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Gesellschaftliche Akzeptanz von sexueller Freiheit

*****_92 Paar
20 Beiträge
Themenersteller 
Gesellschaftliche Akzeptanz von sexueller Freiheit
Vor einigen Tagen haben wir abends eine deutsche Dating-Show im Trash-TV geschaut. Eine Singledame wurde rausgebuzzert, ist also ausgeschieden, weil sie bereits 25 Sexualpartner hatte. Wir waren über diese Engstirnigkeit verwundert.
Wir haben darüber gesprochen, was bei uns im Alltag wohl los wäre, wenn die Menschen über unser Lebensmodell wüssten. Wir sind verheiratet, lieben Wife-Sharing, aber leben das nur innerhalb der Beziehung aus. Nichts besonderes also. Theoretisch steht man über Klatsch und Tratsch, aber eine Hexenjagd mag niemand.

Nun die Frage: wie würde euer Umfeld reagieren? Ist die deutsche Gesellschaft wirklich noch so verbohrt und engstirnig? Sexuelle Freiheit nur bis zur Partnerschaft?
*****_54 Frau
11.637 Beiträge
Ich habe keinerlei Ambitionen, dass "die" Gesellschaft irgend einen Einblick in mein Sexleben erhält.
Deshalb kann ich gar nicht beurteilen, ob sie das tolerieren würde und genau genommen wäre es mir auch egal.
Aber es ist sicher etwas anderes, mit dieser Einstellung im anonymen Berlin *berlin* zu leben oder auf dem Dorf, wo jede jeden kennt.
Wir leben polyamor, aber nicht geoutet. Aus Gründen… ja, viele in unserem engeren Umfeld hätten damit wohl ihre Probleme. Viele aus den älteren Jahrgängen, aber auch Gleichaltrige, die nie aus ihrem Dorf raus gekommen sind und nun das Familienleben mit Haus und Kind leben.
********chen Frau
945 Beiträge
Ich habe die Senudung auch gesehen.
Meine Meinung nach wurde das Mädel nicht rausgebuzzert weil sie zu viele Sexpartner hatte, sondern weil sie darüber geredet hat. Das wirkte unsymphatisch und dumm. Manche Dinge gehören einfach nicht in die Öffentlichkeit.
Gewonnen hat ein Mädel welches vom sexy Moulin Rouge Outfit mit Korsage, Strapsen und Overkneestiefeln auch als Domina durchgegangen wäre, aber immer wieder betont hat, dass sie vielschichtig ist und man sich nicht vom Aussehen blenden lassen darf. Sex-Appeal war also wohl nicht das Problem.
Die Gesellschaft ist noch nicht soweit.
In meinem Umfeld beschweren sich immer wieder Leute, dass in jeder Serie ein Quoten-Homo-Paar Auftritt.
"Das muss doch nicht sein, denn das verwirrt doch die Kinder, wie eine Partnerschaft zu sein hat" sagte jemand in meinem Alter.
Ich darf bei einigen "Freundinnen" nicht mehr übernachten, weil ich mich als Pansexuell geoutet habe. Offensichtlich besteht die Angst, dass ich über die "Freundinnen" in der Nacht herfalle...oder so ähnlich 🤷🏻‍♀️

Wenn ich jetzt noch offenläge, dass ich polyamor bin, dann würden alle Stricke reißen. Da bin ich mir sicher.

Ein paar wenige, die auch so ticken wie ich, wissen natürlich Bescheid.
******ere Frau
2.899 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nun, ich kann mir vorstellen, dass es, wenn man mit einem „Zack“, so bin ich, ich bin ganz anders, Leute vor den Kopf stößt.
Jedoch habe ich schon festgestellt, dass normal denkend Ausgerichtete schon nachdenklich werden, wenn ich sage, dass es eine Statistik gibt, die zeigt, dass weit mehr als die Hälfte aller Deutschen gelegentlich oder dauernd fremdgehen und ihre Partner anlügen und betrügen. Dann ist das Ohr offen, wenn ich sage, dass monogame Beziehungen überdacht werden müssen. Dann kommt noch der Tipp, doch mal ARTE zu gucken https://www.arte.tv/de/videos/108558-002-A/wie-wollen-wir-lieben/

Auf diese Weise komme ich mit anderen ins Gespräch. Und dann kommen nicht selten Probleme zutage, die bestehen…
*****_92 Paar
20 Beiträge
Themenersteller 
Wir wohnen auch eher in einer ländlichen Region, auch wenn wir nicht gebürtig von hier kommen. Eine Kollegin auf der Arbeit ist lesbisch. Als sie sich "geoutet" hat, also von ihrer Frau erzählt hat, lag diese Angst in ihren Augen. Wir sind Anfang 30 *schiefguck* Das muss doch nicht sein.
**********henke Mann
9.663 Beiträge
Gruppen-Mod 
Mein jetziger Wohnort ist sehr ländlich (eine Kleinstadt mit 3500 Einwohnern). Außerdem betreibe ich im Ort eine Buchhandlung. Sofern hier irgendjemand ohne Großstadterfahrung etwas davon mitbekäme, dass ich gelegentlich Clubs besuche, nicht monosexuell bin, Frauen bevorzuge, die tonangebend sind, so wäre ich über Wochen Stadtgespräch - nicht zwangsläufig negativ - aber so, dass es lästig würde.
So gelte ich lieber als der hagestolze Büchernarr ohne Sexualität.
**kh Mann
24 Beiträge
Jeder Mensch der da ist oder da war, verdankt sein Leben einer Zeugung. Und sexualisiert beworbene Produkte verkaufen sich so gut, dass diese Art Werbung dauerhaft etabliert ist. Sex als (mehrheitliches?) Interesse scheint also gegeben zu sein. Komischerweise fällt es vielen schwer, über Sexualität zu reden, oder sie als Wunsch offen darzustellen.
Kinder kichern verlegen über sexuelle Themen -ob viele Erwachsenen über dieses Niveau vielleicht einfach nicht hinauskommen?

Hinderlich ist sicherlich bei den meisten Menschen, dass sie zur stark vereinfachten, plakativen Sichtweise neigen und dann auch noch sachlich unkorrekte Themenverknüpfungen vornehmen:

-- "Außerehelicher Sex" =: Fremd gehen, der Partner wird zwangsläufig "sitzen gelassen" --ist der/die Blöde, das Opfer--, insgesamt schweben sofort Betrug, Verantwortungsloskeit oder gar Böswilligkeit, zumindest aber egoistische Gleichgültigkeit im Raum.
=> dass es unterschiedliche sexuelle Wünsche in einer Partnerschaft geben kann, oder einfach nur den Wunsch nach Abenteuer + Lebendigkeit, eine im Idealfall gemeinsame Entscheidung zur offenen Beziehung im Konsens vorliegen kann, .... --das wird von vielen offenbar gar nicht in Betracht gezogen.

-- "Engstirnigkeit" und "Phantasielosigkeit", sprich die Fähigkeit sich vorzustellen, dass andere Menschen anders ticken als man selbst.
=> Vanilla-Typen, die BDSM "krank" finden, heterosexuelle Typen, die Homosexualität krank finden,...
Tatsächlich war ein schwuler Freund von mir (lebt leider nicht mehr), nach seinem Coming-Out der festen Ansicht, Sex mit Frauen sei eklig und hat versucht bekannte Männer "zum Besseren" zu bekehren. Engstirnigkeit wäre demnach keine Frage der sexuellen Orientierung *zwinker* und scheint auch bei Personen problemlos bestehen zu können, die Toleranz für sich bereits als positiv hätten wahrnehmen können.

Vielleicht ist das menschliche Verhalten sexuellen Themen gegenüber nahe verwandt mit dem Umgang mit politischen Themen: die einen sind interessiert an der Meinung anderer, hören einander zu und versuchen diese Ursache/Gründe die hinter dieser Meinung stehen zu verstehen, für sich einzuordnen. Andere haben ihre feste Meinung (weißderKuckuckwoher), versuchen Menschen ihre Ansichten aufzubügeln + wenn es nicht klappt, ist unmittelbar glasklar, dass dem Gegenüber mindestens einige Latten am Zaun zu fehlen scheinen und der Austausch ist beendet bevor er überhaupt begonnen hat.
In diesen Fällen findet die Diskussion offenbar eher emotionalisiert denn argumentativ statt. Zwar könnte das insbesondere bei sexuellen Themen in der Natur der Dinge liegen, hilft aber in der Regel nicht wirklich weiter....

So gesehen, wäre (zurück zum Thema) die Offenheit gegenüber sexuellen Themen vermutlich eine Frage von Kultur + Zivilisation. Manche haben sie, andere können sie erlangen, wieder anderen fehlen vermutlich Voraussetzungen und/oder Interesse.
****li Frau
47 Beiträge
Ich habe hier bisher noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Die "normalen" Bekannten, welche mein offenes Leben kennen, stehen dem eher positiv und interessiert gegenüber. Muss aber auch gestehen, das es nicht so viele sind, welche davon wissen. 😉
Bei Gesprächen im Freundes- und Bekanntenkreis über diese speziellen Themen, stehe ich für meine offenen Ansichten ein. Allerdings werden diese Themen auch nicht so oft angesprochen.
Manchmal wird dann auch in Einzelgesprächen genauer nachgefragt ... hier muss ich dann auch schon mal mit einem netten Lächeln darauf hinweisen, das ich, auch bei einer sehr offenen Einstellung zur Sexualität, trotzdem nicht mit jedem ins Bett gehe. Wurde bisher aber immer genauso nett von Gegenüber akzeptiert.
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