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Narzissmus als (männliche) Volkskrankheit

********aten Paar
1.952 Beiträge
Themenersteller 
Narzissmus als (männliche) Volkskrankheit
Hi Folks,

mit dieser nicht ganz als bierernst zu nehmenden Frage bitte ich Euch um Eure Meinungen.

Ich (Dirk) kenne einige, vielleicht sogar viele Frauen, die in Spielbeziehungen - meistens im d/s-Kontext - mit Typen zusammen waren und es jetzt nicht mehr sind. Meistens war das Ende der Spielbeziehungen unschön. Im Nachhinein diagnostizierten viele Frauen einen ausgeprägten Narzissmus bei dem Mann.

"Ich bin Opfer eines Narzissten geworden"

Mich hat die Häufigkeit dieser Diagnose misstrauisch gemacht. Ich habe dann nochmal nachgebohrt und- zugegebenermaßen etwas ketzerisch - gesagt, dass die Verlassene sicherlich aus ihrer Enttäuschung heraus und zum Zwecke der eigenen Schuldfreisprechung dem Typen den Narzissmuss-Stempel aufgedrückt hat.

Das wurde vehement verneint. Alle Frauen bestanden darauf einen ECHTEN Narzissten vor sich gehabt zu haben.

Da ich ein 100%ig wissenschaftsorientierter Mensch bin, habe ich mich in das Thema eingelesen.

Narzissmus steht im ICD10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) unter Punkt 60.8 als "sonstige spezifische Persönlichkeitsstörung" sowie im American Psychiatric Association (DSM-5) unter Kennziffer 301.81.

Damit ist festzustellen, dass es Narzissten (m/w) wirklich gibt.
Belastbare Zahlen über die Vorkommenshäufigkeit scheint es nicht zu geben.

Dann habe ich - zugegeben etwas unwisschenschaftlich - auf Youtube den Begriff "Narzisst" eingegeben.

Was soll ich sagen, es hat mir die Hacken weggerissen.

Ich bin auf eine geradezu gigantische Zahl von äußert plakativen Clips zur Erkennung von Narzissten und dem Umgang mit ihnen gestoßen.

Ich habe mir die Videos genauer angesehen. Die meisten sind keine Ratgeber von Betroffenen, sondern von gewerblichen Coaches. Es scheint also einen Markt dafür zu geben. Auch wenn hin- und wieder von weiblichen Narzissten die Rede ist, richten sich die meisten Videos jedoch an Frauen, die vermeintlich Opfer von männlichen Narzissten geworden sind. Es scheint so zu sein, als ob es unter den Männern mehr Narzissten als Rechtshänder gibt.

Das Gros dieser Beiträge ist sehr populistisch.

"10 Facts, woran du sofort einen Narzissten erkennst"
"10 Sätze, die ein Narzisst nicht hören will"
"10 Argumente, mit denen Du einen Narzissten verletzen kannst"

Es existiert eine ganze Narzissmus-Erkennungs- und Bekämpfungsindustrie auf Youtube.
Gruselig.
Ich sehe mir jetzt dauert Thrash Metal Videos an, damit der Algorithmus endlich die Narzissten-Clips wieder rausspühlt.



Was denkt ihr, warum boomt dieser Begriff so?

Ich freue mich über eine gehaltvolle, wertschätzende und die Meinung anderer nicht abwertende Diskussion.

Beste Grüße

Dirk
****pse Mann
119 Beiträge
Narzissmus ist definitiv nicht nur ein Problem von einem der Geschlechter. Männer sind aber häufiger "grandiose" Narzissten und Frauen eher "verletzliche". Zweiteres ist weniger offensichtlich aber ebenso toxisch.
*****are Paar
213 Beiträge
Weil die Dunkelziffer an Narzissten extrem hoch ist. Männliche Narzissten werden schneller erkannt weil sie meist offene Narzissten sind. Weibliche Narzissten sind meist verdeckte Narzissten und schwer zu erkennen. Ich kenn mich in der Thematik etwas aus, da narzisstische Mutter. Gerne mehr per PN.

Sie schrieb
********er79 Mann
203 Beiträge
Warum der boomt?
Weil er reisserisch ist
Weil er Männer diffamiert
Weil er einfach zu gebrauchen ist
Weil andere ihn bereits definiert haben, man (bzw. Frau) also kein großartiges Hirn mehr beim Gebrauch zu investieren braucht
Weil man den online sehr schnell raushauen kann, ohne großartige Konsequenzen im Alltag befürchten zu müssen
Weil er bestimmte Zielgruppen triggert, die darauf anspringen und somit den Algorithmus befeuern
Weil die Onlinedatingwelt für Männer ohnehin toxisch ohne Ende geworden ist und die eine Schippe mehr oder weniger auch nichts mehr ausmacht

Such Dir was raus ...
*********loser Mann
246 Beiträge
Vor 10 Jahren war es Burn-out, irgendwann auch mal Alkoholismus von Jugendlichen, nun Narzissmus. Es gibt noch immer gerade eine Volkskrankheit die gerade "en vogue" ist, isV.: über die man(n) spricht.
*******nee Frau
3.852 Beiträge
Um mal deine Headline aufzugreifen:

Ich glaube, es ist eher der Narzissmusdiagnosezwang die Volkskrankheit.

Nagel mich nicht drauf fest, aber aus meiner Recherche sind mir ca. 1% der Bevölkerung mit echter NPS (Narzisstische Persönlichkeitsstörung) als "Menge" im Hinterkopf geblieben. Dunkelziffer natürlich anders.

NPS ist eine der seltensten PS sagt zumindest die mir bekannte Fachliteratur dazu.
NPS-Diagnosezwang sollte vllt einen eigenen Schlüssel in ICD-11 bekommen *engel*
********aten Paar
1.952 Beiträge
Themenersteller 
Das heißt, die Laiendiagnose "Narzisst" ist meistens zutreffend?
*****are Paar
213 Beiträge
Zitat von *******nee:
Um mal deine Headline aufzugreifen:

Ich glaube, es ist eher der Narzissmusdiagnosezwang die Volkskrankheit.

Nagel mich nicht drauf fest, aber aus meiner Recherche sind mir ca. 1% der Bevölkerung mit echter NPS (Narzisstische Persönlichkeitsstörung) als "Menge" im Hinterkopf geblieben. Dunkelziffer natürlich anders.

NPS ist eine der seltensten PS sagt zumindest die mir bekannte Fachliteratur dazu.
NPS-Diagnosezwang sollte vllt einen eigenen Schlüssel in ICD-11 bekommen *engel*

Dem muss ich widersprechen. Das ist nur so selten diagnostiziert weil diese Menschen extrem gut darin sind das zu verbergen und es kaum Psychologen auf der Welt gibt, die das dementsprechend gut durchschauen können.
*******nee Frau
3.852 Beiträge
Hilfe, nein!
*********herz Mann
360 Beiträge
Hallo,
Wie überall , so gibt es auch hier viele Abstufungen des Narzissmus. Und erschreckend ist, wie genau so mancher „coach“ oder auch Psychologe da die Partner oder Ex-Partner beschreibt( von beiden Geschlechtern)
Und selbst, wenn wir hier nicht von einer narzisstischen Störung reden wollen, so beschreiben diese Menschen zumindest eine hoch toxische Beziehung.
Ich persönlich finde es schön, dass hier zumindest mal versucht wird, etwas Aufklärung zu betreiben, was das Ausmass und die Auswirkungen angeht. Denn die Normalisierung eines solchen Verhaltens kann schwerwiegende Folgen haben. Ich habe das am eigenen Leib erfahren dürfen, und das war beileibe nicht schön.
Aus dem Grund: Informiert Euch, macht Euch selbst ein Bild und entscheidet selbst, was für Euch am wichtigsten ist.:)

M
*****n27 Frau
5.250 Beiträge
Zitat von ********aten:
Das heißt, die Laiendiagnose "Narzisst" ist meistens zutreffend?
Woraus liest du denn jetzt dieses Fazit? o.O
*******a_72 Frau
3.492 Beiträge
Ich war leider mit einem Narziss verheiratet 15 Jahre. Die dunkel Ziffer ist leider sehr hoch. Weil viele sich schämen zu zu geben das sie mit einem Narziss verheiratet sind oder waren aber auch weil sie schon mit der psyche am Ende sind und aufgeben haben so auf die Tour es glaubt nur eh keiner. Wie war das mit Häuslicher Gewalt da haben auch viele aus Scham geschwiegen bis es möglich war das es strafrechtlich verfolgt werden konnte.
Narzissmus ist keine Straftat sie wird nicht verfolgt.
Das ist leider das Problem wenn es die Möglichkeit gäbe wäre die Dunkel Ziffer nicht so hoch.
Mir viel es auch schwer öffentlich zu sagen ja ich war mit einem Narziss verheiratet aus Scham.
******x76 Frau
4.971 Beiträge
@*******a_72 Ich habe mir als Gegenfrage auch schon öfter anhören müssen, warum ich mir denn solche Partner immer wieder angezogen hatte... Als ob ich freiwillig: Hier! Geschrien hätte *augenzu*
Zum Glück habe ich das abgehakt und lerne seither, wie schön und wertschätzend eine Beziehung auch sein kann.
****ica Frau
21 Beiträge
Mittlerweile habe ich über ein Dutzend Therapeuten (Psychologen und Psychiater) und schier unzählige Fragebögen hinter mir.
Fazit dessen: Jeder Mensch hat bis zu einem gewissen Grad narzisstische Züge, was zu einer gesunden Persönlichkeit dazugehöre.

Den Punkt, an dem es pathologisch wird, erreichen dagegen weit weniger Menschen.

Wenn nun eine zwischenmenschliche Beziehung scheitert, neigen Menschen sicherlich dazu, sich diese negativ wahrgenommenen Verhaltensweisen viel stärker bewusst zu machen und so das Gesamtbild der anderen Persönlichkeit zu verzerren.

Beispiel: eine Aussage, die "typisch narzisstisch" ist, trifft voll und ganz auf mich zu. Die anderen neun überhaupt nicht. Bin ich deswegen Narzisst? Jeder Psychologe und wahrscheinlich 99% meiner Bekannten würde sagen: Nein.
Würde jemand, der nur diese eine Situation mit/von mir erlebt hat, mich so einordnen? Vermutlich schon.
Dann neigen Menschen auch noch dazu, meist nur ganz widerwillig eine für sich bequeme Meinung zu ändern.

Auch wieder irgendwie narzisstisch, oder nicht? Witzig.
********tzle Frau
2.826 Beiträge
ich muss ja zugeben, dass ich skeptisch bin, ob wirklich so viele Narzissten sind oder das nicht viel eher oft als Stempel genutzt wird, um jemanden in eine Schublade zu stecken, ähnlich wie es ne zeitlang üblich war/ist(?) das jedes Kind das sich gerne bewegt ADHS hat...
ich persönlich kenne nicht einen, zu dem die Beschreibung von Narzisst wirklich passt...klar gibt es Menschen die "schwierig" sind, (krritikunfähig z.b. aber nicht jeder der keine Kritik verträgt ist gleich nen Narzisst) aber ob das wirklich alle Narzissten sind, wage ich mal zu bezweifeln...
*****aja Frau
127 Beiträge
Naja, gewisse Anteile an Narzissmus hat eigentlich jeder Mensch in sich, es ist nicht mehr als Selbstliebe auf deutsch und an sich eine wirklich gute Sache.

Allerdings macht es einen großen Unterschied, ob diese Anteile in einem für alle Beteiligten „gesunden“ Mass vorhanden sind, oder ob die Selbstliebe schon eher Richtung Egozentrik tendiert und so langsam in einem Bereich ankommt, wo es für mache der Beteiligten nicht mehr so gesund ist.

Eine narzisstische Persönlichkeitsstörung ist dann das extreme Ende der Ausprägung, die dann wirklich unschöne Auswirkungen hat.

Bis dahin ist jede Charaktereigenschaft auf einem breitem Spektrum von nicht/wenig vorhanden bis krankhaft ausgeprägt angelegt. Bei jeder/m von uns! Und definitiv nicht nur bei Männern! Es gibt auch grandiose Narzisstinnen…

Leider wird es in den letzten Jahren sehr inflationär benutzt, gerne zusammen mit toxisch… Leider gibt es aber auch nicht wenig sehr unerfreulich toxische Beziehungen, so ist es nicht.
*******ress Frau
1.125 Beiträge
Ich denke, das liegt womöglich auch daran, dass der Großteil der Menschen klare, narzisstische Verhaltensmuster an den Tag legen kann - auch ohne Narzisst zu sein.
Wenn Beziehungen nicht (mehr) funktionieren, fühlen wir uns verletzt und wollen verletzen. Manche lügen, betrügen, reden sich selber groß, geben sich gefühlskalt, stellen sich selbst in den Mittelpunkt, "lovebomben" oder "ghosten" abwechselnd, oder entwickeln generelle Vermeidungsstrategien. Wenn man diese Verhaltensweisen dann googelt und gebündelt betrachtet, scheint die Diagnose klar: Narzissmus.
Und da in den Medien das Thema so präsent ist, wird mann stets genug FreundInnen mit Youtube-Bildungshintergrund im Freundes- und Bekanntenkreis haben, die Stein und Bein auf die Richtigkeit der Diagnose schwören.
*********lerin Frau
2.229 Beiträge
Man hat ja inzwischen insgesamt in der Psychologie verstanden, dass man die meisten Dinge nicht ganz oder gar nicht ist, sondern dass es sich um ein Spektrum handelt.
Meiner Meinung nach ist man also auch Narzisst nicht wie 1 (ja) oder 0 (nein), sondern man befindet sich eher auf einer Skala irgendwo zwischen Schwarz und Weiß in einer helleren oder dunkleren Graustufe. Je nachdem, wie viele Merkmale man erfüllt und wie ausgeprägt man sie erfüllt.
Also ja, ich vermute schon, dass auch laiendiagnostizierte Menschen sich dann mindestens im hell- oder mittelgrauen Bereich dieser Skala befinden.

Ich glaube das deswegen, weil mir zusammen mit diesen narzisstischen Tendenzen auch andere Tendenzen immer wieder bei dominant-sadistischen Menschen begegnen, z.B. die Tendenz zum nähevermeidenden Bindungstypen. Oder die Tendenz zum hochempathischen Menschen, der die Gefühle aller anderen Menschen wahnsinnig gut wahrnehmen kann, aber mit seinen eigenen überfordert ist.
Ich weiß, man wird für diese Behauptung immer wieder gesteinigt, aber in meinen Augen verursacht unsere Kindheit nun man beides in einem Aufwasch: die sexuellen Neigungen und damit einhergehend auch bestimmte Persönlichkeitstendenzen.
So wie ungekehrt Menschen auf der devot-masochistischen Seite die passenden Gegentendenzen haben: die Tendenz dazu, sich immer wieder magisch von Narzissten angezogen zu fühlen. Die Tendenz zum ängstlich-klammernden/abhängigen Beziehungstypen usw.

Krankheitswert haben diese Tendenzen nur dann, wenn man nicht reflektiert damit umgehen kann, sondern sich und andere Menschen damit schädigt.
*****are Paar
213 Beiträge
Narzissten haben keine zu große Selbstliebe. Im Gegenteil. Narzissten haben ein mangelndes Selbstwert und um das zu überspielen, sorgen sje dafür, dass andere sich noch schlechter fühlen um sich selbst besser zu fühlen.
****ose Frau
7.444 Beiträge
Dirk
Hast du dir das Vorgehen von Menschen mit narzisstischen Zügen angeschaut?
Ziemlich perfide.
Und ist jemand in diesen Strudel geraten, ist der Aufschrei groß - teilweise innerlich, wie gerade zu lesen war.

Narzissten brauchen immer wieder neue „Opfer“, wenn die bisherigen verbraucht sind…..
Da kommt schon eine Anzahl zusammen.
********mann Mann
33 Beiträge
Hallo in die Runde, für mich ist es so eine neue Art Menschen meist Männer diesen Stempel aufzudrücken.
Ich für meinen Teil habe auch gehört das ich ein Narzisst sein soll was mich natürlich zum Nachdenken bewegt hat.
Nach langem überlegen und dem Versuch mich selbst zu reflektieren habe ich um mehr über mich zu erfahren an einen Profi ( Pyschologen ) Gewand.
Habe mich voll auf das Ding eingelassen und von meiner SM Beziehung zu meiner langjährigen Partnerin bis ins Detail gesprochen.
Meine Pyscholgin kam zu dem Entschluss das sie bei mir keine Narzisstische Persönlichkeitsstörung feststellen konnte.
Es ist nach meiner Ansicht in Mode gekommen Menschen als Narzissten darzustellen und wie man in allen sozialen Netzwerken sehen kann ein großer Heip.
Denke das wenn sich die Wogen geglättet haben vielleicht auch wieder etwas anders über den Expartner spricht wird man feststellen das alles nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird.
Seit lieb zueinander man war doch mal etwas besonderes für den gegenüber.
Lieben Gruß
Der_Edelmann
*********eks11 Frau
207 Beiträge
Ich studiere Soziale Arbeit und wir haben einen hohen Anteil an Psychologie. Die tatsächliche NPS ist schwer zu erkennen. Betroffenen geben sich selten in Behandlung.
Allerdings ist das A-Loch Syndrom weit verbreitet.
Jeder Mensch hat Narzisstische Anteile, mal mehr und mal weniger.
Auch Menschen mit einem ambivalenten Bindungsprofil, ADHS, Autismus usw können von einem Laien als Narzisst abgetan werden.
Und NPS zu erkennen ist für Laien nur schwer möglich.
Viele Menschen verhalten sich nur einfach Grenzüberschreitend, verletzend und Rücksichtslos.

Ein typischer Narzisst hat bestimmte Verhaltensweisen die tatsächlich bei allen ähnlich sind. Am Anfang das Lovebombing, das Spiel mit Ab und Aufwertung, in der Regeln hat der Narzisst mindestens eine Sucht, möchte ständig Bewunderung usw
Bei beenden einer Beziehung kommt es dann von massiver Abwertung des Ex Partner, drohen, diffamieren beim AG und ähnlichen Stellen, verfolgen des Ex, tyrannisieren mit stalking, uvm
Die Liste ist lang und für Betroffene oft zerstörerisch. Viele Betroffene mussten umziehen, den Job wechseln, haben Freunde und sogar Familie verloren.
******lay Frau
796 Beiträge
Ähem...ich habe das Gefühl, dass hier so einiges durcheinander gerät.
Erstens: Narzissmus ist ein vollkommen natürlicher instinkt denn er geht auf den Überlebenstrieb zurück (Erst ich und meine Brut, dann andere). Jeder von uns trägt narzisstische Züge in sich sonst könnten wir uns nicht gut um uns selbst kümmern. Krankhaft wird es erst dann, wenn es stark übersteigert ist und keine Selbstregulation möglich ist also quasi das narzisstische Denken (und ja auch das dazugehörige Fühlen) weder begrenzt noch anderweitig beeinflusst werden kann. Innerhalb der Ausprägung dieser Störung gibt es genauso Abstufungen wie bei einem Schnupfen. Der eine ist stark betroffen, der andere nicht so intensiv.
Zweitens: Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen einer NPS und einem natürlich gewachsenen Narzissten und auch wenn dieser für das Umfeld im Ergebnis keinen Unterschied macht, so sind sie in den Therapieansätzen deutlich unterschiedlich (NPS gilt als schwer bis gar nicht heilbar, weil die Erkrankten keine Möglichkeit der Selbstreflektion haben. Sie machen alles richtig. Empathiefähigkeit wird von der NPS übersteuert und kann allerhöchstens noch gespielt werden, während bei den anderen intensiv an der Achtsamkeit und Selbstreflektion gearbeitet werden und somit die Empathiefähigkeit für andere mindestens teilweise wieder hergestellt werden kann)
Drittens: NPS geht meist mit anderen, wesentlich leichter zu diagnostizierenden Störungen wie z.B. Wahrnehmungsverzerrung, Bindungsstörung bis zur -Intoleranz, etc. einher. Daher ist die Einzeldiagnose NPS nicht nur außerordentlich selten sondern aufgrund der Vielzahl von Differentialdiagnosen schier fast unmöglich.

Zum Kern der Frage, warum das Thema nun auf einmal so präsent ist: Weil es mittlerweile einen medialen Namen hat. Und weil natürlich Netdoctor und Co. (ja auch dieses Forum hier) quasi dazu einladen Diagnosen selbst zu stellen. Ebenso wie jeder Dritte heute von sich behauptet LongCovid zu haben ohne dass ein Arzt das explizit diagnostiziert hat. Mit ADHS ist es dasselbe.
Beim Narzissmus ist es insofern noch leichter jemanden diese (nicht ärztlich festgestellte) Diagnose zu verpassen, weil ja jeder wirklich jeder diese Züge in sich trägt. Somit erkennt man natürlich in den Beschreibungen für die Störungen denjenigen wieder und stempelt gleich mal selbst ab.

Wer also der Meinung ist, eine Diagnose selbst stellen zu können, der darf mir gern seine Approbation vorlegen. Denn nur Menschen, die eine solche haben, sind berechtigt Diagnosen zu stellen. Alle anderen verkaufen sich als Mechaniker ohne jemals in einer Werkstatt gearbeitet zu haben. Lustigerweise würde ich meinem Kumpel, der weder Führerschein noch Auto besitzt und sein Leben lang nie was mit Autos zu tun hatte, mein defektes Auto nicht zur Diagnose übergeben. Also mache ich das auch nicht bei solchen Themen sondern befrage einen Facharzt. Aber das scheinen viele anders zu handhaben. Ich hoffe, deren Autos fahren fehlerfrei *zwinker*
********uy75 Mann
35 Beiträge
Das ist auch so eine eingebildete Selbstdiagnose..

Der angebliche Narzissmus ist ja mittlerweile inflationär. Es betrifft, glaube ich 1 % der Bevölkerung. Und trotzdem war jeder schon einmal mit einem Narzissten zusammen..

Echte Narzissten gibt es übrigens auf beiden Seiten und in allen Spielarten.
*****are Paar
213 Beiträge
@******lay das klingt ja schön und gut aber Narzissten gehen wegen sowas gar nicht erst zum Arzt geschweige denn zu einem Psychologen, weil es sind ja immer die anderen. Ergo kann das ein Arzt auch nicht diagnostizieren und betroffene müssen das selbst erkennen.
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