Die Farbe des ersten Autos
Eine meiner absoluten Lieblingsgeschichten, eine mit sehr hohem Brody-Anteil.Das also ist ihr Schlafzimmer und ihre wundervollen Augen lenken bereits nach wenigen Momenten des unmissverständlichen Hin- und Herbegehrens, während wir uns gegenüber stehen, meinen Blick an die Zimmerdecke zu einem stabilen Deckenhaken, der sich über der Mitte ihres Betts befindet. Ich ahne, dass sie gerne Kissen und Decke herunter reißen möchte, damit ich freie Bahn habe, fixiertechnische Vorkehrungen mit ihr zu treffen und dann Schwebezustände, körperliche Zusammenflüsse, vielleicht auch Schmerz oder anderes Zeug zu produzieren, das sie in herbeigeführter Hilflosigkeit ertragen würde. Doch ich bitte sie lieber, Kaffee zu kochen - zurück in ihrem Wohnzimmer - und nehme Platz in dem gediegenen Landhausstil-Sofa. Ich sehe Bücherregale, Malerei der Romantik an den Wänden, Nanninga, Allston, Prout, falls ich richtig liege, diverse Erinnerungsstücke, in der Gesamtheit hübsch zusammengestellt und trotzdem noch persönlich. Ich wäre bekloppt, würde ich die schöne Stille in mir jetzt gerade zerstören.
Als sie mit zwei dampfenden Tassen vor mir steht, öffne ich unprätentiös, wie nebenbei ihre Hose, Gürtel, Knopf, Reißverschluss und ziehe sie samt Höschen ein Stück weit mit beiden Händen herunter. Sie hat zu tun, nichts zu verschütten, schafft das, denn sie ist schon groß und trotzdem so süß in ihrer Verwunderung, weil sie doch nun annehmen musste, ich wolle nur reden. Sie muss die Tassen abstellen, damit sie sich quer zu mir über meine Oberschenkel legen kann, tut das ein wenig ungelenk und weiß vorerst nicht, wohin mit ihren Händen, während meine bereits die Anhöhe ihres Hinterns befühlen. Ich will wissen, wo sie aufgewachsen ist, vieles andere mehr, das mir klarmacht, wer sie ist. An gewissen Stellen unseres Gesprächs streichle ich auch ihr Haar, das sich ganz weich anfühlt. Es soll kein Verhör sein, doch sie gibt Auskunft und selbst als ich nach ihrem ersten Mal frage, redet sie, bis sich meine Hand behutsam zwischen ihre Beine zwängt. Ab da verliert sie leicht den Faden, und ich muss mehrmals nachhaken. Das erste Auto, auf das ich irgendwann komme, dazu kriegt sie die Farbe nicht mehr hin.
m.brody
2017