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Rechtschreibung und Grammatik in Schule, Studium & Beruf

beauty - f*** U @frederikan
******ool Frau
31.593 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Rechtschreibung und Grammatik in Schule, Studium & Beruf
Beim Lektorieren eines Textes, der eher locker umgangssprachlich formuliert ist, mache ich mich aktuell immer wieder auf die Suche nach Belegstellen und Begründungen für Rechtschreib- und Grammatikregeln im Duden und anderen Standardwerken für die deutsche Sprache.

Ich selbst stoße dabei vor allem dann an meine Grenzen, wenn ich die altersentsprechend zementierte alte Schreibung mit der des neuen Jahrtausends abgleichen muss.

Dabei stieß ich auf diesen älteren aber dennoch interessanten Artikel in der „Welt“

Flapsige Formulierungen, Groß- und Kleinschreibung ungenügend: Immer weniger junge Akademiker sind in der Lage, fehlerfreies Deutsch zu Papier zu bringen oder in die Tastatur ihres Computers zu hacken. Deutlich wird der Verlust der Muttersprache an delikater Stelle: bei Bewerbungen.
https://www.google.de/amp/s/ … -im-Bewerbungsschreiben.html

• Wie ist eure eigene Einstellung zur korrekten Rechtschreibung und Grammatik im beruflichen Kontext (oder erledigt das sowieso das Sekretariat)?

• wie geht ihr mit Dokumenten, wissenschaftlichen Arbeiten oder Bewerbungen um, die sprachlich fehlerhaft sind?

• wie sehr achtet ihr bei euch selber auf Fehlschreibungen, auch wenn es „nur“ um eher unwichtige Texte wie SMS, E-Mail oder Protokolle und Notizen geht?

Viel Spaß bei einer hoffentlich lebhaften Diskussion
Bjutifool
Für mich sehr wichtig...
Es ist sozusagen ein Spleen von mir *zwinker*
Ich achte extrem darauf...im beruflichen Umfeld ist es m.M. nach auch ein Ausdruck der Professionalität und Seriosität.
Im beruflichen Alltag erledigt das eine Sekretärin für mich und dann wird man ja auch noch vom Rechtschreibprogramm unterstützt.
Auch bei privaten Schreiben ist es mir wichtig...wobei ich das jetzt nicht so verbissen sehe!
Da ich viele Mails auch am Smartphone tippe, schleicht sich der ein oder andere Buchstabendreher ein...kann passieren *zwinker*
Was ich absolut abtörnend finde, wenn ich hier im JC angeschrieben werde und der Text sprudelt über von Rechtschreibfehlern *panik* ...wie gesagt...kleine Buchstabendreher sind menschlich *zwinker*

P.S. Wer einen Tippfehler findet, wird auf einen Kaffee eingeladen! *zwinker*
****s_M Mann
72 Beiträge
Genetivfetischist
Ich gebe es zu, ich habe manchmal ein Problem mit der Kommasetzung.
Aber ich liebe den Genetiv und ich bekomme Zustände, wenn ich "Wort-Kombinationen" mit "Bindestrich" aus zwei deutschen Wörtern sehe.

Ja, beruflich ist das schon wichtig. Aber ich kommuniziere zu 70% auf Englisch.
Ich habe aufgegeben...
...da noch unterstützen zu wollen. Ich korrigiere die Texte von anderen nur noch, wenn ich dafür unterschreiben oder gradestehen muss.

Außerdem stresst mich die neue deutsche Rechtschreibung extrem. Als Nicht-Muttersprachlerin war es schon ein enormer Aufwand, mich einzuarbeiten. Die neuen Regeln machen für mich teilweise wenig Sinn und mindern in meinen Augen auch die Schönheit der Sprache. Wer es will kann sich in Deutsch so präzise ausdrücken wie sonst nirgends (meiner Meinung nach), und das wird nicht genutzt.

Für mich selbst habe ich den Anspruch, "korrekt" zu schreiben. Bei meiner Tochter bestehe ich darauf, dass sie das auch lernt - allerdings habe ich von den Lehrern auch schon zu hören bekommen, ich setze mein Kind zu sehr unter Druck, die Kinder von heute würden das alles mit der Praxis lernen (Wie denn, wenn sie keiner mehr korrigiert?).

Hier auf Joy ist eine gute Rechtschreibung und ein guter Stil für mich schon so was wie ein Auswahlkriterium - wer mit Sprache umgeht hat wohl eine gute Wahrnehmung für Details (meine Interpretation), auf jeden Fall einiges an Bildung intus (ohne das geht gar nichts) und ich schliesse daraus, dass die Kompatibilität größer sein könnte (Konjunktiv und nicht absolut). Einige hier haben wunderschöne Texte auf ihren Profilen, inhaltlich wie stilistisch, das hat für mich die Größenordnung von "Kunst betrachten" oder "Natur erleben".
*******mcat Mann
3.585 Beiträge
Lektor ist heutzutage oft ein schlecht bezahlter Beruf !
P.S. Wer einen Tippfehler findet, wird auf einen Kaffee eingeladen! *zwinker*

Zum Kaffeetrinken reichts manches mal, aber nicht zum Leben ......

Aber nun mal im Ernst:

Das Ansehen der Deutschen Rechtschreibung hat stark abgenommen.

Mich nervt es, wenn sogar viele Ebooks miserabelst zusammengeschustert werden. Das Lektorat wird komplett eingespart - der Verlag bzw. Amazon kümmert sich gar nicht. Und viele Autoren haben an sich selbst auch keinen hohen Anspruch mehr. Die geneigte Leserschaft muckt nicht auf - oder merkts gar nicht. Wen kümmerts ... ?
@*******mcat: Ich denke schon, dass es eine große Anzahl an Menschen gibt, denen das wichtig ist (siehst du ja auch hier). Die Frage ist für mich eher: Was können wir tun?
**********henke Mann
9.663 Beiträge
Gruppen-Mod 
Irgendwann ...
... fruchteten die "Einführung in die afrikanische Sprachwissenschaft" und das fortwährende Übersetzen von Texten aus dem Hausa und Bambara. Die vorher stupide auswendig gelernten Kommaregeln begannen sich für mich mit Sinn zu erfüllen, ich begriff z. B., was ein Relativsatz oder eine Konjunktion wirklich ist. Was die Rechtschreibung anbelangt, so hilft mir ein etymologisches Interesse sehr und wenn ich unsicher bin, dann gehe ich zum Regal und schlage nach.

Vieles allerdings funktioniert subcortikal, und das erstaunlich gut. ( *zwinker* - hier kommt ein Komma vor dem "und", weil es eine Erläuterung zum vorhergehende Satz ist.)

Den Anspruch, den ich an mich habe (nachlesen, wenn der Verdacht aufkommt, dass die Realität meinem Instinkt widerspricht), habe ich auch an andere Akademiker. Ausreden mit LRS oder AD(H)S lasse ich bei diesem Personenkreis nicht gelten.
Schöne Sache,
bei meinen Studis: Bin ich froh, wenn es für Emails mit Anrede und halbwegs formal korrekt reicht.. Bei den Arbeiten: durchkorrigieren..., hab ich aufgegeben. Nur noch die schlimmsten Fälle.
Bei mir selbst: nach Möglichkeit. Es ist einfach angenehmer, verständliche Sätze (dafür sind die Satzzeichen) zu lesen. Bei sms oder im chat: bin ich eher "ergebnisoffen" *zwinker*
*********pussy Frau
8 Beiträge
Generell lege ich recht viel wert auf Rechtschreibung. Auch wenn ich bei SMS an Freunde manchmal Dialekt schreibe bin ich bemüht, dass der Wortstamm erkennbar bleibt.

Hier, wo ein erster Eindruck meist durch eine Nachricht erfolgt empfinde ich eine gute Rechtschreibung als Ausdruck eines 'gepflegten' Auftretens.
****rna Frau
6.195 Beiträge
Jetzt muss ich aufpassen, daß(!!) ich hier auch alles richtig schreibe *panik*

Ich bin bekennende Sprach-, Orthographie-, und Grammatikfetischistin.
Bin allerdings vor Flüchtigkeitsfehlern auch nicht gefeit. Die tun mir dann aber auch weh, so richtig.
Und ebenso schmerzen sie, wenn sie mir anderswo begegnen. Und das tun sie oft, mehr als
zuträglich und mir lieb ist.

Ich hab jeden Tag mit schriftlicher Dokumentation zu tun. Ich leide still.
Was ich mitunter dort zu lesen bekomme, sollte disziplinarische Maßnahmen nach sich ziehen.
Mittlerweile weiß man aber auch um meinen Fetisch und fragt bei mir (wenn ich gerade greifbar bin) nach, bevor man seinen Kram für die Ewigkeit in Stein meißelt.

Im alltäglichen Einerlei, sprich Kurznachrichtendienste, versuche ich zumindest so wenig Schwachsinn wie möglich zu verzapfen. Gelingt nicht immer. Vor allem, wenn mir die Autovervollständigung in die Quere kommt. Auch ärgerlich, bis hin zu skurril, sodass schon wieder amüsant.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich leg da echt Wert drauf. So viel Wert, daß(!!) ein entprechendes Bekennerschreiben in meinem Profil hinterlegt ist.
Rechtschreibung bald nur noch ein Relikt
Da ich unter anderem Deutsch auf Lehramt an Grundschulen studiert habe - damals schon mit der neuen Rechtschreibung - lege ich eigentlich auch sehr viel Wert auf eine korrekte Schreibweise. Und ich rege mich auch jedes Mal über fehlende Satzzeichen, mangelhafte Schreibweisen und einen gerade noch so vorhandenen Satzbau auf. Vor allem hier im Forum bekommt man leider sehr viel vorgesetzt, was einem die Haare zu Berge stehen lässt. Besonders tükisch erscheint mir dabei der Umgang mit dem Smartphon und dessen Autokorrektur. Oder liegt es am kleinen Sichtfenster, dass man den Überblick über seine eigenen Worte verliert?
Jedenfalls gibt es viel Grund, sich aufzuregen. Und zur Sorge, dass Rechtschreibung aus der Mode kommen wird und wir wieder schreiben werden wie zu Zeiten Goethes. Aber wie schlimm wäre das überhaupt?!
Allerdings, und nun zu meinem "eigentlich", merke ich immer häufiger bei mir selbst, leider erst nach dem Absenden von Nachrichten, wie sich trotz Korrekturlesens Fehler eingeschlichen haben. Masse und Zeit scheinen die Anzahl der Fehler zu bestimmen. Und auch meine Syntax hat sich im Laufe der Jahre zu einem eher eigenwilligen Stil entwickelt. Wer also bin ich, andere zu kritisieren!?
**********henke Mann
9.663 Beiträge
Gruppen-Mod 
*********Aidos:
Wer also bin ich, andere zu kritisieren!?

Lehrer?

Meisterschaft kann nur über die Stufen Lehrling und Geselle erworben werden und lernen ist - das wissen wir als Akademiker besonders gut - der Erwerb von abrufbereitem Wissen über Sachverhalte und Prozeduren, das intersubjektiv geteilt wird. Wissenserwerb bedeutet zwangsläufig Fokussierung auf das wesentliche des Sachverhaltes oder der Prozedur und wird gemeinhin "richtig" genannt, wenn intersubjektiv Konsens über die Wesentlichkeit besteht. "Richtiges" Schreiben zum Beispiel kann von allen anderen Schriftlernern gelesen werden, wenn ich die Rechtschreibung einhalte. Ob ich zum Schreiben genormte Typen, eine ausgeschriebene Handschrift oder eine Sauklaue verwende, isr für das Leseverständnis wenig relevant bzw. unwesentlich.
Goethe
im Original liest sich aber trotzdem nicht schlechter als die Texte mancher heutiger Zeitgeister. Und ich sage das als ausdrücklicher Orthographieliebhaber. Manchmal gilt es seinen eigenen Hochmut demütig zu überdenken.
beauty - f*** U @frederikan
******ool Frau
31.593 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Über mangelnde Rechtschreibfertigkeiten
Im Forum des JOYclub und in den Mails, die wir erhalten, wurde in dieser Gruppe schon diskutiert; ferner ist das häufig Thema im allgemeinen Forum.

Dahingehend möchte ich anmerken, dass wir uns hier wir dort nicht im Elfenbeinturm von Wissenschaft, Lehre und Forschung befinden und sich auf dieser Plattform ein mehr oder weniger repräsentativer Durchschnitt der gesamten Bevölkerung tummelt. Entsprechend gibt es so‘ne und so‘ne und über diese müssen wir uns nicht elitär erheben oder die Nase rümpfen.

Meine Themenstellung lautet:
Rechtschreibung und Grammatik in Schule, Studium und Beruf.

Ich wünsche mir daher hier Beiträge *zumthema*

Und: gute SchreiberInnen zeichnen sich ebenso durch verständliche Formulierungen aus.
Sicher ist es in akademischen Kreisen üblich, die Wissenschaftler des gleichen Fachgebiets durch den Gebrauch der Fachsprache beeindrucken zu wollen; im Kontakt mit anderen wäre es aber mM angebracht, dass auch nicht-Germanisten, Linguisten oder Ingenieure Beiträge, Texte oder Aussagen verstehen könnten, ohne bei jedem zweiten Fachbegriff Google, Wikipedia oder ein Fachwörterbuch bemühen zu müssen.
Ferner schreiben Menschen, die verstanden werden wollen, üblicherweise nicht in Thomas-Mannesken Schachtelgebilden.

*my2cents*

*herz2*lichen Dank
Mit freundlichen Grüßen
Bjutifool
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
Rechtschreibung ist nicht mein Steckenpferd. Wahrscheinlich bin ich deshalb sehr gnädig, frei nach dem Motto: "Wer im Glashaus sitzt,...". Beruflich hatte ich bisher den Luxus eines Lektors. Das ist auch notwendig. Ich bin immer begeistert, wenn ich dessen Arbeit sehe. In allen Bereichen meines Daseins nerven mich Details. Wo genau ein Buchstabe ist erfasse ich oft nicht. Leider fallen mir bei anderen einige Fehler auf (nicht soviele, wie meinem Lektor bei mir).

Da ich häufig mit Praktikern arbeite, ist mir das was dieser Mensch gemacht hat meistens wichtiger, als wie er es zu Papier bringt. Bei Bewerbungen erwarte ich eine durchschnittlich gute Rechtschreibung. Zeigt das Anschreiben Leseverständnis bin ich sehr dankbar.

Ich würde mir wünschen fehlerfrei zu sein. Bin ich aber nicht.

Delta
*******mcat Mann
3.585 Beiträge
@CassiopeiaA
@*******mcat: Ich denke schon, dass es eine große Anzahl an Menschen gibt, denen das wichtig ist (siehst du ja auch hier). Die Frage ist für mich eher: Was können wir tun?

Wie bei einem Großteil unseres Lebens in unserem Umfeld haben wir es nicht "in der Hand" etwas zu ändern. Wir können nicht die Regierung absetzen, wenn uns die Politik nicht passt. Wir können auch nicht dafür sorgen, dass der Zug pünktlich kommt. Wir können stattdessen entweder nicht Zug fahren. Oder beispielsweise auswandern ...

.... oder aber viele kleine Aktionen setzen. In der Politik heißt das "Demokratie leben" (wählen gehen, Meinung äußern und ähnliches mehr).

In der Sprache: Keiner von uns wird es je schaffen, die "unsinnige Rechtschreibreform" rückgängig zu machen.

Aber jeder kann im täglichen Leben dazu beitragen, dass unsere Sprache lebendig bleibt, verständlich bleibt, wertgeschätzt wird. Im ganz persönlichen Umfeld, oder als Autor oder als Journalist durch konsequente Nutzung der uns gegebenen Möglichkeiten.

Es gibt Autoren und Editionen, die der "alten Rechtschreibung" folgen. Und es gibt auch Menschen, die sich ihren Anspruch auf einigermaßen korrekte und gleichwohl vielleicht auch individuelle Grammatik und Rechtschreibung erhalten.

Ginge es nach dem, was tagtäglich in den Medien inkl. Internet und über die verfügbaren Kommunikationskanäle fließt, dann wäre die Sprache längst "gestorben". Ich habe keine Kinder - hätte ich Schulpflichtige, welche in dem in einigen Bundesländern praktizierten Verfahren, erstmal ohne Anleitung und rein nach dem gehörten Wort Schreiben und Lesen zu lernen, um dies anschließend im weiteren Durchgang zu korrigieren - ich würde tatsächlich deswegen das Bundesland wechseln.

Egal wo auf der Welt will ich meine Muttersprache behalten dürfen - es ist in meinen Augen ein "Grundrecht".

Die Regeln sind durchaus dehnbar und man muss nicht perfekt und 100%ig korrekt sein. Darf sich auch kleine Eigenheiten erlauben.

Aber die eigene Muttersprache mit den Füssen zu treten, das müsste verboten werden und nicht mit Steuergeldern finanziert.
****rna Frau
6.195 Beiträge
Darf ich an dieser Stelle ein Zitat einpflegen?

"Wir sind auf dem Wege, unser wichtigstes Kommunikationsmittel so zu vereinfachen, daß es in einigen Generationen genügen wird, sich grunzend zu verständigen"
Loriot

In der Hauptsache ging es ihm um das gesprochene Wort. Ich übertrage das einfach mal auf unser Gesamtsprachkonstrukt.
*******mcat Mann
3.585 Beiträge
Loriot hat immerhin ......
... ein breites Spektrum von Bedeutungen für das kleine Wörtchen "Ach" präsentiert - je nach dem Zusammenhang, der Stimmlage und der Betonung (auch bei einem einsilbigen Wort kann man während des Aussprechens die Betonung und die Tonhöhe wechseln).

Besondere Bedeutung gab es dann noch durch die Länge der Pause vor dem Wort und nach dem Wort (den sogenannten "artikulatorischen Vor- oder Nachlauf"). Sowie die Interpunktion im Zusammenhang mit dem Wort. Fragezeichen, Ausrufezeichen, Strichpunkt, Doppelpunkt, Bindestrich. Jede Kombination hat eine andere Bedeutung.

Ergänzend dazu die Mimik und auch die Körperhaltung während der Aussprache, sowie der Zungenschlag.

Über die Syntax und Semantik eines solchen Loriotschen Ultrakurzsatzes könnte man eine ganze Abhandlung schreiben.

Mit den modernen Kommunikationsmitteln, zum Beispiel Morse-Telegraph oder Smartphone lässt sich sowas nur recht umständlich und auch unvollständig abbilden. Nur nordamerikanische Ureinwohner kommen dem durch die Nutzung von Rauchzeichen in Verbindung mit Trommeln einigermaßen nahe.

Richtig schwierig wirds dann bei der Bildung längerer Sätze ....
beauty - f*** U @frederikan
******ool Frau
31.593 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Das
Versuchen viele heutzutage mit eMoticons zu beschreiben.

Die *smile* gibt es inzwischen für jedes Gefühl, viele Aktionen und Gebrauchsgegenstände sowie Berufsbezeichnungen.

Vielleicht stellen sich Bewerber zukünftig nur noch in Anschreiben vor, die mit Smileys garniert sind?

Und der, der in der Lage ist, vollständige Sätze zu formulieren - gleichgültig ob in Wort oder Schrift - jenseits der Attribute geil, Mega-geil und gottes-geil und über einen gewissen Wortschatz beschreibender Adjektiva für seine Gefühle verfügt, wird zum Säulenheiligen, der von niemandem mehr verstanden wird.

ICH finde es hier oft schon mehr als peinlich, wenn ironisch gemeinte Beiträge mit *ironie* kennzeichnen zu müssen. Das Schild konterkariert imho das Stilmittel, da diese rhetorische Figur OHNE Kennzeichnung und ebenso in der Realität ohne zum Lachen auffordernde Mimik verstanden werden sollte.

Und ganz unsatirisch versicherte mir unlängst je_mann_d per mail, ohne jene sei er nicht in der Lage, seine Gefühle und Gedanken auszudrücken.
Vielleicht ist es aber auch nur Feigheit und Angst vor Klarheit, die Menschen zu den gelben Dingern greifen lässt - im Gutem wie im Bösen.

Soll ich wirklich eine kleine gelbe Knutschkugel ernst nehmen, mit der mit ein fröhliches *love* geschickt wird oder warte ich eher auf ein verbalisiertes „Ich mag dich“?
Ist ein zorniges kleines Rumpelstilzchen *gleichplatz* eine ernstzunehmende Unmutsäußerung oder traut sich der andere dann doch nicht, zu seinen Gefühlen zu stehen?

Aber bisher hat „die gelbe Pest“ ihren Triumphzug wahrscheinlich noch nicht in die ehrwürdige Alma mater angetreten und beherrscht allenfalls die Büros der i/m/M

Daher weg von Loriot und dem Smiley und zurück zur (wissenschaftlichen) Sprache im akademischen Umfeld.
Genial!
@**********henke!

Aaaalso, diesen Satz in deinem Beitrag "Lehrer" der mit Meisterschaft beginnt werde ich mir als besonders eindrucksvolles Exemplar für deutsche Sprache ausdrucken und in meine Schatzkiste gelesen! Meine ich übrigens ernst, ich finde den so was von genial *zwinker*
Auch super!
@**********henke

Wie macht ihr das eigentlich mit dem Zitieren? Kamelienschenke schreibt: "Aber jeder kann im täglichen Leben dazu beitragen, dass unsere Sprache lebendig bleibt, verständlich bleibt, wertgeschätzt wird. Im ganz persönlichen Umfeld, oder als Autor oder als Journalist durch konsequente Nutzung der uns gegebenen Möglichkeiten."

Genau. Nutzen wir jede Möglichkeit die sich uns bietet! *yoda*
**********henke Mann
9.663 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das mit dem zitieren ist einfach. Du markierst den zu zitierenden Text, klickst auf den Button "zitieren" et voilà *g*
Klappt - danke.
**********henke:
Das mit dem zitieren ist einfach. Du markierst den zu zitierenden Text, klickst auf den Button "zitieren" et voilà *g*


Der Trick ist, zuerst in den Modus "Beitrag schreiben" zu gehen. Aha, wieder was gelernt! *danke*
beauty - f*** U @frederikan
******ool Frau
31.593 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Es soll ja Gruppen geben
In denen Hinweise zu technischen Fragen in einem gesonderten Thema kompakt gegeben werden.

Dadurch wird verhindert, dass ein Thema uns *offtopic* gerät

Dankeschön
*******use Mann
3.197 Beiträge
Ein diffiziles Verhältnis
Die Liebe zur eigenen Muttersprache mit ihren vielfältigen Möglichkeiten
entwickelte sich schon in der Schule bei mir, was die Lehrkraft auch
früh erkannte.
Diese wusste sie dann auch zu fördern und durchaus auch für ihre
Zwecke zu nutzen, wofür ich heute noch dankbar bin.
(Ich habe den Verdacht, daß heute die Bedeutung guter Lehrer für
die Entwicklung junger Menschen unterschätzt wird, wenn es darum
geht, Talente zu entdecken und zu fördern.)
Aber auch eine gewisse Effizienz im Umgang mit Sprache machte
ich mir schon zu eigen, bevor ich dieses Wort kannte.
Sinn jeglicher Kommunikation ist Verständigung, also ist letztlich
Sprache auch nur Mittel zum Zweck.

Beruflich

In meinem nichtakademischen Beruf* kommt es bei der Sprache
in Wort und Schrift auf Kürze, Klarheit und Unmißverständlichkeit an.
Weil es manchmal auf jedes Wort ankommt, tauchen im Schriftverkehr
häufig feste vorgeschriebene Wortlaute auf. Schon deshalb ist hier
die Fehlerquote gering. Förderlich für die Entwicklung der eigenen
sprachliche Fähigkeiten ist diese Umfeld sicher nicht, denn für
eine bildhafte Sprache und Ironie bietet nur der Scherz am
Rande Raum.

Privat

Die Rechtschreibreform bereitet mir zwei Probleme:
1. Sie verletzt mein Sprachempfinden, so zB. wenn ich das
Wort "Schifffahrt" lese, was öfter vorkommt, muß ich gelegentlich
einen Brechreiz unterdrücken. Das erzeugt bei mir Widerstand,
weshalb ich Teile der Rechtschreibreform privat bewußt ignoriere.
2. Aber was ist "privat", zB. ein Beitrag hier? So schwanke ich
manchmal in der Auslegung, was die Fehlerquote erhöht.
Da muß ich also eine klare Linie finden.
Der Versuch, das "ß" einzusparen, ist der Versuch eine sprachliche
Feinheit einzusparen, was ich nicht mit Effizienz meine.

Die Sprache dem Umfeld anpassen

Komplexe Sachverhalte einem möglichst breiten Publikum verständlich
zu machen, stellt hohe Anforderungen an die sprachlichen Fähigkeiten.
Ob diesbezügliche Defizite selbst bei Nobelpreisträgern auf Nachlässigkeit
oder mangelndes Talent zurückzuführen sind, vermag ich dabei nicht
zu beurteilen (Dies ist bei bedarf leicht mit Beispielen zu belegen.)

Im Privaten auf offensichtliche Flüchtigkeitsfehler aufmerksam zu machen,
egal ob Tippfehler oder Sprachprogrammfehlfunktion, empfinde ich
als unhöflich und Zeitverschwendung, denn die Zeit nutze ich lieber für
Inhalte (Mittel zum Zweck!).
Werde ich dagegen auf eine sprachliche Feinheit aufmerksam gemacht,
wie in dieser Gruppe schon geschehen, bin ich dankbar dazugelernt zu haben.

Bei Veröffentlichungen aller Art (klassisch in Printmedien) erwarte ich eine
Fehlerquote nahe Null , da diese noch immer die Sprache prägen.
Wird dieser beruflich (völlig zu recht) hohe Anspruch auf den privaten
Bereich übertragen, empfinde ich dies als überzogen.

*g* helfen in diesem Medium, fehlende Elemente bei der Kommunikation
( Mimik, Gestik, Tonfall) zu ersetzen, helfen Mißverständnissen vorzubeugen,
sind also nützlich.
Da diese für mich hier im Joy auch gut gelungen sind, verwende ich diese
gern in Maßen.
(In meiner einzigen Bewerbung per Mail habe ich darauf verzichtet.)

Dass dieses Thema leicht im Joy zu Mißverständnissen führt, habe ich schon
selbst durch Reaktionen auf eine HP dazu erfahren.

• Für neuere Mitglieder, die meine damalige Vorstellung nicht gelesen haben:
Ich habe mich seinerzeit als Nichtakademiker hier "eingeschlichen". *g*
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