********8209:
Ist es denn so undenkbar, das sich Paare finden können bei denen alles was du so aufgezählt hast passt, wenn dann die Sexualität auch nur ansatzweise "ein wenig interessant" ist, alles im grünen Bereich liegt?
Da widerspreche ich nicht. Man findet nie den 100%-Partner, bei dem alles perfekt passt. Wenn die Liebe tief ist, wenn viele andere Facetten wie Wertvorstellungen, Humor, Freizeitgestaltung, Lebensziele und so weiter gut passen, dann ist es sicherlich völlig in Ordnung, wenn die Sexualität auch ausreichend interessant ist -- aber sie muss eben erfüllend und befriedigend sein und mein Bedürfnis nach Sexualität abdecken. Das ist schon mein Mindestanspruch. Wenn das sexuelle Miteinander nicht harmoniert, man sich nicht begehrt, erregt, lustvol und geborgen fühlt, dann fehlt eben doch ein Grundbedürfnis.
Ich finde die Sexualität hat heute einen zu hohen Stellenwert in der Beziehungsfindung. Es reicht nicht mehr das sie da ist, auch nicht mehr das sie im Durchschnitt liegt. Es muss der erfüllendste Sex sein so daß ich mir nichts anderes mehr wünsche.
Doch, ich finde durchaus, dass es reicht, wenn die Sexualität im Durschschnitt liegt, wenn andere Facetten weit über dem Durchschnitt liegen.
Ich bin nicht die Vertreterin von irgendwelchen Superlativen wie "erfüllendster Sex". Aber Du sagst einen ganz wichtigen Satz: ".. so daß ich mir nichts anderes mehr wünsche." -- und da liegt doch der Hase im Pfeffer. Natürlich muss kein Partner ALLE Wünsche restlos erfüllen. Wie gesagt, 100% gibt es nicht.
Aber gerade Sexualität ist natürlich ein Bereich, in dem ich meinen Partner nicht teilen möchte und mir das Fehlende auch nicht woanders holen kann. Sexualität ist eben exklusiv füreinander. Wo man bei verschiedenen Vorlieben in der Freizeitgestaltung noch einfach mal getrennte Veranstaltungen genießen kann, möchte ich das auf sexuellem Gebiet eben nicht. Insofern muss der Partner schon meine Bedürfnisse befriedigen, nicht aber unbedingt zu 100% alle Wünsche abdecken. Wichtig ist nur, dass es einen ausreichend großen Bereich gemeinsamer erfüllender Sexualität gibt.
Partnerschaften als Konsumgut.
Schon wieder diese Behauptung. Ich konsumiere nicht meinen Partner, nur weil ich in der Phase der Partnerschaftsanbahnung auf Facetten wie Wellenlänge, Chemie, Wertvorstellungen, Freizeitgestaltung, Geruch oder Sexualität achte. Im gegenteil zeigt das hohe Interesse an Kompatibilität doch gerade, dass ich uns beide als Menschen ernst nehmen und mein Leben nur mit jemandem teile, mit dem mich viel verbindet.
In der Prioritätenliste scheint sie andere Eigenschaften wie Beziehungsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Ausgeglichenheit bei weitem überrundet zu haben. Schade eigentlich.
Bei mir definitiv nicht. Als INITIATOR der Kontaktanbanhung sehe ich immer noch passende Wellenlänge, stimmige Chemie und ähnlichen Humor. Als FUNDAMENT sehe ich immer noch ganz klar gegenseitige Verliebtheit und Zuneigung. Als SÄULEN sehen ich harmonierende Wertvorstellungen, Freizeitgestaltung und Lebensziele. Sexualität kommt bei mir ohnehin erst dazu, wenn das ganze ernst wird, man verliebt ist, zusammen ins Bett geht. Aber ich gebe zu, wenn das dann nicht harmoniert, dann ist es eben auch schwer. Ich werde nicht nur wegen Liebe zu einer SM-Braut werden, ich werde aber auch nicht nur im Dunkeln kurz einen Pflichtquickie hinlegen und dann zufrieden sein. Ich möchte nicht den Rest meines Lebens auf Leidenschaft, Zärtlichkeit, Geborgenheit, Orgasmen und Kuscheln verzichten. Auch das muss einfach harmonieren und passen.
Ich kann im Nachhinein nicht sagen das uns jetzt etwas fehlt, weil wir in der Jugend nicht noch 8 andere in der Kiste gehabt haben.
Das ist doch toll, wenn man das sagen kann. Ich hatte mal einen Freund, mit dem vieles gut war, aber im Bett klappte es einfach nicht. Das hätte für mich auf Dauer kein erfülltes Leben gegeben. Da hätte mir immer was gefehlt. Ich suche nicht den Superhengst, aber Harmonie im Bett.