Seil um die Gurgel
@*****mom
@**l
Ich finde es immer albern andere erwachsene Menschen irgendwie zu bevormunden oder den Zeigefinger zu erheben. Schließlich macht man ja auch selbst das ein oder andere Experiment. Trotzdem ist das Thema ja durchaus ein Wichtiges, daher öffne ich ausnahmsweise mal den Anekdoten-Schrank und kram eine wahre Begebenheit hervor ...
Es begab sich anno dunnemals in Tokio, dass ein schon recht erfahrener Europäer seinen Lehrer aufsuchte um sich erneut in der Kunst des Fesselns von Körper und Geist ausbilden zu lassen. Um seinem Zögling eine Freude zu bereiten wurde eines der bekanntesten Modelle der Welt (nicht nur Japans, nein - weltweit!) eingeladen. Die Dame stand schon für alle Meister dieser Kunst Modell und man sollte meinen sie verfüge über immense Erfahrung auf passiver Seite.
Erarbeitet wurde an diesem Tag eine Fesselung bei der das Modell nur an den Ellbogen sichtbar gefesselt in der Luft schwebt. Das gab es bis dato noch nicht wirklich und so mussten natürlich auch Fotos vom Ergebis gemacht werden. Um die Dramaturgie der Szene zu erhöhen, legte man dem Modell ganz locker ein Seilchen um den Hals, dieses war nicht mal wirklich fest mit dem Rest der Fesselung verbunden. Im Raum befanden sich mehrere Personen, eine Leiter, Schneidewerkzeug und jede erdenkliche Sicherheitsmaßnahme.
Zwischen den einzelnen Shots wurde meist nur wenige Sekunden fachgesimpelt. "Leg mal was als Referenz drunter, damit die Höhe besser erkennbar wird." - "Mach mal das Licht heller." ... ganz normal bei einem Shooting. Während bei einem Blick durch den Sucher die Welt noch in Ordnung war, hatte das Modell nur wenige Sekunden später zur Überraschung des Fotografierenden Schaum vor dem Mund. Noch beim Weglegen der Kamera begann das Modell schon am ganzen Körper zu zucken und wurde bewusstlos.
Eine bewusstlose Person aus einer Suspension zu befreien ist ein Akt, der selbst für zwei oder drei gestandene Männer zu einer Herausforderung wird, da sich ihr Körper - trotz Japanischer Maße - wie ein nasser Sack Zement verhält. Einfach das Tsuri-Seil kappen ist auch nicht so einfach wie man denkt, zumal das alles wertvolle Zeit benötigt. Kurz um: Das Modell lebt, es ist nichts passiert, was weitere Schäden nach sich gezogen hätte. Das ist allerdings reines Glück.
Was war da passiert? Nachdem das Modell wieder auf den Füßen war, wurde die Situation geklärt. Das Modell hat eine starke Affinität zum Strangulations-Szenario. Breathplay bedeutet für so jemanden erst mal nicht so eine Qual wie für unser eins. Wer darin ein wenig geübt ist und sich selbst in das Seil drückt, weil er es als "angenehm" oder "beschützt" empfindet, der macht keine Anzeichen von Panik. Das plus die Trance des Subspace haben dazu geführt, dass sich das Modell selbst immer ein wenig mehr die Luft genommen hat um ein noch schöneres Gefühl zu bekommen.
Wieso ging das alles binnen Sekunden? Weil unserer Schlagader schon minimaler Druck genügt um solche Zustände auszulösen. Schon eine kleine interne Schwellung im Bereich der Carotis genügt um jemanden komplett außer Gefecht zu setzen. Schneller - als man ihn ggf. zurück holen kann. So schnell, dass jedes Saferword, jeder Bleistift in der Hand etc. nicht mehr als Sicherheitsmaßnahme ausreichen. So fix, dass kein Rigger dieser Welt mehr eingreifen kann.
Das nur als kleine Anekdote. Völlig wertungsfrei. Einfach mal sacken lassen.
Viele liebe Grüße, Ralf
Edit: @******nee - sorry, dass ich Dein Bild mit meinem OT verdrängt hab ... Coole Shakuhachi! Gefällt mir gut, dass Du mit dem Restseil die geraden Linien des Steges gebrochen hast, anstelle schwulstige Schwertgriffwicklungen zu machen.