Gibt es eine zweite Chance?

Dass es schriftlich nicht so klappt kann doch viele Gründe haben:

*keine Ruhe
*schlechten Tag
*was falsch verstanden
*Angst, falsch verstanden zu werden
*...

Ich würde ja - wenn das mit dem Schreiben nicht so klappt - einfach mal die Fonnummer durchreichen. Vielleicht klappt's ja mit sprechen besser. Außerdem spart sprechen Zeit (zumindest, wenn man so tippt wie ich. "System Bagdad - jeden Tag ein Anschlag..." )

Wobei das mit dem Teflon auch mal schiefgehen kann. Ich hatte mal das Vergnügen mit einer mir bis dato akustisch unbekannten Weibsperson, die mich dann - begeistert von meiner Schreiberei - anrief und wohl dachte, ich würde jetzt den Alleinunterhalter machen. Ich war aber gerade von meinem Kindsbesuch zurückgekommen, die Nacht durchgefahren und dementsprechend mindergesprächig. Darüber hätte man sich dann unterhalten können, hat man aber nicht. Aber so wusste ich wenigstens: die isses eher nicht.

Hi Lys...

als Mann passiert es einem wohl nicht oft, dass man angemailt oder angesprochen wird. Manche Männer haben hiermit, denke ich, auch ein Problem oder können den Inhalt oder die Absicht der Mail nicht deuten.

Natürlich ist es auch schwierig die richtigen Formulierungen zu finden ohne sich anzubiedern oder ins Fettnäpfchen zu treten.

Nach 2-3 Mails solltst du deinem "Auserwählten" aber auch gesagt haben, was dich anspricht und fasziniert .. oder interessiert. Schließlich wollen wir hier ja wirklich nicht übers Wetter reden oder Kochrezepte tauschen ... oder
Ob es funkt, ist natürlich auch stark abhängig ob ihr beide auf einer "Wellenlänge" seit ..oder wie weit ist er bereit sich zu öffnen ...aber das gilt es ja herauszufinden.

Wenn du deine 10 Fragen "Wie kommen wir uns näher?" ausgearbeitet hast, dann schick sie mir doch bitte zu
Ich mach mir auch schon mal Gedanken.

AS

--sollte das Klischee zutreffen dass

a, keine Lady manns genug ist die Zielperson "Mann" von sich aus anzuschreiben?
Das glaube ich nicht, beim Profile-Scrollen ertappt sich hier mit Sicherheit jeder mal und dann hat man eben auch ab und an das "Score" Gefühl-
yeah, dieses Motto/dieser Body/diese Augen/dieser fetzige Spruch, BINGO-
d e r könnte es sein.
Zack- man verfaßt einen kernigen GB Eintrag oder eine flapsige Mail, es wird auch höflich geantwortet, es ist auch offensichtlich Interesse vorhanden- und dann?
Es zieht sich. Ich fürchte man bekommt Angst dass es am Telefon die Gesprächspause des Jahrhunderts (oder Streit über die politische Lage im Sudan oder was ähnlich erotisches) geben wird,
melancholisch scrollt man sich dann die ansprechenden Zeilen (Augen, Oberarme) wieder heran und fragt sich seufzend- Kontakt abbrechen oder einschlafen lassen?
Ich glaube nicht dass kein Mann angeschrieben wird!

b, dass keine Frau hier offen anspricht dass es allein schon durch das Medium manchmal schwierig ist die interessante Persönlichkeit die sich ziemlich sicher hinter einem Profil verbirgt aus jemandem herauszukitzeln weil man in der Kommunikation eben doch auf das Medium beschränkt ist zunächst. Und der Umstände wegen durchaus auch nicht immer in der Lage ist sich einfach "unverbindlich zu treffen" oder "mal zu telefonieren"...

Ein schönes Thema hast du da eröffnet, insbesondere das mit den 10 Fragen ist witzig - und könnte in der Tat ein Ansatz sein, wenn man es nicht über Gebühr dogmatisch nimmt...


Hat sie. Wichtig scheint mir vor allem zu sein, daß man irgendwann die Virtualebene verläßt und telefoniert und - besser noch - sich trifft. Wir alle kennen sicherlich auch aus eigener Erfahrung, daß man zu bestimmten Zeiten aus diversen Gründen schlichtweg keine Lust hat, wieder und wieder in die Tasten zu hauen, zumal, wenn man aus anderen Gründen nicht wirklich den Kopf frei hat, sich auf andere Leute einzulassen, weil Ressourcen nun einmal begrenzt sind. Insbesondere das Kennenlernen ist manchmals spannend, manchmals aber eben auch mühselig, was eben nicht nur damit zu tun hat, daß man sich nichts zu sagen hat, sondern vielmehr mit diesem Kennenlernritual, diesem wieder und wieder bei Hölzchen und Stöckchen anfangen. Deshalb blocke ich derzeit auch selbst interessante Kontakte ab, ganz einfach, weil ich jetzt weder Muße noch Zeit habe, dem anderen gerecht zu werden - und noch nicht einmal die bereits bestehenden Kontakte hier so pflegen kann, wie es eigentlich meinem Anspruch entspricht... (ich nehme an, du stimmst mir zu )

Das mit den 10 Fragen: ich überlege mal, ob ich so was ins Profil nehme. Spontan aus der Hüfte geschossen:

1) Magst du Kapern?
2) Was bedeutet Freundschaft für dich?
3) Wer war -gats! der Große ?
4) Was suchst du hier? Und im richtigen Leben?
5) Warst du schon mal virtuell verliebt? Was hast du daraus gelernt?
6) Tee oder Kaffee?
7) Was bedeutet für dich Erotik? Wo fängt sie an? Wo hört sie auf?
Was sind deine 10 Lieblingswörter?
9) Prosecco oder Champagner?
10) Dein größter Fehler?


Wer nicht fragt bleibt doof,
Luc

Nicht die Frage stellt sich "gibt es diese zweite Chance" sondern
"vergibt man sie"?

Es liegt doch in erster Linie an dir @**s, ob du noch weitere
Mittel einsetzen möchtest um dem Zweck zu heiligen.

Zehn Fragen? Ich mag keine Rosinen.

Davon abgesehen bin ich eher ein Freund der Offensiv-Ansprache.
Wenn ich mir darüber im klaren bin, was ich von meinem Gegen-
über erhoffe und erwarte, so kann ich mich auf die Art der
Kommunikation konzentrieren. Wenn es kurzzeitig einschläft
(unter Freunden) kann ich mich durchaus arrangieren, denn ein
Platz bei mir ist diesen Menschen - auch in Zeiten des Stillschweigens -
immer gewiß.

Peile ich jedoch den Körperkontakt mit Flüssigkeitsaustausch an,
sollte ich mich nicht durch Stillschweigen bzw. das berühmte Reden
um heißen Brei auf die Liste bringen:
Aus den Augen, aus dem Sinn!

@*******ata: Stell ihm (ihr? ihnen?) doch einfach ein, zwei kleine, aber klare Fragen - was Dich halt so interessiert. Entweder kann man dann gelöst weiterplauschen oder es besteht erkennbar kein Interesse.

So oder so - Du weißt dann Bescheid.

Grüße!

L.

PS: Was mich zum Beispiel auch skeptisch machen würde wäre, wenn meine Fragen zwar Antwort fänden, aber das Gegenüber nix über mich wissen mag... Muss nix heißen. Kann aber.

Zehn Fragen ?

Eher nein -
Fragen - und Antwort"spiele" sind es m.E. am häufigsten, die Kontakte zum Einschlafen bringen, weil sie oft in eine Sackgasse führen, nach dem Motto: Frage/n abgefrühstückt - und was machen wir jetzt ?

Ein Dialog sieht für mich anders aus.

Auch ich kenne das Gefühl von Ratslosigkeit, das mich erfasst, wenn ich mit einer Person, die ein ansprechendes Profil vorweist, verflixtundzugenäht, nicht auf einen gemeinsamen Nenner komme.

Zweite Chance ? Ja, sicher, denn es gibt Zeiten, in denen man kommunikationsmüde ist und die Inspiration zu wünschen übrig lässt.

prima Frageideen die ich gerne ein bisschen modifizieren würde:

• ißt Du Fleisch?
• wie oft putzt Du Dir die Zähne?
• ziehst Du die Strumpfhosen Deiner Partnerin an?
• bezahlst Du Deine Rechnungen selber?

Wenn ich bedenke wie viele erst nicht mal soo schlechte Dialoge bei der Frage: und, welche Körbchengröße?
Bist Du rasiert? etc ins Stocken geraten scheint er mir manchmal ratsam die Sachen gleich beim Namen zu nennen

@**na: ich muss wiedersprechen- ich kenne einen Fall wo sich nach einem solchen Frag-Antwortspiel ein wirklich wunderbarer Dialog entwickelt hat

@***ah: Du weißt, ich habe meist eh zu wenig Zeit und schon gar keine zu verschenken- es reicht schon ein deplaziertes "hihi" dass sich mir die Zehennägel hochrollen

(NICHT ALLES ERNSTNEHMEN!)

"Immer kurz halten" - besagt eine alte Pediküren-Weisheit!

Zumindest hören sich deine Fragen schon etwas konkreter
an - die Thematik betreffend.
Aus klaren Fragen resultieren klare Antworten! Alles andere
gehört auf das Recycling-Band des Joys...!

Es gibt keinen besonderen Grund, einen aus zeitlichen Gründen, aktuell anderweitiger Fokussierung oder einem Schreibkrampf heraus eingeschlafenen oder garnicht erst in Gang gekommenen Kontakt wiederzubeleben, wenn daran beiderseitiges Interesse besteht. Man geht bei sowas ja eh keine Verpflichtungen ein, und insofern gäbe es keinen Anlass, sich deshalb in irgendeiner Weise schlecht, schuldig, peinlich berührt oder was auch immer zu fühlen.

Allerdings hat mich die Erfahrung gelehrt, dass Kontakte, die aus solchen Gründen nicht in Gang kamen, das später auch nicht tun - wie oft hab ich jemanden, mit dem ich mich vermutlich recht gut verstanden hätte, aus eben den obigen Gründen sozusagen "auf Halde" gelegt, in der Hoffnung, dass ich irgendwann mal genug Zeit habe, mich ihm zu widmen.

Dann kommt allerdings doch immer irgendwas dazwischen, selbst wenn ich irgendwann mal Zeit haben sollte, habe ich doch nie jemanden sozuagen "reaktiviert" sondern die zu diesem späteren Zeitpunkt aktuellen Kontakte gepflegt, die mir, zu diesem Zeitpunkt neu, frisch und aufregend, doch näher lagen als die, mit denen ich schon länger Zeit nichts (mehr) zu tun hatte.

Das mag eine individuelle Erfahrung sein (ich glaubs aber nicht), aber eigentlich nehme ich mir die Zeit schon, wenn ich das Gefühl habe, dass es jemand wirklich wert ist. Und wenn er es jetzt nicht ist, dann wird er es mir später vermutlich auch nicht sein. Auch wenn ich aktuell darüber ein gewisses Bedauern empfinde, und sogar die Absicht, einen solchen Kontakt später wirklich weiterzuführen.

Realistisch ist es (bei mir) nicht.

Ach, und das mit den 10 Fragen ist schon eine gute Sache, allerdings hab ich auch sonst normalerweise keine Probleme eine Konversation am Leben zu erhalten, wenn Interesse daran besteht.

Ich habe es schon erlebt, dass eine Kontaktaufnahme eine positive Reaktion nach sich gezogen hat und der Anfangs lebhaft begonnene Kontakt dann doch eingeschlafen ist - aber das ist nicht wirklich ein Problem.
Dafür gibt es einige mögliche Gründe...
Das finde ich nicht weiter dramatisch.

Ich finde es eher schade, wenn der schriftliche Kontakt schön ist und Telefonate schön und ein Treffen ganz wunderbar und dann noch eins und dann der Kontakt abbricht... Da frage ich mich viel eher - was war das? War das Illusion? Was war daran real?? Did I miss something???

Charlotte

Fehlender Mut zum offenen Wort, würde ich mal schätzen...

es gibt eine zweite Chance.

Mir hat dieser Tage erst wieder jemand gesagt: Die Dinge, die über Sie kursieren, entsprechen nicht der Realität. Man muß Sie erst besser kennenlernen, dann ist man froh, Sie zu kennen und zum Kollegen zu haben.

Ebenso: Als Sie zu uns kamen, steckten Sie in einer Schublade. Nun wissen wir, dass Sie in diese nicht gehören.

Auch bei einem ersten Treffen kann mal die Kommunikation einschlafen oder einfach schon durch Schüchternheit, Verlegenheit und dergleichen mehr es etwas zäh werden. Oder man hat einfach einen schlechten Tag.

Jeder Mensch hat eine Chance verdient. Manche brauchen auch mehrere. Menschen sind keine Wegwerfartikel, sondern Wesen aus Fleisch und Blut. Mit Gefühlen und Eigenheiten. Diese muß man akzeptieren.

Quasi

zum Tragen- sicher kennt jeder die "Briefkastenwärmer", plätschernde Konversation über Triviales die stets an der Oberfläche bleibt, mal länger einschläft, dann wieder anläuft- ein Kontakt der einem nicht unangenehm ist aber auch niemals wirklich fehlen wird.
Ich meinte aber eher Menschen (und ich bin froh dass hier mal der Bogen zu Menschen geschlagen wurde und nicht immer nur über virtuelle Existenzen philosophiert wird) die einen anfangs wirklich mitreißen, Eyecatcher oder bewegende Schreiber an denen einem liegt-
und dann holpert die Kontaktaufnahme und man weiß selber nicht wieso man selber nicht den gebührenden Esprit zusammenkratzen kann...

Da freue ich mich wenn noch einige mehr der Auffassungf sind es wäre schön eine zweite Chance zu bekommen bze zu vergeben-
die Frage ist nur- wie?

Das Thema was weiter oben angesprochen wird nach engerer Kontaktaufnahme einfach in der Versenkung zu verschwinden ist viel schmerzhafter und ganz sicher intolerabel- aber ein anderes, das tut mir leid...

Nach meiner Auffassung wurde Dein Grundproblem umfassend diskutiert. Diese Auffassung teilst Du offensichtlich nicht. Das kann zwei Gründe haben.

a) WIR haben das Problem irgendwie noch nicht richtig erfasst.

b) DU hast das Problem irgendwie noch nicht hinreichend präzisiert.

Mal ganz davon ab fällt mir zu der Thematik noch ein anderer Lösungsweg ein, den ich wohl am ehesten geneigt wäre zu begehen: diskutiere das Problem doch auch mal mit dem Jemand, dem Du hier ja ganz offensichtlich begegnet bist. Ich könnte mir denken, dass Euch das weiterbringt!

Grüße!

L.

Es liegt mir fern Dich zu langweilen. Wenn Dir dieses Phänomen umfassend erörtert scheint dann kannst Du Dich ja aus der Diskussion herausnehmen.
Was offenbar hier nicht allen klargeworden ist-
es geht mir hier mitnichten um ein Problem zwischen mir und einem begehrten Zielobjekt-
mein Thread war ein Versuch ein meiner Beobachtung nach häufiger auftretendes Phänomen in der Kommunikation via email zu beschreiben und sich darüber auszutauschen ob es anderen auch schon so ergangen ist,
ob andere dafür stimmigere Erklärungen gefunden haben als ich oder ob jemand einen Lösungsweg für diese "verpaßten Chancen" gefunden hat der es mir wert erscheint ihn bei Gelegenheit auch mal anzuwenden.

Ich pflege das Forum nicht als Kummerkasten zu nutzen.

Wobei ich glaube, dass dann doch wieder jeder individuelle Kontakt anders verläuft. Wohl, weil jede neue Erwartung, Zielsetzung, Begegnung und vor allem Zielperson wieder neu, anders und eben individuell ist. Zwangsläufig.

Aber wie oft war hier schon eine zunächst wirklich charmante, witzige, auch aufregende Konversation so, dass man ungeduldig auf Antwort gewartet hat. Bis ... ja? Bis wohin?

Sehr oft bis zu dem Moment, an dem ein "aber jetzt mal zur Sache" völlig aus dem Zusammenhang gerissen kam.

Oder -wie hier auch schon erwähnt- der Schnuckel ausschliesslich über sich selbst parlieren wollte und null komma null Interesse an seinem kommunikativen Gegenüber zeigte.

In diesen und ähnlichen Fällen ist für mich der Fall klar! Da ich nicht daran glaube, dass der betreffende Mensch sich ändern kann oder will:

Keine zweite Chance!

Dafür ist mir meine Lebenszeit einfach zu wertvoll.

June.



... and it burns, burns, burns ...

Moin Lysistrata!

Du langweilst nicht - ich hatte nur das Gefühl, dass der Fred auf der Stelle tritt... Ich hatte Dich allerdings auch falsch verstanden - ich hielt das Problem für ein akutes.

Woran es eventuell auch noch liegen könnte (ich weiß nicht, ob wir das schon hatten und bin gerade auch zu bequem, das nochmal alles durchzulesen...): beide haben Angst, sich eine Blöße zu geben, z.B. durch eine "dumme" Frage oder Bemerkung. Und da sich keiner aus der Deckung traut, plätschert die Konversation halt so dahin, bis irgendwann...

Auch möglich (und hier nicht unwahrscheinlich): einer von beiden ist Basis-Mitglied, kann also von sich aus nix schreiben. Und wenn er dann zwischendrin mal ´ne Woche weg ist, vorher aber noch seine Post gelesen hat, hinterher aber erst entdeckt, dass man auch was hätte archivieren können, dann ist der Kontakt halt futsch. Zumindest bis derdiedas Andere nomma schreibt.

Doch, das soll hier schon passiert sein. (Mir zum Beispiel... )

Grüße!

L.

reanimiert man eine vor längerer Zeit abgebrochene Konversation.

Im Falle einer akuten Schreibblockade wartet man damit besser, bis diese vorbei ist: sowas passiert zwar immer mal, aber normalerweise nur phasenweise. Das Problem bei Schreibblockaden ist, dass alles, was man in so einer Zeit textet, mindestens einem selber fürchterlich bemüht und unbehaglich vorkommt. Und schon damit kann man keine schriftliche Konversation am Laufen halten. Weils einfach zu zeitaufwändig ist, keinen Spass macht, und man glaubt, alles kommt irgendwie falsch an.

Daher: die Wiederbelebung auf einen Zeitpunkt verschieben, an dems wieder flutscht. Denn eigentlich ist es relativ egal, wie lange so eine Pause dauert, entweder der andere freut sich über die erneute Kontaktaufnahme und steigt dann wieder ein, oder das Problem mit dem Einschlafen lag eventuell doch auf der Partnerseite, und dann erfährt mans später noch früh genug, dass doch kein Interesse vorlag.
Weiterhin kanns auch vorkommen, dass der andere sich ja in der Zwischenzeit von selber meldet und dann dürfte die Freude darüber auch einiges dazu beitragen, eine Kommunikationssperre aufzuheben.

Was uns zur Frage bringt: wie lässt man die Konversation wieder aufleben:

Insgesamt würde ich auf jeden Fall bei der ersten Kontaktaufnahme nach einen Stillstand auf längere Texte verzichten. Sowas könnte den Betreffenden in so eine Art Verpflichtungsstarre ("meine Güte, jetzt hab ich hier 3 Seiten Mail zu beantworten! Schaff ich jetzt zeitlich nicht, und ein Dreizeiler als Antwort käme bestimmt schlecht an, ich mach das morgen, ganzganzganzbestimmt!") stürzen und das Ergebnis ist Schweigen. Nicht aus Desinteresse, sondern weil man vor dem Hintergrund dieses traditionell-schwachsinnigen wie-du-mir-so-ich-dir-Mail-Kodexes, der ja auch immer brav auf der Reihenfolge eins-du-eins-ich aufbaut (und damit meiner Meinung auch jede Kommunikation völlig unnötig einschränkt), den anderen überfordert hat.

Das Thema: ist ja eigentlich egal. Ich denke, als erstes sollte man einen Ping, ein Lebenszeichen schicken, um rauszufinden, ob der andere überhaupt Interesse an einem erneuten Aufleben des Kontaktes hat. Wenn ers hat, wird das schon aus der Antwort ersichtlich, schätze ich.

Fazit: warten, bis man wieder schreiben kann, und absehen kann, dass sich das kurzfristig auch nicht ändert (also nicht am Tag vorm Urlaub), und sich dann möglichst kurz fassen, um dem anderen die Option auf eine kurze Antwort zu ermöglichen, falls er grad selber keine Zeit oder ein kreatives Tief hat.

Stichwort "kreatives Tief" und damit in Zusammenhang mein unbeirrbarer Glaube an die zweite Chance:

Wenn sich ein vermeintlich interessanter Kontakt nicht aufrecht halten ließ, hing das von meiner Seite aus auch oft mit einer allgemeinen Kommunikationsmüdigkeit zusammen und hatte ihren Ursprung nicht wirklich in der Beziehung zu dem betreffenden User.

Gehe ich nun davon aus, dass es der anderen Seite womöglich ab und an genauso geht, warum dann nicht einen neuen Versuch starten ?

Auch ich finde, einige wenige kurze und zwanglose Zeilen sind für die erneute Kontaktaufnahme das Mittel der Wahl.
Interesse zeigen, aber keinen Druck ausüben.

..dass Ihr das ähnlich sehr und nicht alle Kontakte die mal einfach am Tagesgeschehen vorbeiliefen und aus dem Focus gerieten zwingend immer in die Kategorie verschwendete Lebenszeit fallen.
Ich für mich halte das ganz sicher auch so- schon die Wartung eines Thread kann das magere Freizeitkontingent manchmal zu Ungunsten einer vielversprechenden Konversation aufbrauchen.
Die Verpflichtungsstarre die @****ani da anspricht kenne ich zum Teil auch-
aber eigentlich finde ich entsteht sie da nicht wo ich Menschen bereits persönlich kenne und voraussetzen kann dass sie wissen dass ich mich über ihr Lebenszeichen ebensosehr freue wie über einen seitenlangen Teil ihrer Lebensgeschichte.
Und mich dennoch auch bemühen werde wenns wieder stimmig ist ebenso ausführlich und mit Einblick in momentane Befindlichkeiten und jüngste Erlebnisse zu antworten.
Manch ein Kontakt der real wuchs und ausgebaut wurde existiert aber schon fast über Jahre hinweg sehr stabil mit diesen hin und wieder gezielt eingesetzten "Pings"-
und das spiegelt sicher auch das echte Leben wieder wo man manche Freunde auch nur 1x im Jahr wiedersieht- und dennoch ist es einfach stimmig und man kann quasi in einer Vertrautheit weitermachen die man einfach auch nach langer Abwesenheit sofort wieder spürt.

doch, doch, die entsteht auch bei (ehemals) grösserer Vertrautheit. In genau dem Moment, wo der Angesprochene doch sowas wie ein schlechtes Gewissen hat, den Kontakt überhaupt abgebrochen oder nicht aufrecht erhalten zu haben.

Ich glaube ziemlich fest daran, dass ein - noch so unnötiges - schlechtes Gewissen mehr Kontakte sozusagen auf dem Gewissen hat als eine entspannt-freundliche Grundhaltung.

Woraufhin man noch ergänzen könnte, dass irgendwas, was sich auch nur im entferntesten als Ansatz eines Vorwurfs, dass der Kontakt eingeschlafen ist, interpretieren liesse, vermieden werden sollte.

Betrachten wir mal Telefonate mit Verwandten, mit denen man schon lang nicht mehr gesprochen hat - das Wissen, dass man da nicht unter einer Stunde rauskommt, und dann mit Sicherheit noch erwähnt wird, dass man sich ja EWIG nicht mehr gemeldet hat, während Trudchen zweimal die Woche anruft, wirken deutlich abschreckend. Ist vielleicht nicht ganz dasselbe, aber die Mechanismen sind recht ähnlich, glaube ich.

Das mit der Verpflichtungsstarre kenne ich irgendwie auch. Erschwerend kommt da noch hinzu, dass es einem irgendwann peinlich wird, wenn man erstmal entdeckt, WIE lange man sich eigentlich schon nicht mehr gemeldet hat.

Ich versuche dann immer, mir vorzustellen, wie es dem anderen dabei geht - in der Regel mit dem Ergebnis, dass es dem ja gleich gehen müsste wie mir. Das verscheucht dann meist den inneren Schweinehund bei mir und ich nehme mir wenigstens den kurzen Augenblick für ein "Ping", wie Eridani das so schön genannt hat.

Ich ertappe mich aber auch öfter mal dabei, dass ich selber derjenige bin, der übersteigerte Erwartungen an das hat, was er meint zur Kontaktaufnahme "bringen" zu müssen - wenn man sich schon so lange nicht... was da alles passiert ist... wie das erzählen in weniger als drei Bänden...

..eine spontane Erlebniserzählung mit drei Fortsetzungen und über 6 Wochen kann einen losen Mailkontakt aber vielleicht auch überfordern?

Ich finde es jedenfalls manchmal total überraschend wie ganz sporadische Schreib-Kontakte sich zu einem innigeren Band auswachsen können als der Kontakt zu Menschen die man beinahe täglich zu Belanglosem anschreibt...