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Weekend Warriors der Lust

****ya Frau
240 Beiträge
Themenersteller 
Weekend Warriors der Lust
In einer Welt, in der man für alles ein Zertifikat bekommen kann – vom Tauchschein bis zum Barista-Diplom – war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Kunst des Bondage, Dominanz, Sadismus und Masochismus (BDSM) als Wochenendseminar auf den Markt kommt. Zahlreiche Angebote erscheinen zum Beispiel ein Schnupperkurs, der verspricht, Neugierige und bereits Erfahrene in die geheimen Künste des Fesselspiels einzuführen – all das in nur zwei Stunden, verpackt als appetitlicher Vorgeschmack auf die Welt des BDSM.
Die Veranstalter solcher Kurse positionieren BDSM oftmals als ein Hobby, das man nebenbei aufgreifen kann, ähnlich dem Erlernen einer neuen Fremdsprache oder dem Backen von Sauerteigbrot. Dabei wird BDSM zu einem weiteren Produkt im Supermarkt der Selbsterfahrung degradiert, komplett mit Einführungsangeboten, Frühbucherrabatten und natürlich dem unausweichlichen persönlichen Zertifikat am Ende, das den stolzen Abschluss des Crashkurses besiegelt und man sich als BDSMer fühlen kann.Doch hinter der glitzernden Fassade dieser Schnupperkurse verbirgt sich eine tiefgreifende Fehlinterpretation dessen, was BDSM wirklich bedeutet. Anstatt als eine tiefe, oft intime Neigung und Praxis, die Erkundung und Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich sowie dem Partner erfordert, wird BDSM zu einem Wochenend-Workshop trivialisiert. Die so genannten "Experten", die oft selbst nur oberflächlich in die Materie eingetaucht sind, versprechen, die Geheimnisse des BDSM zu lüften, als ob es sich um nicht mehr als die korrekte Zubereitung eines Latte Macchiato handeln würde.Doch Sadomasochismus ist weit mehr als nur eine Ansammlung von Techniken und Spielzeugen. Es ist eine tiefgehende psychologische Interaktion, die auf Vertrauen, Einverständnis und Kommunikation basiert. Die Geschichte und die Vielfalt der BDSM-Praktiken sind so reichhaltig und vielschichtig, dass sie kaum in einem Einführungskurs vermittelt werden können. Statt der erhofften Erleuchtung liefern diese Kurse oft nur eine oberflächliche und manchmal fehlgeleitete Annäherung an das Thema, die wichtige Aspekte der Sicherheit, des Einverständnisses und der emotionalen Integrität vernachlässigen kann.Darüber hinaus birgt die Kommerzialisierung und Vereinfachung von BDSM das Risiko, Neulinge unvorbereitet in Praktiken zu stürzen, die ohne angemessenes Verständnis und Respekt gefährlich sein können. Die Folgen können von enttäuschenden Erfahrungen bis hin zu ernsthaften Verletzungen reichen, sowohl physisch als auch psychisch.In einer Welt, die zunehmend nach einfachen Lösungen und schnellen Befriedigungen sucht, steht die Verpackung von BDSM als leicht konsumierbares Produkt im krassen Gegensatz zu den tiefen, oft komplexen Bedürfnissen und Wünschen, die es zu erkunden gilt. Statt in der Eile, BDSM zu demystifizieren und für den Massenmarkt aufzubereiten, sollten wir vielleicht innehalten und uns fragen, ob manche Dinge – wie die Kunst des BDSM – nicht doch eine tiefere Auseinandersetzung verdienen, als sie in einem Wochenendseminar angeboten werden kann.

Just my two cents. Einfach weiterscrollen dem es nicht gefällt.
*********ar22 Paar
755 Beiträge
Das hast du sehr gut geschrieben. Und wie es sehr oft so ist geht es in solchen Kursen um dein wichtigstes *ja* nämlich und deine Kohle
******zor Mann
1.104 Beiträge
Ich respektiere deine Meinung, dennoch klingt das für mich sehr nach Pauschalisierungseinheitsbrei - um solch eine Einschätzung abzugeben, müsste man sämtliche (insbesondere Einsteiger-) Seminare etc. besucht haben.

Meiner Erfahrung nach gibt es schon gutgemachte Seminare, die sich speziell an Einsteiger orientieren und als Einstieg in die vielfältige BDSM Welt ist das schon ganz interessant.

Den Tipp mit dem „weiterscrollen“ gibts auch im echten Leben; leben und leben lassen, ohne etwas Schlecht machen zu müssen.

Es ist immer schwierig, wenn jemand meint, den heiligen und einzig wahren Gral des BDSMs gefunden zu haben.

Absätze wären echt sexy gewesen.
****ni Frau
1.748 Beiträge
Sobald man was vermarkten kann, wird Geld daraus gemacht.
Ich habe auch schon den Kopf geschüttelt ob der ein oder andern Ausschreibung und den saftigen Preisen.
Angebot gibts aber nur wenn auch Nachfrage besteht, also alles gut und es sind alles erwachsenen Menschen, die selber entscheiden welchen Weg sie gehen.

Schön finde ich drum, dass nebst guten Angeboten für Einsteiger, auch die Stammtische und Spielpartys gut funktionieren (jedenfalss da wo ich mich rumtreibe) um sich zu entwickeln, neues zu entdecken und lernen oder weitergeben.
*******der Mann
24.500 Beiträge
Nach wie vor erschliesst sich mir die Logik des Gedankens nicht, dass aufgrund der grösseren Präsenz des Themas BDSM (was immer man darunter verstehen will) plötzlich mehr Leute (ohne entsprechende Neigung) dieses "Produkt" konsumieren und es blind ausprobieren sollen wie eine neue Sorte Gummibärchen. *nixweiss*

Wir haben heute mehr Wissen, das zu Verfügung steht, mehr Toleranz, mehr Leute, die ihre Neigungen frei ausleben können und mehr Kontaktmöglichkeiten als vor 20 oder 50 Jahren. Das ist alles hervorragend - aus meiner Sicht, und ich kann wirklich keinen einzigen negativen Aspekt hier ableiten. Noch nicht mal aus der Tatsache, dass es Kurse und "Zertifikate" gibt: Da wird Wissen geteilt und Geld verdient. Was soll daran schlecht sein?

Und noch etwas nimmt mich als Urheber der "Undogmatischen" hier besonders Wunder: Welche Fehlinterpretation des BDSM liegt denn genau vor?
Dein Beitrag ist gut geschrieben. Dankeschön für das Teilen dieser Gedanken. Leider wird viel zu viel Kommerz aus allen gemacht. Allzu oft gibt es den berühmten Perverse Aufschlag...

Vor Jahren hatte jemand anderes auch die Idee, dass beim Shibari unbedingt Prüfungen abzulegen sind. Da der/die Deutsche gerne Zertifikate mag, gibt es für diese Stilrichtung nun fleißig Beweisurkunden.
Wer's mag...
Aber zum Glück geht es auch anders
*******der Mann
24.500 Beiträge
Wenn "Kommerz" kritisiert wird, sehe ich primär Neid darüber, dass sich Menschen finden, eine Vereinbarung treffen (Leistung gegen Geld) und zufrieden damit sind.
*******_hh Mann
30 Beiträge
Für mich klingt es ein wenig nach "Das ist mein Spielzeug und ich möchte nicht das jemand anderes damit spielt!"
Ja spätestens nach "Shades of Grey" ist der Bereich BDSM bzw kinky Sex mehr in der öffentlichen Wahrnehmung. Für mich erschließt sich aber nicht die Schlussfolgerung, dass das schlecht ist.
Sollten wir nicht darüber froh sein dass das Thema Enttaubisiert wird und Menschen mehr ihre sexuellen Neigungen oder sogar nur Neugier ohne weiteres ausleben können.
Klar sind Möchtegern Experten und Seminare nie förderlich, dass gilt aber für alle Themen (Finanzen, Erziehung, Lichtheilkunde oder sonstigen Quatsch). Nichts desto trotz ist es wichtig eine Tür aufzumachen und die Einstiegshürde so niedrig wie möglich zu gestalten, um Menschen mit Furcht for neuem es einfach zu machen.
Und sind wir Mal ehrlich gerade in der BDSM Szene laufen genug Möchtegern SUBs/Dome/Dominas etc rum. Aber am Ende vom Tag ist es immer eine Frage der Perspektive. Nur weil man früher den "harten" Weg gehen musste, sollte jemand andern das auch machen müssen wenn es leichter geht. Sonst würden wir noch immer auf dem Acker stehen mit der Hacke und mit Pferdekutschen fahren.

Lasst uns doch hier lieber den interessieren Leuten unsere Erfahrungen mitteilen und Empfehlungen für gute Seminare mitteilen. Damit ist allen geholfen. 😊
*********l_82 Frau
571 Beiträge
Ich verstehe nicht so richtig, was einem an dem Thema BDSM-Workshops persönlich! triggert?
Warum soll das nicht ein guter Einstieg ins BDSM sein? Ich glaube nicht, dass irgendein Anbieter solcher Workshops für sich den Anspruch erhebt, BDSM komplett zu erklären.
Und was wäre die Alternative?
Wie früher Anzeigen in der SZ oder in den Schlagzeilen schalten und hoffen, dass es jemand gut mit einem meint? *zwinker*
********head Paar
243 Beiträge
Das Thema steht unter "Sadomasochismus", nicht unter "BDSM" - nur mal so bemerkt.

In dem Moment, in welchem die Frage: Kannst du mit diesem "BDSM" aufhören und normal weitervögeln? mit "Ja" oder "Wahrscheinlich" beantwortet wird, ist der Rollenspielbereich, den hier die "BDSM"l"er" besetzen, noch nicht verlassen. Hier von "Neigungen" zu reden, halte ich für unpassend, "Vorlieben" passt meiner Meinung nach besser.

In diesem BDSM-Bereich wird etwas konsumiert, was wohl Spaß macht und die eigenen, bestehende Sexualität erweitert - eine weitere Spielart wie Gangbang, HÜ, O-Partys oder Squirting und Golden Shower (was zunehmend auch unter den vier großen Buchstaben subsumiert wird).

Aber sogar dieser Bereich ist dermaßen groß und umfang- und facettenreich, dass ein Kurzseminar im Rahmen einer Messe bestenfalls Geld für den Veranstalter bringt. Für die Interessierten wird außer Oberflächlichkeiten mutmaßlich nicht viel übrigbleiben.

Die Kommerzialisierung schreitet voran. Ich wünsche dem Anbieter viel finanziellen Erfolg.
********head Paar
243 Beiträge
Zitat von *********l_82:

Und was wäre die Alternative?
Wie früher Anzeigen in der SZ oder in den Schlagzeilen schalten und hoffen, dass es jemand gut mit einem meint? *zwinker*

Stammtische, welche die Möglichkeiten bieten, scham- und pflichtbefreit Informationen einzuholen, stellen völlig unentgeltlich eine sehr gute Einstiegsmöglichkeit in das Thema dar.
*******ant Frau
31.007 Beiträge
Zitat von ****ya:

Just my two cents. Einfach weiterscrollen dem es nicht gefällt.

Ja, mache ich nach dem Lesen und ggf. Kommentieren immer so. *g*

Ich glaube nicht, dass irgend jemand ernsthaft behaupten würde, nach einem
2stündigen Kurs oder nach einem Wochenende den ultimativen Durchblick zu haben. Egal, bei welchem Thema.

Solche Angebote richten sich an Intetessierte, und daran, an etwas interessiert zu sein, kann ich zunächst nichts Verwerfliches finden.

Mir waren schon immer eher die eifersüchtigen Gralshüter*innen suspekt, die im Dunst der höheren Weihen wandeln.
Hm, nicht suspekt eigentlich...
Das Warnen vor dem Ausverkauf der Werte empfinde ich eher als rührend? unfreiwillig komisch? Gilt aber auch für Schrebergärtner*innen, Dackelzüchter*innen etc.

Sorry, dass jetzt doch kein Beifall draus wurde. Scrolle gleich weiter. *g*
****ody Mann
12.919 Beiträge
Ich glaube, den größten Schaden, wenn es ihn gibt, haben die Anbieter von Seminaren selbst. Sie kommerzialisieren ihren eigenen Kink, und das beraubt ihn u.U. seiner Feinheiten und seiner Individualität, nur um das Angebot massentauglich zu machen.

Ich habe ein paar Ein- oder Zweitagesseminare besucht und bei einigen davon den Neigungshintergrund nicht erkennen können. Da fand irgendetwas im Wellnessbereich oder in Esoterik statt.

Ein zweitägiger Einsteiger-Workshop für's Fesseln dagegen hatte Hand und Fuß. Der betreffende Coach war ein von SM durchdrungener, unglaublich versierter "Überzeugungstäter". Das war das preiswerteste Seminar überhaupt und hat tatsächlich etwas gebracht.

Hin und wieder werde ich als Honorardozent für unterschiedliche Coaches-Ausbildungen gebucht. Und dann denke ich mir, mein Beitrag macht jetzt 20 oder 30% des Fachinputs aus und ich habe kein wirkliches Curriculum, trotzdem haben die dann nach fünf Tagen ein hochtrabend klingendes Zertifikat in den Händen und wollen Geld damit verdienen. Wenn es überhaupt fünf Tage sind.

Während 12 Jahren im vernetzten BDSM, vorher gab es für mich nur analoges SM, sind mir neben rein sexuellen Neigungsgründen nicht selten auch auf therapeutische Wirkung setzende Motivlagen für das Einlassen auf BDSM begegnet. Ich schätze, für diese Gruppe ist das Seminarangebot wichtig.

Ich persönlich halte Themen wie Kommunikation und das Gestalten von Beziehungen für wirklich wichtig. Gibt es da Angebote, greife ich zu.
*******777 Mann
867 Beiträge
Gut geschrieben. Meine absolute Zustimmung! 👍
*********_i23 Frau
58 Beiträge
Puuuhhh... 2 Herzen Schreien da gerade in meiner Brust.

Das eine meint, es wird immer Persinen geben, die meinen sie sind nach 2 Stunden oder einem Wochenende der Profi vor dem Herrn. Aber mal ganz ehrlich... die gibt es doch überall. Und jeder, der ein wenig Verstand hat, merkt sowas doch spätestens aus Gesprächen heraus und kann für sich seine Konsequenz daraus ziehen. Da sind wir beim Tjema Erwachsen und mündig sein.

Das andere Schreit... why worry??? Wenn ein Pärchen sich neu probieren möchte, kann so ein Workshop doch ein netter Einblick sein. Klar kann man auch nen Stammtisch besuchen und kostenlos... blablabla. Jedoch verschiedene Techniken oder Praktiken - sei es Shibari, oder extremeres wie Nadeln setzen - würde ich auch auf einem Stammtisch nicht versuchen wollen. Wie gesagt, als Einstieg und schnuppern ganz gut. Die Tiefe kommt doch eh erst mit der Zeit und ist ein Sog... der kommt oder auch nicht.
Ich lese in den Verschiedenen Gruppen immer und immer wieder, jeder soll sein BDSM leben. Es gibt kein richtig und falsch. Also einfach leben lassen. Jeder nach seiner intensität. Für mich persönlich wäre es auch nix, muss aber auch nicht.

Am Ende kann es vielleicht auch zu mehr toleranz führen. Fänd ich persönlich gar nicht mal soooo schlecht. Diversität und Akzeptanz ist doch gar nicht mal so schlecht. Und wenn BDSM'ler sich unter sich und deren verschiedenen Einstellungen nicht akzeptieren, wie soll das große Ganze da funktionieren?
****ody Mann
12.919 Beiträge
Ich persönlich finde es sogar gut, dass BDSM eine streitbare Geschichte ist. Was bitte ist denn das große Ganze?
*******rtin Mann
1.785 Beiträge
Zitat von *******der:
Nach wie vor erschliesst sich mir die Logik des Gedankens nicht, dass aufgrund der grösseren Präsenz des Themas BDSM (was immer man darunter verstehen will) plötzlich mehr Leute (ohne entsprechende Neigung) dieses "Produkt" konsumieren und es blind ausprobieren sollen wie eine neue Sorte Gummibärchen. *nixweiss*

Wir haben heute mehr Wissen, das zu Verfügung steht, mehr Toleranz, mehr Leute, die ihre Neigungen frei ausleben können und mehr Kontaktmöglichkeiten als vor 20 oder 50 Jahren. Das ist alles hervorragend - aus meiner Sicht, und ich kann wirklich keinen einzigen negativen Aspekt hier ableiten. Noch nicht mal aus der Tatsache, dass es Kurse und "Zertifikate" gibt: Da wird Wissen geteilt und Geld verdient. Was soll daran schlecht sein?

Und noch etwas nimmt mich als Urheber der "Undogmatischen" hier besonders Wunder: Welche Fehlinterpretation des BDSM liegt denn genau vor?

Ich gebe dir recht: Es ist prinzipiell nicht unstatthaft mit der Weitergabe von Wissen Geld zu verdienen. Letztlich ist das Bestandteil der meisten Berufe.
Die Fehlinterpretation liegt mMn zum Teil darin, dass man glaubt, man könne eine Neigung lehren und dabei das Technische zu sehr in den Vordergrund tritt und das Magische übersehen wird.
Natürlich kann es bei bestimmten Praktiken sinnvoll sein über „dos and donts“ aufzuklären, aber wie immer kann Sicherheitsdenken dann auch die Lebensfreude beschränken. Wie immer, ist auch das letztlich eine Persönlichkeitsfrage. Fahrradfahren mit Helm oder sich den Wind durch die Haare wehen lassen?
*********_i23 Frau
58 Beiträge
Zitat von ****ody:
Ich persönlich finde es sogar gut, dass BDSM eine streitbare Geschichte ist. Was bitte ist denn das große Ganze?

Mit das große Ganze meine ich Akzeptanz im Allgemeinen. Es muss nicht jeder lieben, was man da macht, aber es akzeptieren und nicht verurteilen wäre schon schön. Leben und leben lassen.
Ich habe so einiges Geld für Workshops ausgeben u.a.

• 1. Hilfe SM
• Spanking
• Bullwhip
• Klammern, Nadeln, Tackern,Cutting
• Dilatoren
• Fire-Play

Kostspielig waren die Anfahrten/Hotels und die Workshops eher nur eine Kostenbeteiligung. Ich bin mir sicher, dass damit kein großes Geld zu machen ist, zumal das meiste privat organisiert wurde.

Als Top im SM bin ich jedenfalls nicht fertig vom Himmel gefallen, sondern habe mir einiges zeigen lassen und dabei ging es oft um die Dinge, die aus dem Ruder laufen könnten, wenn man keine praktischen Erfahrungen, in neuen SM-Erlebniswelten hat.
****ody Mann
12.919 Beiträge
@******ver Das Prinzip, das Du beschreibst, hier ist meine Neigung und mithilfe von Seminaren feile ich an Technik, Erlebniswert und Sicherheit, finde ich sinnvoll und gut.

Es gibt aber auch die vielen, die über Medien oder Kursangebote überhaupt erst auf BDSM aufmerksam werden, weil denen das Abenteuer im Leben fehlt, die letztlich Körper- und Grenzerfahrungssuchende sind.

Da ist halt die Frage, inwiefern das in der Gemengelage BDSM zu Problemen führt. Vielleicht führen viele Seminare auch einfach zu der Erkenntnis, nee, das ist nicht meins.
*******Hell Paar
220 Beiträge
Sensationell geschrieben,wir sehen das genauso.
Aber die erlebnishungrige Meute „schreit“ danach und wenn man dann noch ein Zertifikat am Ende erhält, quasi die Heldenauszeichnung, ist der Selbstwert gefühlt um 50 Punkte gesteigert. 🙄

Zitat von ****ya:
Weekend Warriors der Lust
In einer Welt, in der man für alles ein Zertifikat bekommen kann – vom Tauchschein bis zum Barista-Diplom – war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Kunst des Bondage, Dominanz, Sadismus und Masochismus (BDSM) als Wochenendseminar auf den Markt kommt. Zahlreiche Angebote erscheinen zum Beispiel ein Schnupperkurs, der verspricht, Neugierige und bereits Erfahrene in die geheimen Künste des Fesselspiels einzuführen – all das in nur zwei Stunden, verpackt als appetitlicher Vorgeschmack auf die Welt des BDSM.
Die Veranstalter solcher Kurse positionieren BDSM oftmals als ein Hobby, das man nebenbei aufgreifen kann, ähnlich dem Erlernen einer neuen Fremdsprache oder dem Backen von Sauerteigbrot. Dabei wird BDSM zu einem weiteren Produkt im Supermarkt der Selbsterfahrung degradiert, komplett mit Einführungsangeboten, Frühbucherrabatten und natürlich dem unausweichlichen persönlichen Zertifikat am Ende, das den stolzen Abschluss des Crashkurses besiegelt und man sich als BDSMer fühlen kann.Doch hinter der glitzernden Fassade dieser Schnupperkurse verbirgt sich eine tiefgreifende Fehlinterpretation dessen, was BDSM wirklich bedeutet. Anstatt als eine tiefe, oft intime Neigung und Praxis, die Erkundung und Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich sowie dem Partner erfordert, wird BDSM zu einem Wochenend-Workshop trivialisiert. Die so genannten "Experten", die oft selbst nur oberflächlich in die Materie eingetaucht sind, versprechen, die Geheimnisse des BDSM zu lüften, als ob es sich um nicht mehr als die korrekte Zubereitung eines Latte Macchiato handeln würde.Doch Sadomasochismus ist weit mehr als nur eine Ansammlung von Techniken und Spielzeugen. Es ist eine tiefgehende psychologische Interaktion, die auf Vertrauen, Einverständnis und Kommunikation basiert. Die Geschichte und die Vielfalt der BDSM-Praktiken sind so reichhaltig und vielschichtig, dass sie kaum in einem Einführungskurs vermittelt werden können. Statt der erhofften Erleuchtung liefern diese Kurse oft nur eine oberflächliche und manchmal fehlgeleitete Annäherung an das Thema, die wichtige Aspekte der Sicherheit, des Einverständnisses und der emotionalen Integrität vernachlässigen kann.Darüber hinaus birgt die Kommerzialisierung und Vereinfachung von BDSM das Risiko, Neulinge unvorbereitet in Praktiken zu stürzen, die ohne angemessenes Verständnis und Respekt gefährlich sein können. Die Folgen können von enttäuschenden Erfahrungen bis hin zu ernsthaften Verletzungen reichen, sowohl physisch als auch psychisch.In einer Welt, die zunehmend nach einfachen Lösungen und schnellen Befriedigungen sucht, steht die Verpackung von BDSM als leicht konsumierbares Produkt im krassen Gegensatz zu den tiefen, oft komplexen Bedürfnissen und Wünschen, die es zu erkunden gilt. Statt in der Eile, BDSM zu demystifizieren und für den Massenmarkt aufzubereiten, sollten wir vielleicht innehalten und uns fragen, ob manche Dinge – wie die Kunst des BDSM – nicht doch eine tiefere Auseinandersetzung verdienen, als sie in einem Wochenendseminar angeboten werden kann.

Just my two cents. Einfach weiterscrollen dem es nicht gefällt.

****az Mann
4.478 Beiträge
Angebot und Nachfrage regeln den Markt.
***ia Frau
677 Beiträge
Also ich als devoter Part finde es ganz fantastisch, wenn mein Gegenüber sich gut auskennt - und zb weiss, wo er hinschlagen darf oder wann würgen gefährlich wird oder was er tun sollte, wenn mein Kreislauf zusammenbricht. Oder wie man die Nadeln setzt. Wozu aufwärmen da ist. Wie man einen Subdrop verhindert. Und und und...Manche bringen sich das über Bücher bei, andere im Austausch auf Stammtischen und wiederum andere besuchen Seminare. Das ist mir tausend Mal lieber als einer der "alles an mir ausprobiert" und dann "Hupps, sorry, da bleiben wohl Narben zurück - aber jetzt weiss ich, wie es geht..."

Daher sehe ich absolut keinen Grund, ein vernünftiges Technikseminar zu verteufeln und finde es ganz wunderbar, wenn Anfänger die Basics lernen. Dass sie nach zwei Stunden nicht alles wissen können und dass es wie bei allen Angeboten gute und schlechte gibt, ist ja wohl klar...
*********ether Mann
721 Beiträge
Seminare ergeben Sinn, nicht jeder muss die selben Fehler machen und man kann voneinander lernen.

Und es steht auch nirgendwo, dass man BDSM bis ins Mark 24/7 fühlen muss, um Dinge daraus praktizieren zu dürfen oder irgend sowas. Es gibt bestimmt viele, die sich das einfach als eine kleine Spielart fürs Schlafzimmer denken können. Warum denn nicht? Ist doch schön, wenn Menschen glücklicher werden.
****ody Mann
12.919 Beiträge
Erst kommen die Gefühle, dann die Technik. Denke ich zumindest.
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