Sagt Erfahrung wirklich etwas aus?

Ich mag es schon, wenn jemand zumindest nicht mehr grün hinter den Ohren ist und eine gefestigte "Idee" davon hat, was er tut und was er tun möchte.
Aber grundsätzlich sind mir Kreativität und Empathie wichtiger.
Wenn mir aber einer direkt schreibt, dass er von mir lernen möchte, kann ich damit persönlich wirklich gar nichts anfangen.

Ich frage niemals, wie viele Jahre jemand dies und das schon tut. Aber im direkten Dialog merkt man schon, ob jemand den Sinn für so eine Geschichte hat oder nicht.
Ich will nicht das Gefühl haben, dass jemand nicht weiß, was er tut.
Das ist aber natürlich nur meine persönliche Einstellung.

Die Aussage alleine ist wertlos, weil sie weder quantifiziert, noch qualifiziert werden kann.

Nein. Trotzdem reizt es mich mehr, wenn jemand davon spricht, Erfahrung zu haben als wenn er sagt, er wäre in allem blutiger Anfänger.
Ob man dann tatsächlich zusammenpasst, sieht man halt im Gespräch.

Ich hab' vor über 25 Jahren (oh Gott ... ) zum ersten mal eine Partnerin gefesselt ...

Und wie oft bisher?

Tja ..........

Ich verstehe schon, was Du meinst, denke aber eher: nein.
Erfahrung ist nicht messbar.
Wenn ich mit meinen paarundvierzig mir ab heute im Akkord die kommenden 2-3 Monate Shibari beibringe / beibringen lasse, habe ich dann 2-3 Monate Erfahrung in Shibari - was mehr ist, als ich in den bisherigen 20-30 Jahren sammeln konnte.

Ich denke eher, "Erfahrung" ist so ein "ja/nein" Kriterium: Entweder man hat Erfahrungen, dann kann man ergründen, wieviele und in welcher Art, oder man hat eben keine.

Ich finde eine solche Info durchaus nützlich. Zumindest dürfte derjenige die basics und das Vokabular kennen.

Darüberhinaus ist es eh immer so, dass ich beim Kennenlernen erst mal auslote, was der andere für einen Charakter hat. Und ob er eher auf Mitfreude abfährt oder auf Leiden bzw leiden lassen.
In dem Zusammenhang merkt man dann recht schnell, ob da wirklich Erfahrung und vor allem auch Verständnis und Entwicklung aus den Erfahrungen da ist oder nur heiße Luft.

Ich finde es gut zu wissen, wenn jemand Erfahrung hat. Wie ich die Erfahrung finde oder was mir erzählt wird steht auf nem anderen Blatt.
Sich darauf zu profilieren finde ich jedoch schwierig..ich kann auch sagen ich habe 7 Jahre BDSM Erfahrung, habe davon aber bestimmt 3 oder 4 Jahre nichts ausgelebt.

Eine gewisse Erfahrung zu habe bedeutet für mich, derjenige kann kommunizieren, egal in welche Richtung sich eine neue BDSM Beziehung entwickelt

Ich habe einen Herrn, der Anfänger ist. Ich kann ihm natürlich an meinem Basiswissen teilhaben lassen. Ihm dadurch eine gewisse Sicherheit geben, dass ich kommunzieren kann. Weil er das Feedback braucht.
Hätte ich gedacht mich jemals auf einen Anfänger-Dom einlassen zu können? Nein. Aber es funktioniert weil alles andere funktioniert. Und es sich einfach richtig anfühlt.

Aber jemand der sich damit brüstet X Jahre Erfahrung zu haben und damit meint alles zu wissen...den kann ich nicht leiden...

Ich merke es gerade selbst..ich habe Erfahrung...lerne aber gerade komplett neue Seiten an mir kennen.
Also wieder komplett unerfahren XD

Früher, vor 8-9 Jahren ca. war ich extrem darauf aus, dass ein Herr/Dom viel Erfahrung mitbringt. Ich wollte mir nicht meinen Herrn selbst „ziehen“ müssen. Nichts schlimmeres, für mich zumindest.
Seit dem habe ich 2 mal wundervolle Erfahrungen, mit Herren machen dürfen, die ich „wachgeküsst“ habe. Einem davon gehöre ich ❤️
Meiner Erfahrung nach, ist das einzig wichtige, die natürliche Veranlagung. Kommt dann der richtige Gegenpol ins Leben, wird alles zum Selbstläufer. Manchmal steil nach oben, von 0 auf 100. Am Anfang ist die Motivation ja noch riesig. Sich auf eine vollkommen andere Art, neu zu entdecken ist schon was besonderes. Davon habe ich in beiden Fällen stark profitieren dürfen, bzw. tue es immer noch.

Und dennoch, muss ich gestehen, habe ich erst vor 2 Tagen in meiner aktuellen Suchanzeige, einen erfahrenen dominant/sadistischen Menschen erwähnt. 🙈🙃🤷🏻‍♀️

Ob man in der Szene "unterwegs ist" oder tatsächlich praktische Erfahrung hat ist auch noch ein Unterschied.
Viele ohne Erfahrung haben ja (mich eingeschlossen) irgendwelche Vorstellungen was ihnen wohl gefällt/tun wollen oder nicht.
Diese Vorstellungen übertragen sich häufig aber nicht auf die echte Welt und man merkt, dass die gedachte Vorliebe X doch gar nicht so toll ist, oder dass man Sache Y doch ganz gut findet.

Deswegen, probieren geht über studieren und praktische Erfahrung sagt dann schon was aus

Das ist eine sehr absolutistische Aussage. Die kann man nur mit Jein beantworten. @*****Con hat es schon sehr gut geschrieben. Würde vielleicht ergänzen, dass auch Empathie und Kreativität (Phantasie) durchaus mit Erfahrung besser wird. Viele große Künstler wurden nicht mit dem ersten Werk berühmt. Erfahrung ist eines von vielen Werkzeugen, die man nutzen kann, genau so wie Empathie, Intelligenz ect. Da ist es schwer mit Adjektiven wie "besser" ,"wichtiger" und so weiter zu arbeiten. Wenn du keine Erfahrung hast, dann brauchst andere Werkzeuge. Aber Erfahrung hat noch nie geschadet.

Hoffe das ging nicht zu sehr an der Frage vorbei.

Mahlzeit,

Ich würde jetzt nicht klassifizieren ob jmd gut oder schlecht im BDSM ist.
Was mich in erster Linie interessiert ist, ob derjenige sich mit der Materie schon auseinandergesetzt hat. Ob derjenige schon Erfahrung gesammelt hat, egal welche. Ob er schon seine Tabus und Limits erkundet hat. Und für sich selbst festgestellt hat, dass BDSM oder die Neigungsrichtung devot oder dominant etwas für ihn ist.

Es gibt so viele Neugierige, die mich immer wieder anschreiben. Viele von Ihnen haben null Berührungspunkte bisher gehabt und wissen noch gar nicht, ob sie es wollen oder nicht. Geschweige denn wissen, was es eigentlich bedeutet sich in diesem großen Universum BDSM zu bewegen.
Ich bin nicht zum Testen da. Ich suche wenn dann jmd der konkret weiß, was er will. Blauäugige habe ich zu genüge schon gedatet und danach nie wieder gesehen.
Auf Events ins Gespräch zu kommen ist da schon etwas ganz anderes.

Aber hier im Joy-Chat, da punktet dann jmd der ein wenig Erfahrung sammeln konnte.

Hoffe das hilft dir etwas beim Verständnis 😉

Ja sehr vom Partner abhängig und was man alles macht … ich würde auch ungern das versuchskaninchen machen für einen Neuling aber a) haben wir alle mal angefangen und b) vielleicht ist es ja ein naturtalent…

Ich gebe auf solche Aussagen nicht viel man merkt ohnehin spätestens beim realen Treffen/ spielen ob das gegenüber mit der Wahrheit flexibel umging.

Und extreme Sachen würde ich ohnehin nicht machen wenn ich den anderen erst kurz kenne. Dazu brauche ich Vertrauen und das entsteht nicht so von heute auf morgwn

Ein freundliches "Hallo" in die Runde.

Natürlich haben solche Angaben, meinem Verständnis nach", überhaupt keine Aussagekraft ob die Person Fachwissen und Kompetenz beherrscht. Das erfährt man erst wenn man die Person persönlich erlebt oder durch andere gemeinsame Personen mehr Info's der betreffenden Person in Erfahrung bringen kann.
Ich habe dies auch in mein Profil geschrieben um darzustellen dass ich kein Neuling bin, ich mich damit identifiziere und indirekt auch "mein Wissen und mein Können" um das Thema BDSM überhaupt.

Nein.

Man kann Erfahrungen sammeln.
Erfahrungen sammel ich um zu lernen und abzuwägen was gefällt und was wben nicht.
Habe schon öfter die Erfahrung gemacht/machen müssen, dass man mir den Willen des anderen aufzwingen wollte (obwohl dies ganz klar abgesteckt wurde). Also, meine Grenzen komplett überschreiten. Das hat nix mit Erfahrung zu tun.
Wie wir alle wissen ist jeder von uns ein "Unikat".
Und mit jeder neuen Begegnung sammeln wir Erfahrungen.

Jede Beziehung ist etwas neues. Mit jedem füllen sich Dinge neu und anders an.
Nur wer schon Erfahrungen hat kann auf diese neuen Erlebnisse besser eingehen.
Wenn wir beim Autofahren als Vergleich bleiben, habe ich schon 1000000 km ohne nennenswerte Schäden hinter mir kann ich auf meine Erfahrungen bauen und Situationen besser einordnen als jemand der vor drei Tagen erst den Führerschein gemacht hat.
Blödes Beispiel….

Beziehungen sind natürlich komplexer nur sind bei jemandem der schon Erfahrungen hat gewisse Fertigkeiten vorhanden die er dann auf die neue Situation anwenden und anpassen kann.

Erfahrung ist nicht mit Kompetenz gleichzusetzen.

Captains Spielzeug

Wenn jemand 30 Jahre Auto fährt wird er wohl etwas über den Strassenverkehr gelernt haben selbst wenn er talentfrei fährt

Eine BDSM.Geschichte fängt bei mir immer bei 0 an und ich mag es gar nicht wenn ein Dom zu fixe Vorstellungen hat wie was (oder ich) sein müsste. Ich bin mit jeder Geschichte ein quasie unbeschriebenes Blatt...was mit dem einen gut ging ist mit dem anderen nicht möglich und umgekehrt.

Mir ist egal ob jemand Anfänger ist solange er weiss wo er mit mir hin will, achtsam, respektvoll, besonnen und führsorglich agiert auf diesem Weg...dann folge ich und vertraue auch. Gemeinsames BDSM zu entwickeln ist viel intensiver als vergangenes BDSM krampfhaft kultivieren zu wollen und sub da rein zu drücken....es findet so keine laufende Entwicklung statt, meine Meinung

… wie bei allem im Leben, will der Mensch eine gefühlte Sicherheit.
Frei nach der Schlang Kaa….. traaaauuuuee miiiiir….

Ich denke als Sub will man schon drauf vertrauen was Top oder Dom macht und das er es auch kann.

Einen Nierentreffer will keiner - haste keine Erfahrung im Spanken oder am Seil, ist die Möglichkeit was "falsch" zu machen, als Dom eher gegeben, als als Sub.

Bei Subs ist die Erfahrung nicht so wichtig, da zählt die Einstellung und der Wille zu dienen, bzw. sich in die Botton Rolle einzufinden und diese zu wollen. Oder dahin gebracht zu werden als Brat
Rest macht der Dom dann schon

Meine Einschätzung und Erfahrung sprechen hier. Muss nicht immer so sein...

@**********hrill
Hallo
Ihr habt vieles schon auf den Punkt gebracht
Ich bin noch Anfänger ,aber habe schon gemerkt das die die NICHT gerade damit Hausieren gehen, (Darsteller) Wie viel Erfahrung sie schon im BDSM haben...
Bei denen empfinde ich persönlich mehr Emphatie, Symphatie.
Merke an Stammtischen oder Events ob jemand vor allem Menschlicht sehr weit ist !!
Es geht mir um sehr viel Vertrauen, Gefühle das in erster Linie .
Da muss erst das Menschliche passen .!!!
Ob dann jemand nicht so viel Erfahrung hat ,oder sehr viel Erfahrung hat, gibt bei mir nicht den Ausschlag..

Und die "Neudoms" lernten alles aus dem schwarzen Buch des BDSM...genau

Der Vergleich mit dem allgemeinen Autofahren gibt aus meiner Sicht nicht so richtig viel Vorstellungsraum her. Denn die Tätigkeiten beim Autofahren sind doch über die Jahrzehnte recht monoton im Gegensatz zu intensiv gelebten BDSM.

Wenn überhaupt, dann würde ich hier vielleicht einen Sonntagsfahrer, einen Pendler und einen Rennfahrer heranziehen um das mögliche Spektrum in seiner Breite ein bisschen besser erfassen zu können.

Und auch mit einer Ehe sehe ich das ähnlich. Ja, eine BDSM-Erfahrung mit einem Partner über Jahrzehnte nimmt sich da vermutlich nicht so viel. Aber wie wäre das bei hunderten von Partnern? Lässt sich das dann wirklich noch irgendwie sinnvoll mit Erfahrungen aus einer, zwei oder auch drei Ehen vergleichen?


Also schlussendlich, die reine Zahl an Jahren macht es auch aus meiner Sicht natürlich noch nicht aus.


Aber bezüglich Eurer Titelzeile "Sagt Erfahrung wirklich etwas aus?", da würde ich ganz klar sagen: Ja!

Ich finde solche Aussagen vollkommen subjektiv, weil, wie du treffend bemerkt hast, dies nichts über die wirklichen Erfahrungen aussagt. Ich könnte auch schreiben, das ich fast 30 Jahre BDSM Erfahrungen habe. Trefflicher wäre allerdings die Aussage, das ich 6 Monate lang in 24/7 gedient habe und mich zur Sissy hab ausbilden lassen. Da ich Switcher bin, habe ich dann zur dominanten Seite gewechselt und andere Sissys erzogen. Meine Ausbildung, zu Ehren meiner Lady, an andere weiter gegeben.

Ich denke das sagt einiges mehr über meine Erfahrungen aus, nur wen interessiert das? Am Ende muss wie immer die Chemie stimmen, man muss sich sich aneinander herantasten. Dann ist es noch früh genug um die Intensitäten zu steigern. Viel Kommunikation sollte dazu gehören, Auffangen, Auswerten. Zumindest ist das meine Einstellung dazu. Ich finde auch, das man sich gut kennen sollte, für derlei "Spielchen". Dies ist ja nur der Fall, wenn das alles ein Werdegang ist und nicht nur ein "Hallo, kann los gehen". Dabei sehen ja dann beide Seiten, ob die Erfahrungen reichen, oder eben auch nicht.

Für mich ist ein Mensch der BDSM nicht ausschließt und auch Erfahrungen in diesem Bereich hat, generell interssanter als jemand der als Neigung z. Bsp. "Switcher" stehen hat aber BDSM unter "ich mag nicht"...

Über die Qualität dieser (Erfahrungs-) Aussage überzeuge ich mich dann persönlich

Grüße von R

Für mich persönlich zählt die Qualität der Erfahrung, nicht die Quantität.