Pen&Paper Rollenspiele ohne BDSM-Kontext spiele ich schon länger und was mir daran so gefällt ist, daß ich mich nicht an die realen Möglichkeiten halten muss, sondern auch Dinge tun und sagen kann, die ich eben real nicht kann oder nicht sage.
Z.B. ist eine meiner Rollenspielfiguren sehr, sehr stark (was ich selbst leider gar nicht bin).
Eine andere meiner Figuren ist optisch nicht klar als Mann oder Frau zu identifizieren und benimmt sich auch so, was ich unglaublich spannend finde.
Ich habe mit Rollenspielen im BDSM-Kontext keine Erfahrung, finde die Vorstellung aber sehr reizvoll.
Ich glaube, es würde mir leichter fallen, mich in eine Rolle zu begeben, die mir erst mal einen Rahmen vorgibt, unabhängig davon, wie eng der dann gesteckt wird.
Das liegt vielleicht daran, daß ich mich nicht als devot empfinde, aber auch nicht als dominant, trotzdem aber Spass daran hätte, beides im Rahmen eines "Spiels" auszuprobieren.
Das ist vielleicht etwas schwierig zu verstehen für Menschen, die ihr BDSM weniger als ein Spiel ansehen, sondern darin ihre natürlich vorhandere Neigung ausleben.
Aber ich bin sonst eben eher im s/m-Bereich unterwegs und möchte so etwas nur als klar abgegrenztes Rollenspiel machen bzw. anders könnte ich es wahrscheinlich gar nicht.
Übrigens fände ich es (für mich) dabei ziemlich unerheblich, wie "realistisch" das Szenario sich an wirklichen Ereignissen orientiert.
Es wurde von
fesselnd das Beispiel "Mittelalter" genannt, und daß es sich "verbietet", sich damit ernsthaft im Rollespiel zu beschäftigen.
Jeder Mittelaltermarkt ist wahrscheinlich eine Farce gegen das, was im Mittelalter wirklich abgegangen ist (bzw. bildet vielleicht nur einen ganz kleinen Teil des Lebens ab, wenn überhaupt). Aber wenn die Leute Spass daran haben, auf den Märkten ihr Lager aufzuschlagen und in Gewandung aus Tonkrügen zu trinken, dann gönn ich ihnen den Spass von ganzem Herzen.
Mir persönlich käme es in allererster Linie darauf an, daß das Szenario mir Spass macht und mich kickt.
Ich würde mir vermutlich sowieso eher ein Phantasy-Szenario ausdenken, wo dann niemand mit einem Geschichtsbuch daherkommen kann, um mir zu zeigen, wie unrealistisch ich das spiele.
Mich dabei an ein genaues Drehbuch oder exakte Fakten halten zu müssen fände ich unspannend.