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Universe Of Fantasies

********mann Mann
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********mann Mann
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Universe Of Fantasies
„Den Stammbaum kannst du gleich haben“, sagte ich und griff nach einem Blatt Papier und einem Kuli.

Mein Stammbaum war schnell skizziert.
Ich musste nur noch einen Namen extra hinzufügen, da ja nicht Gustav B. mein leiblicher Großvater war, wie immer angenommen, sondern Heinrich, der Sohn des umtriebigen Gutsverwalters, dessen Spur sich in der Geschichte verlor.
Womöglich war er im II. Weltkrieg gefallen.

Das alles war schon verwirrend genug, Tage später stellte sich heraus, dass es noch komplizierter war.
Ich reichte den Zettel an Diana weiter und sie zeichnete die Linie auf, die sie bereits verbal geschildert hatte.

„Okay, wir machen auch noch einen Gen-Test, ob wir verwandt sind! Warte bitte draußen, Diana“, sagte ich freundlich und kratzte mich am Kinn.

Ich hatte meine Großeltern väterlicherseits nie kennen gelernt, konnte mir also kein eigenes Bild machen.
Aber völlig aus der Luft gegriffen schien diese Geschichte nicht zu sein…

„Kommen wir direkt zur Abstimmung“, sagte ich zerstreut. „Wer ist für Rauswurf?“
Gerhard und Emily meldeten sich.

„Wer ist für Verbleib in der Firma?“ Carina und ich selbst hoben die rechte Hand.

Eine Pattsituation, wie von mir befürchtet.
Für solche Situationen hatte ich mir ein Veto- und doppeltes Stimmrecht in die Satzung schreiben lassen.

„Meine Stimme zählt doppelt, Diana bleibt!“ knurrte ich.

Emily sprang auf. „Wo steht das denn?“ empörte sie sich.

„Haben wir im November 2013 beide gemeinsam formuliert, liebste Emily, kannst du gerne nachlesen“, sagte ich freundlich grinsend.

Damals waren wir noch ein Paar gewesen und sie davon ausgegangen, dass sie mir so ziemlich alles aufschwatzen und auch wieder ausreden konnte.
Die meisten ihrer Ideen waren allerdings auch richtig gewesen, das musste man ihr zugute halten.

„Ich versuche mal, das juristisch zu begründen“, sagte Carina.
„Gesetzt den Fall, wir werfen sie raus, verkauft sie auch noch die Story von Aleanas Entführung an die Klatschpresse, selbst wenn wir sie eine Verschwiegenheitsvereinbarung unterschreiben lassen. Das zieht noch größere Kreise als der Hundekäfig in Russland. Ich schlage sogar vor, sie zur Pressesprecherin unseres Unternehmens zu befördern mit entsprechender Vergütung. Wir binden sie somit an uns und sie wird nur noch in unserem Sinne handeln und sprechen!“

„Es wird genau so gemacht, wie Carina vorgeschlagen hat!“ sagte ich.

Emily und Gerhard stürmten zeternd aus dem Büro und Carina nahm mich beiseite.

„Ist dir schon einmal aufgefallen, Harry, dass sie dir ähnlich sieht, fast wie eine Tochter?“

Genau das hatte mich davon zurück gehalten, mit Diana intim zu werden, obwohl die Versuchung da war.

Ich winkte sie herein und eröffnete ihr, dass sie die neue Pressesprecherin unseres Unternehmens sei und ging sogar noch einen Schritt weiter.

„Du wirst Abteilungsleiterin Public Relations, ich unterstelle dir die Kreativabteilung mit Elena, Anja und Markus. Du kennst dich ein wenig mit den neuen Medien aus?“

Diana konnte ob der für sie überraschenden positiven Wendung nur nicken, ihre Wangen glühten.
Sie konnte ihr Glück kaum fassen.

„Du bekommst ein eigenes Büro und wenn die Büros hier fertig sind auch einen Arbeitsvertrag. Suche bitte eine vertrauenswürdige Kosmetikerin, die den Beauty Shop an deiner Stelle übernimmt. Noch Fragen, Vize-Großcousine?“

Diana umarmte erst mich und küsste beide Wangen, wiederholte das Ganze bei Carina.

„Danke, tausend Dank! Ich habe das aus Geldmangel getan, kommt nie wieder vor, versprochen!“

„Davon gehen wir aus“, sagte Carina. „Willkommen im Team!“

„Jede Zeile, jedes Wort, das nach draußen geht, muss von mir oder Carina abgesegnet sein!“ ermahnte ich sie nochmals.

„Ja, Chef!“ sagte sie mit roten Bäckchen.

Auf dem Gang wartete auf mich meine persönliche Referentin auf Zeit und aktuelle Geliebte Cristina.

„Unten erwarten dich die Herren Lehmann und Cohen, Harry, es scheint dringend zu sein!“

Ich eilte ins Foyer und ließ Carina und Diana zurück.
Die beiden wollte ich jetzt nicht dabei haben.

„Wir haben das Fahrzeug gefunden und sie geortet, dann haben wir das Versteck gestürmt – sie waren weg!“ eröffnete mir Daniel Cohen.

„Ihr habt was?“ fragte ich entgeistert.

Das war nicht nur eigenmächtig, sondern auch höchst gefährlich, was die eigentlich mir unterstellten Männer da trieben!

„Ihr habt das Leben einer Mitarbeiterin gefährdet, ich fasse es nicht!“

Dieser Fall war mir längst entglitten, hier führten inzwischen andere Regie.

„Ich habe versucht, die israelischen Kollegen daran zu hindern, Harry, aber…Können wir an den Computer, ohne Zeugen?“ sagte Wolfgang und schaute sich nach allen Seiten um.

Wir rannten die Treppen wieder rauf in Gerhards Büro und ich rief die Webseite auf.

„Ihr wollt also die Gefangene in Einzelteilen zurück haben?“ sagte eine Stimme aus dem Off, wahrscheinlich wieder der Bosnier Hasan.

Dann wurde Aleana mit freiem Oberkörper in das Bild gezerrt.

Einer der bärtigen Männer ließ sich vermutlich aus einem nicht sichtbaren Lagerfeuer einen glühenden Kienspan reichen und hielt ihn direkt unter Aleanas rechte Brust, die natürlich versuchte, zurück zu weichen, aber festgehalten wurde.
Ihre Hände waren auf den Rücken gefesselt.

wird fortgesetzt...
********mann Mann
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********mann Mann
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********mann Mann
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Universe Of Fantasies
Dabei war nichts in Ordnung!
Wieso hatte das Killerkommando gewusst, wann und wo Maria auf die Straße treten würde?
Über das Motiv und den Anstifter musste ich mir nicht den Kopf zerbrechen…

„Kolja Pawlow, er saß im Wagen, ich habe ihn…wiedererkannt, er war einmal zu Besuch bei Dimitri…Hilf mir auf, Harry, ich kann gehen!“ stöhnte Maria.

Ich erfüllte ihr den Wunsch, stützte sie aber ab.

Inzwischen hatten auch die Justizvollzugsbeamten erkannt, dass die Schießerei seit drei Minuten vorüber war und senkten die Gewehre.
Sie riefen Polizei und Krankenwagen, die bereits nach wenigen Minuten eintrafen.

Sowohl Rebekka als auch Maria verweigerten die Trage und kletterten aus eigener Kraft in den Krankenwagen.

„Wohin?“ rief ich dem Sanitäter zu.

„Dresden-Friedrichstadt!“

Ich wollte sofort ans Steuer des Audi, um dem Krankenwagen zu folgen, aber die inzwischen ebenfalls eingetroffene Polizei hinderte mich daran.

„Halt! Wir müssen die Personalien aufnehmen für eine spätere Befragung durch die Kriminalpolizei“, sagte der Polizeihauptmeister dienstbeflissen.

Diana und ich zeigten unsere Ausweise, Cristina den rumänischen Pass.
Die beiden Beamten notierten alles umständlich.

„Bitte, Herr Polizeihauptmeister, ich möchte meiner Verlobten im Krankenhaus beistehen. Dafür haben Sie doch sicher Verständnis!“

„Zunächst zum Tathergang.“ Der Mann ließ sich nicht beirren.

Um schnell von hier verschwinden zu können, schilderte ich in dürren Worten die Ereignisse.

„Meine Verlobte, Frau Herrmann, wurde heute aus der U-Haft entlassen. Sie wird der Körperverletzung mit Todesfolge an der russischen Staatsbürgerin Larissa Pawlowa beschuldigt. Was hier geschehen ist, war ein Racheakt, das Killerkommando wurde von Herrn Kolja Pawlow angeführt…“ sagte ich genervt.

„Und die Glassplitter auf der Straße? Offenbar wurde zurück geschossen. Können Sie mir sagen, aus welcher Schusswaffe?“

Der Hauptmeister war ziemlich hartnäckig.
So eine Schießerei, noch dazu vor den Toren einer JVA, ereignete sich nicht alle Tage in seinem Revier.
Die Frage nach der Schusswaffe war berechtigt, denn wir waren hier nicht in den USA.

„Welche Schusswaffe?“ echote ich. „Tut mit leid, ich habe keine gesehen. Die Glassplitter können auch von einem Querschläger resultieren, mir war die Sicht versperrt!“

„Also gut, Herr B., die Kripo wird sich mit ihnen in Verbindung setzen!“
Der Polizeihauptmeister tippte zum Gruß mit zwei Fingern an den Rand seiner Schirmmütze und wir waren vorläufig entlassen.

Ich fläzte mich hinter das Steuer des Audi und wischte mir den Schweiß von der Stirn.

Das Wetter war wieder kühler geworden nach zwei Wochen staubtrockenem Frühling.
Es fing an zu regnen. Ich startete den Motor und betätigte den Scheibenwischer.

„Gibt es auch etwas, was du nicht kannst, Vize-Großcousine?“ wandte ich mich an Diana, die auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte.

„Ja, Schießen und Selbstverteidigung! Wenn Rebekka wieder gesund ist, würde ich es gern bei ihr lernen. Ich war übrigens beim DRK gewesen, habe sogar mal Verletzte aus den Trümmern eines eingestürzten Hauses nach einer Gasexplosion geholt!“

„Ich danke dir und Cristina – ihr habt euch sehr umsichtig verhalten!“ sagte ich und fuhr los Richtung Innenstadt.

„Danke lieber Rebekka, sie hat Maria das Leben gerettet. He, pass doch auf!“ schrie Diana.

Vor uns hatte ein Lieferwagen abrupt die Spur gewechselt, ich musste in die Eisen gehen.

„Willst du uns auch noch ins Krankenhaus befördern?“ blaffte Diana.
Meine neugewonnene Verwandte hatte offenbar Haare auf den Zähnen.

„Wir sind ohnehin auf dem Weg dahin“, sagte ich leichthin.

Ich hatte meine Fassung wieder gefunden. An der nächsten roten Ampel drehte ich mich zu Cristina um.

„Du hast Blut gesehen – es ist eingetreten!“

Diana schaute uns verblüfft an. „Cristina hat geahnt, was passieren würde?“

Die Ampel sprang auf Grün, Cristina selbst antwortete an meiner Stelle.

„Meine Oma war Wahrsagerin, vielleicht habe ich was davon geerbt, ich weiß es nicht. Man kann etwas sehen, es aber nicht verhindern…“

„Ich glaube nicht an solchen Quatsch“, sagte Diana und verschränkte die Arme über dem Sicherheitsgurt.

„Ich auch nicht, aber seitdem ein Mönch in Thailand den Untergang von Koh Hin Dam vorhergesagt hat, schon ein wenig…“

Wir waren unterdessen am Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt angelangt und ich suchte eine Parklücke.
Das Krankenhaus lag so nahe an der Elbe, dass es bei Hochwasser evakuiert werden musste.

Wir eilten durch die neonhellen Gänge.
An der Rezeption hatte man uns gesagt, wohin die Patientinnen von der Notaufnahme gebracht worden waren.

Maria und Rebekka lagen beide in einem Zimmer. Mir war das ganz recht, denn auch eine verletzte Rebekka war immer noch besser als gar kein Schutz.

Wie leicht wäre es doch für Kolja Pawlow, sich einen weißen Kittel überzuziehen, um Maria eine tödliche Spitze zu geben.
Meine Fantasie ging wieder mal mit mir durch, aber ausschließen konnte man es auch nicht.

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********mann Mann
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Man hatte Rebekkas tiefe Fleischwunde am linken Oberarm genäht und ihr einen dicken Verband angelegt.

Maria lag auf der Seite und lächelte mich an.

„Der Doc sagt, das Schulterblatt ist nur angekratzt, ich kann vielleicht morgen hier raus!“

Mir wurde plötzlich schlecht, Schweißperlen traten auf meine Stirn.
Cristina und Diana beeilten sich, einen Stuhl unter mich zu schieben, sonst wäre ich umgekippt.

Mich hatte ein Gedanke siedendheiß durchzuckt:
Wenn Rebekka hier blieb, und sei es nur für ein paar Stunden, würde man Aleana zu Tode foltern!

Rebekka hatte offenbar den gleichen Gedanken, hüpfte in ihrem knappen Krankenhaus-Kittel aus dem Bett.

„Ich muss hier raus!“ stöhnte sie und war im Begriff, sich die Schlinge vom verletzten Arm zu reißen.

Diana war sofort bei ihr, während mir Cristina ein Glas Wasser reichte.

„Bist du wahnsinnig? Das geht nicht, du hast zu viel Blut verloren!“ kreischte Diana.

In dem Moment wurde die Tür aufgestoßen und der Stationsarzt und in seinem Schlepptau Hauptkommissar Becker traten ins Krankenzimmer.
Nicht der schon wieder!

Dem ging es offenbar ähnlich wie mir, denn er meckerte:
„Ich wusste, dass mich dieser Fall verfolgt! Lassen Sie mich raten, Herr B. – Rachefeldzug der Russen-Mafia?“

„Erklärs du ihm, Diana, mir ist das jetzt zu doof, steht ohnehin morgen in der Zeitung“, stöhnte ich.

„Was qualifiziert die junge Dame dazu, in ihrem Namen zu sprechen?“ nervte mich Becker.

„Ich bin die Pressesprecherin des Unternehmens Universe Of Fantasies, Diana Martin!“

„Personal aufgestockt? Den Posten gab es noch nicht, als Frau Herrmann geschossen hat!“

Becker hatte einen neuen Assistenten dabei, den ich noch nicht kannte.
Der setzte sich ungeniert auf die Bettkante vor Rebekka und wollte sie befragen.
Sie wedelte mit einem roten Pass vor seiner Nase.

„Israelischer Diplomaten-Pass, da können wir nichts machen, Chef!“ sagte der Assistent.

„So, so, eine israelische Diplomatin. Ich werde ihnen, Brückner, jetzt mal sagen, wer das wirklich ist…“

„Da wir gerade bei Personalpolitik waren“, unterbrach ich ihn. „Wo ist eigentlich ihr Mitarbeiter Kommissar Müller abgeblieben?“

„Den habe ich von diesem Fall abgezogen. Sagen wir mal so: Er zeigte ein zu auffälliges privates Interesse an den Service-Angeboten ihrer Firma, Herr B.! Jetzt aber zurück zu Frau Rothman! Sayeret Matkal, die speziellste aller Spezialeinheiten die es weltweit so gibt, Brückner.“

Der Hauptkommissar wandte sich jetzt wieder an seinen neuen Assistenten.
„Im Vergleich dazu ist die Ausbildung bei den Navy Seals der USA ein Wochenend-Pfadfinderlager.“

Kommissar Brückner pfiff durch die Zähne.
„Und so eine beschäftigt eine zwielichtige Firma aus dem Rotlicht-Milieu als Security? Alle Achtung!“

„Das ist eine lange Geschichte. Wenn ich mal Zeit und Muße habe, erzähle ich sie ihnen“, stöhnte ich.

Mit einem Auge schielte ich auf die Armbanduhr an meinem linken Handgelenk.

Die Kerze, die das Lebenslicht von Aleana Levi symbolisierte, brannte gerade herunter.

Konnte nicht mal jemand den Redefluss des geschwätzigen Hauptkommissars stoppen – und sei es durch einen gezielten Faustschlag auf den Mund?

Becker bemerkte meine innere Unruhe, wahrscheinlich auch die von Rebekka.

„Ich fasse es mal für Sie, Brückner, zusammen: Herr B. ist Geschäftsführer eines Unternehmens mit sehr speziellen Angeboten für die Kundschaft; seine Freundin, Frau Herrmann, ursprünglich eine Russland-Deutsche, wurde über Nacht eingebürgert, wer auch immer das arrangiert hat. Sie hat auf Larissa Pawlowa, Lebensgefährtin des russischen Oligarchen Dimitri Piatow geschossen, der wiederum mit Herrn Putin befreundet ist. Das macht den Fall so brisant, so dass ich ihn nur mit Handschuhen und Pinzette anfasse. Die rührselige Geschichte mit den Hunden kennen Sie ja. Eine andere russische Oligarchenfamilie, die Pawlows, haben ein Killerkommando nach Dresden geschickt, geleitet von Kolja Pawlow, um Rache zu üben. Keine wirklichen Profis – die Damen leben noch…“

Wir wollten uns über den zur Schau gestellten Sarkasmus beschweren, aber Becker brachte uns zum Schweigen.

„Es wurde vor der JVA zurück geschossen und drei Mal dürfen Sie raten wer es war…Nur wird uns Frau Rebekka Rothman heute nicht mehr verraten, wo sie die Waffe versteckt hat. Die Täter sind über alle Berge, wahrscheinlich stand in Prag oder sonstwo ein Privatflugzeug bereit. Habe die Ehre, meine Damen und der Herr! Halten Sie sich für weitere Fragen zur Verfügung – oder wollten Sie mal wieder nach Thailand fliegen, Herr B.?“

„Nein“, beeilte ich mich zu sagen. Hauptsache, ich wurde den los.

Als die Kripo-Beamten verschwunden waren, zischte ich Rebekka und Maria zu:

„Zieht euch an, wir verschwinden!“

Maria und Cristina blickten sich ratlos an.
Die anderen beiden wussten Bescheid.

Auf dem Gang kam uns der Stationsarzt entgegen. „Wo wollen Sie mit den Patientinnen hin?“

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********mann Mann
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„Nach Hause, Herr Chef-Arzt!“ sagte ich so freundlich wie möglich.

„Okay, die Patientin Herrmann kann mit, aber die Patientin Rothman bleibt!“ Der Doktor verstellte uns weiterhin den Weg.

„Ich gehe auf eigen Risiko“, sagte Rebekka im gebrochenen Deutsch.

„Dann unterschreiben Sie bitte eine entsprechende Erklärung in meinem Büro. Wenn ich bitten darf?“

Ich stieß die Luft hörbar aus. Inzwischen war die Uhrzeit für den Austausch von Aleana gegen Rebekka heran gerückt.
Uns bleiben nur noch wenige Minuten. Das war unmöglich zu schaffen!

Rebekka unterzeichnete schwungvoll den Vordruck, den der Stationsarzt ihr reichte, ohne ihn durchzulesen – so weit reichten ihre Deutschkenntnisse ohnehin nicht.

„Verbandwechsel und Fäden ziehen bei einem Facharzt für Chirurgie! Gute Besserung!“

Damit waren die Frauen entlassen. Wir rannten zu unserem Wagen…

In der Nacht fuhr eine schwarze Limousine mit getönten Scheiben bei der Justizvollzugsanstalt Dresden-Albertstadt vor, geschützt durch das Autokennzeichen „CD“.

Ehe der Wachmann Alarm schlagen konnte, weil zwei Diplomaten in einem Abfallkübel wühlten, war der Mercedes schon wieder verschwunden…

Ich raste an dieser frühen Nachmittagsstunde zur Autobahn A 13.

„Bitte, Harry, wozu diese Hast? Sag‘ mir, was los ist!“

Maria schaute mich flehentlich aus ihren unergründlichen braunen Augen an.
Ich konzentrierte mich auf den dichten Verkehr.

„Terroristen haben meine Freundin Aleana verschleppt. Sie wollen, dass ich mich stelle, weil ich der Hamas im Gaza-Streifen viel Ärger bereitet habe!“ sagte Rebekka an meiner Stelle.
Sie sprach Englisch, weil ihr das leichter fiel.

Diana nickte, sie hatte das geahnt, aber diese Story wohlweislich nicht weiter gegeben, denn die war heißer als eine Herdplatte, die man vergessen hatte, auszuschalten.

„Aber das geht doch nicht!“ empörte sich Maria.
„Mit deiner Armverletzung…Du hast mir heute das Leben gerettet!“

„Sie wird heute noch ein zweites Leben retten“, sagte ich und blickte weiter starr nach vorn.

Wenn diese Amateure durch drehten, konnte es schon bald zu spät sein…

Wolfgang empfing mich mit einem deutschen, Daniel Rebekka mit einem hebräischen Wortschwall.

„Wo habt ihr so lange gesteckt? Scheiße, wir hätten vor einer halben Stunde da sein müssen!“

Dann erst bemerkten Wolfgang und Daniel den dicken Verband an Rebekka’s linken Oberarm.

Ich berichtete in knappen Worten vom russischen Überfallkommando.

„Und dann wurden wir noch von Hauptkommissar Becker und einem Oberarzt aufgehalten“, entschuldigte ich mich.

„Sie macht es trotzdem“, sagte Daniel Cohen auf Deutsch.
„Sie ist es ihrer Freundin schuldig!“

Während wir wieder in die Autos stiegen, zeigte mir Wolfgang Lehmann ein Foto auf seinem iPhone.
Es war ein Bild von Aleana, die aber kaum noch zu erkennen war, ihr linkes Auge war zugeschwollen.

„Die Webseite haben sie lahm gelegt, sie schicken jetzt Fotos! Wenn wir nicht kommen, quälen sie Frau Levi weiter“, sagte Wolfgang.

Mich musste er nicht agitieren, ich hatte alles getan, was ich konnte.

„Wir müssen es ihm sagen, Daniel!“ wandte sich Wolfgang an Cohen.

Der nickte nur stumm.

„Was müsst ihr mir sagen?“

Die hatten sicher eigenmächtig wieder mal etwas eingerührt – aber diesmal sprengte es alle vorstellbaren Dimensionen!

„Dass ich das noch erleben darf, Harry! Eine konzertierte Aktion von Sayeret Matkal und einem SEK der brandenburgischen Polizei! Die wollten sogar die GSG 9 schicken…“

„Wie ist das möglich?“ fragte ich atemlos.

„Na, ja, ich habe dann doch die deutsche Polizei angerufen, Daniel hat getobt. Denn er hatte ja schon die Einsatzzentrale der Sayeret Matkal in Israel informiert, dass eine Ex-Kollegin entführt werden soll. Das hat sich heute vormittag hoch geschaukelt bis zum Innenminister Thomas de Maiziére, der hat das Okay gegeben! Wahrscheinlich wollte er nicht den gleichen Fehler machen, wie damals Hans-Dietrich Genscher…“

Wolfgang spielte dabei auf die tragischen Ereignisse während der Olympischen Spiele in München 1972 an, als die Sayeret Matkal einfliegen wollte, aber Genscher als damaliger Innenminister dies angeblich ablehnte.
Das wurde zwar immer wieder geleugnet, aber ein Körnchen Wahrheit war wohl dran.
Die Stasi der DDR war in diesen Dingen eigentlich ganz gut informiert gewesen…

Mir kam es ein bisschen so vor, als würde man mehrere Artillerie-Regimenter gegen ein Spatzennest in Stellung bringen.
Andererseits hatten diese Amateure ihre Gefährlichkeit bereits nachgewiesen.
Aleana war in höchster Lebensgefahr!

Wir waren im Zielgebiet angekommen, einem dichten Wald nahe eines ehemaligen sowjetischen Truppenübungsplatzes.

„Ich mache es!“ sagte ich bestimmt.

„Bist du wahnsinnig, Harry? Wenn die durchdrehen, gehst du auch noch drauf!“ tobte Wolfgang.

wird fortgesetzt...
********mann Mann
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„Ich bin unverdächtig, mir trauen sie vielleicht keine krummen Dinger zu!“

Ich nahm einfach Rebekka bei der Hand und verschwand im Wald.
Wolfgang und Daniel konnten nur noch kopfschüttelnd hinterher schauen.

Rebekka und ich wechselten kein Wort – es war alles gesagt.
Sie hatte ihre Freundin Aleana einst von Tel Aviv hierher gelockt und erst in diese Situation gebracht.
Schuld und Sühne…

Wir schlugen uns durch das Gebüsch. Irgendwann brach ich dann doch das Schweigen.

„Danke für alles, Rebekka! Schmerzen?“

„Nur ein bisschen, geht schon!“

„Sie werden dich fesseln!“

„Ich weiß…Mach‘ dir keine Sorgen, Harry!“

Leicht gesagt. Wenn alles gut lief, würde man die verletzte Aleana frei lassen, Rebekka Handschellen anlegen und in einen Container verfrachten.
Wir hatten es hier mit Amateuren zu tun, nicht mit Profis, die waren unberechenbar…

Endlich waren wir auf einer Waldlichtung angekommen und sahen sie!

Mein Herz krampfte sich zusammen! Was hatten sie Aleana angetan!

Nicht nur ihr linkes Auge war zugeschwollen, sondern die ganze linke Gesichtshälfte.
Blut rann ihr von der Stirn bis zum Hals.

Rebekka ging es genau so wie mir.
Sie krampfte die Hände zu Fäusten, bis die Knöchel weiß hervor traten.

Zwei Männer, deren struppige Bärte aus den Sturmhauben zu wachsen schienen, stützten Aleana – sie wäre sonst vermutlich umgekippt.
Ein dritter kleiner, drahtiger Mann, ebenfalls mit olivgrüner Sturmhaube, fuchtelte mit einer Pistole herum.

„Vierzig Minuten Verspätung, jede Minute ein Schlag! Wer sind Sie überhaupt?“ bellte der kleine Mann – es handelte sich offenbar um Hasan S., einem radikalen Muslim aus Bosnien-Herzegowina, der in Deutschland lebte.

„Ich bin Harry B., Geschäftsführer der Firma, für die Frau Levi und Frau Rothman arbeiten“, sagte ich so ruhig wie möglich, um den Zappel-Phillipp nicht noch mehr aufzuregen.

„Polizei? Eigene Security?“ fragte Hasan S. lauernd.

„Keine Polizei“, log ich, „die eigene Security dreihundert Meter entfernt.“

In Wirklichkeit wusste ich nicht, wo die Israelis und das SEK lauerten.

Der Bosnier gab einem der Konvertiten ein Zeichen, das Fahrzeug zu holen, das hinter einer Baumgruppe versteckt stand.
Wir hatten jetzt nur noch zwei Gegner!

Rebekka warf mir einen schnellen Blick zu, ich schüttelte unmerklich den Kopf. Ich hatte meine Armeezeit meist am Telefon und Fernschreiber verbracht. Sorry, Mädel, ich bin dafür nicht ausgebildet! Mit einem Mann der Sayeret Matkal an ihrer Seite hätte sie die überrannt, auch wenn Hasan S. bewaffnet war.

Stattdessen kam Hasan S. auf mich zugeschlendert und klopfte mich ab.

Dann sah er den Verband an Rebekka’s linken Oberarm, fesselte ihre Handgelenke mit Kabelbinder.

„Wer war das? Noch mehr Feinde?“ Das Grinsen konnte man wegen der Maske nur ahnen.

„Russen – deshalb auch die Verspätung“, sagte ich knapp.

„Okay, Austausch wie abgesprochen!“

Hasan S. gab dem anderen Bärtigen ein Zeichen und er stieß Aleana in meine Richtung, die ins Straucheln geriet und bevor sie stürzte von mir aufgefangen wurde.

Der Bärtige zauberte aus den Tiefen seiner Militärhose eine Pistole hervor, falls Rebekka doch noch auf dumme Gedanken kommen sollte.
Sie ließ sich einfach abführen – wie ein Lamm zur Schlachtbank.
Offensichtlich vertraute sie darauf, dass diese Gefangenschaft nur von kurzer Dauer war.

Aleana’s Blut tropfte auf meine helle Windjacke.
Sie sah wirklich schlimm aus – würden die Ärzte das wieder hinbekommen?

Sie konnte unmöglich den ganzen Weg, den ich mit Rebekka gegangen war, mit mir zurück laufen.
Ich griff nach meinem Handy, um einen Krankenwagen zu rufen.

Umgehend sprang Hasan S. auf mich zu und drückte den Lauf der Pistole gegen meine Schläfe.

„Erst, wenn wir weg sind, verstanden?“ zischte er mir ins Ohr.

Dann ließ er von uns ab und spang in den heran rollenden Transporter, diesmal ein bordeaux-roter.
Der Lieferwagen bog ein auf einen Waldweg, den ich gar nicht gesehen hatte.

Wie weit würden sie kommen?
Würden sie Rebekka erschießen, wenn sie erkannten, mit wem sie sich angelegt hatten?

Ich bettete Aleana auf weiches Moos, hatte aber nichts dabei, um ihre Schmerzen zu lindern.

Wenigstens lebte sie noch, auch wenn Puls und Atmung schwach waren.

Jetzt endlich tippte ich den Notruf 112 in mein Handy ein…

Wie erwartet, kamen die Entführer nicht weit.

Auf dem nächsten, etwas breiteren Waldweg, wurden Blendgranaten geworfen – für Rebekka das Zeichen, ihren Bewacher hinten im Lieferwagen außer Gefecht zu setzen.

Sie rammte ihm eine lange Holzschraube, die sie in der rechten Faust versteckt gehalten hatte, in das linke Auge.

Auge um Auge – Zahn um Zahn…Bibel und Thora…

Die Männer vorn im Fahrzeug schossen natürlich auf die Angreifer, konnten aber nicht viel sehen.

Wenn sie etwas trafen, dann nur eine Schutzweste eines Sayeret-Matkal-Kämpfers.

Gleichzeitig brach ein SEK der brandenburgischen Polizei aus dem Gebüsch, zerschoss das Schloss der Heckklappe und riss sie auf.

Mehr hatten sie nicht zu tun – sie mussten nur noch die Kabelbinder an Rebekka’s Handgelenken zerschneiden…

wird fortgesetzt...
********mann Mann
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Universe Of Fantasies
Hasan S. wurde von einer Kugel in der Schulter getroffen.
Der Fahrer riss die Arme hoch, um sich zu ergeben – landete aber unsanft auf dem Waldweg und brach sich zwei Rippen.

Kanonen auf Spatzen – aber die Gefährlichkeit der drei Männer rechtfertigte den Einsatz…

Der Einsatzleiter informierte umgehend den Innenminister der Bundesrepublik Deutschland, die Aktion wäre erfolgreich verlaufen.
Es war zwar Blut vergossen worden, aber es gab keine Toten, auf keiner Seite.

Der Innenminister wies an, die Spezialeinheiten der israelischen Armee sollten umgehend mit der bereitgestellten Militärmaschine von Dresden-Klotzsche aus das Land verlassen, bevor die deutsche Presse Wind davon bekam…

Ich wartete noch auf den Krankenwagen, gemeinsam mit Wolfgang und Daniel, die die Einweisung übernahmen.
Aleana war nicht mehr bei Bewusstsein – ich hoffte, sie würde überleben…


Abends an der Bar des Schlosses – ich nippte gerade am meinem Whisky – stürmte ein blasser Markus auf mich zu und wischte mit einer fahrigen Bewegung Strähnen schweißnassen Haares aus der Stirn.

„Ihr habt mich im Ungewissen gelassen, wie ernst die Lage ist, verdammt!“

Wolfgang versuchte, ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter zu legen – Markus schüttelte sie ab wie eine lästige Fliege.

Ich setzte zu einer Erwiderung an, da durchzuckte ein stechender Schmerz meinen linken Arm, danach breitete sich ein Taubheitsgefühl aus.

Ich sah nur noch Lippen, die sich bewegten – die Worte von Markus und Wolfgang drangen nicht mehr zu mir vor.

Ich rutschte vom Barhocker – danach wurde es dunkel um mich…

wird mit dem Epilog fortgesetzt...
********mann Mann
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Universe Of Fantasies - Epilog
EPILOG

Etwas drückte auf meinen Mund.
Es war aber durchaus nicht unangenehm – eher das Gegenteil.

Da ich durch die Nase nicht genug Luft bekam, versuchte ich mittels meiner Zunge Gegendruck aufzubauen, was mir aber nicht wirklich gelang.

Die Zunge gehorchte mir zwar, war aber noch zu schwach.
Endlich konnte ich auch wieder durch den Mund atmen!

Ich blinzelte, schloss aber die Augen gleich wieder.
Die Sonne hatte mich geblendet.
Die Gardine vor dem hohen Fenster wurde durch einen Windstoß aufgebauscht wie ein Segel.

Dann sah ich zwei dunkle, tiefe Seen direkt vor mir.
Sie gehörten zu einem vertrauten Gesicht, das von blonden Locken gerahmt war.
Die Haare wirkten durch das einfallende Sonnenlicht noch heller.

Wenn das kein Engel war und ich nicht im Himmel – dann gab es nur noch eine Erklärung:
Maria hatte mich gerade wie im Märchen wach geküsst und ich lag in einem Krankenhaus!

Maria beugte sich über mich, aber nicht, um mich erneut zu küssen, sondern um mir Schweißperlen von der Stirn zu tupfen.

„Du hattest einen Herzinfarkt, Harry, alles wird gut – sagen die Ärzte!“

„Mein Engel…“ Einen Moment überlegte ich, was an der Formulierung falsch war.
„Engel“ hatte ich immer Angelika genannt – sie war davon geflogen, aber dieser Engel war für mich da.

Langsam kehrte die Erinnerung zurück. „Wie geht es Aleana?“ krächzte ich.

Statt einer Antwort goss Maria Wasser in ein Glas und flößte mir die Flüssigkeit vorsichtig ein.
Ich sabberte wie ein Baby oder eben wie ein alter Greis.

Wollte diese junge Frau wirklich mit einem alten kranken Mann zusammen sein? Es kam auf einen Versuch an…

„Hol bitte mein Jackett aus dem Schrank, Maria!“ Meine Stimme gehorchte mir schon wieder besser.

Sie beeilte sich, dem Wunsch nachzukommen und brachte das Jackett.
Wenn niemand die Tachen ausgeleert hatte, musste das Kästchen noch da sein.

Tatsächlich fand ich es in der rechten Außentasche.
Ich klappte das Kästchen auf, das innen mit rotem Samt ausgekleidet war.
Ursprünglich wollte ich ihr den Ring der O schenken – ein Ring, an dem eine Öse geschmiedet war – ein Symbol für BDSM.

Ich wollte aber nicht nur eine Sub, sondern eine Lebensgefährtin auf Augenhöhe, die mir auch mal die Meinung geigte.
Inzwischen wusste ich, man konnte so eine Dom-Sub-Beziehung auch rund um die Uhr ausleben, ohne auf ein ganz normales Leben als Paar verzichten zu müssen.

Meine Wahl war schließlich auf zwei schlichte goldene Ringe gefallen, welche die Gravuren „Maria Helena & Harry“ trugen.

„Maria, möchtest du meine Frau werden?“
Der Rahmen war gerade nicht so romantisch, wie ich es mal geplant hatte, aber diese Frage brannte mir auf der Seele, seitdem Maria aus der U-Haft entlassen worden war.

Sie schaute mich zunächst an wie ein Reh, das im Dickicht aufgescheucht wurde, dann hellte sich ihr Gesicht auf.
Sie beugte sich wieder über mich – diesmal nun doch wieder für einen Kuss.

„Ja, ja! Ich möchte mit dir die nächsten Jahre, Jahrzehnte verbringen! Versprich mir, dass du mehr auf dich achtest, bitte!“

Ich steckte ihr den Verlobungsring auf den Ringfinger der linken Hand.
Maria hatte mir zwar die rechte Hand hingehalten – aber andere Länder, andere Sitten.

„Okay, Whisky und Zigaretten lasse ich weg“, sagte ich zu ihrer Beruhigung.
Vielleicht stieg ich ja auch auf Rotwein um – der sollte gut für das Herz sein, zumindest in geringer Dosis.

„Um auf meine andere Frage zurück zu kommen: Wie geht es Aleana?“

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********mann Mann
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Universe Of Fantasies - Epilog
„Sie wurde am Auge operiert, die Netzhaut hatte sich abgelöst. Es ist gut verlaufen, aber sie wird auf dem linken Auge nie wieder die Sehkraft haben wie früher. Drei Rippen gebrochen, aber sie wird wieder gesund, rege dich nicht auf, Harry! In ein paar Tagen wird sie dich besuchen können, sie liegt auch hier in diesem Krankenhaus…“

„Was, so lange soll ich hier bleiben?“ begehrte ich auf.

Am liebsten wäre ich aufgesprungen, um meiner Verlobten zu beweisen, wie fit ich schon wieder war, aber Maria drückte mich sanft zurück auf das Kissen.

„Tss, tss, keine Aufregung, Harry. Ich schaue mal nach ihr und berichte dann.“

Maria erhob sich von der Bettkante und blickte mit einem strahlenden Lächeln auf den goldenen Ring an ihrer linken Hand.

„Bitte bleib!“ sagte ich schwach.

„Da draußen im Gang stehen und sitzen so viele Leute, sie alle wollen dir gute Besserung wünschen! Bis bald, Liebster!“
Und schon war mein frisch verlobter Engel weg.

Zu meiner Überraschung schob sich als Nächste nicht Diana oder Carina durch den offenen Türspalt, sondern Emily.
Das Bäuchlein war gewachsen, sie musste schon Umstandskleidung tragen.

„Ich habe einen Ring blitzen sehen, herzlichen Glückwunsch!“ sagte Emily lächelnd.

„Du hast dich damit abgefunden, dass ich sie liebe?“ fragte ich vorsichtig.

„Ja, ändert aber nichts daran, dass wir Eltern werden, Harry!“

„Was macht dich da so sicher?“ wollte ich verständlicherweise wissen.

„Ich habe nun doch einer Fruchtwasseruntersuchung zugestimmt, die DNA-Analyse war eindeutig: Du wirst Vater einer Tochter!“

Ich hatte mir schon immer eine Tochter gewünscht und da ich nie eine hatte, andere fast so wie eine Tochter behandelt:
Joanna, Anne und Elena. Nun schenkte mir ausgerechnet Emily, mit der ich nicht mehr zusammen war, eine Tochter!

„Alles Gute für dich, Emily, und für unser Baby!“ sagte ich gerührt.

„Danke, pass auf dich auf, Harry!“ Emily erhob sich, strich das Kleid glatt und rief durch den geöffneten Türspalt:
„Die Nächste bitte!“

Das ging hier zu wie in einem Taubenschlag, aber ich war natürlich gespannt, was die anderen noch so alles auf Lager hatten.

Eine Verlobung und eine Vaterschaft reichten eigentlich schon für diesen Tag – es sollte aber noch nicht alles sein…

„Wie geht es dir, Harry?“ fragte meine Verwandte, zumindest die in meinem unmittelbaren Umfeld.

„Danke, besser, und dir?“

Diana strich sich verlegen eine dunkelblonde Haarsträhne aus der Stirn.
Wieder einmal fiel mir die Ähnlichkeit unserer Augen auf, nicht nur, weil sie grau-blau waren.

„Es sieht so aus, dass Großmutter nicht ganz die Wahrheit gesagt hat. Großtante Frieda erzählte mir eine etwas abweichende Geschichte. Noch ein DNA-Test, ich weiß, du wurdest gerade mit einem konfrontiert, Harry…“
Diana machte wieder eine Pause, ich hielt es vor Spannung kaum noch aus.

„Nun spuck schon aus, Diana! Was ist mit dem DNA-Test und was hat deine Großtante gesagt?“

Ich griff nach dem Wasserglas und verschüttete ein paar Tropfen auf die blütenweiße Bettdecke.

„Es wurde eine Übereinstimmung festgestellt, wie sonst nur unter Geschwistern üblich, was gar nicht sein kann, ich bin nicht die Tochter deines Vaters…“ druckste Diana herum.

„Wessen Tochter bist du dann?“ Ich richtete mich im Bett auf.

„Friedhelm Martin ist mein Vater, aber gleichzeitig bin ich auch die Ur-Enkelin deines Vaters!“

Wenn ich nicht schon gelegen hätte, dann hätte es mich jetzt umgehauen.

„Es sieht so aus, dass dein Vater ein Verhältnis mit meiner Ur-Großmutter hatte…“

Ich rechnete nach: Ich war relativ spät gezeugt worden, wenn mein Vater in ganz jungen Jahren…

„Dein Vater zog von der Müritz hierher in die Lausitz, ohne zu wissen, dass sein One-Night-Stand, wie man heute sagen würde, schwanger war. Ur-Großmutter heiratete, bevor man etwas sehen konnte, Herbert Martin…Lange Rede, kurzer Sinn: Wir sind enger verwandt, als zunächst vermutet!“

Ich diesem Moment fühlte ich mich unendlich alt.
Ich war zwar nur doppelt so alt wie Diana, aber ungeachtet dessen lagen mehrere Generationen dazwischen.
Wie nannte man das eigentlich, wenn sie die Ur-Enkelin meines Vaters war?
Ich wusste es nicht und eigentlich war es auch egal.

„Lass dich drücken, Diana! Wie läuft es mit deinem neuen Job?“

„Elena legt immer wieder neue Drehbücher vor, zuletzt eines, wie eine Patrizierfamilie im alten Rom beim Kaiser in Ungnade fällt, die Tochter versklavt wird und du ahnst es sicher, von einem erfolgreichen Feldherrn zur Lustsklavin gemacht wird. Ich habe ihr gesagt, schreibe ein Drehbuch über dein eigenes Leben, hat auch den Vorteil, alle Beteiligten können sich selber spielen und die Produktion wird billiger. Da ist sie jetzt dran!“

2015 wurde der Film „Elena“, den es in drei Versionen gab, ein Riesenerfolg, der unsere Firma finanziell sanierte, für den Deutschen Filmpreis vorgeschlagen und Elena spielte in einem Hollywood-Historien-Schinken mit, der zum Glück in Görlitz und Potsdam gedreht wurde, so das sie weiterhin auch für uns arbeiten konnte.

„Wer ist denn noch alles draußen, Diana, mein Schatz?“

„Ooch, nur noch Wolfgang Lehmann und Carina“, sagte sie. „Bis morgen!“

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********mann Mann
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Universe Of Fantasies - Epilog
Wolfgang blieb vor meinem Bett unschlüssig stehen und drehte verlegen seinen altmodischen Hut in den Händen.

„Ich nehme an, ich bin entlassen, Harry?“ brach er dann das Schweigen.

„Wie kommst du darauf?“

„Nun ja, ich habe gelogen und eigenmächtig gehandelt, und das nicht nur einmal. Ich habe dich in dem Glauben gelassen, die Israelis zu bespitzeln, dabei wussten die Bescheid, dass ich früher Doppelagent war. In der Sache wegen Aleana…“ Wolfgang räusperte sich, „…Daniel hat bereits die Konsequenzen gezogen, gekündigt und ist schon auf dem Weg nach Ein Gedi am Toten Meer, wo Verwandte ein Hotel betreiben…“

„Ich wurde nicht immer ins Bild gesetzt und Aleanas Leben war hochgradig gefährdet, aber wer hätte auch ahnen können, dass sie auf einem Radweg am Senftenberger See weg gefangen wird. Ich werde die Security neu strukturieren, junge Männer einstellen und du“, jetzt machte ich eine bedeutungsschwangere Pause, „wirst sie anleiten und beratend zur Seite stehen!“

Ich nahm wieder einen Schluck Wasser, diesmal, ohne etwas zu verplempern.

„Ich denke sogar über eine Gehaltserhöhung nach“, fügte ich noch schmunzelnd hinzu.

„Damit…hatte ich ehrlich gesagt nach allem nicht gerechnet, Harry, danke!“

Wolfgang wollte sich zum Gehen wenden, aber ich rief ihm noch hinterher:

„Die Auswahl der neuen Security-Mitarbeiter überlasse ich dir und Markus. Nehmt am besten keine ganz jungen, die verlieben sich vielleicht noch in eine Mitarbeiterin, sondern glücklich Verheiratete“, sagte ich grinsend.

„Nochmals danke, Harry!“ Wolfgang winkte Carina herein, die bestimmt schon eine Weile gewartet hatte.

Sie zögerte einen Moment, küsste dann doch nicht meinen Mund, sondern nur meine linke Wange.

„Amtierende Geschäftsführerin, Finanzchefin, Investorin, Vertraute und Sub – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Nach Maria die wichtigste Frau in meinem Leben! Was kann ich für dich tun, Liebes?“ fragte ich und hielt ihre Hand fest.

„Die Frage ist doch, was kann ich für dich tun, Harry?“ sagte sie lächelnd.

„Den Laden am Laufen halten, zum Beispiel?“

„Keine Sorge. Dresden ist dank Tante Marga wieder gut angelaufen, das Schloss nimmt den Hotelbetrieb auf und die ersten Gäste haben bereits eingecheckt. Wir überlegen nun doch, eine Filiale in Berlin zu eröffnen, der Online-Handel ist angelaufen, Diana und Elena denken sich eine Werbekampagne nach der nächsten aus und demnächst nähern wir uns wieder einer schwarzen Null. Aber ich kenn‘ dich doch, Harry, du hast noch etwas auf dem Herzen!“

Carina schaute mich fast liebevoll an.
Wieder einmal musste ich daran denken, wenn es Maria nicht geben würde und Angelika nicht gegeben hätte – dann wäre sie die Frau an meiner Seite.

Ich seufzte auf und Carina musterte mich besorgt.

„Nein, nicht das Herz. Bevor ich einen neuen Lebensabschnitt beginne, möchte ich den vorherigen abschließen. Hast du etwas von Angelika gehört?“

Carina nestelte ihr Smartphone aus der Jackentasche und rief eine Serie von Fotos auf.

Ich angelte nach meiner Brille auf dem Nachtschrank.
Inzwischen brauchte ich eine zum Lesen und vor allem auch für die kleinen Handy-Displays.

Die Fotoserie zeigte Angelika, wie sie von einem Motorboot aus Blütenkränze, maleis, in die schäumenden Wellen vor der Küste der Insel Koh Hin Dam in Thailand warf. Neben ihr ein buddhistischer Mönch, der vermutlich Gebete sprach…

Ich konnte es nicht verhindern, meine Augen wurden etwas feucht.
Obwohl Angelika selbst gar nicht dabei gewesen war, bat sie doch die Seelen der Toten um Frieden und fand, so hoffte ich für sie, ihren eigenen Frieden.

Der Tod von Debbie, Dascha und Rita – wäre er zu verhindern gewesen?
Es brachte nichts, sich jetzt noch mit Selbstvorwürfen das Leben schwer zu machen.
Man sollte es wie die Asiaten sehen – Schicksal, Kharma…
Dennoch fand ich die Geste von Angelika bemerkenswert.

„Um deine stumme Frage zu beantworten, Harry, nein, sie lebt nicht mit einem dieser dekadenten Thai-Playboys zusammen, obwohl sie einen, den sie mochte besucht hat.“

Carina schaute mich fragend an, ob ich auch noch den Rest wissen wollte. Ich nickte.

„Sie lebt mit einem kanadischen Englisch-Lehrer in Bangkok zusammen und wird dort wohl auch bleiben. Gleich kommt das Abendbrot und Maria möchte noch einmal…“

Carina wandte sich zum Gehen.

„Danke für alles, Carina, du bist die Beste!“ rief ich ihr nach.

„Bis morgen, schone dein Herz!“ Sie warf mir einen Handkuss zu.

Die nächste war nicht etwa Maria, sondern eine hübsche Krankenschwester von der Spätschicht, die ein Tablett herein balanzierte und auf einem kleinen Tisch abstellte.

„Danke Schwester…?“ Aus der Ferne konnte ich ohne Brille nicht das Namensschild lesen.

„Susann! Guten Appetit, Herr B.!“

Ächzend wie ein alter Opa erhob ich mich, schlurfte zum Schrank, um mir einen Bademantel überzuziehen und setzte mich an den Tisch.
Dann nahm ich den Deckel vom Teller.

Ich war zum Abendessen Thaifood oder schwedische Aufläufe gewöhnt, hier gab es zwei Scheiben Brot, Aufschnitt, Käse, Butter, ein Schälchen mit Salat und dünnen Kräutertee.

Mein Magen knurrte, also machte ich mich darüber her.

Die Tür sprang wieder auf, es war noch einmal Maria, die Tränen in den Augen hatte.

Bevor ich fragen konnte, stürmte sie auf mich zu und umarmte mich.

„Harry, hast du das aus dem Krankenhaus heraus organisiert? Ich nenne ihn Scharik II…“

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********mann Mann
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*****o78 Frau
535 Beiträge
Ende ?
Das ist aber schade, nun hab ich mich jeden Tag über einen kleine Teil deiner Geschichte gefreut. Wurde schon zur Gewohnheit sie zu lesen *zwinker*
********mann Mann
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Ursprünglich...
...sollte der letzte Teil der mehrteiligen Geschichte wegen nachlassendem Interesse nicht mehr im JC erscheinen - ich lasse mich aber gern breit schlagen... *zwinker*

Nach ein paar Tagen Pause: Implosion
*********rger Paar
1.399 Beiträge
Nachlassenden Interesse?
Nicht bei mir, ich hab alle Teile mit Begeisterung gelesen.
Kennst Du Sevac.com? Das ist meine bevorzugte Seite für erotisches Lesefutter. Ich denke wenn die die Einzelteile zu einer ganzen Geschichte zusammenfasst, würde sie auch dort Anklang finden
********mann Mann
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Universe Of Fantasies
Nicht bei mir, ich hab alle Teile mit Begeisterung gelesen.

Ich bedanke mich bei allen Lesern und vor allem jenen, die auch mal den "Danke-Button" angeklickt haben. Special thanks to paarm_r!

Ich überlege mir das noch mal mit der Fortsetzung und wünsche angenehme Frühsommer-Tage! *liegestuhl*
*********allow Frau
1.808 Beiträge
oh ja,
Bittebittebitte weiterschreiben...
Das ist so eine tolle Story!
********mann Mann
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Bitte bitte bitte weiterschreiben...

Okay - überzeugt! *wink*
********mann Mann
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"Universe Of Fantasies" jetzt auch als eBook! *pfeil*

http://www.neobooks.com/werk/38137-universe-of-fantasies.html
********mann Mann
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Der Link wurde zwar abgelehnt, aber in 2-3 Tagen bei allen bekannten Online-Händlern erhältlich!
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