Huiii...
... ehrlich gesagt, ich finde es richtig klasse, dass sich hier tatsächlich verschiedene Meinungen und Sichtweisen finden und sich dieses (ich bin mal mit Absicht despektierlich) "Machwerk" als Grundlage für so einige Erklärungen darbietet
Unter diesen Umständen bin ich gerne bereit, meine Kritik ein klein wenig weiter auszuführen.
Die wichtigsten Punkte habe ich schon ausführlicher hinter den Kulissen angemerkt - in direkter CM an den Bildautoren.
Was ich ganz wichtig finde - wenn ich sage, dass ein Bild grottenschlecht ist, dann bezieht sich das einzig und allein auf das Bild! Weder ist damit der Abbildende noch der Abgebildete gemeint!
An diesem Bild scheiden sich so wunderbar die Geister
Die einen finden es toll - die anderen nicht.
Ich unterstelle jetzt einfach mal unterschiedliche Betrachtungsweisen.
Das menschliche Auge ist ein gar wunderbares Organ - es nimmt Bilder auf, sendet sie ans Hirn und das Hirn ergänzt die Ansammlung von Strichen, Linien,Farben und Formen unter zu Hilfenahme seiner Erfahrungen.
Das Ganze nennt sich dann Wahrnehmung.
Wahrnehmung wird uns in den grundlegenden Zügen in die Wiege gelegt - letztendlich aber im Laufe eines Lebens ausgebildet.
Wir erkennen einen Apfel nur als Apfel aufgrund der Summe der Erfahrungen mit einem Apfel.
Fotografen und andere Menschen, die sich viel mit Bildern beschäftigen, haben eine andere, ich möchte fast sagen, ausgeprägtere Wahrnehmung als Menschen die sich grundsätzlich erst einmal nicht mit Bildern als Kunst beschäftigen.
Deswegen reicht die Spanne ganz oft von "oh wie geil" bis hin zu "grottenschlecht" bei der Bildbetrachtung.
Mir muss ein Bild nicht gefallen, nur weil es gut ist. Ebenso kann mir tatsächlich ein schlechtes Bild gefallen, wenn es mich aus verschiedenen Gründen anspricht.
Ich trenne "gefallen" = subjektive Empfindung von "gut" oder "schlecht"
Andere Menschen gehen anders auf Bilder zu.
Die einen reagieren auf sexuelle Schlüsselreize, Tierbabyaugen oder dampfende Spaghetti, weil ihre Erfahrungswerte gleich brüllen "oh wie geil", "oh wie süß" und "oh wie lecker".
Die anderen reagieren auf dargestellte Emotionen, weil in ihnen ein Nachempfinden ausgelöst wird, wieder andere reagieren auf Unschärfen, wieder andere reagieren auf knallbunt & knallscharf..... usw.
Nichtsdestotrotz gibt es Regeln in der Fotografie - wir reden hier ja von Fotografie und nicht von Geknipse..... und diese Regeln sind hier arg gebrochen worden.
Darauf bezieht sich meine Kritik.
Lieblos = weil ich keinerlei Bildgestaltung erkennen kann. Weder wurde mit Unschärfe noch mit Schärfe versucht, dem Bild eine Dimension zu geben. An der Komposition ist nicht zu erkennen, dass sich jemand "mit Liebe" an dieses Werk gemacht hat. (Einwurf nebenbei: "Amateur" hat etwas mit Liebe zu tun!)
armselig Klischees bedienend = eine sich anscheinend selbst berührende Frau macht noch kein erotisches Bild aus. Schon gar nicht, wenn sie frontal aufgenommen wurde und ihr brutal die Kehle durchschnitten wurde. (Ich überzeichne absichtlich!)
technisch unzulänglich = den blöden Weißabgleich mal bei Seite lassend (mach ich nie
) kann ich sehen, dass der Fotografierende weder Blende noch Verschlusszeit einsetzen kann, die Beleuchtung tut ein weiteres dazu, das Bild platt und leblos erscheinen zu lassen.
Alles weitere per CM oder auf dem nächsten Workshop
Tilla
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Esse quam videri
Zitat von
Hans Windisch:
Lesen Sie jetzt gleich auf Seite 18 weiter, wenn Sie mit ein paar Faustregeln zufrieden sind,
o h n e Zusammenhänge zu kennen. Mit diesen Faustregeln können Sie bei schönem Wetter 90% ihrer Aufnahmen machen. Sie werden damit ein tüchtiger Roboter sein.