Hier mal ein paar Schutzmaßnahmen ;-))
Wirksamen Schutz vor einer Ansteckung gibt Safer Sex. Das sind sexuelle Kontakte, bei denen keine Samen oder Scheidenflüssigkeit und kein Blut in den Körper der Partnerin oder des Partners gelangen.
Safer Sex schützt übrigens auch vor einer ungewollten Schwangerschaft, und weitgehend auch vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. Deshalb immer, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind - Safer Sex und Kondome!
Safer Sex heißt: auf jeden Fall Kondome überrollen vor dem Vaginal- oder Analverkehr.
Beim Analverkehr zusätzlich reichlich fettfreies, wasserlösliches Gleitmittel verwenden .
Oder Sex ohne "Eindringen" des Gliedes in eine Körperöffnung des Partners/der Partnerin (zum Beispiel Petting).
Beim Oralverkehr sollte vor allem kein Sperma in den Mund gelangen. Über die Virusmenge im sogenannten Lusttropfen kann man keine sicheren Aussagen machen.
Das Infektionsrisiko dadurch allein (also ohne das Sperma in den Mund kommt)
ist nach heutiger Kenntnis (falls es überhaupt gegeben ist) als äußerst gering einzustufen. Wer ganz sicher gehen will, sollte auch beim Oralverkehr ein Kondom verwenden.
In der Scheidenflüssigkeit kann die HI-Viruskonzentration ebenfalls hoch sein - also ist eine Infektion bei vaginalem Verkehr möglich. Während der Menstruation besteht wegen der möglichen Blutbeimengungen ein erhöhtes Infektionsrisiko für den Mann.
Wenn Sie sich unsicher sind, besprechen Sie Ihre Fragen mit einem Berater Ihres Vertrauens
oder machen Sie sich anhand von Informationsmaterial kundig.
Wichtig: Eine HIV-Infektion kann man niemandem ansehen! Ob Ihre Sexualpartnerin oder Ihr Sexualpartner infiziert ist, erfahren Sie vielleicht gar nicht. Oder Sie wollen es gar nicht so genau wissen, weil Sie verliebt sind. Auch und gerade, wenn man in einer langen Partnerschaft lebt - Risiken werden leicht verdrängt.
Absoluten Schutz vor einer HIV-Infektion beim Sex gibt es nur bei sexueller Enthaltsamkeit oder in einer vollständig treuen Partnerschaft zwischen zwei nicht infizierten Partnern.
P.S.: Mehr zu Safer Sex erfahren Sie in der kostenlosen Broschüre "Safer Sex...sicher",
die Sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bestellen können.
Gibt es im Urlaub und auf Reisen besondere Risiken?
Auch auf Reisen gilt: Eine HIV-Infektion kann man niemandem ansehen. Aber die Suche nach Entspannung, Abenteuer oder auch Liebe kann die gewohnte Vorsicht vergessen lassen.
Und über Infektionsrisiken wird im entscheidenden Augenblick kaum miteinander gesprochen.
Oder es fehlen in der fremden Sprache die richtigen Worte.
In sehr vielen Ländern ist HIV heute erheblich stärker verbreitet als in Deutschland. Das gilt nicht etwa nur für weit entfernte Reiseziele. Auch in vielen europäischen Ländern sind sexuell übertragbare Infektionen einschließlich HIV erheblich stärker verbreitet als in Deutschland.
Der Schutz durch Kondome ist also auf Reisen eine besonders wichtige Lebensversicherung.
Am besten nehmen Sie bereits genügend qualitätsgeprüfte Kondome auf die Reise mit.
Kondome schützen nicht nur vor HIV, sondern weitgehend auch vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.
Einige dieser - weltweit zunehmend verbreiteten - Krankheiten sind absolut nicht harmlos, sondern eine
u. U. folgenschwere Gesundheitsgefährdung!
Sollten Sie ein Risiko eingegangen sein, lassen Sie sich nach der Rückkehr beraten.
Was muss ich über Kondome wissen?
Kondome bestehen meist aus einer nur wenige hundertstel Millimeter dünnen, hochelastischen und gleichzeitig sehr belastbaren Latexhaut. Sie sind bei richtiger Anwendung sehr zuverlässig. Es gibt auch latexfreie Kondome aus Polyurethan (PU). Ihre Sicherheit liegt nach heutigem Wissen auf gleichem Niveau wie bei Latexkondomen. Sie sind vor allem für Menschen mit einer Latexallergie empfehlenswert.
Verwenden Sie nur Produkte mit dem hohen Europa-einheitlichen Sicherheitsstandard: Auf der Verpackung
finden Sie die CE-Kennzeichnung [ mit einer Nummer der Prüfstelle. Wichtig: das Haltbarkeitsdatum!
Kondome dürfen nur einmal verwendet werden. Sie sollten keinen höheren Temperaturen - zum Beispiel Sonnenhitze - ausgesetzt werden.
Als Gleitmittel (insbesondere beim Analverkehr reichlich zu verwenden) dürfen bei Latex-Kondomen nur wasserlösliche Produkte verwendet werden (zum Beispiel Femilind oder Soft Glide ).
Öl- und fetthaltige Produkte (wie zum Beispiel Vaseline, Hautcremes oder Lotionen) machen Latex-Kondome spröde und führen zum Zerreißen schon bei geringer Beanspruchung.
Kondome können Sie in fast allen Ländern kaufen. Es ist aber meist besser, sie wegen der Qualität
von hier mitzunehmen.
Kondome gibt es in Supermärkten, Drogerien, Apotheken, Tankstellen, speziellen Kondomläden, Sexshops und aus Automaten.
Die richtige und sichere Anwendung erfordert etwas Übung. Am besten probiert man(n) es erst einmal
allein aus.
Frauen wie Männer sind gleichermaßen verantwortlich für Wohlbefinden und Sicherheit beim Sex.
Beide sollten also im Zweifelsfall auf Kondomen bestehen. Und: Ihr Partner oder Ihre Partnerin wird es mit großer Wahrscheinlichkeit gut finden und erleichtert sein, wenn Sie die Initiative dazu übernehmen.
Kann man jedes Gleitmittel für Kondome benutzen?
Nein, als Gleitmittel (insbesondere beim Analverkehr reichlich zu verwenden) dürfen bei Latex-Kondomen nur
wasserlösliche Produkte verwendet werden (zum Beispiel Femilind oder Soft Glide ).
Öl- und fetthaltige Produkte (wie zum Beispiel Vaseline, Hautcremes oder Lotionen) machen Latex-Kondome spröde und führen zum Zerreißen schon bei geringer Beanspruchung.
Wenn das Kondom reißt - Gibt es Tipps für den Notfall?
Trotz aller Sorgfalt - und trotz der hohen Sicherheit, die Kondome bieten: manchmal kann doch etwas schiefgehen. Und man befürchtet eine Ansteckung oder eine unerwünschte Schwangerschaft.
Wenn das Kondom reißen sollte, müssen Sie jedoch nicht in Panik geraten. Denn Sie können etwas tun.
Als Notfallmaßnahme zur Verhütung einer Schwangerschaft kann durch die "Pille danach" innerhalb 24 bis spätestens 48 Stunden die Einnistung einer befruchteten Eizelle verhindert werden. Suchen Sie innerhalb
der nächsten 24 Stunden Beratung beim Frauenarzt, oder in einem Krankenhaus mit gynäkologischer Abteilung !
Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen passieren, dass z. B. durch ein gerissenes oder abgerutschtes Kondom die Gefahr einer HIV-Ansteckung besteht, kann eine Infektion durch Sofortmassnahmen und ggf.die rechtzeitige Einnahme bestimmter Medikamente möglicherweise verhindert werden.
Wenn das Kondom reißt, sollten Sie bzw. Ihr Partner zur möglichst weitgehenden Minderung des Ansteckungsrisikos sofort folgendes tun:
Bei oralem Sex infektiöses Sperma sofort ausspucken, den Mund ausspülen und - falls vorhanden - mit möglichst hochprozentigem (mindestens 40%igem) Alkohol nachspülen.
Bei vaginaler oder analer Aufnahme von Sperma keine inneren Spülungen vornehmen, da dadurch die Infektionsgefahr durch mögliche Verletzungen eher erhöht als verringert wird. Durch Stuhlgang können Sie versuchen, aufgenommenes Sperma teilweise aus dem Enddarm zu entfernen. Äußerliches Abbrausen kann zusätzlich zur Risikominderung beitragen.
Nach aktivem Vaginal- oder Analverkehr können Sie die Infektionsgefahr durch Urinieren und Abbrausen des Gliedes vermindern.
Es ist bekannt, dass gezielte therapeutische Maßnahmen das Infektionsrisiko bei Unfällen im Medizinbereich wie z. B. Nadelstichverletzungen senken können. Es gibt heute die Möglichkeit, das gleiche Prinzip auch bei sexueller HIV-Übertragung zu nutzen (sogenannte PEP, Post-Expositions-Prophylaxe).
Hierzu muss ggf. möglichst rasch (maximal 72 Stunden) nach einem eindeutigen Risikokontakt mit der Einnahme von Medikamenten begonnen werden, die zur Behandlung von HIV und Aids eingesetzt werden.
Dadurch hofft man, die Einnistung von HIV im Körper (also eine Ansteckung) noch verhindern zu können.
Die Erfahrungen hiermit sind heute noch nicht umfassend genug, um zuverlässige und umfassende Aussagen über die Wirksamkeit machen zu können.
Sinnvoll ist eine PEP (nur) in folgenden Situationen bei ungeschütztem analen oder vaginalen Geschlechtsverkehrmit einem eindeutig HIV-positiven Menschen (z. B. wegen eines gerissenen Kondoms);
bei ungeschütztem Oralverkehr, wenn hierbei Sperma eines eindeutig HIV-infizierten Partners aufgenommen wurde; beim Gebrauch von Spritzbesteck nachgewiesen HIV-infizierter Menschen.
Je früher sie einsetzt, desto wirksamer ist die PEP. Hierzu sollten Sie und Ihr Partner oder Ihre Partnerin die HIV-Ambulanz einer Klinik, oder, wenn diese für Sie nicht so schnell erreichbar ist, eine HIV-Schwerpunktpraxis aufsuchen. Der Arzt kann nach einem klärenden Gespräch unverzüglich mit der Therapie beginnen, wenn er die Notwendigkeit bzw. Sinnhaftigkeit einer PEP geklärt hat. Die Medikamente müssen nach einem strikten Zeitplan ca. 4 Wochen lang eingenommen werden.
Es können Nebenwirkungen auftreten. Wenn eine der genannten Risikosituationen vorgelegen hat und der Arzt die Therapie verordnet, können die Kosten eventuell im Einzelfall von der Krankenkasse übernommen werden. Es ist aber auch möglich, daß Ihre Kasse dies ablehnt und Sie die (nicht geringen) Kosten selbst übernehmen müssen.
Die persönliche Telefonberatung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(0221 - 89 20 31, Mo - Do von 10.00 - 22.00Uhr, Fr - So von 10.00 - 18.00 Uhr) berät Sie zur PEP und kann im Notfall akut Betroffenen (für die meisten Gebiete Deutschlands) auch individuell medizinische Ansprechpartner benennen.
Eine Beratung zur PEP kann auch unabhängig von einem konkreten Notfall stattfinden, z.B. bei Partnerschaften, in denen ein Partner HIV-positiv ist.
Was genau ist eine PEP?
Es gibt heute die Möglichkeit, das gleiche Prinzip auch bei sexueller HIV-Übertragung zu nutzen (sogenannte PEP, Post-Expositions-Prophylaxe). Hierzu muss umgehend nach einem eindeutigen Risikokontakt mit der Einnahme von Medikamenten begonnen werden, die zur Behandlung von HIV und Aids eingesetzt werden. Dadurch hofft man, die Einnistung von HIV im Körper (also eine Ansteckung) noch verhindern zu können.
Die Erfahrungen hiermit sind heute noch nicht umfassend genug, um zuverlässige und umfassende Aussagen über die Wirksamkeit machen zu können. Sinnvoll ist eine PEP (nur) in folgenden Situationen bei ungeschütztem analen oder vaginalen Geschlechtsverkehr mit einem eindeutig HIV-positiven Menschen (z. B. wegen eines gerissenen Kondoms);bei ungeschütztem Oralverkehr, wenn hierbei Sperma eines eindeutig HIV-infizierten Partners aufgenommen wurde.
Beim Gebrauch von Spritzbesteck nachgewiesen HIV-infizierter Menschen. Je früher sie einsetzt, desto wirksamer ist die PEP. Hierzu sollten Sie und Ihr Partner oder Ihre Partnerin die HIV-Ambulanz einer Klinik, oder, wenn diese für Sie nicht so schnell erreichbar ist, eine HIV-Schwerpunktpraxis aufsuchen.
Der Arzt kann nach einem klärenden Gespräch unverzüglich mit der Therapie beginnen, wenn er die Notwendigkeit bzw. Sinnhaftigkeit einer PEP geklärt hat.
Die Medikamente müssen nach einem strikten Zeitplan ca. 4 Wochen lang eingenommen werden.
Es können Nebenwirkungen auftreten. Wenn eine der genannten Risikosituationen vorgelegen hat und der Arzt die Therapie verordnet, können die Kosten eventuell im Einzelfall von der Krankenkasse übernommen werden. Es ist aber auch möglich, dass Ihre Kasse dies ablehnt und Sie die (nicht geringen) Kosten selbst übernehmen müssen.