Schlafender Riese
Schlafender RieseEin schlafender Riese, einst mächtig und stark,
weit vor unsrer Zeit, war er steinig und karg.
In tausenden Jahren und Millionen von Stunden,
frasen Wasser und Wind viele klaffende Wunden.
An seinen Hängen, schleichender Nebel verharrt
und peitschender Regen zu Kristallen erstarrt.
Doch flüssiger Schauer dringt in seine Falten,
gefriert dort zu Eis und wird langsam ihn spalten.
Selbst härtester Fels wurde Opfer der Zeit
und sprudelnde Quellen vom Gletscher befreit.
Tosende Bäche schliffen Steine zu Sand.
und fruchtbarer Boden färbte grün sein Gewand.
Eisige Gipfel zu sanften Hügeln geschrumpft
Trockene Kare zu feuchten Mooren versumpft.
Riesige Wälder bedecken nun sein Gesicht
und glasklare Flüsse glitzern im Sonnenlicht.
Flora und Fauna statt massiven Steinen.
Bedächtige Stille weicht emsigen Treiben.
Wo klirrendes funkeln im Sonnenschein,
da leuchten nun Farben so satt und so rein.
Die Kraft ist geblieben, doch nun andrer Art.
Basiert nun auf Sanftmut und streichelt Dich zart.
Wo vorher noch Erfurcht, da ist nun Vertrauen.
Auf eisigen Felsen wuchsen sonnige Auen
Ruhende Blöcke vom Moos halb bedeckt,
Granitformationen durch Bäume versteckt.
Um Höhlen und Schluchten ranken sich Sagen
und sind stille Zeugen aus uralten Tagen.
Im Herbst seiner Ära, ein Massiv kommt zur ruh.
Das Kapitel der Jugend schlägt es nun auch zu.
Auch diese Geschichte, sie wird einmal enden,
weder können es Berge noch Menschen abwenden.
***by tarantula75... 2014***