Rituale und liebgewonnene Gewohnheiten

Ein schöner Thread!

Ab wann ist ein Ritual ein Ritual? Sprich, ich frage mich gerade, was der Unterschied von Gewohnheit und Ritual ist und ob es einen gibt. Ich würde nicht sagen, daß ich Rituale lebe, ich habe aber sehr viele Gewohnheiten und vielleicht auch Marotten und Spleens (dazu gab es auch einmal einen schönen Thread von June hier). Eine davon ist, daß ich in regelmäßigen Abständen den Kühlschrank aufräume, damit ich mit einem Blick sehen kann, wo meine Lieblingssauce, wo das Senfglas und so weiter steht! Manchmals kann es Wochen und Monate dauern, bis mich dieses Chaos stört, dann aber räume ich den ganzen Kühlschrank aus und sortiere alles neu. Hinterher sieht´s hübsch aus - und ich frage mich, ob ich mit dieser Leistung nicht den Titel "Der pedantische Hausmann des Jahres" verdient habe...

Das war jetzt mehr aus der Kategorie meine liebenswerte Marotte, denke ich.

Rituale? Hmmm, schwer zu sagen, wirklich. Ich finde Rituale haben etwas Feierliches, deshalb assoziiere ich häufig auch "Fest" mit Ritual. Und dazu fällt mir ein, daß wir kürzlich bei einer Freundin eingeladen waren. Sie sitzt nach einem Autounfall in ihrer Jugend im Rollstuhl und feierte ------- ihr "40-jähriges Rollstuhljubiläum"! Sie machte ein Fest draus, ein Ritual. Ohne Sarkasmus oder Verbitterung, denn ihre Lebensfreude überstrahlt ihr Schicksal und macht ihr Leben zu einem Fest.

Luc

[N.B.: Übrigens hatte ich gestern rein zufällig mal wieder Nootebooms Roman "Rituale" in den Händen. - Ich habe allerdings nie begriffen, was der Titel des Textes mit seinem Inhalt zu tun hat, war allerdings auch noch ziemlich jung als ich den las und habe vermutlich nichts verstanden, außer daß ich die Atmosphäre dieses Textes mochte]

Nun... ein Ritual mit Unterbrechungen? Über die obige Aussage
@****ie wundere ich mich HEUTE etwas...



Rituale... Bräuche? Vielleicht mag ich sie deswegen nicht, da sie
den Charakter einer Wiederholungsschleife haben.

Und dieses immer Wiederkehrende - auch im Liebgewonnenen -
läßt mich nicht die Sinne öffnen für Neues.

Da ich ein äußerst unruhiger Geist bin, sind es jedoch genau
die Unterbrechungen des Bekannten und Vertrauten, die mich
vorwärts treiben und bringen.

"Beständigkeiten im Tun" (für mich die bessere Umschreibung
seltener aber immer gleicher Lieblichkeiten), zeige ich alljährlich
am ersten Tag des Besuches bei meiner Großmutter:
ich trinke erst einmal eine Tasse selbstgemachter heißer Schokolade
bei und mit ihr!

ein wunder schöner thearts................

ich liebe rituale.

ich b in tagespflegeperson und habe ei kleine rasselbande zuhause, und diese brauchen feste rituale.........

mein liebstes ist das ritual beim mittagessen.

zuerst setzen sich die kinder, dann kommt das essn, dann fassen wir uns alle an und sagen:

viele kleine fische
kommen jetzt zur tische
rteichen sich die flossen
dann wird kurz beschloschen
nicht mehr laut zu blubbern
sondern was zu futtern,
drum rufen alle m it
GUTEN APPETIT

und erst dann fangen alle an, selbst die kleintesn mit 1 1/2 jahren wissen das sie warten müssen.

auch das zu bett legen folgt ein festern ritual:

erst kind A, wickeln,ins bett
dann kind b, wickeln, schnuller, ab in bett
dann kind c, wickel, schlafsack, ab ins bett

und alles schlafen innerhalb von 10 min.

jeden tag die gleich reuhenfolge.

aber auch rituale wie weihnachten folgen den gleichen nuster:

am 06,12-rausholen der wihnachtskrippe und schmücken, die wihnachtskrippe wird nur mit den tieren bestückt, 23,12 es kommen maria und joseph dazu. aufstellen des baumes, schmücken erst wenn die kids im bett leigen, geschenke bereitlegen, tür zuschließen. 24,12 in den zoo gehen, dann essen dort, zur kirche, ab nach hause, jesus in die krippe legen, bescherung, abends wenn die kinder schlafen gehe ich in die kirche und singe mit im weihnachtovatorim.25,12 kommen die hirten dazu un der engel. 06,12 die heiligen 3 könige stellen wir dazu, am 15,12 wir alles wieder abgeräumt.

viele sachen folgen den gleichen muster, viele sachen sind täglcih gleich. jede woche folgt einen gleichen rytmus.

das ist wichtig, für mich, weil ich ziemlich durchorganisiert bin, komme ich mal aus den tritt, bekomme ich schwierigkeiten wieder einen normlen ablauf wieder zu bekommen.

für die kinder sind rizuale ganz ganz wichtig, auch wenn sie unangnehm sind wie zum beispile zähne putzten oder duschen, aber sie sind fest eingebaut und daher haben wir sehr wenig theater damit.

marotten, mhhhh

die habe ich auch, so kann ich ohgne mein kuschelkissen nicht schlefen.
ich höre museik, die mir gefällt sher laut, und ich kann super eklig werden, wenn an mich beim flöten spilen stört oder wenn ich ein hörcd anhöre.

ich kann glaube ich noch viel schreiben,

aber die anderen wolle ja auch,

ritualen sind für mich ganz ganz wichtig weeil sie mein leben durchstrukturien.

Zur Klarstellung: der Spleen-Thread war nicht von mir, auch, wenn er inhaltlich-thematisch vermutlich gut passen würde

Zum Thema: Na klar! Jede Menge! Wer derart autistisch veranlagt ist wie Johnny und ich, braucht seine Rituale, um durch's Leben zu kommen.

Das fängt schon mit dem allmorgendlichen Kaffee im Bett an (zu früheren Zeiten noch von der 1. bis 3. Zigarette des Tages begleitet). Ein weiteres Ritual ist das erste Glas Wein zu zweit, bevor der gemeinsame Abend mit welche Aktivitäten auch immer begonnen wird. Lieber kommen wir zu spät zu einer Verabredung als darauf zu verzichten.

Und ... ganz wichtig ... wie wahrscheinlich schon hundertmal erzählt, das traditionelle Vor-Weihnachten in Trier. Mit immer dem gleichen Lokal zum Abendessen am 22. und natürlich am 23. dem Weihnachtssingen mit Guildo Horn.

Überlegend, ob der Kater am Morgen des 24.12. in diesem Zusammenhang auch als Ritual zu betrachten ist, June



... and it burns, burns, burns ...

Siehst du @***ah das Schöne sind nicht nur die liebgewonnen Gewohnheiten, sondern auch deren Ausnahmen!


Ich wundere mich nicht, ich freu mich auf die Ausnahme! Und wie!

Mein Putztag folgt ebenfalls einem Ritual, ich beginne ihn immer im Schlafzimmer!

Ist nicht wahr?! Ich auch

Rituale sind ja eher festlich umrahmt. Deshalb sehe ich das mehr als "Gewohnheit". Ebenso wie:

• die immer gleiche Reihenfolge, wenn ich mich schminke

...pssst...
DieStille

ich habe ein auch ein festes putzritual.

auch ich fnge im wohnzimmer an, gehe dann zur küche, arbeite mich zum badezimmer vor und zum schluß kommen die beiden kindrzimmer dran, und den flur mache ich als krönennden abscluß.

ganz wichtig beim putzen ist:

dvd von herbi grönri

und ich macher ein heißen cappuchino fertig, stelle ihn ins wohnzimmer und trinken ihn erst dann wenn ich fertig bin mit putzen.

das ist mein putzritual.

bei diesem Thema zeigt sich doch recht schön, dass es eine unterschiedliche Begriffsauffassung von RITUAL und GEWOHNHEIT gibt und beide nicht so recht in ihrer Bedeutung im Leben einzuordnen sind.

Zu MEINEM Verständnis:
Eine Gewohnheit ist meist ein schematisches Handeln, dass nicht unbedingt einen tieferen Sinn erkennen lässt, hingegen ein Ritual immer Symbolcharakter hat und sinngerichtet ist.

Typisch für Rituale sind Geburtstagsfeiern, Weihnachtsfeiern, Gute-Nacht-Geschichten, das Gute-Nacht-Prozedere, gemeinsame Tischgebete etc. pp.

Wenn ich morgens zuerst dusche, dann erst frühstücke und dabei die Zeitung lese um dann ins Geschäft zu gehen, DANN ist es Gewohnheit, weil sich dieser Ablauf tagein-tagaus wiederholt - ein Ablauf nach eben immer dem gleichen Muster der sich verselbständigt hat.

Ich finde Rituale durchaus sehr wichtig, weil sie unser Leben strukturieren, Sicherheit geben, ein Bekenntnis zur Familientradition sind und das Zusammengehörigkeitsgefühl gerade innerhalb einer Familie stärken.

Ich kann aber auch verstehen, dass was dem einen Ritual ist, von einem anderen als Zeremonie, Routine, Gewohnheit oder Regel aufgefasst werden kann bzw. als verstaubt und einengend angesehen werden kann.
Ausschlaggebend dabei ist doch alleinig nur, welchen Sinn bzw. Bedeutung und auch welche Wertevermittlung der einzelne einer solchen rituellen Handlung bzw. Brauch beimisst.

Heißt das, Dein Ritual ist es, den Kaffee erst dann zu trinken, wenn er kalt und die geschäumte Milch zerflutscht ist? Das finde ich ja echt putzig! Oder abgebrüht, naja, wie auch immer. Und nein, ich pflege keine Rituale. Mir reichen meine Gewohnheiten. Und die sind selbst mir manchmal lästig .

Und Jungs!

Ich bitte euch, euch NICHT an der Definition für Rituale oder dergleichen aufzuhalten. Im Eingangsthread habe ich deshalb explizit von liebgewonnenen Gewohnheiten gesprochen. Ich hab die Überschrift verbockt! mea culpa (oder wie das heißt...)
Es wäre schade, wenn man sich hier das Schreiben verkneifen würde, weil man denkt, das was man schreiben möchte sei kein Ritual.

Ich bitte außerdem einen hier rumhopsenden Mod die Überschrift in "Rituale und liebgewonnene Gewohnheiten zu ändern". Danke!

Adalie.

schade. Klar, deine Entscheidung, aber gerade die Frage nach dem Ritual und nicht die nach Gewohnheiten oder Spleens fand ich spannend.Sei es drum...

Lg,

Luc

Threatname wurde wunschgemäß geändert.

lg
mod
spielluder

wann wird aus ein ritual ein gewohnheit?

habe drüber nachgedacht, als das thema geändert wurden ist.

ein ritual ist etwas schönes, ein widerkehrenes ereignis, was feierlich sein kann, was schön ist, warüber man sich fruet.

eine gewohnheit ist etwas das irgendwie normal ist, ein widerkehrendes ereignis, was man gar nicht mehr wirklich zu kenntnis nimmt.

z.b. den keks zum kaffe essen.

ein cappuchino nach getaner arbeit als belojhnung, finde ich ist ein ritual.

wenn ich morgens meine tablette nehme nehme ist dies gewohnheit.

nehme ich diese aber ein und belohne mich mit irgendetwas, wie z.b. ein stück schokolade, ist dies ein ritual.

so kann putzen zum ritual werden, wenn ich mir den cappuchino zur belohnung hinstelle und ihn auch dann erst trinke wenn ich fertig bin, auch wenn er dann schon etwas kalt ist.

wenn ichh nur was mache, weil es einfach dazu gehört ohne mir darüber gedanken zu machen ist dies eine gewohnheit.

dies ist meine deffination. wie sieht ihr das?

Ich sehe es vor allen Dingen so, dass Adalie doch ausdrücklich darum gebeten hat, NICHT über den Begriff an sich zu diskutieren.


Und finde, dass wir den Wunsch der Fredmutter dann auch berücksichtigen sollten.

Mein heutiges Ritual: An einem freien Tag mittags schon ein Glas Prosecco trinken.

JAWOLL!

Euch zuprostend, June



... and it burns, burns, burns ...

sorry, hab ich überesehen, nehme ich zurück.........

... ich würde einfach nur gerne ein paar schöne Beispiele sammeln, nennt sie "Ritual" oder "Gewohnheit", mir egal ....

Eine liebgewonnene Gewohnheit: wenn der Liebste wieder fährt das Tshirt, das noch nach ihm riecht in der ersten Nacht mit ins Bettchen nehmen! Ersatzbefriedigung ...

Noch einer: mit meinem Sohn abends auf dem Sofa sitzen: ich, Laptop auf den Knien (Joy, was sonst), er, "Au Schwarte" guckend

Adalie.

p.s. lasst uns einfach ein wenig Spaß haben und schmunzeln in diesem Fred.

@**c, sorry, ich würde mich dennoch über deine Rituale sehr freuen!

rizual hatte meine oma,

• ich weiß sie ist nicht von mir, aber sie ist wundervoll -

meine oma hat immer, an jedem fest ein buttercremtorte gemacht. 3 schichten hoch, mit kakao.

sie hatte für jeden einstück, und als es nicht reichte, hatte sie 2 gemacht.

wenn jemand mal später kam, wurde sein stück zur seite gelegt. wenn jemand nicht konnte, wurde dies mirgegeben, wenn es möglich war.

diese buttercremetorte war so ein ritual das wir uns einmal alle fürchterlich aufregten alls sie mal keine gemacht hatte.

neimand, aber auch niemand hat es jamals gewagt ein buttercremetorte selber zumachen, und als sie starb, starb auch ihre buttercremetorte mit ihr.

das sind rituale, die ein immer in erinnerung bleiben.

@******nes
ja, diese torte kenne ich auch noch.
würde gerne mal wieder ein stückchen davon essen.
lg

kvc

es einige gewohnheiten oder auch rituale, die man sich in ganzen jahren angeeignet hat und sie auch beibehält. mache davon sind ganz schön kindisch, manche mach ich zb nur, wenn mich keiner sieht....

eins ist bei mir ganz fest eingefahren. sobald ich nach hause komme, ob von der arbeit, aus der stadt oder von freunden...ich ziehe mir sofort die unterwäsche aus. ich hasse es, zuhause unterwäsche anzuhaben.

ganz ganz blöd ist eine sache, die ich hier eigentlich gar nicht schreiben dürfte. aber ich oute mich mal. als kind hab ich huckelberry finn geguckt, ok, wer nicht. da hieß es dann, wenn man ein salzfass/streuer umwirft hat man den ganzen tag pech. darum muss man ein paar salzkörner in die rechte hand und dann über die linke schulter werfen. ...gott wie peinlich...lach

gewohnheit oder ritual? morgens als erstes eine zigarette, dann waschen, schminken anziehen und dann kaffe...und natürlich dabei auch zigarette...

das sind nur einige beispiele..und es gibt noch so viele ...grins

lg
luder

Köstlich, Spielluder, einfach genial!

Danke, genau so was hatte ich gehofft, hier zu lesen. Mehr bitte!!

ob Sex ein Ritual ist ?

Kann muß aber nicht ..........

wie Mama_Ines habe auch ich übersehen, daß du darum batst, deine Entscheidung nicht zum Thema zu machen. Selbstverständlich kommt es uns daher nicht zu, deine Entscheidung als Threaderöffner zu diskutieren - das ist "dein" Thread. In diesem Falle: Mea culpa und ferner: Sorry. -

Ein beliebtes Wellness-Ritual. Nach einem sauanstrengenden Tag wie heute exakt eine halbe Stunde am Fluss zu radeln, in Erinnerung an Radtouren in der Kindheit beglückt eine "Limo" am Büdchen zu trinken, mit der Fähre überzusetzen und auf der anderen Seite des Flusses wiederum zurückzuradeln. Danach eine halbe Stunde Joyclub und dann mit einem guten Buch (in diesem Falle: Peter Ustinov: Achtung! Vorurteile) und einem Glas guten Weins (in diesem Falle: Sangiovese) auf dem Sofa im Wohnzimmer verschwinden. Kerze anzünden.

Bringt mich auf eine Idee. In meinem Vorposting habe ich Ritual und Fest assoziiert. Wenn ich mir meine Fahrrad-Zeitplanung kritisch ansehe - zweimal dreißig Minuten Radeln hat sich mehr oder weniger zufällig ergeben, war keine Absicht genau eine Stunde unterwegs zu sein - frage ich mich jetzt, ob Rituale - immer noch das mich hauptsächlich interessierende Thema - eng an strikte Reglementierungen zeitlicher oder räumlicher oder sonstiger Art gebungen sind. Was meint ihr?

Lg,
Luc

eine liebgewordene gewohnheit ist z.b. immer einstück zartbitterschokolade in mein heißen cappuchino zu stecken und ihn dann ungerührt zu trinken, und wenn mann dann den letztten drittel ein wehnug hinund her schwengt ist das ein wahrer hochgenuß.

oder sexuell gesehen: Rit tu al = Gang Bang


Muß doch meinen Namen Ehre machen