Bericht zu einem unglaublich gelungenen Abend ...
Ah, "Brot und Spiele", ... Man nehme eine Bowlingbahn und dekoriere den Billiardraum (was der da zu suchen hat, weiß ich nicht) mit diversen Böcken und Prangern (leider kein Kreuz), lade knapp 200 Perverse ein und los geht's. Es war sehr sehr schön, kann ich nicht anders sagen. Ich war ein wenig früh und musste deshalb draußen warten. Dort traf ich auf M., der zum ersten Mal überhaupt zu einer Party wollte und dementsprechend nervös war. Den habe ich dann für kleinere Teile des Abends unter meine Fittiche genommen und ihm das ein oder andere erklärt. Außerdem haben wir Wegweiser gespielt für Neuankömmlinge "... Leuchtstreifen am Boden weisen Ihnen den Weg dorthin ..."
. M. hatte sich im Vorfeld schon umgesehen und mir den Weg erklärt, denn ganz so einfach war es dann doch nicht zu verstehen, wo das Ganze stattfinden sollte. Mit einer Bowlingbahn hatte ich jedenfalls nicht gerechnet.
Das Partyareal war dadurch aber jedenfalls sehr schön großzügig, mit einer schnuckelig gemütlichen Loungeecke, einem Raucherareal indoor, dem wirklich flächigen Spielareal mit Billiardtischen interpunktiert (locker 200qm), einem extra Esszimmer und natürlich den bowlingbahnüblichen Umkkleidemöglichkeiten (allerdings nix abschließbares, weswegen man Wertsachen besser bei sich behielt). Einlass war um 21.00h und es wurde dann auch recht zügig voll. Am Anfang war die Stimmung etwas verhalten und die Großzügigkeit der Räumlichkeiten sorgte dafür, dass sich alles prima verlief. Ich war etwas skeptisch, was den weiteren Verlauf des Abends anging, ehrlich gesagt. Also kümmerte ich mich ein wenig um meinen notgeilen Schützling, der aber so gar nicht wusste, welche Rolle er denn nun eigentlich spielen wollte/sollte. Ich glaube, eigentlich wollte der nur Kuscheln oder ein bisschen Haue (dafür bin ich natürlich nicht wirklich die Ansprechpartnerin), aber es schien ihm auch egal, ob das nun von Männlein oder Weiblein kam. Die Zwischenzeit vertrieb ich mir mit einem Freund, den ich auch schon auf der Gästeliste erspäht hatte. Der hat eine herrliche Lästerzunge, sehr schön spitz und so haben wir viel gekichert. Eigentlich war mir rundum kicherig und befürchtete fast, dass das den Rest des Abends auch so bleiben würde, bis zu dem Zeitpunkt, als er freundlicherweise sein Spielzeug holte.
Ich halte an sich nix von den berühmt-berüchtigten Kofferträgern, aber wenn man(n) sein eigenes Spielzeug dabeihaben will, dann muss er das schließlich irgendwie transportieren. Aus der Tasche zauberte er eine 3 Fuß Treiberpeitsche von feinster Qualität, in die ich mich aus dem Stand verliebte. Augenzwinkernd versicherte er mir, dass er an dem Abend nicht zu spielen beabsichtige, sondern lediglich plaudern wolle, während er wie unabsichtlich diese Peitsche streichelte und mir einen schrägen Blick gönnte. Plaudern und schöne Menschen schauen kann einen Abend durchaus als gelungen durchgehen lassen, finde ich.
Irgendwann nach 22.00h wurde dann ein leicht improvisiertes Buffet im Esszimmer eröffnet, aber hey, gegen selbstgemachte Salate gibt absolut nichts zu meckern, zumal sie wirklich lecker waren. Das Buffet war abwechslungsreich und reichhaltig. Es gab einige logistische Probleme mit Besteck und Tellern, und in der sehr klein gehaltenen Spülküche war es zwischendurch durchaus hektisch, aber die Tür dahin blieb meist verschlossen und so bekam man von der Improvisation wirklich nur einen Hauch mit. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass zwischendurch auch Gäste zum Helfen rekrutiert wurden, aber auch dagegen ist ja nun wirklich nichts einzuwenden. Es ist vielleicht ein seltsames Gefühl zu essen, während weiter vorn ein nackter Sklave eine Prostatamassage bekommt, vielleicht mag es auch seltsam anmuten, dass einen Tisch weiter ein nackter Mann in Ketten onanieren darf (aber immer nur kurz bis vorm Kommen) oder auch dass am Nebentisch ein Dom seine Zigarre pafft, wärend sein Subbilein ihm einen wirklich ästhetischen Blowjob verpasst.
Will sagen, während der Esserei kippte das Klima in absolute Spiellaune und die Spiele wurden wirklich überall aufgenommen, somit die Räumlichkeiten an jeder Ecke (bis auf das Esszimmer) in Benutzung und das durchweg auf sinnlich-ästehtische Art und Weise. Kein Hauch von Swingerclubatmosphäre aber auch keine Nacht der O., sondern eher Eyes Wide Shut mit offenen Augen und sehr viel fun. Es wurde wirklich viel gelacht dort. Gäste, die nicht spielten flanierten umher, standen an der Bar oder saßen in Raucherraum oder Lounge und unterhielten sich angeregt, wärend eben nebendran vielleicht ein Paar oder ein Grüppchen ins Spiel vertieft war. Alles sehr entspannt und freundschaftlich.
Die Theke war wirklich gut besetzt, die Herren an den Zapfhähnen gut gelaunt, schnell und pfiffig. Ein einmal geäußerter Getränkewunsch wurde auch behalten, was bei knapp 200 Gästen zwar keine so große Leistung ist aber durchaus bemerkenswert.
Im Spielareal war dann wirklich was los und nach der Plünderung des Buffets wurde dann eben nicht nur an den Geräten gespielt, sondern auch Billiard und Roulette. Poker hab ich irgendwie nicht wahrgenommen, bin somit also auch nicht als Wetteinsatz geendet. Aber es ist atmosphärisch schon wirklich etwas ganz Besonderes, wenn am Bock eine unglaublich ästhetische Session läuft, in der Mitte des Raumes eine Subbi kniet und auf etwas wartet und ein eleganter Herr eine nackte Dame hinter sich führt, ein paar Schritte weiter aber die Kugeln eingelocht werden, als ob gar nichts wäre. Das war eine sehr prickelnde Mischung aus Spielen und Spielen.
Das Publikum war wirklich schön anzusehen, dominantes schwarz natürlich vorherrschend, aber ein sehr gelungener Mix von Gothic bis zur Fetischfraktion in Leder und Latex. Wirklich was für's Auge, Unfälle optischer Art (was ja durchaus mal vorkommt --> Badelatschen-Swingerlook) habe ich keine gesehen. Das kann aber auch daran liegen, dass der Einlass wirklich per Einzelperson erfolgte, was aber auch keine Garantie ist, da sich viele der Gäste erst innerhalb des Areals umzogen. Gästetechnisch war auch die Altersstruktur wirklich optimal zusammengesetzt und auch die Musik war fein ausgewählt und vor allem in einer Lautstärke, die auch eine gepflegte Unterhaltung erlaubte. Sehr schick alles. Abstriche allenfalls bei den doch etwas lieblos hingeklatschten Gerätschaften und vor allem den Temperaturen der location.
Kettenhemd wird sehr schnell kalt auf der Haut und ich bin sicher, dass die ein oder andere leicht bekleidete Dame auch gelegentlich fröstelte, wenn sie nicht gerade warmgehauen wurde. Zu vorgerückter Stunde habe ich dann den Schützling mal ein wenig herumgeschubst und den Freund angekichert, dass ich vielleicht doch noch meine dominante Seite entdecke. Es macht durchaus Spaß an so einem Buben herumzufummeln und der darf so gar nix degegen machen und bekommt auch was auf die Finger, wenn er zurückfummelt bzw. das versucht. Ich wusste echt nicht, dass ich das in mir habe.
Was dann weiter passiert, wenn die Stimmung dann da noch mal kippt (und damit meine ich die der Verfasserin), wird aus Gründen des Privatspaßes hier locker unter den Teppich gekehrt.
Diese Veranstaltung kann man definitiv wieder besuchen und die kleinen Anlaufprobleme sind wirklich leicht zu beheben. Sehr angenehm zu bemerken, dass der Preis pro Besucher gleich ist (also nicht die übliche Masche, dass die Damen wesentlich günstiger fahren als einzelne Herren oder Paare), allerdings mit 30 Teuronen auch nicht ganz günstig, zumal Getränke extra berechnet werden.
Zusammenfassend ein rundum gelungener Abend (vgl. Überschrift), ein wirkliches kleines Schmuckstück, und ich vermute mal stark, dass mit "Brot und Spiele" ein schöner neuer Stern am Partyhimmel aufgegangen ist. Das schreit nach Wiederholung, merci an die Veranstalter.