lassen möchte, auch mit Knebel und verbundenen Augen mich ganz der Situation hingeben möchte.

Wobei ich mir durchaus auch vorstellen kann mich an einem "Gruppenfesseltreff" auch von einer mir bisher fremden Damen fesseln zu lassen, auch mit verbunenen Augen oder wenn ich quasle mit Knebel da ja Leute dabei sind.

Was ich zuerst geschrieben habe gilt für Momente zu zweit, da gilt "erst kennen lernen..."

GvlG, WandererBW
Sympathie in erster Linie und ein bisschen was können sollte der/diejenige auch.

Aber in erster Linie Sympathie und Bauchgefühl. Damit bin ich bisher ganz gut gefahren.
******eSM Frau
1.691 Beiträge
Bei mir ist es ganz einfach :
Ich muss nur wissen, dass derjenige weiß, was er tut und dass er sein Tun beherrscht.
Ich will nicht Versuchskaninchen sein und/oder gesundheitliche Schäden riskieren.

Das ist eigentlich schon alles.

Naja, sympathisch muss er mir auch sein, sonst macht es keinen Sinn.

Aber sonst ... los gehts *happy*
*******2507 Frau
30 Beiträge
Themenersteller 
Okay eventuell war die Frage nicht ganz richtig formuliert.Vertrauen setze ich natürlich auch voraus.

Um es mal praktischer zu beschreiben...Grundlage ist ein Mann den man schon länger kennt,dem man vertraust und bei dem man weiß,dass er etwas davon versteht was er tut...mich würde es im Gegenteil zu vielen Bekannten mit denen ich das Thema besprochen habe deutlich weniger Vertrauen kosten mich von dem jenigen fesseln zu lassen als irgendwie unverbindlich sexuell aktiv zu werden.

Ich weiß nicht ob der Punkt der mir im Hirn schwebt dadurch ersichtlicher wird aber ich finde es recht schwer das nicht falsch zu erklären *schiefguck*
Sex
und Bondage sind für mich nicht vergleichbar.

Nehme ich einen ONS zum Beispiel, dann befriedige ich meine pure Lust, weil ich endgeil bin und da ist mir in erster Linie mal Sympathie und aussehen wichtig.

Nehme ich eine Bondage Session, dann ist das für mich ( je nach Situation ) was sehr intimes, denn da werden Gefühle auf eine ganz besondere Art übertragen. Aber es liegt in meinen Augen auch daran, was es für den einzelnen bedeutet gefesselt zu sein.
*******OfMe Frau
2.548 Beiträge
Ich sehe das nicht so eng... In erster Linie brauche ich das Gefühl dass jemand weiß was er tut, egal auf welchem Nivau. Ich lasse mich also durchaus auch mal von Anfängern fesseln, erwarte dann aber dass derjenige sich dessen bewusst ist und sehr auf mein Feedback und Hinweise achtet. Für mich gibt es nichts Schlimmeres, als wenn jemand sich selbst überschätzt und/ oder mit seiner Aufmerksamkeit nicht bei mir ist; das merke ich meist aber schon vorher und lasse mich dann auf gar nichts ein.

Wichtig finde ich noch die Umgebung: Auf einem Stammtisch, wo es zwar einen Rückzugsraum gibt, aber genug andere Menschen in Hörweite sind, würde ich mich eher auf Experimente einlassen als alleine zu Hause.
**********pfine Frau
51 Beiträge
Für mich sehr wichtig!
Ohne Sympathie und Vertrauen läuft bei mir nichts.
Kein Geschenk ist kostbarer als echtes Vertrauen.
Häufig werden – auch hier in diesem Forum – Parallelen zwischen Shibari/Bondage und BDSM gezogen, weil beide Praktiken als mehr oder weniger Extrem eingestuft werden. Für mich sind das zwei unterschiedliche paar Schuhe, vor allem unter dem Aspekt des Vertrauens.
Während im BDSM bei den meisten „Spielen/Sessions“ der passive Part bzw. der/die Sub einen gewissen Spielraum hat, ist dies im Bondage oft nicht gegeben. Wird mir im BDSM ein Hieb auf den Hintern zu fest, kann ich dem nächsten Schlag ausweichen, selbst wenn ich mit Handschellen oder Ähnlichem gefesselt bin, bei vielen Suspensions (Hängefesselungen) hat man wenig Möglichkeiten einem Schmerzreiz zu entkommen. Alleine deshalb Bedarf es für mich bei Letzterem wesentlich mehr Vertrauen.
Ein weiterer Grund ist für mich, dass es für Bondage wesentlich mehr Wissen, Erfahrung und Technik Bedarf, um gesundheitliche Risiken für den passiven Part auszuschließen (spätestens wenn man in die Luft möchte). Bei klassischen BDSM-Praktiken habe ich noch nichts von körperlichen Blessuren (über blaue Flecke und Ähnliches hinaus) gehört. Ohne arrogant klingen zu wollen, bin ich mir selber zu wertvoll, als dass ich hierbei Risiken eingehen möchte.
Mein letzter und gewichtigster Grund, warum Vertrauen bei mir in Sachen Bondage (im Gegenteil zu BDSM und Co) ein so hohen Stellenwert hat ist, dass ich kein anderes Hobby/Spielart/ name it as you want kenne, die mich emotional so berührt, bei der meine Gefühle, Ängste, Unsicherheiten, … so deutlich sichtbar werden, ich so verletzbar bin, wie bei Shibari. Ich muss mir einfach bei meinem Rigger 100% sicher sein, dass er sich diesen Umstand bewusst ist und nicht nur auf mein physisches sondern auch psychisches Wohlbefinden achtet. Umgekehrt muss er sich in gleich hohem Masse sicher sein, dass ich Rückmeldung gebe, wenn irgendetwas sich für mich heute (warum auch immer) ungut anfühlt.
All diese Aspekte sind für mich nicht bei einer Person erfüllt, die mir (nur) sympathisch ist, oder die (nur) die Technik gut beherrscht. Mein persönlicher Anspruch ist meinen Rigger mindestens genauso gut zu kennen, wie ich erwarte, dass er mich (meine positiven Seiten wie Schwächen) kennt. Für mich ist das ein langfristiger und sich kontinuierlich intensivierender Prozess ohne Ende in Sicht. Ein Weg ohne Ziel.
**********t2017 Paar
235 Beiträge
@Schwarzes Biest
besser kann man das nicht beantworten.
schwarzesBiest
Dem kann ich mich nur anschließen!

LG Mars
**********t2017:
Und was den wenigsten, die kein Bondage machen bewusst ist, ist nun einmal die Tatsache dass du dir bei Bondage viel näher kommst als nur bei Sex.

Das würde ich so nicht unterschreiben!
Selbst die privaten und intimen Bondage-Sessions mit meiner eigenen Partnerin sind nicht so intensiv und nahe, wie unser Sex!

Aber um mal auf die eigentliche Fragestellung zurück zu kommen:
*******2507:
ich stoße immer wieder darauf,dass ich bezüglich Bondage ein ganz anderes Vertrauensbedürfnis habe als die meisten Menschen die mir bisher begegnet sind. Mir ist klar,dass das absolut individuell ist aber ich würde gerne wissen was muss vorher alles geschehen sein,dass ihr euch von jemandem fesseln lasst?

Ich finde die Fragestellung durchaus verständlich, aber auch ein bisschen seltsam.
Wie soll sich denn das Vertrauen in den Rigger entwickeln, wenn nicht durch gemeinsames Fesseln?
Selbst wenn du einem Rigger beim Fesseln anderer Frauen zuschaust, kannst du doch nicht treffsicher vorher sehen, ob das mit dir genau so wird.

Meine Erfahrung (als Aktiver) ist, dass ein klärendes Vorgespräch als grundlegender Sympathie-Check durchaus ausreicht, um ganz vorsichtig anfangen zu können ... und dann sollte man zumindest bei den ersten Sessions miteinander aktiv kommunizieren, um festzustellen, ob das wirklich eine solide Vertrauensgrundlage ist und um eben im Falle einer Enttäuschung auch rechtzeitig abbrechen zu können.

Natürlich passiert es dabei nicht selten, dass es bei einem mit spitzen Fingern angelegten Schmuck-Bondage bleibt, weil einfach kein Funke überspringt.

Bunnys, die meinen, sich gleich bei der ersten Session voll rein werfen zu müssen und erwarten, dass sie da in sich gekehrt fliegen können, die sind mir irgendwie suspekt.
*****uas Frau
14 Beiträge
*********Biest:

Mein letzter und gewichtigster Grund, warum Vertrauen bei mir in Sachen Bondage (im Gegenteil zu BDSM und Co) ein so hohen Stellenwert hat ist, dass ich kein anderes Hobby/Spielart/ name it as you want kenne, die mich emotional so berührt, bei der meine Gefühle, Ängste, Unsicherheiten, … so deutlich sichtbar werden, ich so verletzbar bin, wie bei Shibari.

Hab ich schon oft gehört, kann ich aber irgendwie nicht nachvollziehen. Ich fühle mich beim "normalen" Sex genauso verletzlich/emotional wie beim Fesseln. Beim Sex bin ich genauso hingebungsvoll, wenn nicht sogar mehr. Dass man ggf. schneller aus der Situation heraus kommt, wenn keine Seile (oder andere Fesseln) im Spiel sind... Ja, stimmt. Aber dafür bin ich ja wachsam beim Fesseln dabei und breche im Fall der Fälle rechtzeitig ab. (Wenn man meint, es nicht zu können: "Zu tief im Ropespace" ist keine gute Ausrede. Verantwortung ist auch bei BDSM und Bondage keine Einbahnstraße)


Ich denke es gibt mindestens zwei Arten von Vertrauen beim Bondage. Erstens, Vertrauen in die Fähigkeiten des Riggers. Weiß er, was er tut? Ist er (risiko-)bewusst bei der Sache? Fesselt er innerhalb seines Könnens? Falls etwas schief geht, gibt es eine sinnvolle Exit-Strategie? Darüber könnte man sich im Vorfeld ein Bild machen, indem man beim Fesseln zuschaut, andere Menschen nach ihrer Einschätzung fragt oder den Rigger selbst fragt. Während des Fesselns ist es natürlich von Vorteil, eine ungefähre Vorstellung davon zu haben, wie sich bestimmte Dinge anfühlen sollten und dabei auf seinen Körper zu hören. Am Anfang bin ich da bei JEDEM Rigger wachsam, egal ob Top-Rigger oder Anfänger. Das ist wohl die Art von Vertrauen, die @*********Seil meint, wenn er fragt, wie sich Vertrauen denn ohne Fesseln überhaupt bilden soll.

Zweitens, Vertrauen in den Menschen. Respektiert er meine Grenzen? Achtet er auf meine (psychische) Unversehrtheit? Kann er auf meine Bedürfnisse eingehen? Und, ganz wichtig: Versteht er meine verbalen und nonverbalen Signale? In meiner romantisch-verklärten Welt möchte ich dieses Vertrauen aufbauen, bevor auch nur ein Seil meinen Körper berührt, bevor ich mit jemandem Sex habe und bevor mich jemand küsst. Eigentlich total logisch, scheint im Online- und Fesseldating aber nicht grade die Norm zu sein. "Kennenlernen" geht auch ganz ohne Seile und Kink und dann kann ich mich darauf verlassen, dass die Kommunikation auch in intimen Situationen funktioniert. Wenn ich dagegen nach ein paar Gesprächen merke, dass das schon im normalen Leben nicht klappt, verläuft das Ganze schnell im Sande und ich muss mich nicht darüber ärgern, in den Seilen oder im Bett einer im Nachhinein doch nicht so passenden Person gelandet zu sein. *top*

Ich kann es aber auch sehr gut nachvollziehen, wenn man die Zeit fürs Kennenlernen grade nicht aufbringen kann oder will (bspw. auf einem Event). Dann ist es schon eine Frage der eigenen Risikofreudigkeit. Wobei das Risiko sicherlich durch klare Vereinbarungen vorm Fesseln und durch klaren Austausch der Erwartungen und Grenzen minimiert werden kann. Schlechte Erfahrungen habe ich damit nicht gemacht. Für mich selbst habe ich allerdings auch festgestellt, dass ich das nicht mehr unbedingt brauche und lieber auf Fesseln/Spielen/Sex verzichte. Eine winzig kleine Verknalltheit gehört für mich auf jeden Fall dazu.


*********Biest:

Für mich ist das ein langfristiger und sich kontinuierlich intensivierender Prozess ohne Ende in Sicht.

Yesss! *g*
Grundsätzlich gebe ich Tenoquas recht, alles was zwischen zwei Menschen passiert kann intensiv und intim sein insofern es beide zulassen. Da spielt es per se keine Rolle ob man sich (nur) küsst, miteinander redet, Sex hat oder eben fesselt.
Nichts desto trotz hat Fesseln einige Elemente, die besondere Gefühle bei mir auslösen, oder verstärken, welche ich in anderen Situationen eben nicht (oder weniger) spüre. Das kann durchaus eine individuelle Anomalität von mir sein.
Zum Beispiel empfinde ich beim Shibari wesentlich schneller ein Scharmgefühl, obwohl ich normalerweise alles andere als verklemmt bin. Wie wäre ich sonst hier auf Joy gelandet?
Für mich hat das viele Gründe: Fesseln ist für mich sehr energiegeladen. Mein Partner gibt viel Kraft, Leidenschaft und Energie über das Seil an mich weiter bzw. sagt man ja auch „man fesselt in das Bunny rein“ und ich nehme diese Energie an und gebe sie an meinen Rigger über Emotionen (Körpersprache, Atemfrequenz) zurück. Also Aktion und Reaktion. Damit entsteht für uns beide eine Dynamik und Steigerung der Empfindsamkeit. Ich werde empfänglicher für kleinste Reize und mein Echo (im wahrsten Sinne des Wortes) immer lauter bzw. meine körperlichen Regungen immer ausdrucksstärker/deutlicher. In der Situation selbst, ist mir das oft gar nicht bewusst. Erst beim Abfesseln, wenn ich in das Hier und Jetzt zurückkehre, meine Lider wieder hebe und mich dutzend weit aufgerissene Augen anglotzen, wird mir wieder gewahr, dass wir uns beispielsweise auf einem Fesseltreffen oder privaten Party befinden und wir die ganze Zeit Zuschauer hatten. Dann ist es mir unglaublich peinlich, dass ich so laut war oder das während des Fesselns einige Stoffstücke bei Seite geschoben / abgelegt wurden. Oft fühle ich mich auch einfach nur deshalb entblößt, weil das Seil auf meiner Haut fehlt und damit verbunden auch die Wärme der Lagen. Und Schlussendlich fühle ich mich emotional nackt, weil alle sehen konnten, wie ich reagiere, wenn gesellschaftliche Konventionen nicht mehr greifen, man sie schlicht und einfach vergessen hat. Oder wann habt ihr das letzte Mal als Einzige/r in einer Gruppe laut gestöhnt, geschrien, gezittert, …; wart offensichtlich und ungebremst geil, wütend, erschöpft, traurig, verliebt, aufgelöst, leidend …? In solchen Situationen hilft mir das Vertrauen, dass mein Partner weiß wie meine extremen Emotionen zu deuten sind und entsprechend gelassen reagiert. Es sogar als Kompliment empfindet, dass ich bei ihm meine Umwelt vergessen kann und zu 100 Prozent bei ihm bin.

Meiner subjektiven (!) Meinung nach, bedarf es mehr als ein vorheriges Kennenlernen sondern viel Zeit und Erfahrung miteinander, damit sich beide Partner in einem solchen Ausmaß während des Fesselns ineinander verlieren können. Ein gemeinsamer Erfahrungsschatz bedingt auch ein Wissen über die Fähigkeiten einerseits des/der Fesselnden wie auch ein besseres Körpergefühl/Selbsteinschätzung, welche Fesselung in der Komfortzone liegt und bei welcher vielleicht schnell die Hände einschlafen, es auf Dauer unangenehm wird und wie man damit als Bunny oder Rigger/in umgehen. (Grundsätzlich kann sich ja auch eine Fesselung beim Rigger A doof anfühlen und bei Rigger B total bequem. Gründe hierfür gibt es unzählige, darum gehe ich nicht weiter darauf ein) Ich spreche mich also nicht dafür aus, dass alle Verantwortung bei dem/der Rigger/in liegt, sondern lediglich das Erfahrungswerte helfen, den Kopf mal mehr oder weniger abschalten zu können, weil Bunny und Rigger/in wissen was sie tun und mit ihrem handeln auslösen. Zudem gibt es genügend wunderschöne Fesselungen auf dem Boden die auch für relativ Unerfahrene geeignet sind. Bei denen es nicht notwendig ist, dass jemand die Kontrolle behält (egal welcher Part), ständig alle Körperfunktionen durchcheckt oder über eine „Exitstrategie“ nachdenkt, da sie auch bei kleinen technischen Fehlern extrem sicher sind (natürlich nur um Bezug auf körperliche, nicht emotionale Schäden).
**********t2017 Paar
235 Beiträge
@schwarzes Biest,
besser kann man das nicht ausdrücken. Verneige mich zutiefst.
@schwarzesBiest
Hallo meine Liebe, ich hoffe ich darf Dich so nennen. Bist Du wieder im Lande? Aber nun zu Deinen Zeilen. Sie berühren mich zutiefst. Ein guter Freund meinte mal zu mir "das Seil ist auch eine Nabelschnur" sie ist die erste welche uns geschenkt wurde. Hier erklärte er mir die Verbindung zwischen dem "aktiven" und "passiven" Part. Die Adjektive setzte er Bewust in Anführung. Hier liegt auch der Grund, warum nicht nur körperlich etwas passiert. Die emonationale Ebene wird m. E. viel zu wenig beachtet.

LG Hermann
Körper vs Seele fesseln
Grundsätzlich setzt Bondage für mich ein gewisses Vertrauen voraus.

Es wäre für mich nicht vorstellbar mit jemandem zu Fesseln den ich menschlich nicht einschätzen kann oder gar schlechte Erfahrungen gemacht habe.

Vertrauen brauchen wir überall im Leben, mich berühren Seile aber so intensiv, daß auch eine intensive vertrauensbasis nötig um mich absolut fallen zu lassen.

Je vertrauter mein Verhältnis zum Rigger ist, desto wahrscheinlicher ist es, das er nicht nur meinen Körper fesselt-sondern auch meine Seele.

Da fängt dann die absolute Hingabe an, die zu einem weniger vertrauten Rigger undenkbar wäre.

Man wächst mit der Vertrautheit und damit auch die Möglichkeiten, die man mit den Seilen hat.
Es ist einfach eine andere Basis wenn man über eine lange Zeit, zu einer Einheit geworden ist und emotional verbunden ist.

Es ist dann einfach etwas Besonderes und dass sieht man dann auch beim zusehen *g*
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