In Ergänzung zu Katharina vielleicht noch zur Beziehungs-Anarchie und deren "Konzept":
Dass es kein Konzept gibt, kann man so nicht sagen. Es gibt nur kein statisches "So muss man das machen, dass es richtig ist", sondern mehr ein "So wollen wir unsere Beziehungen (im weitesten Sinn, also nicht nur Lebenspartnerschaft) NICHT gestalten: in gegen- oder einseitiger Abhängigkeit, mit einer Hierarchie oder Wertigkeitsabstufung, ohne Gleichberechtigung voreinander".
Auch das ist ein Konzept, aber ein sehr offenes. Viele Bereiche der Polyamory spielen da mit hinein, aber es ist noch offener, noch freier und vor allem differenziert es nicht nach erotisch-sexueller Liebe, platonischer Liebe (z.B. zu Eltern oder Kindern), Freundschaft, sexuellen Affairen, Lebenspartnerschaften usw.
Alle diese für einen Menschen gegenwärtig bedeutsamen Beziehungen zu anderen Menschen werden als
generell wertvoll und gleichwertig angesehen und es gibt auch keine klaren Abgrenzungen zwischen ihnen.
Es ist mir als Beziehungsanarchist egal, ob es Liebe, Freundschaft oder was auch immer ist - es ist meine Stellung und meine (Ver-)Bindung zu diesem Menschen. Diese Kategorien wie Liebe usw. brauche ich da nur in der Kommunikation mit anderen, die auf solche Abgrenzungen Wert legen
Und deshalb wurde im EP ja die Überschrift ein wenig spezifiziert:
Es geht um die »beziehungsanachrichstischen Beziehungen«, was eben nicht nur die "klassische" Liebensbeziehung umfasst.
Je offener aber die Begriffsabgrenzung wird, um so schwieriger wird das mit dem "Zählen"