Man kann sicher ganz viel erlernen.
Frage ist, warum will ( mit Betonung auf * will
)
ich das lernen.
Ich persönlich habe dennoch meine Probleme damit.
Ich weiß, daß ich nicht devot/ masochistisch bin,
habe es ein halbes Jahr lang ausprobiert.
( früher war man der Meinung, man kann nur Dom sein,
wenn man die andere Seite kennt.)
Vielleicht ist es wichtiger zu wissen:
Wie bin ich dazu gekommen?
Wie habe ich es entdeckt?
Und wie konnte ich verwirklichen, was ich entdeckte?
Ich komme aus einem sehr autoritären Elternhaus!
Liebevolle Zuwendung, was man heute darunter versteht,
habe ich nicht erfahren.
Meinen geliebten Mann lernte ich kennen, als ich 20 war.
Wir waren was Wärme, Nähe Liebe betrifft, wie trockene Schwämme.
Von Anfang an war ich die Aktive.
Auch wenn es mein Mann war, der. mir seine Neigung offenbarte. ( er sehnte sich danach Mieder zu tragen und bat mich schon ziemlich bald, ihm doch die Hände hinterm Rücken zu fesseln)
Warum ich damals, als total prüdes Mädchen, nicht geschockt war, weiß ich bis heute nicht.
Ich weiß nur eins, ich liebte ihn, grenzenlos.
Vielleicht war es das ???
Oder doch eine Veranlagung, die darauf gewartet hatte, geweckt zu werden ???
Wir verlobten uns, heirateten und entdeckten BEIDE,
nach und nach, wie verlogen alles,
was wir über Sex und was damit zusammenhing erfahren hatten, war.
Von da an beschlossen wir:
Hinter unserer Wohnungstür, das war UNSER gemeinsames Leben. Offen und ehrlich, vor allem ohne Vorbehalte.
Wir experimentierten ohne Ende.
Gar nicht so einfach zwischen 1969 und 1985.
Ich sagte so gut wie nie nein,
denn die Sehnsüchte hatte mein Schatz.
Aber ich habe nie etwas getan, was ich absolut nicht wollte.
Manchmal mußte er lange warten.
Ich würde meinen * Werdegang ** so beschreiben:
Zuerst nur einfach probieren und machen,
dann tolerieren, dann akzeptieren, bis:
Bis ich entdeckte,
welche Macht ich über meinen Mann,
besonders über seine Sexualität bekam
= und bald eben auch hatte =!
Aber mit allem, was sonst in einer jungen Ehe geschieht,
mit wenig Geld auskommen, Kinder kriegen etc. hat das alles in allem so um die fünf bis acht JAHRE gedauert.
( wer läßt sich heute noch soviel Zeit)
1978 bin ich dann,
wie ich das nannte * nach draußen * gegangen.
Da wußten wir BEIDE wo wir standen,
unsere Ehe, unser SM war gefestigt.
Auch das war wieder aus den Sehnsüchtern meines Mannes entstanden. Und es war von da an um ein Vielfaches spannender, aufregender geworden.
Ich brachte neue Erfahrungen mit, erweiterte meine Möglichkeiten, erfuhr ( oder lernte ??) wo ich Spaß, Freude und Engagement zeigte und nutzte es immer, ** für uns beide **!
So kann ich insgesamt auf über 60 Jahre SM Erfahrung zurückblicken.
Und trotzdem,
obwohl es mich nervt,
• auch in meinem Beruf ( ich bin Erzieherin) war das so
:
ich habe immer noch Probleme. konsequent zu sein.
Ihr dürft mir glauben, ich. w i l l. es lernen, seit 1961!!
Erhebt sich die Frage,
was kann man lernen???
was hat man ???
Ich mag es nicht beantworten, schon gar nicht,
wenn es um das Beurteilen anderer Doms/Subs geht.
Denn auch mein Mann hatte nach 45 Jahren Ehe ab und zu Schwierigkeiten * den Schalter umzulegen ** wie er das nannte. ( in seine = Sklavinnenrolle = die er über alles liebte und begehrte zu finden.)
L. Ingrid