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Germanisches Bondage?

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******ari Mann
684 Beiträge
Ich werd den artikel die tage mal überarbeiten *zwinker* aber nun zurück zum germanischen Bondage ?
*********gman Mann
253 Beiträge
Die Faszination des Seils
Liegt vielleicht auch in der Langsamkeit der Fesselung. Wenn ich mein Opfer,Model, Ropebunny oder wie auch immer in eine aufwändige Bondage packe dauert das schon seine Zeit. Macht das Fesseln selbst zu einem erotischem Vorgang.
Leder-,Stahlfesseln, Pranger und ähnliche ermöglichen dagegen eine schnelle Fixierung, aber der Vorgang des Fesselung tritt gegenüber dem Zweck und Nutzen in den Hintergrund. Diese Nüchternheit und Sachlichkeit verhindert, in meinen Augen, das aus traditionellen europäischen Fesselungen eine,über den Zweck der Fixierung, und den daraus entstehenden Möglichkeiten, hinausgehende Kunst entsteht.
Bei dem, was als Bondage betrachtet wird, ist es doch eher genau umgekehrt.
Bondage dient zwar der Fixierung, Aufgrund des Aufwandes, der Beschäftigung mit dem Partner, ist der Vorgang, die Entstehung der Fesselung für die Beteiligten das eigentliche Erlebnis.
****usa Frau
2.692 Beiträge
Ich gebs zu, ich verstehe den Sinn des Threads nur bedingt.

Ich mag Shibari, ich mag Seile, ich mag das, was ich mit Shibari verbinde, Japan ist mir dabei relativ egal. Metall, Pranger etc lassen mich völlig kalt, es gibt mir null emotional. Ist halt ne Fixierung.

Shibari ist FÜR MICH die Kommunikation mit dem Seil, dh es geht um Emotionen, um Zärtlichkeit und um Schmerz. Es ist ein Miteinander und kein Mittel zum Zweck (na gut, manchmal schon). Allein der Geruch der Seile kann in mir schon etwas auslösen.
Der Weg ist meist das Ziel, sogar ein Folterbondage kann dann Nähe bedeuten.

Westernbondage ist - eben anders, der Fokus liegt auf anderen Gesichtspunkten was auch in ist, ist nur eben nicht das meine *zwinker*

Ich finde Japan übrigens durchaus interessant als Kultur, aber ich finde auch Südamerika interessant und Schweden *zwinker*
*******ius Mann
1.406 Beiträge
Themenersteller 
Versuch
ich will versuchen es vielleicht etwas zu konkretisieren.
ganz plakativ ziehen sich westeuropäische rigger wie kleine japaner an.
sie nutzen muster die japanische namen haben, deren "alte"herkunft aber sicherlich zu hinterfragen ist. vieles ist dabei auch komplett neu, da jeder rigger ja auch seinen eigenen stil knüpft.
für mich stellt es sich also ein bißchen so dar, dass es ein gemenge aus geglaubter tradition, eigener idee, historisches, abgeschautes und modernes ist.
meistens läuft natürlich auch asiatische musik bei den performances.

ist bei mir ja ab und an nicht anders *g*

ich fände es spannend hier mal einen neuen weg zu beschreiten bzw zu hören, ob es dazu schon erfahrungen gibt.

bei einer internetrecherche fand ich ein paar ganz interessante dinge- auch wenn dort der wissenschaftliche wahrheitsgehalt ebenfalls zu hinterfragen ist.
beispiele:
• es gab wohl einen ritus bei den sueben den heiligen hain (quasi der ort der performance) nur gefesselt zu betreten.
• odin hing tagelang gefesselt im weltenbaum (mythologie) um eine art initiation zu durchlaufen
• die merowinger fesselten wohl menschen um sie zu bestrafen und als tiere darzustellen.
• moorleichen (junge von kayhausen) wiesen raffinierte fesselungen von hals, händen und füßen auf und wurden entweder als opferungen oder zur strafe versenkt.
• der fenriswolf wurde durch fesseln entgültig gebunden und verbannt (mythologie)
• es gibt im keltisch-germanischen kunsthandwerk wunderschön geflochtene knoten (triskele, knoten der brigid) usw
• auf einem bild Lionel-Noël Royer von 1899: Vercingetorix wirft seine Waffen Caesar zu Füßen, sieht man einen gefesselten germanen knien.
• unsere mittelalterliche kleindung sieht doch auch herrlich aus *g* (nicht die ritterrüstungen:-))
• es gibt wunderschöne mittelalterliche sessionmusik
• es gibt den "hexenflug" der meines erachtens auf drogenerfahrung hinweist aber ebenso dem "wegfliegen" bei einer session ähnlich ist.
• es gibt wunderschöne schamanistische rituale (tradition)
• ritualkreis ziehen (wicca)
• es gibt die rauhnächte und den jahreskreis (tradition)
• es gibt räucherwerk aus heimischen harzen und kräutern

das alles ist doch genau so spannend wie das japanische und sicherlich mit gleichgroßer (und unserer) tradition verbunden.

das sind jetzt nur ein paar wenige dinge dich ich auf die schnelle gefunden habe.
aber daraus lassens ich sicherlich auch schöne bondagesessions aufbauen.
ich stelle mir gerade folgendes vor.

• ein ritualkreis wird mit kerzen gezogen
• ein schwebender holzrahmen in anlehnung an yggdrasil
• knoten in anlehnung auf keltisch-germanische muster
• mittelaltermusik
• rauchwerk
• eine lustvolle opferung den göttern...

yepp, das muss ich als wicca wohl mal testen...
*g*
Wosch
******978 Mann
3.870 Beiträge
interessantes Thema...
...für mich kann ich sagen, dass mich die asiatische Kulturen (so auch die japanische) im allgemeinen nicht besonders interessieren. Wer glaubt sich mit traditionellen Shibari und dessen Geschichte auszukennen und deshalb ein "Kenner" japanischer Kultur zu sein, ist meiner Meinung nach auf dem Holzweg. Aber so ist es oft: Menschen suchen sich einen Teil einer fremdländischen Kultur heraus der ihnen gefällt und machen das dann nach so wie sie denken das es richtig ist und sind glücklich damit - dagegen ist erstmal nichts zu sagen..warum eigentlich auch nicht - Glück ist doch das nach was die meisten Menschen streben *g*

Aber wäre das bei einem "germanischen Bondage" nicht genauso? Ist es denn nicht auch nur ein "Nachmachen" (wenn ich das mal so provokant ausdrücken darf) von Riten und Gebräuchen längst vergangener Zeit, die nicht einmal ordentlich faktisch belegt sind, sondern zur Hälfte aus Vermutungen bestehen?

Fakt ist sicher auch, dass die Wurzeln des Bondages so wie es heute von vielen betrieben wird seine Wurzeln nun mal in Japan hat...auch gut. Aber zeigen sich nicht doch regionale Unterschiede? Ich persönlich habe das Gefühl das die Europäer sehr viel mehr Wert auf kunstvolles Bondage legen, wie die Japaner selbst - nach dem Motto: Desto komplizierter - desto besser. In Russland, wo die Szene ja ziemlich neu ist scheint mir das noch ausgeprägter zu sein und die Nordamerikaner haben auch einen eigenen Stil.

Ich finde man sollte die Sache entspannt sehen...jeder wie er will...Knoten ist Knoten und sinnvoll, wenn er seinen Zweck erfüllt und Sicherheit gewährleistet. Ich hatte einen Lehrer der zwar die Grundlagen des Shibari - als Rüstzeug sozusagen - sehr gut und eindringlich vermittelt, aber auch genug Raum für eigene Kreativität läßt. Ich für meinen Teil lebe im Heute und im Moment...ich kann den Traditionalisten persönlich nichts abgewinnen und so lange sie nicht arrogant daherkommen (was machmal der Fall ist) möge doch bitte jeder sein Bondage machen, so wie er es für gut befindet.

Ich habe auch mit der Zeit verstanden, dass für viele das Anziehen eines traditionellen japanischen kimono einfach zum Ritual gehört um ganz und gar bei und in den Seilen zu sein...ist doch schön *g*

Wenn jetzt bald Rigger und Bunnys in germanischer Tracht auftauchen und ihr Ritual feiern, dann kann ich das nur als Bereicherung sehen...aber bitte Leute: Keine Duftkerzen....ich huste mich zu Tode *zwinker*
**********hen70 Frau
14.026 Beiträge
das alles ist doch genau so spannend wie das japanische und sicherlich mit gleichgroßer (und unserer) tradition verbunden.

Ja, das stimmt. Aber wer sagt denn, dass man sich nicht für beides interessieren kann.

Ich fand z.B. das Mittelalterliche Kriminalmuseum in Rotenburg sensationell, aber genaus gebannt kann ich eine gute Bondage genießen.

Hanfseile haben übrigens (auch) eine urdeutsche Tradition, die wurden wirklich schon im Mittelalter hier hergestellt, wie in einigen Freilichtmuseen eindrucksvoll nachvollzogen werden kann.

Die Wikinger haben neben Metallfesseln auch Seile zum Fesseln von Gefangenen verwendet. Und Knoten konnten die auch - sehr eindrucksvolle Muster wurden z.B. beim Brettchenweben von Borten verwendet.

Auf dem Oseberg-Schiff wurden zwei Frauenskelette gefunden. Eine jüngere und eine ältere Frau, die evtl. eine Stammensfürstin war. Das Holz des Schiffes war um das Jahr 820 an der Westküste von Norwegen geschlagen worden. Bei den Frauen wurden Cannabis-Samen (Hanf) gefunden. Mögliche Erklärungen für den Fund: eine praktische und eine rituelle. Die praktische Erklärung ist natürlich, dass Hanf für das Tauwerk auf Schiffen verwendet wurde. Allerdings wurden keine Seile oder Textilien aus Hanf an Bord des Oseberg-Schiffs gefunden. Die beiden Frauen trugen Kleidung aus Flachs, Nessel, Seide und Wolle, aber nicht aus Hanf. Dies könnte darauf hindeutet, dass die Hanfsamen für den rituelle Gebrauch bestimmt gewesen sein könnten.

Außerdem wird vermutet, dass eine oder beide der Frauen Völva (“Seherin”) gewesen sein könnten, eine hohe Stellung in der wikingerzeitlichen Gesellschaft. Im Übrigen betrieben schon die Wikinger Handel bis Konstantinopel.

Da wir inzwischen wissen, dass die Chinesen (Zheng He) schon um 1405 gen Asien, Afrika und bis Mekka und Medina segelten, treffen doch dann schon fast alle Kulturen aufeinander.

Ich finde es ganz spannend auch mal über ein entsprechendes Setting beim Bondage nachzudenken, aber eigentlich treibe ich mich für entsprechende Themen eher in anderen Gruppen/Foren rum *zwinker*
******und Mann
286 Beiträge
Kriminalmuseum
Yeppp, kann ich nur beipflichten: Das Kriminalmuseum in Rothenburg ist beeindruckend.
Kann ich jedem empfehlen.
Ist - je nach Entfernung - auch mal ein netter Nachmittags-Kaffeeausflug.... *zwinker*
ich finde es einen interessanten Thread
und habe bisher nur mitgelesen.

Sicher gibt es grosse kulturelle Untereschiede zwischen Europa und Japan, aber es gibt auch auf beiden Seiten unsagbar schönes. An bondage in japanischem Stil faszinert mich das eine oder andere vor allem sehr estehtisch schöne. Auch ist es lesenswert das eine oder andere über japanische Kultur zu erfahren.

Deswegen werde ich mich dann wenn wir fesseln, trotzdem niemals in japanische Kleidung schmeißen, oder auf Teufel komm raus nur um die Kultur Japans zu verstehen x mal dort hinreisen müssen.

Für uns ist es ein Teil von allem das wir gerne machen, hat aber keinen vorrangigen ausschließlichen Stellenwert.

Genauso gross ist mein Interesse an der eigenen europäischen Kultur, denn wir Europäer haben so wie die japaner wenigestens Vergangenheit und viel Kultur auf die wir zurückblicken können.

Es gibt da andere die sich Weltmacht schimpfen, aber erst mal knapp 200 Jahre existieren , wenn man mal von den Ureinwohnern absieht die fast ausgerottet wurden.

Ich habe sehr oft den Eindruck dass viele das Shibari aus Japan viel zu bierernst nehmen, als ob es nichts anderes mehr geben würde.
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