Prävention
ist neben dem Wissen um Anatomie und Achtsamkeit wohl auch eine entsprechend muskuläre Basis.
Wobei das auch Gegensätzliche Wirkung erzielen kann.
Da Nervenbahnen in ihrem Verlauf ja auch meist eingebettet sind, wäre ein größeres Polster darum als positiv zu bewerten. Nun neigen Muskeln dazu, eine entsprechende Blutversorgung zu benötigen, die sie meist ja auch bekommen. Stellt sich hier ein Blutstau ein, kann der Druck auf den Radialis natürlich auch größer werden.
Ich persönlich tendiere jedoch in meiner Einschätzung eher zu der These, dass eine entsprechende muskuläre Basis vorbeugend hierbei wirken kann. Diese Einschätzung begründe ich mit meinen Erfahrungen aus dem Kampfsport. Schläge auf Nervenzonen verlieren häufig an Wirkung bei gleicher Intensität, ist die Trefferzone besser trainiert. Das mag auf wackeligen Beinen stehen, doch bisher habe ich nur Erfahrungen in diese Richtung machen können.
Was "das ist mir in meinen vielen Jahren noch nie passiert" angeht, es gibt immer das erste mal.
Persönlich ist mir eine Dame bekannt, die eine Fallhand von einem sehr erfahrenen Rigger mit über 10 Jahren aktiver Erfahrung (ja, umfangreiche Erfahrung) erhalten hat. Noch nicht mal 2 Minuten hing sie in der Suspension, da war es schon passiert. Regenerationsphase ca. 1 Monat.
Beim Stammtisch war ein Gastpaar, vor meiner Zeit, zugegen, er seit über 25 Jahren aktiv als Rigger, sie über 15 Jahre als Bunny. An dem Abend wurde auch eine Fallhand als Ergebnis mitgenommen. Obwohl diese beiden viele Jahre schon miteinander fesselten und sich sehr gut kannten.
Es ist natürlich erstrebenswert, dass einem das nie widerfährt, doch ausschließen geht hier eben nur mit, wie der TE schon schrieb, nicht mehr zu fesseln. Aber soll das eine Option sein?
Zum Schlaganfall, soweit mir aus dem Studium noch bekannt ist, werden diese Bewegunstherapien vor allem für die Neuroplastizität benötigt, da Areale zerstört sind, die keine Signale mehr senden können. Damit wird im Hirn die Funktion von anderen Arealen übernommen bzw. prägen sich weiter aus, um diese Leistung erbringen zu können. Unser Hirn ist bei Schädigungen ein Wunderwerk der Heilung und Arbeitsteilung.
Die externale Stimulation dient auch dazu Impulse zu verorten, in dem Fall.
Bei Schädigungen sollen die Nervenbahnen durch Bewegung aktiv gehalten werden, um die künftige Signalleitung sicherzustellen.
Und, nicht zu verachten, das Bewegungsgedächtnis muss ja auch noch etwas arbeiten.
Vieles wurde hier ja schon genannt, Bewegungstherapie von außen, psychische Begleitung, vor allem um Traumata diesbezüglich zu verhindern und Geduld.
Es ist ja nicht nur jeder Mensch anders, was die Verläufe der Nervenbahnen angeht, sondern auch jeder Tag anders. Manchmal reichen Millimeter aus, was zum weiteren Fesseln oder Abbruch entscheidet.
Alleine eine leichte Änderung der Verdrehung des Armes kann über Fallhand oder nicht Fallhand entscheiden.
Ich persönlich tendiere dazu, neben dem Wissen der Vermeidung aufzubauen, der Präventiven Vorsorge auch die Nachsorge beim Schadenfall zu verinnerlichen.
Wie häufig drückt man Instinktiv auf die Stelle, an der der Schaden drückt. Das kann bei dieser Art von Schädigung die Sache noch schlimmer machen.
Zu Wissen, was zu tun ist, wenn Fall "x" eintritt, ist auch viel Wert und schafft ein Stück weit Vertrauen.
In diesem Sinne, viele Seilerlebnisse ohne negative Zwischenfälle.
PA