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Narben von Selbstverletzungen

******wen Frau
15.493 Beiträge
**********addoc:
Wenn wir alleine wären, würde ich sie wohl darauf ansprechen und ihr Hilfe anbieten... Ihr sagen, dass ich weiß, wie sich ein Mensch fühlt, der am Boden liegt. Und dass es wieder bergauf gehen wird.

Bitte nicht falsch verstehen oder persönlich nehmen: "Es geht wieder bergauf" ist einer der Sätze, die ein Mensch, den man noch nicht kennt und/oder dem es möglicherweise nicht gut geht, absolut nicht hören will. Das spielt in einer Liga mit "Das wird schon wieder", "Alles wird gut", und "Reiß dich mal zusammen". Auch wenn ehrliches Interesse dahinter steckt, erwecken solche Sätze zumeist dann doch eher das Gegenteil und den sofortigen Rückzug der angesprochenen Person. Plattitüden wie solche sollte man sich also eher verkneifen.
Ich
bin selber eine Person mit einigen Narben.
Der Hintergrund ist ein langatmige Geschichte. Bei den meisten ist dies der Fall.

Als ich mich früher verletzt habe, waren die Wunden ein Geheimnis und ich habe sie unter Schmuck und Kleidung verborgen. Natürlich wurden sie doch irgendwann entdeckt.
Später habe ich mir nicht mehr die Mühe gemacht, Wunden zu verstecken.
Die Menschen waren mir aus dem Weg gegangen, schließlich muss ich auf sie wie eine Irre gewirkt haben, aber genau das wollte ich auch. Ich wollte nicht Aufmerksamkeit, ich wollte die Leute aus der Reserve locken, andere bewusst auf Abstand halten, andere stumm um Hilfe bitten.

Das ist nun einige Zeit her und nun vergesse ich oft, dass ich Narben habe.
Die meisten sehen sie nicht oder tun so. Andere fragen, was ich für einen Unfall hatte oder einfach nur warum. Manchmal redet man gerne darüber, um es loszuwerden, aber ich persönlich habe mich damit abgefunden.
Ich finde meine Narben sogar irgendwie schön. Sie erinnern mich an Dinge, die für andere selbstverständlich sind.

Es gibt keinen Weg, die Narben logisch und kurz mal eben zu erklären, wenn jemand nachfragt. Es ist aber schön, wenn jemand einen darauf anspricht, weil man so (hoffentlich) im Ganzen betrachtet wird.
Mir persönlich ist es egal, ob mein Gegenüber meine Narben akzeptiert. Solange man selbst sie akzeptieren kann, ist es doch in Ordnung, finde ich.
Solange es nur Narben und keine neuen Wunden sind, ist man auch nicht unbedingt gefährdet bzw auf dem selben geistigen Stand zur Zeit der Verletzung.

Sollte man darauf angesprochen werden, ist es nervig, wenn jemand einen belehren möchte. Vor allem, wenn man es gar nicht braucht.
Wer Narben zeigt, den kann man fragen. ob er damit umgehen kann. Sollte man den Eindruck haben, die Geschichte ist noch nicht abgeschlossen, sollte man nicht eigene Hilfe anbieten oder aufdrängen.
Den Menschen hilft man, wenn man ihnen zeigt, sich selbst zu helfen.
Legt so jemandem nicht die nächste Abhängigkeit in die Hände.
Macht ihn selbstständig. Am einfachsten geht das, wenn man nicht offen Tipps wie eine Liste vorlegt, sondern einen ablenkt und nicht auf dem Thema herumhackt.

Menschen mit Narben haben eine Geschichte, die nicht jedermanns Sache ist. Menschen haben Meinungsverschiedenheiten. Solange es keine Gefahr mehr gibt, kann man aber versuchen, zu akzeptieren und vorurteilslos an Menschen heranzugehen.
Bei manchen Menschen lohnt es sich.
Ich kenne da so jemanden. (;
Sehr interessantes Thema

Aber ich denke hier kann man auch durch Neugierde sehr viel kaputt machen ( selbst wenn eine gute Absicht dahinter steckt )
Anna
Habe am Arm und kopf auch damals damit verletzt. Zum glück sieht man die Narben nicht. aber von Gallenoperation habe ich kleine Narben am Bauch. Damalshatte ich seelische, psych., depress. Problem, traurig, einsam, vernachlässig, verlassen usw. Jetzt geht mir besser, suche aber trotzdem Frauen oder andere die mit mir kontaktieren können oder real treffen, erleben, nur spass haben oder mehr.
Hallo an alle Betroffenen *wink*

Da ich am ganzen Körper Narben solcher Art habe, gehe ich damit ganz offen um. Es ist Teil meiner Vergangenheit und gehört zu mir dazu. Mein Mann sieht (genauso wie ich) das nicht mehr. Falls ich mit jemand anderem intim werden sollte, dann kläre ich denjenigen auch vorher auf. Es ist nunmal da und ich kanns nciht wirklich weg machen *zwinker*

Wichtig ist für mich, dass das Wort Vergangenheit eben ganz doll betont wird. Ich hab damals Unfug gemacht und bin jetzt auf einem sehr grünen Ast. Ich musste da durch gehen, um zu der Frau zu werden, die ich bin. Und da bin ich verdammt nochmal stolz drauf!

Ja, mich gucken die Leute im Sommer auch schief an. Vor allem weil ich mit Kind unterwegs bin. Hab manchmal das Gefühl, die rufen gleich das Jugendamt^^ Aber hey, es kommt sehr viel drauf an, wie du dich selbst damit identifizierst. Und das strahlt man eben auch nach außen hin aus. Für mich ist das ein abgeschlossenes Kapitel und gut ist. *zwinker*
*********Kitty Frau
444 Beiträge
Ich bin zugegebenermaßen schon froh, dass man meine Narben eher wenig sieht, gut im Sommer noch mehr, aber insgesamt bin ich wirklich gut weggekommen... Erstaunlicherweise fallen die Narben aber eigentlich nur Leuten auf, die selbst betroffen sind oder waren. Wenn mich jemand darauf anspricht bin ich ehrlich, ist halt ein Teil von mir.

Ich würde allerdings selbst ehrlich gesagt niemanden deswegen ansprechen. Ich wurde, als das Thema wirklich aktuell war, hin und wieder von wohlmeinenden Leuten angesprochen. Das war der pure Stress für mich, gleich der nächste Grund um wieder "Druck" abzubauen. Erst als ich von mir aus soweit war, das wirklich als "behandlungsbedürftiges" Problem anzuerkennen, konnte ich auch mit anderen darüber reden...

Ich bin wirklich froh, dass ich seit Jahren clean bin und auch ein Stückchen stolz darauf *g*
*********sche Paar
547 Beiträge
er schreibt
In meinen Augen sind Narben ein sichtbarer Ausdruck eines gelebten Lebens. Daher finde ich sie im Allgemeinen nicht unästhetisch und eher interessant.
Da ich auch im näheren Bekanntenkreis mit Selbstverletzungen und deren Ursachen Erfahrungen habe, macht es mich schon ein wenig traurig, wenn ich diese typischen Narben sehe. Ich denke dann darüber nach was diesen Menschen dazu veranlasst haben könnte. und es kommt eher der Beschützerinstinkt durch. Wohl dadurch wirken sie auf mich eher anziehend.

Wie auch immer, Eure Narben gehören zu Euch. Früher waren Krieger stolz darauf und die Daheimgeblieben haben mit Ehrfurcht darauf geschaut.
Mit derart Thematik habe ich in diesem Forum nicht gerechnet *zwinker*

ich äußere mich auch mal dazu...

an sich finde ich es schwierig jemanden mit Narben oder auch frischen Verletzungen als "krank" zu bezeichnen. Mal ehrlich, wir leben in einer krankhaften Gesellschaft und somit gehört alles was als krank bezeichnet werden könnte in gewisser Weise schon wieder zur Normalität.
Ich selbst war ebenfalls betroffen, es ist aber 10 Jahre her und hat 7 Jahre meines Lebens bestimmt. Ich sage bewusst bestimmt denn ob man es glauben mag oder nicht, Selbstverletzung kann suchtartige Formen annehmen. Mittlerweile habe ich die Narben übertätowieren lassen, man sieht sie natürlich trich biotzdem. Dennoch war das für mich ein guter Schritt denn eigentlich will ich mit diesem Thema nichts mehr am Hut haben denn es erinnert mich immer und immer wieder an sehr düstere Zeiten, die ich überlebt habe.

Die Reaktionen dazu sind sehr breit gefächert, man begegnet Mitleid, Spott, Berührungsängsten, Neugier, Abwertung. Mitleid an sich ist ja nett gemeint und dennoch ist das für mich zumindest eine der schlimmsten Reaktionen darauf. Wird man bemitleidet so ist man in den Augen anderer ein Opfer und nur Menschen die glauben über einem zu stehen bemitleiden einen...ich bestimme mein Leben und bin kein Opfer.

Die Gründe für Selbstverletzung sind so vielfältig wie die Formen die es dafür gibt, manche Formen sind sehr offensichtlich, wie das Ritzen. Aber gehören Aspekte wie übermäßiger Alkoholkonsum oder gar das rauchen einer Zigarette nicht ebenfalls zur Selbstverletzung? Es geht meiner Meinung nach eher darum, was gesellschaftlich "geduldet" wird und was nicht.

Wie dem auch sei...ich glaube ich bin damals durch sämtliche Stufen gegangen, von der Empfindung von Scham und sich verstecken bis zur Offensivität. Mittlerweile denke ich darüber nicht mehr nach, es ist wie es ist. Wenn Menschen deshalb Abstand von mir nehmen wollen, weil sie denken ich hab deswegen ein Rad ab dann Bitte. Wenn jemand Neugier zeigt, so bin ich nicht beleidigt wenn man mich danach fragt, ich hab ja schließlich in der Hand wem ich was erzähle.

Was ich damals sehr oft zu hören bekommen habe war "du bist so ein hübsches Mädchen, warum entstellst du dich selbst?" die Antwort darauf ist, dass es mir egal war, ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht wie ich damit aussehe. Es tat gut, hat mir damals über vieles hinweg geholfen was gewichtiger war als ein paar Narben. Es war Selbsthilfe und Selbstzerstörung zugleich.

Oh, viel zuviel geschrieben *ggg* in diesem Sinne...und weg! *g*
Narben von Selbstverletzungen
Finde ich persönlich gar nicht gut
******wen Frau
15.493 Beiträge
*******015:
Narben von Selbstverletzungen
Finde ich persönlich gar nicht gut

Magst du das evtl. noch näher begründen? So ein einfaches Statement zeigt zwar, welche Meinung du vertrittst, ist aber für niemanden nachvollziehbar und verständlich. Die meisten von uns möchten doch aber wenigstens verstehen können, wieso jemand etwas so oder so findet.
********6261 Paar
372 Beiträge
Narben
durch Selbstferletztung ?heikles Thema.
Aber hinter jedem Körper steckt auch eine Seele und ja,jeder Mensch trägt sein sogenanntem Päckchen eben anders.
Mich persönlich, macht es nachdenklich da ich selber weiß wie man reagieren kann wenn die Seele weint.
Ich denke auch,mittlerweile haben 90 Prozent aller Leute irgendein Ventil um etwas zu verarbeiten was ihnen auf der Seele liegt.
Ist der Betroffene deshalb ein schlechter Mensch ???Nein,er ist nur weitaus sensibler als andere. Was ihn für mich,uns,nicht unbeliebter macht.
Wir würden Betroffene genauso ins Herz schließen wie alle anderen Menschen,da uns viel wichtiger wäre ,welchen Charakter er,sie hat.
Wir kennen Leute die so genannten Schönen, Makellosen,immer strahlenden, mit denen wir bei Gesprächen mit ihnen schon Probleme haben.
Sympathie und Aufrichtigkeit sind mir,uns da doch viel mehr Wert.
SImone
auch ich...
.....habe ein besonderes Krankheitsbild und bin betroffen und mein rechter Unterarm ist wirklich sehr deutlich mit dicken Narben gezeichnet.......

wenn ich eingeladen bin und die Feier ist eher vornehmlich, ziehe ich mich meist so passend an, das man es nicht direkt sieht......

doch im allgemeinen stehe ich zu meinen Narben .....es gehört zu mir.....es ist ein Teil von mir und meinem Leben und es erzählt auch meine Geschichte........

bisher wurde ich in meinem Leben sehr selten auf der Straße angesprochen, wenn es Sommer ist und eben im T-Shirt oder im Kleid ich bin......

natürlich.....man wird angeguckt.....die Blicke eher ratlos oder auch geschockt und unsicher.....

die meisten können es nicht verstehen, warum man dieses Krankheitsbild hat und das dies eben eine dauerhafte Begleitung auch ist......

meine Narben bekommen den Respekt und daher stehe ich dazu, so, wie ich auch zu meinen Tätowierungen und meinen kurzen Haaren stehe......denn das bin nun mal ich...

es zeigt auch Mut und eine besondere Größe der Persönlichkeit und Charakter, denn man erzählt indirekt etwas von sich, auch wenn man es nicht so möchte , wo gesunde Menschen besser ihre Maske des Schauspielers auf haben.....

wenn ich Menschen sehe, die das gleiche Schicksal haben, wie ich, weiß ich gleich, das ich es mit einem Menschen zu tun habe, wo ich sehr viel Feingefühl im Umgang brauche und das vieles "normale" eben nicht normal ist ..... weil ich weiß, wie sich dieser Mensch fühlt.....

liebe Grüße
loyaler Engel
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