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Muss es immer Sadist sein?

*****815 Frau
336 Beiträge
Ich finde es verwirrend, aber auch vielsagend, wie viel Leute in einem Forum für Sadisten und Masochisten schreiben, dass Sadisten geradezu lebens- bis zumindest wohlbefindensgefährdende Gefahrenquellen für Leib und Lust sind und das Masochisten eigentlich gar nicht existieren können, da sie ja so Selbstzerstörerisch veranlagt sind, dass sie besser in Therapie als in eine Beziehung gehen sollten.
Wäre ja tatsächlich schön, wenn man zumindest in spezifischen Foren von solchen Vorurteilen verschont bliebe.
Wer keinen Sadisten will, geht doch einfach in ein Vanillaforum?
Bei SM geht's halt um Schmerz.
Und schmerzfreier SM ist halt...kein SM.
(Wobei jedem frei steht, was er als Schmerz wahrnimmt. Jeder, der sich mit Wattehäuschen bewerfen lässt und leidet ist genauso ernst zu nehmen wie derjenige, der sich durch ein scharfes Wort geschnitten fühlt. Aber wer nicht leiden will und sagt er praktiziert SM, der geht auch zum ins Fitnessstudio ohne zu schwitzen und sagt er macht Sport.)
******arp Mann
3.239 Beiträge
Offensichtlich habt ihr also immer nur die eine Seite kennen gelernt. Die Welt ist entweder schwarz oder weiß. Aber niemals schwarz-weiß. Gibts nicht? Gibts doch!

Mir wäre das nämlich auch zu einseitig, so war ich nicht, so bin ich nicht. Natürlich liebe ich es als Sadist, sie zu erniedrigen und leiden zu sehen. Aber solls damit schon gewesen sein? Schließlich ist das nur die eine Seite der Medaille. Ich hab nichts von einer (Spiel-)Partnerin, wo danach Schluss ist. Wo bleibt denn hier die Achtung, Respekt und Wertschätzung des Menschen der mir zuliebe so gerne leidet? All das bekommt sie von mir auch wieder zurück, nicht nur in Form von Aftercare. Für mich muss sich hier ein Kreis schließen, sonst funktioniert es für mich nicht. Ich will nicht nur das eine sondern auch das andere. Abgesehen davon dass ich auch Sadist bin, ist SM nicht mein Zuhause sondern D/s. Dieser Anteil benötigt nun mal eine Devota.

Auch ein Grund, warum ich mit reinen Masos nichts anfangen kann. Ihnen fehlt die devote Seite die ich als Dom erfüllen kann. Denn reiner Sadismus gibt mir nichts, auch nicht als Reaktion. Es scheint daneben auch schwer vorstellbar zu sein, dass Sadismus + devot eine sehr harmonische Bindung ergeben können. Komischerweise erlebe ich immer genau das- seit 25J! Wie kann das denn? Einbildung?

Wer häufig an den falschen Spielpartner gerät, sollte sich mal fragen wie das denn kann? Muss ja einen Grund haben. Und nicht immer sind nur die anderen Schuld. Ein Reaktionsfetischist kommt da gerade recht um der Antwort auf diese Frage auszuweichen. Der macht halt nur solange sie freudig reagiert, dann hört er von selbst auf. Auch eine Lösung.

Ansonsten bleibt es dabei das Sadisten eben krank und böse sind, einem nur die Energie aussagen und achtlos in der Ecke liegen lassen. Ja, die gibts und haben imho im BDSM nix verloren denn das ist kein BDSM. Wenn man die aber anzieht wie das Licht die Motten, stellt sich obige Frage- wie kann das? Schuld sind hier ganz sicher nicht jene Sadisten im BDSM, die sich ihrer Neigung bewusst sind und damit umzugehen wissen. Sie mit zu verurteilen lenkt auch nur wieder von der eigentlichen Frage ab.

Ich habe Subs kennen gelernt, die selbst nicht richtig wussten wie sie mit ihrer Neigung umzugehen haben. Genau das zeigt sich dann auch deutlich im Verhalten. Teilweise nicht einschätzbar, man kann also nur Fehler machen. Schnell habe ich gelernt mich darauf erst gar nicht einzulassen.

Die Subs mit denen ich zusammen war, waren gefestigt in ihrer Neigung und ihr Verhalten musste nicht gedeutet werden, es war glasklar lesbar. Dann gibts auch keine Probleme. Auch nicht mit einem Sadisten, der ebenso in seiner Neigung gefestigt ist. Komischerweise fehlen mir diese ganzen Fehlgriffe und schlechten Erfahrungen. Glück und Zufall ist das sicher nicht.

Insofern ist es doch gut wenn es Reaktionsfetischisten gibt. Für ein sicheres Spiel mit Netz und doppelten Boden, wenn man sich selbst nicht so recht einschätzen kann. Dann darf die Welt auch gerne schwarz oder weiß bleiben, wenn das denn die Wahrheit sein soll.
******a_a Frau
1.739 Beiträge
Mir war nicht bewusst, dass das hier ein Forum nur für Sadisten und Masochisten ist. Also eigentlich dachte ich, hier treiben sich Menschen rum die sich "ihre BDSM-Kombination" frei zusammenstellen...

Ist das so? Also ist für die Mehrheit der Gruppe SM ein "muss"?
Ich finde hier passiert gerade etwas, das wunderbar meine Erfahrungen mit Menschen widerspiegelt, die das brauchen und das über die Grenzen ihres Gegenübers hinweg:

Wenn man Grenzen setzt, wenn man einzelne Spielarten nicht mag, dann ist man keine Sub, dann gehört man nicht dazu, dann soll man sich doch bitte nicht mit bdsm labeln und verschwinden.

Und genau deshalb meide ich solche Menschen und widme mich den Menschen, die ähnlich ticken.

Nur spreche ich dabei niemand etwas ab. Ich sage nur: mit denen will ich nicht spielen. Aber das kränkt ja scheinbar sehr.
*********rgara Frau
7.426 Beiträge
Soweit ich gelesen habe, haben manche schon mit Lustreaktionsfetischisten angefangen und "geübt" und sich dann noch zu Sadisten gesteigert....

Irgendwie muss man ja anfangen seine Neigung auszuloten . Und ja Anfänger sind da schwer einzuschätzen.

Bei Anfängern kann man mit wenig aber noch viel erreichen. Die großen Augen sind für mich reizvoller als ein Gähnen und die Frage, ob das schon alles war....

Hat alles seine Vor - und Nachteile.

Und selbstverständlich gibt es alle möglichen Mischformen mit mehr und weniger sadistischen Anteilen und mehr oder weniger Reaktionsfetischismus.

Mich persönlich kickt allerdings eine stärkere sadistische Veranlagung aus den genannten Gründen überhaupt nicht mehr.
Konnte ich aber auch erst durch Ausprobieren und Scheitern lernen.

Bei wiederholtem Scheitern bei der Partnerwahl frage ich mich auch woran das liegt.
Aber als Anfänger habe ich im BDSM bestimmt nicht alleine die Verantwortung für einen Fehlgriff. Da verlasse ich mich auf den Erfahrenen und selbst das kann schief gehen.

So sehr ja immer die Übergabe der Verantwortung an den Dominanten propagiert wird, sehe ich stets beide Menschen als verantwortlich für ihren Teil.
*********rgara Frau
7.426 Beiträge
Zitat von ******a_a:
Mir war nicht bewusst, dass das hier ein Forum nur für Sadisten und Masochisten ist. Also eigentlich dachte ich, hier treiben sich Menschen rum die sich "ihre BDSM-Kombination" frei zusammenstellen...

Ist das so? Also ist für die Mehrheit der Gruppe SM ein "muss"?

Ich vermute nein. Aber es gibt keine statistischen Erhebungen dazu.
Aber unendlich viele Diskussionen darüber.
**********tchen Frau
3.801 Beiträge
Die Forenbeiträge haben mich mit meiner eigenen Entwicklung im BDSM-Kontext auseinandersetzen lassen und rückblickend betrachtet, musste ich für mich feststellen, dass ich zwar ausgesprochen gierig nach Leiden bin, aber letztendlich Jemanden brauche, der darauf bedacht ist, meine selbstzerstörerischen Tendenzen nicht über Gebühr zu beanspruchen. Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass wenn meine Grenzen regelmäßig missachtet wurden und seine Handlungen an meinem Wohlergehen vorbei zielen, dies meiner Devotion, die bei mir von Natur aus stark ausgeprägt ist, abträglich ist.
Sprich, auch wenn unterbewusst, waren meine Antworten auf seine Aktionen von Sabotage geprägt, was wiederum ihn zu mehr Unnachgiebigkeit verleitet hat. Es wäre eine toxische Beziehung gewesen. Glücklicherweise hat er damals die Verantwortung übernommen und diese mit den Worten "ich möchte nicht der Verlockung folgen, dich irgendwann krankenhausreif schlagen zu müssen" beendet.

Von daher musste ich in der Vergangenheit darauf achten, dass auch wenn Sadisten mich per se anziehen, ich so viel Eigenverantwortung entwickele, sorgfältig zu prüfen, ob diese über genügend Empathie besitzen, mein Wohergehen im Blick zu beachten.
***e6 Frau
1.959 Beiträge
Zitat von **********tchen:
Glücklicherweise hat er damals die Verantwortung übernommen und diese mit den Worten "ich möchte nicht der Verlockung folgen, dich irgendwann krankenhausreif schlagen zu müssen" beendet.

Hut ab *hutab* vor diesem Menschen, das ist genau der kleine aber feine Unterschied, den ich eben in meinem Post ansprach.
******arp Mann
3.239 Beiträge
Zitat von **********tchen:
Von daher musste ich in der Vergangenheit darauf achten, dass auch wenn Sadisten mich per se anziehen, ich so viel Eigenverantwortung entwickele, sorgfältig zu prüfen, ob diese über genügend Empathie besitzen, mein Wohergehen im Blick zu beachten.

Es sind nicht nur Doms/Sads die regelmäßig übers Ziel hinausschießen, das gilt auch für devot/masochistische. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, dass man sich darin ziemlich und ungesund verlieren kann. Man muss also auch immer beide Seiten und ihre Auswirkungen betrachten!

Ich liebe meine sadistische Neigung, schließlich lässt sie mich die himmlischsten Momente erleben und genießen! Allerdings fehlt mir der Trieb und der Druck, ich muss auch Lust dazu haben und natürlich ein geneigtes Gegenüber. Aber wie gesagt ist das nur ein Teil meiner Neigung.

Als Dom weiß ich über meinen Teil der Verantwortung und den Pflichten, die damit einhergehen. Zum einen bin ich sehr besitzergreifend und das letzte was ich wollte ist, ausgerechnet ihr Schaden zuzufügen. Ich empfinde es symbiotisch und so würde ich mir auch noch ins eigene Fleisch schneiden. Darüber hinaus habe ich einen äusserst ausgeprägten Beschützerinstinkt. Ich passe also immer instinktiv darauf auf, dass ihr nichts passiert und sie auch selbst nicht übers Ziel hinaus schießt. Ich weiß nicht ob es allein Empathie dafür braucht, eigentlich sollte es einem der gesunde Menschenverstand sagen, wann genug genug ist. Als Sadist könnte ich vlt. weiter gehen aber als Dom sage ich- Es reicht! Du hast genug, mehr gibts jetzt nicht! Oder- nein, das machen wir jetzt so nicht!

Auch das ist nicht immer einfach und kann zu Konflikten führen. Wenn sie das Gefühl hat, dass ich ihr vorhalte was ihr zusteht. Selten, aber kommt vor. Viele Wegen führen nach Rom, es muss nicht sein, der ins Krankenhaus oder in die Therapie führt. Es gibt immer verträglichere Alternativen. Und eben auch für mich als Sadist. Es gibt unzählige Arten zu leiden, und da für mich das Leid an sich zählt, bin ich beim Mittel flexibel.

Oft wurden mir Wünsche und Vorstellungen unterbreitet, dass ich mich fragte, wie sie das wirklich wollen kann? Wenn man als Sadist schon schlucken muss. Aber sie vertraut sich mir an und es brennt ihr auf der Seele, also ist es meine Aufgabe dafür zu sorgen, das so umzusetzen, dass es kontrollierbar bleibt. Und ich weiß, sonst machts ein anderer, ohne Rücksicht auf Verluste. Ja klar, das ist eine Herausforderung und das gehört für mich auch dazu. Ich wills ja nicht nur machen sondern vor allem richtig machen. Also muss ich mir überlegen wie das zu schaffen ist.

So ist das aber nun mal wenn man hinter den Grenzen unterwegs ist, stets am Abgrund und auf Messers Schneide. Genau das macht es aber auch für mich aus. Hier kann ich mich in all meinen Anteilen erfahren und ausleben und auch ihr das geben, was sie will und braucht. Dafür habe ich diese Neigung.
Zitat von ********er75:
Beim Reaktionsfetischismus, wie er hier in den Threads beschrieben wird, ist die Lust des Gegenübers die gewünschte/erregende Reaktion, beim Sadismus ist es der Schmerz und das dadurch ausgelöste Leid, dass die Erregung auslöst.

Als Sadist kann ich mein eigenes Handeln in einer Session erotisieren und beziehe meine Lust aus dem Moment, wo meine Sub ihre masochistische Komfortzone kurz verlassen muss. Was für meine Sub die Session, ist quasi für mich das Vorspiel - vorbei ich durchaus meine Freude an einem langen SM Vorspiel habe. Eine Win-win-Situation, die ich nur mit (m)einer Masochistin so erleben kann.

Wenn es sowas wie einen Reaktionsfetischismus gibt, erlebe ich den, wenn ich komplette Sessions nur für meine Sub spiele. Ich habe dann tatsächlich meine Freude daran, ihr die gewünschten Schmerzwelten zu schenken und ihre Reaktion zu erleben.

*my2cents*
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