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Verantwortung in der Beziehung oder beim ONS?!

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*******icht Mann
3.453 Beiträge
Sich für jemanden "verantwortlich" zu fühlen, heißt fähig und bereit sein zu antworten.

Sich für jemanden verantwortlich zu fühlen ist etwas ganz Anderes, als für jemanden die Verahtwortung zu haben oder zu übernehmen.

Definiert sich jemand außschließlich über seinen Partner, dann verliert er bei einer Trennung sich selbst und damit den komletten Boden unter seinen Füßen. Weil er das worüber er sich definiert schlagartig verliert.

Er alleine trägt die Verantwortung dafür, weil er seine gesamte Identität über einen anderen definiert. Somit auch dafür, dass er sich selbst wie auch den Boden unter den Füßen verliert. Und nicht der Partner der sich von ihm trennt.

Der Partner kann sich durchaus für den Identitätsverlust des anderen verantwortlich "fühlen". Die Verantwortung dafür haben oder übernehmen nicht.

Nach meinem Verständnis geht hier nicht um Versprechen, Abmachungen oder wer welche Probleme hat. Sondern um die Frage, wer ist wofür verantwortlich.

Auf das Fühlen bezogen unterscheide ich. Ein gewaltiger Unterschied ist es, ob mich jemand verletzt oder ich mich verletzt fühle.
****on Mann
16.112 Beiträge
Nach meinem Verständnis geht hier nicht um Versprechen, Abmachungen oder wer welche Probleme hat. Sondern um die Frage, wer ist wofür verantwortlich.

Ich seh da keinen Unterschied. Ich bin verantwortlich für die Folgen von gebrochenen Versprechen. Ich signalisiere ohne Worte mit dem ONS: Ich werbe um dich, sehe Zukunft für uns. Auch wenn ICH das gar nicht signalisieren will. Aber es ist beim Anderen halt das Signal für Werbung. Ich verspreche konkludent: Wir beide, das soll was werden!

Anschließend weiß ich davon gar nichts mehr. Der Andere ist unglücklich, hatte sich auf mein Versprechen verlassen.

Ich bin nicht dafür verantwortlich, was andere verstehen, wenn ich etwas bestimmtes sage. Sage ich auf die Frage: "Sollen wir weiße Vorhänge nehmen?" - "Weiß nicht", dann möchte ich sagen, dass es mir egal ist. Der Andere hat verstanden: Ah, also kein weiß. Dafür bin ich nicht verantwortlich.

Ich bin aber dann verantwortlich, wenn ich als verständiger Mensch hätte ahnen können, dass ich falsch verstanden werde. Es liegt nämlich sehr wohl in meiner Mit-Verantwortung, dass Kommunikation gelingt.

Wenn ich also ahne, dass der ONS für den anderen eine Art Werbung sein könnte, dann trage ich auch Verantwortung für die Folgen daraus, wenn ich eben keine Aufklärung betreibe ("Es geht nur um Sex.")
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*******icht Mann
3.453 Beiträge
Ich bin verantwortlich für die Folgen von gebrochenen Versprechen.

Ich bin dafür verantwortlich was ich verspreche. Als verantwortungsvoller Mensch verspreche ich nur etwas, dass ich auch halten kann.

Verspricht mir jemand zu Anfang einer Beziehung absolute Treue und sein Leben bis zum Ende mit mir zu verbringen. Macht er sich für mich unglaubwürdig. Das bedutet für mich, dass ich Verantwortung auch dafür übernehme, welchen Zusagen, Versprechungen, Schwüre ich Glauben schenke.

Hält sich jemand nicht an sein Versprechen, habe ich doch einen Verantwortungslosen oder Schuldigen gefunden, oder ?

In der Aussage "der Andere/mein Partner hat mich enttäuscht" oder "ich habe mich in/von dem Anderen/meinem Partner getäuscht/täuschen lassen", kann ich für mich schon erkennen, ob derjenige Eigenverantwortung übernimmt oder nicht.
****on Mann
16.112 Beiträge
Verspricht mir jemand zu Anfang einer Beziehung absolute Treue und sein Leben bis zum Ende mit mir zu verbringen. Macht er sich für mich unglaubwürdig.

Ich würde es unter Umständen ohne Weiteres glauben. Dass derjenige das Versprechen am Ende nicht halten kann, ist dem Lebensrisiko geschuldet. Er spricht von sich, wie er jetzt empfindet. Wie er empfindet, wenn er beispielsweise an Demenz erkrankt, kann niemand ernsthaft mit ins Kalkül ziehen. Es bleibt bei jedem Versprechen das Restrisiko des Nichteinhaltenkönnens.

Als verantwortungsvoller Mensch verspreche ich nur etwas, dass ich auch halten kann.

Hm. Als verantwortungsvoller Mensch verspreche ich nur etwas, das ich realistischerweise halten will und kann. Aber wie gesagt, das Leben ist nicht vollständig berechenbar, und ich fände es vermessen, Menschen ein Abweichen von Versprechen je nach Umstand nicht zuzugestehen. Dieses Zugestehen ist Teil der Verantwortung, finde ich.

Hält sich jemand nicht an sein Versprechen, habe ich doch einen Verantwortungslosen oder Schuldigen gefunden, oder ?

Nein, fast im Gegenteil. Hält sich jemand nicht an sein Versprechen, dann ist gerade dann seine Verantwortung gefragt. Es geht nicht darum, mit dem Finger auf als "verantwortungslos" Gebrandmarkte und "Schuldige" zu zeigen, sondern seiner Verantwortung gerecht zu werden, nachdem das Versprechen nicht eingehalten wurde. Darum, die Folgen zu tragen.
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*******icht Mann
3.453 Beiträge
Nein, fast im Gegenteil. Hält sich jemand nicht an sein Versprechen, dann ist gerade dann seine Verantwortung gefragt. Es geht nicht darum, mit dem Finger auf als "verantwortungslos" Gebrandmarkte und "Schuldige" zu zeigen, sondern seiner Verantwortung gerecht zu werden, nachdem das Versprechen nicht eingehalten wurde. Darum, die Folgen zu tragen.

Hält jemand sein Versprechen nicht, mit den Worten "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern" oder "damals habe ich etwas für dich empfunden, doch heute leider nicht mehr", dann wäre doch nach deiner Formulierung seine Verantwortung gefragt. Er aber zeigt mir den Stinkefinger oder sagt, sorry.

Aufgrund seines Versprechens habe ich mich auf denjenigen partnerschaftlich und emotional eingelassen. Vieles dafür aufgegeben. Mir eine neue Basis, eine neue Lebensgrundlage damit geschaffen. Alles das bricht für mich von jetzt auf gleich weg. Weil ich gegen sein Versprechen verlassen werde. Zurück bleibt unter Umständen ein gebrochenes Herz, ein Bruch im Urvertrauen und vielleicht eine innere Haltung, sich nie wieder auf jemanden emotional, partnerschaftlich einzulassen.

Hat hier jemand eine Idee, mit welcher Verantwortungszuständigkeit sich die Folgen für mich im nachhinein abwenden lassen, damit ich sie nicht zu tragen habe ?
****on Mann
16.112 Beiträge
Hält jemand sein Versprechen nicht, mit den Worten "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern" oder "damals habe ich etwas für dich empfunden, doch heute leider nicht mehr", dann wäre doch nach deiner Formulierung seine Verantwortung gefragt. Er aber zeigt mir den Stinkefinger oder sagt, sorry.

Genau, die Verantwortung liegt bei dem mit dem Stinkefinger. Der Stinkefinger hat keine Macht, dies zu ändern. Er zeigt nur, dass derjenige seiner Verantwortung eben nicht gerecht werden möchte. Das wiederum liegt in seiner Verantwortung. Er lebt damit, wie auch immer.

Hat hier jemand eine Idee, mit welcher Verantwortungszuständigkeit sich die Folgen für mich im nachhinein abwenden lassen, damit ich sie nicht zu tragen habe ?

Die seelischen und wirtschaftlichen Folgen des nicht gehaltenen Versprechens können auf unterschiedliche Weise zumindest abgemildert werden. Trost, finanzieller Ausgleich, Beistand und Hilfe jeglicher Art. Aber nicht alle Folgen sind heilbar. Und die Verantwortungsübernahme durch den Verlassenden enthebt ja dich nicht von deinem Teil der Verantwortung, das beste aus der Situation zu machen.
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*******icht Mann
3.453 Beiträge
Die seelischen und wirtschaftlichen Folgen des nicht gehaltenen Versprechens können auf unterschiedliche Weise zumindest abgemildert werden. Trost, finanzieller Ausgleich, Beistand und Hilfe jeglicher Art. Aber nicht alle Folgen sind heilbar. Und die Verantwortungsübernahme durch den Verlassenden enthebt ja dich nicht von deinem Teil der Verantwortung, das beste aus der Situation zu machen.

Ein guter Beitrag. *zwinker*

Im Idealfall erfolgt die Hilfe auch ohne jemals ein Versprechen abgegeben zu haben.
*******na57 Frau
22.184 Beiträge
JOY-Angels 
Schuld und Sühne ....
wird abgelehnt. Und so diskutieren wir hier seitenweise, wann wer für wen und für was verantwortlich ist und wann nicht und welchen Begriff man wofür verwenden will...

Dabei wussten es unsere Vorfahren irgendwo doch - bei allem Bemühen darum, alles klar und transparent und gut kommuniziert zu erledigen - es kann passieren, dass unser Handeln jemanden unglücklich macht. Auch, wenn wir das nicht wollen. Auch, wenn wir objektiv uns nicht "schuldig" fühlen müssen. Auch, wenn wir es vielleicht gar nicht merken.

Da gab es dann einen Gott, der mir meine Schuld vergibt. So, wie ich denen vergebe, die an mir "schuldig" wurden.

Für mich ist das kein Widerspruch zu dem, was ich zu meinem Handeln oben sagte: jeder ist auch für sich verantwortlich. Ich tue alles, um Schaden zu vermeiden. Aber es geht nicht immer und dann müssen alle damit leben.

Oder vergeben.

Ich sehe gerade, es gibt eine neue Diskussion zum Thema "Verzeihen" ... da müssen wir dann hier nicht so OT werden
Lieber um Verzeihung als um Erlaubnis bitten?
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*******icht Mann
3.453 Beiträge
da müssen wir dann hier nicht so OT werden

Ich finde nicht das wir OT sind. Hier gibt es nur verschiedene Vorstellungen und Haltungen zum Thema Verantwortung.

So wie ich die TE verstanden habe, liegt ihr das Thema am Herzen, weil sie die Frage beschäftigt, ob Mitverantwortung von beiden Beteiligten zu übernehmen, zu einem anderen "Wir" führen kann, als wenn nur jeder die Verantwortung für sich selber übernimmt.

Die Wahrheit kennt niemand von uns. Weil es "die Wahrheit" nicht gibt. Es gibt unzählige Wahrheiten. Jeder hat seine Eigene.

Was es auf jeden Fall gibt, sind Wahrscheinlichkeiten. Die Wahrscheinlichkeit das zwei Menschen einfach nicht zu einander passen. Da können sich beide noch so sehr bemühen, daraus wird nicht viel werden. Es gibt auch die Wahrscheinlichkeit das es nicht jedermans Schicksal ist, alles im Leben zu bekommen was er sich wünscht. Sei er noch so sehr bemüht.

Die einfachste Art ihre Frage zu beantworten ist, sie sucht sich einen verantwortungsvollen Partner aus, der die gleiche Vorstellung wie sie von der Übernahme der Mitverantwortung für das Wir übernimmt. Dann wird sie mit Sicherheit eine emotionale selbsterfahrende Antwort bekommen.

Für mich sind die vielfältigen Sichtweisen zum Thema Verantwortung in der Beziehung oder beim ONS hier eher bereichernd als OT.
*******na57 Frau
22.184 Beiträge
JOY-Angels 
Da stimme ich Dir zu...
... ich hatte nur Angst, dass die Schuld und Sühne Diskussion zu sehr auf Umwege führt ...

Aber ích finde, dass Dein Beitrag uns sehr schön auf den Punkt gebracht hat....*hi5*
***ie Frau
7.311 Beiträge
Themenersteller 
Danke, ihr Lieben.

Ja, wir diskutieren seitenweise, aber ich mag diese Diskussion hier sehr. Sie ist mir viel lieber als anderen seitenlange Diskussion, nicht nur, weil ich das Thema eingestellt habe, sondern weil von allen Beteiligten so teife, durchdachte, respektvolle Beiträge kommen. Darüber freue ich mich sehr, auch noch auf Seite 9 *g*
*********2012 Mann
1.044 Beiträge
Sooo viel!
Das ist mal ein interessanter und mittlerweile hochphilosophischer Thread!
Und es wurde schon so viel Schlaues geschrieben.

Aber jeder definiert die Verantwortung anders. Oder empfindet sie anders.

Vieles hängt auch davon ab, wie jemand von seiner Umwelt z.B. geprägt wurde.

Der eine hat ein niedriges Verantwortungsbewusstsein gegenüber anderen, weil er nie gelernt hat, Verantwortung zu übernehmen oder weil ihm jegliches Interesse daran fehlt. Ein Phänomen, dem man vor allen Dingen in der heutigen Zeit immer häufiger begegnet.

Ein anderer übernimmt Tag für Tag Verantwortung für andere und nimmt das auch ernst. Das sind Menschen, die immer bemüht sind, richtige Entscheidungen auch im Sinne von Mitmenschen zu treffen. Menschen, die auch bereit sind, Konsequenzen zu tragen.

Für eine gut funktionierende Beziehung finde ich ein gutes Verantwortungsbewusstsein von beiden Seiten für unabdingbar.

Für einen ONS würde ich hingegegen eher das Wort "Anstand" benutzen, wenn ich den anderen (wie bei der TE beschrieben) nicht gleich vor die Tür setzen möchte. Aber das sollte jeder für sich entscheiden.
Für mich...
Alleine aufgrund der Tatsache, das meine Partnerin gesundheitlich eingeschränkt ist, habe ich natürlich Verantwortung übernommen. Sie hatte diese nicht heilbaren Krankheiten schon vor unserer Beziehung und ich habe sie so akzeptiert, wie sie ist. Aus diesem Grunde bin ich sehr zurückhaltend in Bezug auf andere Realkontakte , ob sexuell oder sonst wie.
Wie andere das mit der Verantwortung sehen, z.B. in einer "normalen" Beziehung, muss jeder für sich selbst entscheiden.
*******rcus Frau
83 Beiträge
Es ist großartig,
was hier für Beiträge kommen -
tausendmal Danke!!!

Julia
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