Dominanz und Respekt– Ein Appell an die Essenz von BDSM

Nun, wenn du dir wünscht, dass für dich BDSM eine Kunst sein darf, vielleicht kannst du anderen zugestehen, dass es für sie vielleicht keine Kunst sein muss(!)?

Ich kann @********ette schon ein bisschen verstehen, dieses Emporheben einer sexuellen Leidenschaft stößt mir auch oft auf. Das wertet nämlich gerne mal andere Leidenschaften ab. Dann ist dann "nur noch BDSM die wahre innere Verbindung, welche eine ganz besondere Tiefe bietet" - und die anderen Leidenschaften nicht mehr, die dümpeln dann so am unteren Ende der "Karriereleiter des Sexuellen" herum.

Das ist es, was mir sauer aufstößt: dass BDSM etwas Besseres zu sein scheint. Oder sein müsste. Nein, ist es nicht.

Tantriker werden das womöglich anders sehen. Man sollte die Welt nicht immer durch die eigene Brille betrachten.

Wir haben ein offensichtlich völlig unterschiedliches Verständnis von Kunst - macht ja nichts.

Den armen Kerl für diesen Vergleich zu bemühen, tut mir ein bisschen für ihn leid.

Eben. Deshalb schrieb ich, dass man über Kunst nicht streiten kann. Das impliziert genau, dass es eben auch andere Meinungen gibt.

Im Übrigen liegt in meinen Worten keinerlei Wertung. Warum dir also eine gewisse "Erhabenheit" aufstößt, verstehe ich nicht.

Und mir tut leid, dass du zwar mir empfiehlst, die Welt nicht nur durch meine eigene Brille zu sehen, aber deinem eigenen Rat offenbar nicht folgst.
Wenn du die Gemeinsamkeit nicht sehen kannst, ist das o.k. für mich, aber bitte... verzichte doch auf Überheblichkeit, die ist so unsympathisch.

Sicher, dass nicht ein Hauch Wertung besteht? Ich bin der Ansicht, wir (be)werten eigentlich ständig, womit wir es zu tun haben, nach unseren ganz eigenen, individuellen Maßstäben. Aber das ist ein anderes Thema.

Sehe meinen Einwand bitte ein wenig genereller, nicht ausschließlich auf deine Beiträge bezogen. Ich lese leider sehr oft vom "einzig wahren BDSM", welches der "einzig wahre Weg" zur "einzig wahren inneren Verbundenheit" darstellt. Nicht nur hier in diesem Thread, auch oft in anderen. Da werde ich langsam wohl ein wenig pingelig, entschuldige. Ich wollte dir nichts in den Mund legen, was du gar nicht gesagt hast.

Ob das Hingabe ist, hängt von der Motivation ab.
Stillt es ihre Gier nach fremder Haut, oder macht sie es, weil sie ihm den Wunsch erfüllen möchte?

Ich denke schon, dass BDSM wenn sich eine gewisse tiefe der Beziehung entwickelt hat (selten beim ersten Spiel) die Chance hat, eine andere Ebene zu erreichen, als in einer Stino-Beziehung. Natürlich gibt es wunderbare Stino-Beziehungen, ich hatte auch welche, an die ich mich mit Freude erinnere, aber für mich ist die Hingabe durch Ausliefern, z.B. bei Fixierungen noch einmal etwas anderes.

"Kunst" und Handwerk.
Ja, was ist "Kunst". Im Grundgesetz ist sie geschützt. Witziger Weise hat selbst das Bundesverfassungsgericht es nicht geschaft, eine wirklich vernünftige Definition zu dem Begriff zu schaffen, liegt auch daran, dass "Kunst" nicht statisch ist, sondern einem Wandel unterliegt. Gem. dem BVerfG kommt es mitunter eben auch darauf an, ob Kunstkenner etwas als "Kunst" ansehen. Das ist in meinen Augen ein Cirkelschluss. Aber, eine besser Idee habe ich auch nicht.

Wer im BDSM sein Handwerk nicht versteht, riskiert einiges, bishin zur Strafbarkeit.
Bisher war jede BDSM-Session für mich auch improvisiert. Ich habe eine gewisse Vorstellung, und dann entscheide ich entsprechender der Situaton und Stimmung, was ich einsetze.

Letztens kam ich auf einer BDSM-Veranstaltung mit einem anderen ins Gespräch, wir hatten uns wechselseitig beim Spielen zugesehen, und uns hatte das Spiel des anderen jeweils angesprochen, letztlich hatten wir, trotz unterschiedlicher Werkzeuge, einen sehr ähnlichen Stil, wie wir die Sup schlugen.

Ich löse mich mal vom "Kunstbegriff". Die Kunst beim Bespielen der Sup ist, die handwerklichen Fähigkeiten so einzusetzen, dass es für die Sup etwas besonderes wird. Und es ist mitunter erstaunlich, wenn andere in Ihrem Kopf an der Session teilgenommen haben, und das Geschehene quasi am eigenen Körper nachempfanden und mitlitten / mitfieberten.
Beobachter so mitzureißen, das ist selten, aber wirklich schön.

@**********berer

Ich verstehe absolut was du meinst, aber für mich persönlich (und du hattest nun einmal mich zitiert) liegt keine Wertung in meinen Ausführungen.
Ich schätze BDSM, wegen der Tiefe, die es für MICH hat und auch wegen der Kunst, die ICH darin sehe.

Aber es ist nicht besser, reifer, erleuchteter oder höherwertiger als andere Formen sexueller Interaktion, jedenfalls für mich.

@**********essin Danke, dass du das nochmal so deutlich klar gestellt hast. Dann sind wir uns ja doch irgendwie einig.

Wo ist eigentlich der Spass bei der Sache geblieben? Das meine ich ernst!

Hochgelobt, Handwerk, Meisterwerk, nur so kann man leben...

Ich vermisse wirklich die Menschen, denen Hingabe Spass macht und die, die diese Hingabe genießen. Warum wird immer alles so zerpflückt?
Es ist eine geile Art der sexuellen Befriedigung. Es muss weder Schleifchen haben, noch braucht es einen Meisterbrief dafür.
Es ist anders, aber auch nicht zwingend schlechter oder besser als andere Arten der Befriedigung. Und das macht den Reiz doch aus - zumindest für mich.

Ich muss dazu aber auch sagen, dass BDSM für mich eine sexuelle Spielart ist - nicht mehr und nicht weniger.

Und hier jemand, für den BDSM keine sexuelle Spielart ist sondern ich das als Neigung sehe, die zu meiner Persönlichkeit gehört und kein Add-On oder eine sexuelle Erweiterung ist.

Es gibt einfach unterschiedliche Zugänge zu BDSM. Unterschiedliche Praktiken, unterschiedliche Mind-Sets.
Keines davon ist besser oder schlechter. Sondern es sind einfach unterschiedliche Arten BDSM zu (er)leben.
Und da gilt es letztendlich immer den passenden Menschen für den eigenen Zugang zu finden, für das, was man selbst erleben möchte, was einem wichtig ist oder man auch gerne ausprobieren möchte.

Und ja, erfahrungsgemäß lohnt sich auch über das Mindset zu sprechen, was BDSM für den einen und was es für den anderen bedeutet. Und BDSM als sexuelle Erweiterung oder sexuelle Spielart paßt in den seltensten Fällen zu BDSM als Neigung. Für diejenigen die BDSM als sexuelle Spielart sehen ist das, was jemand leben möchte, der es als Neigung hat (wie Homosexualität oder Bisexualität) oft zuviel. Von der Art und Weise oder der Häufigkeit. Und für die anderen ist das, was Menschen an BDSM leben wollen oft zu wenig. Nach meiner Erfahrung ist das meist nicht kompatibel von den Vorstellungen her. Daher lohnt sich ein Blick auf das Mindset und die Vorstellungen des einen und die Vorstellungen des anderen, wie diese BDSM leben wollen.

Und nochmal: Das sind keine Wertungen. Das ist einfach ein anderer Zugang. Kein richtig oder falsch. Oder wie oft genannt wird, kein wahres oder falsches BDSM. Es ist alles BDSM und hat alles seine Berechtigung. Es macht Sinn, das als zu einem selbst passend oder nicht passend zu sehen.

Danke, @******ara und @******und,
BDSM ist so ein unhomogenes, riesiges Feld. Genau das macht es so unglaublich schwer bis unmöglich etwas allgemeingültiges zu Formulieren, dass nicht so weit abstrakt ist, dass es schlicht auf das Zusammenleben von Menschen ganz allgemein gemünzt ist. Und da finde ich es dann eben Schade, wenn dies dann plötzlich als besondere BDSM-Tugend hervorgehoben wird.

Man muss sich klar machen, es gibt kein allgemeingültiges BDSM, nur für jeden sein BDSM. Und das muss gerade im Anfängerbereich immer wieder erwähnt werden. Denn daraus ergibt sich, dass es nur selten ein richtig oder falsch gibt i.S.v. "so muss das sein" gibt.

@******und
Das Mindset hatte ich vergessen. Danke für Deine Ergänzung.

Ich finde es traurig das wir denken nur im BDSM liegt das wahre Vertrauen und der wahre Sex!! Jede Art hat ihren Reitz und in allen liegt das wahre Vertrauen, denn nur im Vertrauen kann man sich gegenseitig hingeben und helfen sich dort hin zu führen wo wir doch alle hin wollen. Die absolute Zufriedenheit, die Orgasmen der Leidenschaft und der Seeligen Erfüllung unserer Wünsche im Spiel mit der Lust.

Das viel einen neuen und unerfahrenen Menschen als Dumdom bezeichnen geht mir absolut gegen den Strich. Wir alle waren mal Anfänger und haben gelernt. Ich finde das es egal ist ob du dominant, devot oder Switcher bist, wir alle können von einander lernen.

Ich habe mit 20 Jahren angefangen diese Dominanz zu leben und das nur weil ich eine Frau hatte die mir gezeigt hat, dass sie devot ist. das ist nun 36 Jahre her und ich lerne heute immer noch dazu. Ja auch von Neulingen ob devot oder dominant oder Switcher.

Vor über 30 Jahren hätte ich mir manches mal jemanden gewünscht, den ich hätte fragen können, doch da gab es dass keines falls. Ja so haben wir ausprobiert und uns ran getastet, bis es passte.

Bitte beachtet Ihr Alle seit nichts ohnen den Anderen, denn alleine könnt Ihr keines Falle diese Dinge erleben.
HAND SELBST ANLEGEN IST MIT DER ZEIT LANGWEILIG !!!!

Geniest es in jedem fall Eure Lust aus zu leben egal in welchen Bereich, denn für jeden ist es seine Erfüllung !!!

Und es gibt keine Fragen, die es keines falle wert sind unbeantwortet zu bleiben.
Traut Euch zu fragen ob Ihr nun Frau oder Mann seit.

Lernt den Anderen kennen und helft euch gegenseitig.
Ich als Dom sehe es immer wieder wenn mich Sub s fragen was sie falsch gemacht haben und das macht mich traurig, wenn Sie dann gebrochen sind für Ihr Leben und das was Sie sind aufgeben mussten.
Fragt Fragt Fragt

Denn kein DOM ist ein Dom ohne eine Sub und keine Sub ist eine Sub ohne einen Dom genauso umgekehrt

Nehmt Euch an der Hand und helft Euch allen zusammen.

Amen!

Danke für die Worte, das hat mir echt geholfen.
Werde gegen Abend ein paar fragen stellen, könnte vielleicht in euren Augen auch blöde Fragen sein.
Danke 💪🤘🫶

Es kann jeder fragen stellen.ich bezeichne doms nur als dummdoms wenn sie sich ausfragen und dich dann blockieren.beispiel : maile hier 3 stunden lang .antwort.ja ich möchte dich kennenlernen.5 minuten später wird man blockiert.was ist das für ein benehmen ?

Ich frage mich gerade, was wirklich ein "Dumdom" ist.

Ist das die fiktive Figur, die in jedes Fettnäpfchen tritt, und jeden Fehler macht, den man sich vorstellen kann?
oder
Ist das die Person, die sich als dominant darstellt, unbelehrbar ist und immer und überall eh schon alles weiß, wobei sie erkennabr keine Ahnung hat?

Das ist vermutlich abhängig vom jeweiligen Sub-gegenüber und/oder den Situationen.

Patro
Privat