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Wuff

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******omo Frau
306 Beiträge
oh, könnte ich doch schreiben wie du...
mein Kompliment...
Ja, eine nette Geschichte, damals...
... als wir nach dem ersten Kinderstress als Paar wieder mehr zusammenfanden.
Im Bezug auf den Hund allerdings eine etwas bittersüße:


Hundeleben

Der Hund schlief. Das tat er inzwischen nahezu den ganzen Tag lang.
Ab und zu wechselte er seinen Platz, jetzt im Frühling nahm er manchmal die Mühe auf sich, die Schwelle der Terrassentür zu übersteigen, um sich in den Garten zu legen.
Er beobachtete seine Umgebung mit freundlicher Distanz, nur wenn eine Katze durch seinen Garten lief, bellte er zwei oder drei Mal, um seinen Pflichten nach zu kommen.
Jetzt gerade lag er auf der Seite auf seinem Schaffell, Vorder- und Hinterpfoten ausgestreckt, so als ob er vom Stand heraus einfach auf die Seite gekippt wäre.
Der Mann ging langsam zu ihm hin, um ihn nicht aus seinem Halbschlaf zu reißen und kniete sich neben ihn. Er griff durch das Drahthaar in die weiche Unterwolle und kraulte den Hund hinter den Ohren.
Der öffnete die Augen, bewegte sich aber ansonsten nicht.
Der Mann legte sich nun neben ihn, die Hand immer noch im Fell des Tieres vergraben.
Der Hund streckte sich jetzt, sein kleiner Körper zog sich in die Länge. Er gähnte.
Beklommen registrierte der Mann, wie dünn der kleine Terrier inzwischen geworden war.
Er dachte an die ausgedehnten Spaziergänge über die Felder, an die Ausbruchsversuche des unternehmungslustigen Cairns aus dem Garten, an den gewitzt geführten Kampf "Hund gegen Gartenzaun", an sein eigenes, heimliches Vergnügen, die Ausbruchsstellen des kleinen Kerls aufzuspüren und zu verrammeln.
An rotbraunes Fell, das in der Sonne schimmerte.
Er seufzte.
"Kleiner, so haben wir uns das nicht vorgestellt, nicht wahr?"
Der Hund drehte sich auf den Bauch und legte die Schnauze auf seine Vorderpfoten. Er sah den Mann mit seinen dunklen Knopfaugen an.
Der Tierarzt hatte ihn bei einer der zahlreichen Untersuchungen, die der Hund stoisch über sich ergehen lassen hatte, als "netten Kerl" bezeichnet.
Ja, das bist Du tatsächlich, dachte der Mann. Einfach ein netter Kerl.

Das würde von ihm selbst wohl kaum einer sagen.
Der Mann spürte einen Anflug von Selbstmitleid und verachtete sich dafür.

Charakterneurose. Eine der Etiketten, die an ihm hafteten.
Im Allgemeinen gab er nicht mehr viel auf diese Begrifflichkeiten, aber es war inzwischen tatsächlich unübersehbar, dass etwas Grundlegendes nicht stimmte.
Er kraulte die behaarte Wange des Hundes, den Kaumuskel, und der Cairn lehnte seinen kleinen Kopf gegen die Hand des Mannes.

Dominanz ist eine Lebenslüge, die mir keiner mehr abnimmt, nicht einmal ich selbst, dachte der Mann bitter.
Doch es ist, wie wenn man ein langes Haar verschluckt hat, es bleibt einem nur, weiter und weiter zu schlucken.
Wenn ein paar Charakterfragmente um ein großes Loch gruppiert sind.
Ein Arschloch mit verkrusteter Scheiße an den Rändern, dachte der Mann und ekelte sich.

Der Cairn leckte zärtlich über sein Handgelenk, und der Mann fühlte einen Stich in seinem Inneren.
Von Dir kann ich viel lernen, kleiner Hund, dachte er.
Duldsamkeit. Freundlichkeit. Achtsamkeit.
Würde.
Und doch werde letzten Endes wohl ich derjenige sein, der entscheidet, wann wir Dich einschläfern.

Er hasste sich jetzt schon dafür. Auch für seinen Hang zur Theatralik.
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