Hi Folks,
Danke für die vielen Tipps. Hätte gar nicht gedacht, dass meine profane Frage an einem halben Tag so viele Reaktionen hervorruft.
Grundsätzlich sehe ich es auch so, dass Originalität vor Umbau geht. Umbau bedeutet immer die Zerstörung eines historischen Fahrzeugs.
An meiner CB750C ist die Sitzbank und der Lenker erneuert, wodurch das Softschopper-Ambiente verschwunden ist. Eine neuwertige originale Höckersitzbank habe ich - für einen möglichen Rückbau - in Ölpapier eingewickelt bei mir rumliegen.
Ein Kunststoffkotflügel scheidet aus, weil die Honda bis auf die Seitendeckel aus 100% Nipponstahl besteht.
Während die gleichaltrige Bol d´Or komplett ohne Chrom auskommt, dazu noch alle Teile 80erJahre typisch eckig sind (Cockpitinstrumente) ist an der CB750 Custom alles verchromt. Die glänzt wie ein Eimer Fahrradlenker. Allein das amerikanische Cockpit mit den großen Rundinstrumente (sehr intensiv in grün beleuchtet) ist ein Traum.
Insofern würde ich auch kein Originalteil zerstören, sondern nur an einer Doublette rumwerkeln.
Ich soll eine zweite CB750C in deslotem Zustand kaufen?
Das hier ist (war) eine desolate CB750C in desolatem Zustand.
Ich habe sie - wie gesagt - für 650,-EUR bei ebay ersteigert, mit meinem Sohn zusammen auf einen Anhänger geladen und nach Hause gebracht. Als meine Frau die Ruine sah, hat sie mir eine Wendeltreppe in den Enddarm operiert.
Auf dem nächsten Bild sieht man die Kotflügelfigur.
Letztendlich war sie denn doch nicht so schlimm. Glücklicherweise hatte sie eine extrem, extrem seltene Edelstahl- 4 in 4 Anlage, die einen unglaublichen Klang hat. Die Endschalldämpfer sahen zuerst aber wirklich schlimm aus.
Motorenteile zu bekommen ist kein Problem, dass es sich um den normalen Bol d´Or Motor mit 78 PS handelt. Der Rest ist aber praktisch nicht zu bekommen. Wenn man CB750C bei ebay-kleinanzeigen eingibt, kommt man auf genau 45 Anzeigen, und zwar Motorräder und Motorradteile zusammen. Wenn man davon die "normalen" Motorteile abzieht, bleibt fast nicht Modelltypisches übrig.
Aber genau deshalb liebe ich sie ja so. Während man (ich) japanische Motorräder früher belächelt habe, finde ich selbst heute alte japanische Motorräder. Da steckt sehr viel Ingenieurskunst und Designkunst drin. Ich habe die Honda mit der Zahnbürste und Pfeifenreiniger in den Neuzustand zurück gebutzt und die Tank- und Rahmenaufkleber erneuert.
Vom Design finde ich diese Maschine (ohne die Höckersitzbank und den hohen Lenker phänomenal. Über die ComStar-Felgen wird ja gern mal gelästert, aber in dieser schwarz-alupolierten Form finde ich sie OK. Der blaue Lack stimmt zwar vom Farbton, allerdings ist sie mal neu lackiert worden. Ich habe goldene Nasschiebe-Tankstreifen von der CB 750 four genommen, angebracht und Klarlack drüber ziehen lassen. Jetzt ist sie perfekt.
Fast perfekt. Der vordere Kotflügel ist mir wie gesagt zu groß. Ich werde es wohl doch mal allein probieren, ihn mit der Flex nachzuarbeiten. Allerdings ist das Material des Kotflügels sehr dick, sehr massiv. Das sind nicht so dünne Schutzbleche wie von den CB four der 70er Jahre. Ich hoffe, es gelingt.
Grüße
Dirk