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Volksbühne

****ce Mann
13.813 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Volksbühne
Das war nun kein rühmlicher Auftritt, aber zumindest ein sinnvoller Abgang.

Chris Dercon räumt seinen Posten. Das teilte Berliner Kulturverwaltung am Freitag mit. Der Intendant der Berliner Volksbühne wird mit sofortiger Wirkung zurücktreten. Darauf hätten sich Kultursenator Klaus Lederer und Dercon einvernehmlich verständigt.
Spiegel Online 13.04.2018 09:40 Uhr

Jeder kennt die berliner Volksbühne und hat als Bewohner dieser Stadt seine eigene Meinung und Erinnerungen an das Theater, es steht ja schon seit 1890.
Ich erinnere mich noch gut an die beeindruckende Abschiedsparty im Sommer letzten Jahres. Man hatte eine lange Tafel über die ganze Luxemburgstraße aufgebaut,- das Ensemble, die gesamte Belegschaft und ihre Freunde haben dort ein letztes mal bis in die Morgenstunden dinniert.
Es floss nicht nur Schampus, sondern auch Tränen.
Das Theater sollte sein politisches, linksorientiertes Konzept verlieren und durch den neuen Intendanten völlig anders ausrichten.
Boshaft sprach man von einer Eventbühne und so wurde es auch in den vergangenen Monaten praktiziert.

Nun die Meldung vom Tage:
http://www.spiegel.de/kultur … tritt-zurueck-a-1202706.html
Chris Dercon geht nach nicht einmal einem Jahr als Intendant. *ja*

Ein Neuanfang soll also her, nachdem man ein funktionierendes und respektiertes Theater unserer Stadt erst einmal zerstört hat.
Man kann gespannt sein, wie das neue Konzept aussieht.

Welche Erinnerungen habt ihr an die Volksbühne, welche Erwartungen hegt ihr?


LG Pierce
*********ti_be Frau
790 Beiträge
Na ja,
ich sag mal so, mich wundert es nicht, dass Dercon zurückgetreten ist. Er ist ja mit soviel negativen Stimmungen und Vorurteilen hier begrüsst worden. Das war keine schöne Willkommenskultur, die ihm die Berliner da nahe gebracht haben. Vielleicht hätte man ihn erst mal ganz freundlich und unvoreingenommen begrüssen sollen, auch das Ensemble - dann hätte es mit Sicherheit eine sehr viel bessere Arbeitsatmosphäre gegeben und wer weiss, vielleicht wäre man sogar aufeinander zugegangen und hätte einen gemeinsammen Nenner zur produktiven Zusammenarbeit finden können.
******Kat Paar
8.449 Beiträge
Gruppen-Mod 
Weil es ja die JOY-Spielregeln gibt, ...
... speziell die unpolitischen Vorgaben ... - schreiben wir nichts zum Thema. *nono*
********crow Mann
56 Beiträge
Ende der Intendanz von Dercon - Skat oder Doppelkopf?
Stellt sich die Frage:
Welcher der amtierenden Politiker wäre denn noch mit verantwortlich für die Zerstörung der unter Frank Castorf so äußerst innovativ, widerständig und erfolgreich arbeitenden Volksbühne? Fragen darf man doch, oder? Ich versuch mich nur zu erinnern - ich frag ganz unpolitisch (Joy-Spielregeln).

Also:
Wenn ich das richtig sehe, ist der Castorf-Verächter und Totengräber der Volksbühne als Ensemble- und Repertoiretheater, der ehemalige Berliner Kulturstaatssekretär Tim Renner, nicht mehr im Amt, nun geht der von ihm herbeigelobte belgische Museums- und Eventmanager Chris Dercon (merke: die Berliner Volksbühne ist kein Londoner Museum und auch keine Event-Butze), aber was ist denn mit dem nach wie vor vor sich hin regierenden Nachfolger Wowereits - wie hieß der noch mal? Müller?
Wie wär es denn da mal mit einem solidarischen Rücktritt? Verantwortung übernehmen für die Auswirkungen des Handelns als Ex-Kultursenator, als ehemaliger Chef von Renner?
Ich frag ja nur und fordere nichts - und Fragen ist doch kein politisches Statement, oder? Nur ne Frage... ganz unpolitisch, nur kulturbeflissen.

Gesetzt den Fall, der Müller täte es - (das ist nicht politisch, das ist nur Träumen) - dann könnten die drei in trauter Runde Skat spielen - als Freunde weichgespülter Stromlinien-Kunst und Verfechter des Primats der Politiker über unbequeme Kultur und unbotmäßige Künstler.
Keine 90, gegen die Alten ... ach ne, das ist ja Doppelkopf. Na ja, Skat und Doppelkopf ist beides Kartenspielen, ist beides ja auch Theater - ganz unpolitisch!
******Kat Paar
8.449 Beiträge
Gruppen-Mod 
rbb-Kulturradio:
https://www.kulturradio.de/n … rcons-Abloesung-richtig.html
Bedauerlich, aber auch nachvollziehbar findet Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) das Ausscheiden Chris Dercons als Intendant der Volksbühne Berlin. Müller selbst war als Kultursenator für dessen Berufung verantwortlich. Er sei da mit sich im Reinen, sagt Müller.


Der Moderator Peter Claus meinte darauf: "Ich bin fassungslos."
****ce Mann
13.813 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
so war es
*******otti:
Vielleicht hätte man ihn erst mal ganz freundlich und unvoreingenommen begrüssen sollen, auch das Ensemble - dann hätte es mit Sicherheit eine sehr viel bessere Arbeitsatmosphäre gegeben ...
Das ist jetzt nicht ernsthaft gemeint?
Der Ärger der Freunde der Volksbühne und des Ensembles bestand gerade darin, daß man mit dem neuen Idendanten das Ensemble zerschlagen hatte. *ja*
... deshalb auch zahlreiche Tränen und ein wenig Wut.

********crow:
Fragen darf man doch, oder? Ich versuch mich nur zu erinnern - ich frag ganz unpolitisch (Joy-Spielregeln).
Darf man. *ja*
Es sind politische Statements und Aufrufe, die im Joyclub zu den Tabus zählen.
Man darf schon sagen, daß dieser Herr Müller damals für die Kultur zuständig war und jetzt sein Bedauern heuchelt. *gruebel*

Mein Frage bezog sich aber auf eure Erinnerungen an die "alte" Volksbühne und Erwartungen an den sogenannten Neuanfang, der nun angekündigt wurde.
Ich habe das Thema unter "Kultur in Berlin" geschrieben.


LG Pierce
*********ti_be Frau
790 Beiträge
Natürlich ist das ernst gemeint
mir ist das alles wohl bewußt, mein Patenkind ist selbst Ensemblemitglied. Aber wenn man von vornherein einen neuen Intendanten mit Argwohn und mit Widerwillen begrüsst, ohne seine Pläne vorher zu kennen, der darf halt nicht viel erwarten. Die Arbeitsmatmosphäre war schon vor Antritt des neuen Intendanten sehr vergiftet und gegen ihn gerichtet. Man hätte sich ja auch mal darauf einlassen können und vielleicht wäre so einiges etwas besser gelaufen. So war das von vornherein zum Scheitern verurteilt. Wir müssen uns damit abfinden, dass Kunst und Kultur, wenn sie nicht massentauglich sind, nicht ohne Sponsoring auskommen kann. Nicht alles kann und darf deer Stuerzahler wuppen, wir haben weiß Gott auch andere Baustellen, an denen Geld fehlt.
******Kat Paar
8.449 Beiträge
Gruppen-Mod 
Volksbühnenerinnerungen ...
... die früheste:
Irgendwann, vermutlich war es noch in der 8. Klasse der POS, besuchten wir eine Vorstellung von "Maria Stuart" dort.
Es war mein erster richtiger Theaterbesuch, vorher war ich nur im Theater der Freundschaft (jetzt: Theater an der Parkaue) zu mehr oder weniger Kindervorstellungen.
In der Volksbühne dann zum ersten Mal Erwachsenen-Theater, unsere Deutschlehrerin war etwas erstaunt über die Auswahl, gab uns auch vorher eine Einführung dazu. ... Weshalb ausgerechnet dieses Stück? Das Theateranrecht der Klasse war neu und es sollte in jedem Monat ein Besuch in den Ost-Berliner Bühnen stattfinden. Der aktuelle Monat hatte schon angefangen und die Vorstellungen für über 25 Jugendliche weitgehend ausverkauft - bis auf diesen Termin in der Volksbühne.
Eindrucksvoll! - Das bleibt als Erinnerung, wer welche Rolle dabei gespielt hatte, habe ich total vergessen.

Ach so: für die Theaterbesuche der Klasse war ich damals verantwortlich ...
T.
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