schlafende Hunde wecken....
Polizei und Ordnungsamt prüfen im allgemeinen, ob eine 'Veranstaltung' gegen gesetzliche Bestimmungen verstößt oder ob Gefahren für Personen oder Sachen entstehen oder entstehen können, die sie dann zu deren Schutz abwenden müssten. Außerdem schauen sie danach, ob der Gegenstand der 'Veranstaltung' oder Dinge, die während der Veranstaltung gemacht werden, andere und auch unbeteiligte Leute unangemessen beeinträchtigen könnten, so dass sie Anstoß an dieser 'Veranstaltung' nehmen können.
Aber: sie tun das nur vorab, wenn sie davon Kenntnis erlangen - oder am Veranstaltungstag, wenn sie einen Anruf bekommen, weil sich irgend jemand darüber beschwert (dann wird wohl die Polizei vor Ort kommen, denn Sonntags sind die Behörden wohl eher nicht erreichbar).
Ansonsten sollte man noch ein Auge auf auf die Nutzungs- und Überlassungsbedingungen, ggf. auf die Widmung für die Flächen haben, auf denen man sich treffen möchte. Parks- und innerstädtische Frei- und Erholungsflächen haben das gerne, bei Privatflächen reicht das Einverständnis des Berechtigten, meist der Eigentümer.
Das sind zumindest einige Dinge, auf die man sich gefasst machen muss, wenn man bei Behörden nachfragt. Und die haben dann gerne einen Verantwortlichen, an den man die Schadensersatzrechnung schicken kann, wenn beim Hängebondage ein Ast beschädigt wurde oder die Grasnarbe beim freien Grillen gelitten hat - oder auch nur Müll liegen geblieben ist.
Sitzen aber da ein paar Leute herum, die sich just spontan privat getroffen haben, um Klein-Seilakrobatik für sich selbst ein wenig zu üben und dazu ein wenig zu essen und zu trinken mitgebracht haben, wenn die Polizei nachfragt, was hier gerade stattfindet, dann bleibt der Polizei, wenn sie meint, dass es denn unbedingt sein müsste, als einfachster Lösungsweg in der Situation, das einfache 'Verscheuchen' der Teilnehmer. Aber ein freundlicher Augenaufschlag von dem oder der Richtigen hat schon manchen Wachtmeister oder manche Wachtmeisterin zu einem spontanen Anfall von Milde verleitet und den berühmten 'Gnade vor Recht-Reflex' ausgelöst.
Wenn sich die Behörden im worst case je als gänzlich unflexibel erweisen sollten, dann treffen sich da ja gerade spontan mehr als drei Leutchen, die für ihr Recht auf freie Entaltung der Persönlichkeit eintreten, indem sie durch das öffentlich sichtbare Anlegen von Seilfesseln darauf aufmerksam machen wollen, dass die wahren Fesseln dieser Gesellschaft nicht wie hier die sichtbaren Fesseln des Bondage sind, sondern die nicht sichtbaren Fesseln, die gerade die Vertreter des Staates versuchen, der friedlichen spontanen Zusammenkunft hier aufzuerlegen. Dagegen wolle man jetzt im Moment durch die ab jetzt stattfindende Spontandemo die Öffentlichkeit aufmerksam machen.
Gleichwohl empfiehlt es sich, wenn die Beamten überhaupt nicht überzeugt werden können, den Anordnungen der Polizei besser Folge zu leisten - am Schluss gewinnt nämlich immer die Polizei.
Damit dürften einige Szenarien beschrieben sein, die auftreten könnten, wenn der oder die entgegennehmenden Beamten nicht zufällig Rigger oder Bunny sein sollten - oder Menschen vor Ort Anstoß nehmen, die sich der ToLLeranz leidenschaftlich verschrieben haben.
Ob ich die Behörden nun fragen oder informieren würde? Ich weiß es nicht, ich bin an diesem Tage verhindert - ich muss fesseln gehen.....
Gutes Gelingen!