Irgendwie ist hier ein Kleinkrieg in der Szene existent über "Spielen" und "Leben". Fordern dennoch immer wieder Toleranz und Akzeptanz ein von nicht BDSMlern... Wäre es da nicht besser, bei uns selbst anzufangen und mehr Toleranz und Akzeptanz darüber zu zeigen, dass jeder es spielen oder leben nennen kann wie er/sie/es mag
ohne die andere Seite abzuwerten? (Das gilt irgendwie für sehr viele Aspekte innerhalb der Szene)
Ich glaube, woran sich nämlich hauptsächlich daran aufgehängt wird, ist diese Abwerterei - meines Empfinden nach meistens von einem Teil der Seite, die BDSM nur und absolut "lebt".
Da frage ich mich manchmal, brauchen diese Menschen BDSM auch um zu "über"leben? Ist ihr BDSM nicht vollständig, wenn sie sich nicht anderen gegenüber "erheben" und andere "abwerten" können, die es aus ihrer Sicht nicht richtig tun?
Und ja, die Frage ist absichtlich provokativ gestellt... Denn es wird ja im Umkehrschluss immer (auf einer anderen Plattform beobachte ich das sehr häufig) gegen gewettert, wenn jemand nur von Spielen spricht. "Ja, ne. BDSM ist nur *richtig*, wenn man es *lebt*! Alles andere ist falsch und schlecht. Du bist falsch und schlecht..." ist oftmals der O-Ton einer bestimmten Teilgruppe. Hier nochmals extra den Hinweis "Teilgruppe" nicht alle!
Das empfinde ich als sehr schade...
Ich nutze gerne das Wort "erleben" - ich möchte mit anderen Menschen Momente erleben, Verbindungen erleben usw.
Was ich auch gerne nutze ist "gemeinsam Geschichten / Kapitel schreiben" in dem Buch unseres Lebens auf dem Pfad des gemeinsamen Stückes, das man miteinander geht.
Und ja, auch nutze ich gerne "Spielen". Vor allem dann, wenn das Kinbaku mit meinem Partner mehr ins "Spielerische" abdriftet oder ich mit meinen anderen Herzensmenschen miteinander in Sessions spiele. Immerhin gibt es hier Verbindungen, wo wir miteinander Leichtigkeit und Spaß erleben, mal vom Alltag abschalten, mal diese alltägliche Ernsthaftigkeit abschalten...
Ich kann auch absolut verstehen, dass jene, die TPE / 24/7 und andere Konstellationen haben, die weit über eine Session hinaus gehen, dass hier das Wort "Spiel" nicht ganz so treffend ist. Den Spiele haben doch oftmals eher ein Anfang und ein Ende - mal abgesehen vom Spiel des Lebens, was jeder von uns selbst spielen muss und wo man am Ende eh nur verlieren kann (Tod).