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von einer Affäre zur freien, polyamorösen, seeletiefen Liebe

*****ia9 Frau
2 Beiträge
Themenersteller 
von einer Affäre zur freien, polyamorösen, seeletiefen Liebe
Ihr Lieben, es ist die Zeit gekommen für meinen ersten Eintrag, aus den Tiefen meiner Seele, mit der Bitte um Hilfe, Ratschläge oder einfach nur euren Erfahrungen…wäre euch wärmstens dankbar dafür.
Kurz zu meiner Situation. Seit fast 3 Monaten führe ich wohl die beste Affäre meines Lebens. Nun ja. Es ist wohl keine klassische Affäre in dem Sinne. Es fing alles sexuell an, wobei von Anfang an klar war, dass etwas sehr Besonderes zw. uns schwingt. Vom Sex her kann ich sagen, dass es mitunter der Beste ist, den ich je genießen durfte.
Polyamorie war von Anfang an unser Thema. Er, aus langer Beziehung kommend, möchte grad alles andre als eine Partnerschaft und eigentlich wollte er sich auch nicht verlieben, seine Sexualität neu erleben. Ich, schon mehrere polyforme Begegnungen gehabt (jedoch keine so tief wie diese) bin sowieso der Ansicht, dass Monogamie als „für-immer-bleibendes-Konstrukt“ zumeist zum Scheitern verurteilt ist. Dennoch ist zwischen uns eine Art Exklusivität. Ich bin in ihn verliebt und er auch in mich. Dennoch befindet er sich in einer Lebensphase, in der er total offen ist für mehrere andere Frauen und das verständlicherweise auch total spannend findet und mich dadurch auch nicht als „Nr 1 „ sieht (wie es mein EGO gerne hätte – für mich ist er zur Zeit die Nr 1, auch wenn ich mich auf eine anderen Mann einlasse – er findet solche Nummerngebungen total sinnfrei und möchte die Liebe für alle frei leben lernen. Und jetzt sitze ich da, dieser Mann lebt irgendwie das, was ich seit Jahren propagiere, und merke, wie unglaublich schwer mir das jetzt aber in der tieferen Umsetzung (tiefer als früher) fällt und sowas spüre wie „Okay, das alles davor war eine Vorbereitung…jetzt geht es ans Eingemachte…“. Wie ich eigentlich gar kein Bedürfnis habe, mit jemandem anderen zu schlafen und ihn aber in seinen Freiräumen auf keinen Fall einschränken möchte, ich besitze ihn nicht, und bei all der Freiheit ist er wohl der respektvollste, kommunikations-klärungs-offenherzigste Mann, auf den ich mich je eingelassen habe und das auf keinen Fall verlieren möchte.
Verstehst du, was mein Konflikt ist. Ich möchte das mit ihm auch so sehen können, dass wir alle gleichgestellt sind. Wie komme ich da wieder hin? Wie bist du da hingekommen? Ich habe das wie gesagt schon mal gelebt aber da habe ich die Männer gleichermaßen „gemocht“ … nicht aber so tief wie bei ihm.
Ich freue mich sehr über eure Antwort
Liebe für alle! N
hallo, Du solltest Deinen Beitrag auch in der Gruppe Polyamorie einstellen. Dort entstehrn viele fruchtbare Diskussionen und es gibt oft gute Ratschläge und Erfahrungen anderer zu lesen. Aber ich glaube, viele sind nicht i dieser Gruppe, sondern nur in der Polyamorie Gruppe. Aber die ist wirklich aktiv. Nur so als Tip. gruss
*******Maxx Mann
12.010 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das ist das Dilemma zwischen "Verliebtsein" und "Liebe" *g*

Zum Glück ist das "Verliebtsein" eine vorübergehende Phase - zugegeben eine sehr schöne, die man in dem Moment wohl für immer so halten möchte *ja*. Aber "Verliebtsein" macht blind - blind für tiefergehende Gefühle zu anderen. Das ist vermutlich biologisch so sehr sinnvoll.

Du lebst noch in dieser Phase der Verliebtheit, und ja, da gibt es nur eine "Nr. 1". Egal ob man es so will oder nicht, ob man es selbst mit seinem Verstand ganz anders sieht (oder sehen möchte). Die Hormone wollen das so, und da ist der Verstand weitgehend machtlos.

Das ist ja auch das Problem in vielen exklusiven Zweierbeziehungen (EZB): Einer verliebt (!) sich irgendwann in einen anderen Menschen, der gerade seinen Weg kreuzt. Das kann immer passieren und hat nichts damit zu tun, wie sehr, wie lange, wie innig man einen anderen Menschen liebt.
Jetzt kann man versuchen, dieses aufkommende Gefühl sofort und massiv zu unterdrücken. Das macht aber mürrisch, frustriert und unsexy (auch für den Partner, der davon in der Regel gar nichts weiß, ja gar nichts wissen darf). Oder man gibt dem Gefühl nach und geht fremd (heimlich - und hofft, dass es heimlich bleibt). Wenn alles "gut" geht, ist die Verliebtheit nach Wochen oder Monaten weg und man kann zurück in die alten Bahnen. Geht es schief und der Partner (in der EZB) bekommt es mit, steht man nicht selten am Ende allein da: Der Partner zweifelt an der Liebe zu ihm und trennt sich, die Verliebtheit zur Affaire ist auch verpufft und nichts übrig geblieben. *schiefguck*

In nichteklusiven Beziehungen passiert dieses Verliebtsein in einen Dritten / Weiteren auch - und selbst in an sich hierarchiefreien Beziehungsstrukturen (wie der Beziehungsanarchie) ergibt sich dadurch eine Hierarchie, die sich aus uns selbst, aus unserem Hormonüberschuss ergibt.

Hier ist es schön, wenn alle Beteiligten das mit Wohlwollen begleiten können und die Betroffenen es mit Genuss und Hingabe durchleben dürfen.

Deine Frage "Wie komme ich da wieder hin?" beantwortet sich damit fast schon von selbst:
Genieße die Phase der innigen Verliebtheit mit ihm, wünsche dir, dass er respektvoll darauf Rücksicht nimmt, dass du derzeit (fast) nur Augen für ihn hast und schaue in ein paar Monaten mit einem wohligen Gefühl der Geborgenheit, Liebe und Verbundenheit in seinen Armen (und vielleicht dann auch den Armen eines weiteren Mannes) auf diese Zeit zurück.

Es wird sich alles wieder "normalisieren" *ja* *top*
*******Maxx Mann
12.010 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******phin:
Dort entstehrn viele fruchtbare Diskussionen und es gibt oft gute Ratschläge und Erfahrungen anderer zu lesen. Aber ich glaube, viele sind nicht i dieser Gruppe, sondern nur in der Polyamorie Gruppe. Aber die ist wirklich aktiv.
Ach, und hier schlafen alle? *ggg*

Ich bin gerade wegen vieler fruchtloser Grundsatzdiskussionen, die noch dazu oft aneinander vorbei geführt wurden, aus der Poly-Gruppe weg.
Hier finde ich die Diskussionen und Erfahrungsweitergaben tiefgründiger, liebevoller und zielführender als zumindest damals in der Poly-Gruppe.

Aber vielleicht hat sich die Poly-Gruppe in den letzten 5 Jahren dahin gehend wieder positiv gewandelt *g* Würde mich freuen.
Schön, dass der Beitrag hier steht, so kann ich mich ein wenig beteiligen *zwinker*

Ich kann nur sehr bedingt mitreden, da ich ziemlich monogam lebe *lach

Zunächst einmal möchte ich dir raten, sei nicht streng mit dir, gib dir Zeit.
Du kannst ihn lassen, das ist gut und wichtig.
Du kannst dich aber doch auch lassen, wie du bist. Wenn du jetzt keine Lust auf weitere Liebesbegegnungen hast, ist das falsch? Schau, was es mit dir macht, dann kannst du viel besser mit dir und der Situation umgehen.

Das mit der "Nr.1" @ Sorbas
Ich sehe das etwas anders.

Zunächst ist der Mann, der mit mir diesen Weg geht, meine Nr. 1.
Es hat schließlich lange gedauert, bis wir uns unsere Beziehung "erarbeitet" haben, wir beide hatten während dieser Zeit (wenige) sexuelle Begegnungen, mit liebevollen Gefühlen für alle Beteiligten. Aber davon ist nicht viel geblieben, außer Er und ich. Ein anderen Mensch muss sich diesen Platz doch erst einmal "erobern", oder nicht?

Wir haben beide keine weitere (sexuelle) Liebe, was uns aber nicht stört. Wenn es passieren soll, passiert es, dann sind wir beide mit offenen Herzen da.

Liebe Nataniabi,
du hast schon, zwar - wie du schreibst - weniger tief gehende Lieben gehabt, aber du weißt in deinem Innern, dass es der richtige Weg für dich ist. Du musst ihn nicht schnell laufen *lach, vielleicht erkundest du ihn?

Meine Gedanken hierzu.

Liebe Grüße
Wings
*******Maxx Mann
12.010 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das mit der "Nr.1" @ Sorbas
Ich sehe das etwas anders.

Zunächst ist der Mann, der mit mir diesen Weg geht, meine Nr. 1.
Ich sprach auch von hierarchiefreien Beziehungsstrukturen - da gibt es keine (generelle) "Nr. 1", weil es damit halt nicht mehr hierarchiefrei wäre, denn wo man eine "Nr. 1" unterschiedet, gibt es logischer Weise auch eine "Nr. 2" und ggf. auch "Nr. 3" usw. Und diese Zahlen stellen üblicher Weise eine Rangfolge dar.

Es wäre also keine reine, klare "Beziehungsanarchie" mehr - wobei wir uns wohl alle im Klaren darüber sind, dass solch eine reine Beziehungsanarchie eher ein Idealbild ist.
Kaum jemand wird das wirklich zu 100 % leben, und es ist letztlich auch nicht so wichtig.

Wichtig ist es im Konzept der BA, die Umsetzung ist immer individuell, mitunter sehr verschieden und auch variabel *g* Wichtig bei der Umsetzung ist, dass alle Beteiligten damit glücklich sind *ja*
Ist die hierarch. Rangreihe das eigentliche Problem?
@******abi

Ich habe irgendwie beim Lesen den Eindruck gehabt, dass sich da womöglich zwei unterschiedliche Dinge vermischen. Und ich hab so den Impuls dir antworten zu wollen: "Alles gut! Das darf sich jetzt anders anfühlen! Und auch andere Gefühle/Ängste auslösen!"

Verstehst du, was mein Konflikt ist. Ich möchte das mit ihm auch so sehen können, dass wir alle gleichgestellt sind. Wie komme ich da wieder hin?

Es sind doch weiterhin alle gleichgestellt!

Wenn wir uns verlieben, gehört eine gedankliche Fixierung auf unser Gegenüber (bis hin zur regelrechten Obsession) nun mal dazu - dadurch allein entsteht doch keine Hierarchie, keine Sorge, und dadurch allein sinken auch andere Beziehungen nicht in ihrem Wert oder verändern sich nicht in ihren Qualitäten - höchstens das Quantitative und der Zeitfaktor ist eingangs oft durch akute Verliebtheit völlig verdreht.


Was bedeutet denn für dich persönlich "Hierarchie-Frei"?
Doch wohl vermutlich nicht, dass du an alle exakt gleich viele Minuten am Tag denkst, dass du für alle die exakt gleichen, identischen Gefühle in grammgenauer Gleichverteilung hegst?
...vermutlich wird es doch in deiner Definition auch um so etwas gehen wie " allgemeine Wichtigkeit/generelle Bedeutsamkeit" - und die ist nicht allein dadurch bedroht, dass jetzt jemand da ist, in den du dich halt mal eben so volles Brett verknallt hast.

Die "Wichtigkeit" leitet sich ja auch nicht aus QUANTITÄTEN ab (z.B. wie oft denke ich an jemanden, wie oft will ich ihn sehen/sehe ich ihn), die qualitative Ebene gibt es ja auch noch.
UND - zumindest in meinem persönlichen BA-Verständnis: Unterschiedliche QUALITÄTEN (platonisch/romantisch/partnerschaftlich/familiär... etc) von Beziehungen machen doch noch keine Hierarchie aus.
UND - auch wieder mein persönliches Verständnis - unterschiedliche INTENSITÄTEN von Beziehungen gleicher oder unterschiedlicher Art ("Qualität") machen auch noch keine Hierarchie aus. Für mich persönlich hat BA jedenfalls nichts mit "Gleichmachen" zu tun. Unterschiedliche Farben, Formen und Größen der Beziehungsfiguren sind erlaubt und dürfen sein - und die dürfen horizontal gleichberechtigt nebeneinander stehen, statt halt vertikal in einer Rangreihe.

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass du mir jetzt so etwas sagen würdest wie: Ja, seit jetzt X da ist, in den ich mich verknallt habe, ist mir meine aller engste Freundin/Freund (oder Affäre1, Affäre 2, Affäre3, mein Elternteil, Kind, meine Freundschaft+...) weniger wichtig. Bestimmt nicht. Aber vielleicht denkst du gerade weniger an die, hast weniger Lust die anderen zu sehen oder mit ihnen Sex zu haben etc. - weil sich das gerade VORRÜBERGEHEND alles auf X konzentriert. Und das ist völlig okay, die Verliebtheit wurde ja auch "erfunden", damit wir ein bestimmtest Gegenüicht aus den Augen verlieren... Das Alles entwertet doch aber die anderen nicht in ihrer Wichtigkeit für dich. Das sind bloß Einzelaspekte, die sich temporär grad mal verschoben haben.

Verstehst du, was mein Konflikt ist.

< so gesehen: Nein.
Aber meine Idee wäre: Der berührt dich jetzt eben auf eine andere Art und dadurch hast du das Glück (! - ja genau! - ) jetzt etwas Neues von dir selbst zu spüren, das die anderen Beziehungen nicht ausgelöst haben. Aber was davor auch schon in dir gewesen sein wird. Könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass jetzt plötzlich neue Formen der Unsicherheit und (Verlust-)Angst spürbarer werden, neue und andere Eifersuchtsthemen aufkommen als bisher, für die noch keine Lösungen da sind... Und bei diesen neuen Themen (das, was du da das "Eingemachte" nennst) und in dieser anderen Qualität/Intensität fällt es halt erst einmal (!) noch nicht so leicht, wie bei anderen Beziehungen jetzt schon, gelassen/in sich ruhend jemanden frei sein zu lassen...das zu erreichen, wäre deine aktuelle Chance auf persönliches Wachstum. Könnte mir auch gut vorstellen, dass dein Hinterkopf dir in dieser neuen Situation jetzt unter anderem auch "alte Lösungen" (z.B. doch Monogamie/EZB leben) für "neue Probleme" (z.B. andere Ängste) vorschlägt. Denen du ja aber nicht folgen musst....aber dürftest...wenn du wolltest...

KURZUM: Ich kann mich gut und gerne irren - aber mein Gedanke dazu war: vielleicht geht es ja auch nicht primär darum, dass jetzt eine Hierarchie da wäre (auch wenn du die Worte nutzt und kurz ins vertikale Denken kippst) - es kommen nur neue "unangenehme" Gefühle auf, die (auf horizontaler Ebene) bei anderen so noch nicht spürbar waren.

- und die Frage nach:
Wie komme ich da wieder hin?
...erübrigt sich dann. GARNICHT, sondern du könntest die Beziehung zu und die Gefühle für X individuell betrachten (statt zu vergleichen) und individuell dafür Lösungen finden.


Habe das Gefühl, ich habe mich etwas kompliziert ausgedrückt.
War das nachvollziehbar, was ich meinte? *traenenlach*
Wow...
Danke @ Brea_K, mich hat es gedanklich ordentlich angetitscht *g*
******XXL Mann
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Alle sind exklusiv
******abi:
Dennoch ist zwischen uns eine Art Exklusivität.

Ich finde, keine Liebesbeziehung ist wie die andere. Nicht mal der Sex ist der Gleiche - und wenn, dann nur deswegen, weil ich zu sehr mein Ding mache... *zwinker*

Ich finde alle meine Liebesbeziehungen sind exklusiv. Und sie sind unvergleichbar - d.h. es macht überhaupt keinen Sinn sie zu vergleichen *ja*. Deswegen macht es übrigens auch überhaupt keinen Sinn sie irgendwie anordnen zu wollen *top*.


Gruß
Stefan
*******Maxx Mann
12.010 Beiträge
Gruppen-Mod 
"Exklusiv" heißt aber nicht "unvergleichbar" oder "besonders", sondern "ausschließend".

Eine exklusive Beziehung schließt also andere Menschen aus dieser Beziehung aus. Natürlich können neben dieser noch weitere Beziehungen bestehen - aber es gibt keine Basis für ein übergreifendes Miteinander.

Ich glaube nicht, dass du das so meinst, @******XXL *g*

Ansonsten stimme ich dir zu - jede Beziehung ist anders und insofern ist es müßig, hier eine generelle Hierarchie festlegen zu wollen. Sehe ich auch so.
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