Bei der Diskussion hier frage ich mich natürlich, wie repräsentativ und unabhängig ist denn unsere Gruppe hier? Wie sind alle Mitglieder in einer Bondage-Gruppe auf Joyclub. Allein die Joyclub-Teilnahme bedeutet schon mal, dass wir eine gewisse Offenheit in Bezug auf Sexualität mitbringen. Die Mitgliedschaft in der Bondage-Gruppe erhöht noch die Chance, mit den gezeigten Bildern kein Problem zu haben. Und (auch wenn ich mich jetzt auf dünnes Eis bewege) sind auf den Bildern in dem Thread auch größtenteils junge, sportliche und attraktive Menschen abgebildet.
Hab ich persönlich dann ein Problem damit? Nein, im Gegenteil, ich bin ab jetzt enttäuscht, im Stadtpark keine jungen, attraktiven, gefesselten Menschen zu sehen. Da muss ich in Straubing lange suchen
Die Frage ist, wer legt die Grenzen fest? Der Staat? Die Gesellschaft? Die Medien? Das Individuum? Was ist ok, was ist Belästigung? Was sollte toleriert werden und was geht schon in den Bereich der sexuellen Nötigung?
Mal theoretisch weitergedacht: Sex in der Öffentlichkeit stört viele von uns, weil es sich "nicht gehört". Weil es "unanständig" ist. "Wir sind ja keine Tiere." Aber eigentlich ist das nur eine gesellschaftliche Entwicklung und unsere Erziehung. Klar, ich wäre auch erstmal irritiert, jemanden beim Sex in der Öffentlichkeit zu treffen. Aber gibt es eine sinnvolle Erklärung, warum das eigentlich ein Tabu ist?
Ok, Bondage ist nicht gleich Sex, aber dass ist den Leuten, die sich damit bisher nicht beschäftigt haben, nicht unbedingt bewusst. Und darum ist es für manche gleich etwas Schmutziges, etwas Perverses.
Meine persönliche (!) Meinung ist, dass die gezeigten Bilder absolut ok sind. Was ich nicht mag, da geh ich dann weg. Denn mit welchem Recht sage ich: Das darfst Du nicht, nur weil es mir nicht gefällt. Es wurde meines Wissens ja keine Strafttat begangen und ich gehe sogar davon aus, das ein "Bondage-Picknick" auch irgendwie bei der Stadt angemeldet ist?
Die Kinder als Grund vorzuschieben finde ich irgendwie feige. Ansatt zu sagen: "Ich mag das nicht!" kommt ein "Denkt denn keiner an die Kinder?"
Ich finde, es tut jeder Stadt gut, wenn die Leute etwas entspannter und das Leben dadurch etwas bunter wird. Und ich finde die Menschen auf den Bildern sehr mutig. Schließlich sind sie es, ähnlich wie z.B. auch der CSD, dass ein Thema mal aus der Schmuddelecke und dem Tabu herausgeholt wird und man sieht: "Hey, das sind doch auch nur ganz normale Menschen!"
Aber wie Eingangs gesagt: Das ist meine Meinung, da ich Bondage toll finde.