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Ein Tag in der Sonne

*****976 Frau
316 Beiträge
Themenersteller 
Ein Tag in der Sonne
Das Kleid fiel weich über ihre Schultern, der Stoff kaum spürbar auf der sonnenwarmen Haut. Sie war barfuß, die Dachterrasse lag still vor ihr, durchzogen vom Geräusch ferner Stimmen, von Gelächter, Türen, Schritten – drinnen tobte das Leben.
Ihr Leben.
Ihr Alltag.
Ihre wilde, liebevolle Bande.

Aber hier oben war sie allein. Endlich.
Ein Ort zwischen Himmel und Stadt, wo niemand sie beanspruchte. Wo sie atmen konnte.

Fast niemand.

Das Handy lag neben ihr, vibrierte hin und wieder leicht. Nachrichten von ihm. Kein Smalltalk, kein flaches „Na, wie geht’s?“. Sondern: Gedanken, Beobachtungen, Fragen, die blieben.
Die sie nicht übergingen, sondern trafen.
Still. Genau. Neugierig.

Sie antwortete.
Erst zögerlich, dann ehrlicher. Immer wieder wanderte ihr Blick übers Display, blieb an Worten hängen, las sie zweimal, dreimal.
Und schrieb zurück.

Es ging nicht um Spielregeln. Nicht um Rollen.
Nur um ein Sich-Zeigen. Ein Abtasten.
Ein Lauschen auf das, was zwischen den Zeilen mitschwang.

Er war nicht da – nicht körperlich – und doch spürte sie ihn.
In ihrer Haltung. In dem, was sie über sich preisgab. Und in dem, was sie zurückhielt.

Die Sonne wanderte, kroch höher, wurde fordernd. Ihre Haut reagierte längst – sie spürte das Ziehen, das leichte Brennen trotz der Creme, die sie nachgelegt hatte.
Aber sie blieb.

Weil sie wollte.
Weil das Gespräch mehr war als nur Austausch.
Weil sie gierig war – nach seinem Blick hinter ihre Worte, nach der Ruhe, die er ausstrahlte, und der Spannung, die dazwischen flackerte.

Keine Show. Kein Taktieren.
Und doch war da etwas – etwas, das sie fesselte, ohne dass jemand ein Seil in die Hand nahm.

Er fragte nicht: „Wie weit gehst du?“
Er war einfach da. Echt. Wach. Direkt.
Und sie war bereit, ihm ein Stück mehr von sich zu zeigen. Ohne Absicherung. Ohne Maske.

Irgendwann musste sie sich verabschieden.
Nicht gern. Aber es war Zeit.
Drinnen warteten hungrige Teenager, Freunde, Chaos. Der Duft von Melone und Tomaten lag schon in der Luft, als sie die Tür aufschob.

Ihre Haut pochte – warm, gereizt, lebendig.
Sie schob es nicht weg.

In der Nacht, als alles still war und sie sich vorsichtig unter die Decke legte, zuckte sie leicht zusammen. Die Haut rebellierte.
Aber ihr Mund lächelte.

Da war etwas.
Etwas, das sich nicht benennen ließ.
Noch nicht.

Aber es war in ihr.
Und es würde nicht mehr gehen.
**********bbexx Frau
3.305 Beiträge
Du findest sie immer wieder, diese Worte, die unter die Haut gehen. Deine Art Szenerien zu skizzieren, einzigartig.

Danke *knicks*
*******erz Frau
356 Beiträge
Genau DAS Gefühl ! ... seufz ... Ich danke dir für's Teilen! ... und gehe jetzt eine Runde träumen.
*******_58 Frau
6.406 Beiträge
So eine Geschichte als tolle GuteNachtGeschiche gelesen... *floet*

Dankeschön *heia*
*****976 Frau
316 Beiträge
Themenersteller 
Ein Tag in der Sonne - Fortsetzung
Die Tage zogen vorbei, ohne dass sie zählte –
nur gespürt hat sie sie.

Jeden davon verbrachten sie miteinander – nicht körperlich, aber spürbar nah.

Nachrichten. Videocalls. Telefonate, die nicht geplant waren, aber sich trotzdem richtig anfühlten.
Manchmal kurz. Manchmal stundenlang.
Über Gott und die Welt. Über das Gestern, das Jetzt – und das, was zwischen den Zeilen lag.

Sie lachten.
Neckten sich.
Wurden stiller.
Vertrauter.

Ihre Gedanken begegneten sich – spielerisch, fordernd, manchmal fast zärtlich.

Er stellte Fragen, die nicht laut waren – aber nachhallten.
Fragen, die sie nicht erwartet hatte.
Sie antwortete auf Dinge, die sie selbst nicht ganz verstand.
Nicht, weil sie musste.
Sondern weil es sich sicher anfühlte.

Nicht leicht. Aber stimmig.

Die Tage waren heiß.
Die Schule steuerte auf den Abschluss zu.
Drinnen tobte das volle Leben – nicht nur am Wochenende.
Stimmen, Lachen, Türen, Schritte, der Hund.
Und sie – mittendrin.
Erfüllt.
Aber manchmal müde.

Und wenn es zu viel wurde, ging sie.
Spazieren.
Oder hoch – auf die Dachterrasse.

Ihr Ort.
Der Platz, an dem sie schon im Kleid gesessen hatte.
Offen.
Ein wenig neugierig.
Ein wenig vorsichtig.

Dort begannen ihre Gespräche.
Dort sprach sie mit ihm.

Und irgendwie … blieb er.
Wurde mehr.
Ohne Druck.

Bis tief in die Nacht.
Bis ihre Augen brannten.
Und der Tag eigentlich längst vorbei war.

Aber der Schlaf musste warten.

Denn da war dieses bittersüße Ziehen –
dieses leise Bedürfnis,
den Tag nicht einfach so gehen zu lassen.

An einem dieser Abende wurde es wieder spät.
Zu spät.

Sie war müde.
Voll vom Tag.

Und dann –
dieses Ziehen.
Ein leises Knurren.
Ein kurzer Moment, in dem der Körper sich meldete.

Sie hatte vergessen zu essen.

Wieder einmal.

Sie wusste es.
Sie hätte aufstehen können.
Etwas holen.
Irgendetwas …

Aber sie konnte nicht.
Nicht jetzt.

Nicht, wenn seine Stimme gerade durch sie hindurchfloss,
wenn seine Stille mehr sagte als jede Berührung.

Sie blieb.
Mit leerem Magen.
Aber vollem Herzen.

Und dann kam der Abend,
an dem es anders war.

Er hatte es gesagt.
Ganz ruhig.
Ganz klar.

Heute braucht ihn das Leben woanders.

Und sie verstand es.
Natürlich.

Aber als die Sonne langsam hinter den Dächern verschwand
und das Licht auf der Terrasse wärmer wurde,
fehlte etwas.

Nicht dramatisch.
Nicht laut.
Nur spürbar.

Das Handy blieb ruhig.
Und obwohl sie es wusste,
lag sie noch wach.
Ein bisschen zu lang.
Ein bisschen zu leise.

Nicht, weil er nicht da war.
Sondern weil das, was sonst zwischen ihnen lag,
plötzlich fehlte.

Das Gute-Nacht-Ritual, das sich eingeschlichen hatte –
so still,
so selbstverständlich,
dass sie es erst vermisste,
als es nicht mehr da war.

Vielleicht war es genau das,
was ihr zeigte, wie viel da längst war.

Nicht laut.
Nicht offiziell.
Aber echt.
Und spürbar.

Am nächsten Morgen vibrierte das Handy.
Eine Nachricht.

Nicht lang.
Nicht besonders.

Aber genau richtig.

Und mit einem Mal war alles wieder da.
Das Lächeln.
Die Ruhe.
Die Wärme.

Dieses stille Wissen:

Es fehlt, weil es etwas gibt.

Und genau das war vielleicht das Kostbarste.
Dass es nicht selbstverständlich war.
Sondern gewachsen.

Langsam.
Ehrlich.
Und leise intensiv.
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