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Kunstobjekte aus Glas

Kunstobjekte aus Glas
Kaum jemand kennt Glas als Kunstobjekt oder Kunstobjekte aus Glas und deshalb möchte ich hier diesen einmaligen Werkstoff etwas bekannter machen.

DragonFly © 2013 by GlasArt

Obwohl Glas einer der ältesten Werkstoffe der Menschheit ist, wird es heute kaum noch wahrgenommen, obwohl Glas im alltäglichen Leben allgegenwärtig ist, ob in der Architektur, als Wohnaccessoires oder als Gebrauchsgefäße.

Seit Jahrzehnten arbeite ich mit dem Werkstoff Glas als Bildhauer, als Glasgestalter und Designer und mit jeder neuen Arbeit oder Idee erliege ich seiner Faszination aufs Neue.
Dabei erschaffe ich ausschließlich mit mechanischen Mitteln neue Formen, verändere seine Oberflächen, lasse sie mal völlig durchsichtig erscheinen, mal nur teiltransparent bis hin zur völligen Undurchsichtigkeit, mal nur oberflächlich als grafische Gestaltung, ein anderes Mal vollplastisch und tief aus dem Glas herausgearbeitet.
Ich spiele mit seiner Form, spiele mit den Strukturen der Oberflächen und plastischen Motiven und damit mit der unterschiedlichen Lichtbrechung am oder im Glas. Dadurch erziele ich Effekte und räumliche Wirkungen, wie diese mit keinem anderen Material möglich sind.

Seit 2013 sind alle meine Objekte Unikate, mit dem Schwerpunkt erotischer Kunst.
Dabei lasse ich mich von Erlebnissen inspirieren, von meinen eigenen Sessions und Shootings, von Fotos und manchmal zeichne ich einfach drauf los und wenn mir etwas gefällt, entsteht daraus eine Glasskulptur.



... und allen ein glückliches und erfolgreiches jahr 2014 ...
*******sher Frau
38.479 Beiträge
JOY-Team 
´vielen dank
für deine Vorstellung hier
ich muss sagen das ich Glas in der Form wie du es machst noch nie so zu kennnis genommen habe

ok glas erotisch das sind dann Dildo in allesn formen und Farben

Glas als kunst kenne ich auch in form kugel und vasen

aber deine art ist mir noch unbekannt

erzähle
wie gross sind deine werke ? wie arbeites du das das per Ätzen ?
****33 Frau
29.194 Beiträge
Ich hatte schon die Gelegenheit die Werke an anderer Stelle bewundern zu können und muss sagen, sie faszinieren mich immer wieder .....
Ätzen ist ätzend ....
Erst Mal danke für die Kommentare und SY dass meine Antwort so lange auf sich warten liess *schaem*

doch *zumthema* ...


Hallo HHSusi

Ich arbeite ausschließlich kalt, d.h. mit mechanischen Mitteln und nicht am Glasofen, der Lampe oder mit direkter thermischer Gestaltung.
Dabei Graviere, Schleife und Poliere ich noch in ganz alter Manier mit unterschiedlichsten Schleif- und Gravurscheiben aus Kupfer, Blei, Kuststein, Naturstein, Diamanten, Holz, Kork und Filz.
Mein "Arsenal" umfasst dabei zig Schleif- und Polierscheiben von 1 mm bis zu 25 cm Durchmesser.

Mitunter setze ich, gerade bei den grafischen Arbeiten, Sandstrahl ein und arbeite dann die gestrahlten Flächen nach (Wie? Betreibsgeheimnis!) *grins* und bereite sie für alle weiteren Arbeitsschritte vor.

Meine Rohlinge schneide ich grob mit dem schlichten Glasschneider, Wasserstrahlschnitt oder auf der CNC vor und dort, wo diese an ihre Grenzen kommen, ist dann die rein manuelle Fertigkeit gefragt, um die gewünschte Form zu erreichen, d.h. Schleifen, Schleifen und nochmal Schleifen .... *schwitz*

Durch meine Werkzeuge bedingt kann ich maximal bis zu einer Größe von ca. A3 arbeiten.
Die oben gezeigte Skulptur ist etwas größer als A4.
Tja, und dann ist da noch das Gewicht ...
Für die gesamte Dauer der Bearbeitung muss ich so ein Teil fast freihändig halten, manchmal bis zu 50 Arbeitsstunden, und wenn so ein Brocken anfänglich 10 Kg wiegt, spare ich mir glatt die Muckibude *zwinker*

So, nun hoffe ich, dass ich Dir und allen anderen einen kleinen Einblick verschafft habe und wenn es von Interesse ist, lasse ich Euch gerne mal an der Entstehung einer Arbeit von Anfang an "dabei" sein.

Euch allen ein wunderschönen Feierabend und ganz liebe Grüsse
vom GlasArt
Genesis, Part I
Wieder einmal vielen Dank für die Komplimente, aber auch für die zahlreichen CMs, die mich erreicht haben.
... deshalb hier auch die Entstehungsgeschichte meiner Arbeiten ....


Die Idee ....

Wie schon oben beschrieben, lasse ich mich oft von verschiedensten Eindrücken inspirieren.
Manchmal ist's ein Foto aus einem Shooting, das ich in Glas umsetze, wie z.B. die hier am Anfang gezeigte Arbeit.
Manchmal sind es Momente einer Bondage-Session, die mir durch den Sinn gehen, wenn ich vorm Zeichenblock sitze.
Oder irgendein Erlebnis, das so nachhaltig war, dass ich's immer noch im Gedächtnis habe.
Oder eine Phantasie, ein Foto, ein Werbeplakat, ein Gespräch, ein Gesicht oder der Anblick mancher Frauen *rotwerd*.
Meistens vergehen in solchen Situationen nur Sekunden und ich sehe meine zukünftige Arbeit dann sofort bis ins Detail und fertig vor mir, muss sie nur noch grob auf Papier fixieren und später ausführen.
Andere Ideen entstehen während der Arbeit an einer Skulptur, mal völlig losgelöst von der aktuellen, mal als Weiterentwicklung.
Hin und wieder werde ich nachts munter, bin sofort hellwach, muss eine Idee, die mir im Schlaf kam und die nicht zwingend einen bestimmten Auslöser brauchte, auf meinen Block "schmieren".

Bei solchen spontanen Einfällen ist es für mich nur wichtig, die Idee zu skizzieren. Ausarbeitung der Details, Festlegung der Arbeitstechnik, äussere Form oder Umrisse, Grösse und der ganze andere Kram. entstehen erst viel später.

Skizze solch einer nächtlichen Aktion:

Japanese Pine Tree - © 2014 by GlasArt

Ausgangspunkt für hier die im ersten Beitrag gezeigte Arbeit war ein Foto.

DragonFly - © 2011 by magier_69

Es folgte eine etwas idealisiertere Zeichenstudie dazu, darin wird die äussere Form der Trägerplatte, deren Abmessungen und Gestaltung festgelegt, sowie einige Detailstudien.

DragonFly - © 2013 by GlasArt

Tja, und dann gehts an die Arbeit..
Zuerst wird der Rohling geschaffen, aber dazu aber mehr im nächsten Beitrag ...

Bis dahin ein lieber Gruss an alle Interessierten und einen entspannten Sonntag Nachmittag

GlasArt
****33 Frau
29.194 Beiträge
aber dazu aber mehr im nächsten Beitrag ...


... wir sind schon ganz gespannt
*****cat Paar
42.147 Beiträge
ich trommele auch schon....
mit den fingerspitzen....auf dem tisch herum.

erzähle uns mehr....*ja*
in der Ruhe ...
liegt die Kraft .......

Von Dir, liebreizendes cat(chen) bin ich's ja nicht anders gewöhnt ... "Lieber Gott, gib mir Geduld, aber bitte SOFORT!!!"

Danke für Eure Ungeduld, *roseschenk* aber ein bisschen dauert es schon noch *snief*
Solange ich noch nicht wieder so richtig "Rich and famous" bin *zwinker* , muss ich ja auch noch die Brötchen irgendwie verdienen und dann bin ich meistens am Abend ziemlich platt und froh, wenn mein Blechkamerad nicht on ist.

Aber bis zum nächsten WE kommt die Fortsetzung *hand2*

Ein ganz lieber Gruss
GlasArt
Genesis, Part II
Nach der Idee folgt die Tat.

Weil ich nicht wie ein Maler, Grafiker oder andere Künstler der darstellenden Gilde einfach ein bereit begonnes Werk übermalen kann, oder ein neues Blatt beginne, muss ich vor Arbeitsbeginn genau wissen, wie der Rohling meiner Arbeiten aussehen soll, wie er die grösste Wirkung hat.

Mein Ziel ist es immer, einen Bezug zwischen innerer und äußerer Form herzustellen, bzw. dass sich die Form der Darstellung anpasst.
Aber auch hier gilt wie bei der späteren Arbeit, dass nichts in Stein gemeißelt (in Glas geschliffen) ist, solange ich nicht zufrieden bin.
So ist schon mancher Rohling in der Scherbentonne gelandet, weil ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden oder mir während der Arbeit etwas besseres eingefallen war.

Der Rohling ...

Gerade Kanten lasse ich generell einen Automaten schleifen.
Nur geschwungene, einfache Kurven schneide ich mir als grobe Form aus Dickglas (8 bis 19 mm), kompliziertere werden in der CNC programmiert und das Ausfräsen erledigt der Blechkollege.

Hier als Beispiel die Skizze mit dem Umriss zur Arbeit "Gefesselte Jeans"

© 2013 by GlasArt

Schneide und breche ich die Form des Rohlings freihändig, lasse ich sie so grob, dass ich die scharfen unregelmäßigen Bruchkanten noch sauber nachbearbeiten kann, ohne dass Macken in den Kanten zurück bleiben.

© 2013 by GlasArt

Anschließend wird die Außenform durch freihändiges Beschleifen auf "Maß" gebracht, wobei ich nicht auf die Genauigkeit in Millimeter achte, sondern nur darauf, dass die Kontur harmonisch verläuft und keine Absätze oder ungewollte Kanten in der fließenden Form vorhanden sind.
Durch die verwendeten Diamant- oder grobkörnigen Schleifscheiben wird die Oberfläche rauh, matt und damit völlig undurchsichtig.

© 2013 by GlasArt

Ich liebe es, Kurven zu betonen. Deshalb versehe ich sie hin und wieder mit kippenden Facetten (gerade Facetten kennt bestimmt jeder von Spiegeln etc.).
Für diese im Beispiel hatte ich zig Versuche gebraucht, bis die Feinmotorik so in meinem Kopf "programmiert" war, dass sie gleichmäßig kippt und absolut plan und nicht in sich gewölbt ist.

© 2013 by GlasArt

Wenn alles passt, kommt der aufwendigste Teil; diese matten Kanten müssen so weiter bearbeitet werden, dass sie zum Schluss wieder hochglänzend sind.
Feinschliff mit einem sehr feinkörnigen Kunst- oder Naturstein und viele, viele Polituren mit verschiedenen Poliermitteln, Holz-, Kork- und Filzscheiben ebnen die kleinsten Rauhheiten und Ungleichmäßigkeiten dann soweit ein, dass eine brilliante und spiegelnde Kante entsteht, die einen höheren Glanz aufweist, als die ebene Fläche des Rohlings.
Durch diese Kanten tritt das Licht ins Glas ein und erst dadurch kommen die plastischen Effekte richtig zur Wirkung und ich kann mit der Lichtbrechung oder Transparenz des Glases spielen.

© 2013 by GlasArt

Für einen so gearbeiteten Rohling stehen zwischen drei und acht Arbeitstunden zu Buche und das erklärt vielleicht, weshalb ich mir vor Arbeitsbeginn Gedanken machen und ihn planen muss.

UND wenn ich dann zufrieden mit meiner Arbeit bin, kommt erst die eigentliche Arbeit, das Hauptmotiv.
... aber das ist wieder ein neues Kapitel *fiesgrins*


Euch allen ein wunderschönes WE
vom GlasArt


PS. Hin und wieder findet auch mal ein gekühlter Glasbrocken den Weg zu mir.
Fällt mir dazu spontan etwas ein, wird er vollplastisch bearbeitet, wenn die Idee auf sich warten lässt, steht er im Regal und ich erfreue mich einfach am Lichtspiel in seinem Inneren und an der "optischen Tiefe" des Glases....

© 2013 by GlasArt

Mal ausser der Reihe ...
zwei spontane Arbeiten aus der angewandten Rubrik ....
Genesis, Part III-A
... und dann endlich die Arbeit, die mir am meisten Spass macht ...

Ich habe mich entschieden, von allen Finals zwei Versionen zu fertigen.

Einmal eine "preiswertere", die ich grafisch durch Schattierung gestalte, die A-Variante.
Zum Anderen eine reliefartige und viel aufwendigere B-Variante, bei der ich tief ins Glas arbeite und deren plastische Wirkung durch die unterschiedlichen Tiefen entsteht.

Das eigentliche Hauptmotiv als A-Variante:

Die komplette Glasfläche wird mit einer dicken Folie beklebt. Auf diese zeichne ich die Umrisse des Hauptmotivs und schneide sie so aus, dass ich einzelne Teile davon separat ablösen kann.
Dadurch erreiche ich, dass ich während des Sandstrahlens schon verschiedene Tiefen aus dem Glas strahlen kann, die sich zwar nur um Zehntel Millimeter voneinender unterscheiden, aber trotzdem bei Lichteinfall einen ersten plastischen Effekt erahnen lassen.
Nach dem Ablösen der restlichen Folie sind die gestrahlten Flächen undurchsichtig sehr rauh und matt.
"DragonFly" Final-A, in Arbeit, © 2014 by GlasArt
"Torso" Final-A, in Arbeit, © 2014 by GlasArt
Es folgt die Nacharbeitung der Konturen, bis sie harmonisch und glatt sind und geringfügige Korrekturen der Proportionen.

Der nächste Arbeitschritt ist mühsam, langwierig und nicht öffentlich *fiesgrins* .
Die rauhe Fläche des Sandgestrahlten muss für die Politur so aufbereitet werden, dass sie gleichmäßig in einem "feineren" Matt vorlieg, weil sonst während der Politur winzige Stellen übrig bleiben, die einen "Orangenhauteffekt" aufweisen.
... und wer will das schon .... *grins*

Bis ich soweit war, dass sich die Oberfläche wieder mit gleichmäßigen Übergängen polieren ließ, landeten einige Rohlinge im Altglas *heul*
Ein erstes einigermaßen passables Exemplar als Studie zeigt das nächste Bild, wobei der obere und untere Rand in Höhe der Hüften immer noch nicht perfekt waren.
"Gefesselte Jeans" exp.Studie - A I, © 2014 by GlasArt
Ist die Oberfläche soweit vorbereitet, beginnt der diffizilste Teil der Arbeit.
Mit Polierscheiben aus Holz, Gummigewebe, Filzscheiben unterschiedlicher Härte und verschieden groben und feinen Poliermitteln setze ich zuerst die inneren Konturen, danach die Schatten und lasse sie fließend in die hellsten Stellen des Motivs übergehen.
Im Endeffekt wirkt das Ganze dann plastisch und wie ein Foto.
Hier als Beispiel eine Skulptur im halbfertigen Zustand:
"Torso" Final-A, in Arbeit, © 2014 by GlasArt
... und viele Stunden später ist dann alles duchpoliert, wird noch mit einer Hochglazpolitur überzogen, die alles noch gleichmäßiger erscheinen lässt, und die Hauparbeit ist getan. *schwitz*
"Gefesselte Jeans" Final-A, © 2014 by GlasArt
Fehlt nur noch der Sockel, auf dem das Ganze steht, doch zuvor noch die Variante-B im nächsten Beitrag.....

Wie immer an dieser Stelle, wünsche ich Euch allen noch einen schönen Restsonntag und einen guten Start in die neue Woche

GlasArt
****33 Frau
29.194 Beiträge
****Art:
und einen guten Start in die neue Woche


.. dito *g*
*****cat Paar
42.147 Beiträge
ich bin ja neu-gierig
und würde zu gern sehen, "wie" du arbeitest....also werkzeug..schleifen...*liebguck*
****oa Frau
20 Beiträge
oh ja, ich auch...beobachten, wie Du immer wieder die Konturen entlang fährst...mit Liebe zum Detail & Freude am Tun....
und zwischendurch versinken im Lichtspiel des grünen Glasblocks *zwinker*

hab Dank für die lebendige Beschreibung Deiner Kunst!
Ein kleiner (Ein)Blick ...
in meine ... heilige Halle wäre völlig überzogen, es ist eher ein heiliges Kämmerchen breitgrins

Das Herz meines Ateliers: Werkzeug und der ganze Kram zum Schleifen und Gravieren
Werkzeug und Arbeitsplatz
Beachtet bitte diese hochmoderne und total durchgestylte Ausstattung *haumichwech*

Der "Ruheraum": zum Aufstützen, Abhängen, manchmal Stehtresen und gelegentlich auch zum Arbeiten *grins*
Zeichen- und Arbeitstisch, manchmal einfach auch nur 'ne Müllhalde


Solltet Ihr je nach LE kommen, seid Ihr natürlich alle ganz *herz* - lich willkommen, könnt Ihr alles in real besichtigen und mir live über die Schulter schauen.
Kaffee und Wasser gibt's (fast) immer und meine Öffnungzeiten sind immer, wenn ich anwesend bin *fiesgrins* oder nach Teleabsprache.

Und hier noch ein bisschen Werbung für DEN momentan weltweit angesagtesten Kunsthotspot (lt. British Guardian), noch vor NY, San Franzisco, Tokyo, Hamburg oder Berlin *stolzbin*
http://www.spinnerei.de/
Die "Spinne" ist absolut sehenswert und sollte auf keiner Sightseeingtour fehlen.

GLG
GlasArt
Genesis, Part III-B
... und weil ich mal Bildhauerei studiert habe, liegt mir die plastische Arbeit natürlich ganz besonders am *herz*

Deshalb neben der grafischen Variante A noch die, bei der ich sehr tief ins Glas arbeite und das Motiv wirklich wirkt, als sei es IM Glas. Leider ist der Arbeitsaufwand das 2,5- bis 3-fache der grafischen Variante, was das Ganze immens verteuert.

Das eigentliche Hauptmotiv als B-Variante:

Am Anfagt steht eine Zeichnung der Außenkonturen mit einem wasserfesten Stift auf den fertigen Rohling.
Wasserfest deshalb, weil während der gesamten Arbeit ständig Wasser über meine Schleifscheiben laufen muss; einmal, um den Glasstaub zu binden, zum anderen um das Glas beim Schleifen zu kühlen. Der Nachteil ist, dass ich durch's Wasser nie genau sehe, WO ich gerade schleife, aber Erfahrung und Gefühl ersetzen dann die Augen.

Zuerst "reiße" ich mit sehr grobkörnigen, großen Scheiben vor, bis ich die gewünschte Tiefe im Glas erreicht habe, die dann die tiefste Stelle sein wird. Von da aus modelliere ich die gesamte plastische Form grob vor.
Mit kleineren und feineren Steinen arbeite ich die Detail aus um sie anschließend mit noch feinern Schleifmitteln zu glätten, bis keine unerwünschten Unebenheiten mehr sicht- und fühlbar sind.

Im folgenden Beispiel sind die gerade beschriebenen Arbeitsschritte noch sichtbar.
"Gefesselte Jeans", Final-B, in Arbeit © 2014 by GlasArt

Als Abschluss wird das Ganz noch einmal von Hand mit unterschiedlichen Schmirgelpasten nachgeglättet, um entweder eine seidig schimmernde Oberfläche oder eine grobere Struktur zu erreichen.

Bei dieser Art der Gravur oder des Schliffs entscheiden wenige Zehntel Millimeter über die plastische Wirkung.
Bei Dickglas (dicker als 8 mm) ist das Motiv mitunter bis zu 10 mm tief aus dem Glas heraus gearbeitet, bei Dünnglas (bis 6 mm) bleibt oft an der dünnsten Stelle nur eine Restwandstärke des Glases von 1 mm stehen, z.B am Beckenknochen der Hüfte oder am unteren Rand der Brust
"Torso liegend", Final B, Detail © 2013 by GlasArt

Möchte ich innerhalb des Hauptmotivs unterschiedliche Oberflächen darstellen (z.B. Haut und Stoff), verwende ich sehr feine Schleifscheiben und poliere diese Struktur entweder nur leicht an, wie am Beispiel meines Profilbildes ...
"Gläsernes Dekoltee", Final-B © 2013 by GlasArt

oder als weiteres Beispiel die Seile auf nackter Haut, die ich durchpoliere ...
"DragonFly", Exp.Studie, Detail © 2013 by GlasArt

... und dann ist irgendwann einmal alles so, wie ich's mir vorgestellt habe und es fehlt nur noch etwas, das der Skulptur den nötigen Halt gibt....

Aber das ist das Thema des letzten Teils ...

Bis dahin wünsche ich allen eine gute Zeit und einen ruhigen Wochenausklang

GlasArt
****33 Frau
29.194 Beiträge
"Gläsernes Dekoltee", Final-B © 2013 by GlasArt


einfach nur..... wooow *oh*
*****cat Paar
42.147 Beiträge
schön...
dass so nachverfolgen zu können...und freue mich auf weitere arbeiten...*blume*
Lob
Hallo da hast ja eine tolle Richtung eingeschlagen hoffentlich kannst noch viele Kunstobjekte erstellen.
Ich bin seit 35 jahren Glasbläser und hab schon viel gesehen echt toll.

Schau dir mal die Glasradierungen von Max Kannegißer sen. an

Gruß Mannooh
@ Mannooh
... lächel ...

Hallo Kollege,

ich kenne die Arbeiten von Max und ich denke, ich kenne ihn auch persönlich.
Er steht schon auf meiner Besucherliste, wenn ich das nächste mal im "Wald" bin.

Es wundert mich, dass WIR uns nicht kennen!
Ich hatte mein Atelier früher in der nähe von Wangen und eigentlich ist die Glaswelt winzig.

Danke für dei Lob *freu* und viele Grüsse ins Allgäu

GlasArt
Und noch etwas ...
in eigener Sache.....

Die beiden "Prototypen" Kunstobjekte aus Glas haben inzwischen Zuwachs erhalten, aber ich kann mich nicht entscheiden, WELCHE sechs Motive in eine kleine limitierte Serie einfließen werden.
Deshalb hab ich hier eine Umfrage gestartet und Ihr seid alle ganz *herz* -lich eingeladen, daran teilzunehmen.

Angewandte Kunst auf Glas - Umfrage

Über viele Votings würde ich mich riesig freuen und Ihr dürft auch gerne Eure Freunde oder Bekannten zur Teilnahme einladen *zwinker*

Allen ein schönes WE und liebe Grüsse

GlasArt
Lob
Hattest dein Atelier mal in Schmitzfelden? Da gastierten schon manche Glaskünstler. Mit Stefan bin ich gut bekannt.
Bin dort schon seit 20 jahren immer wieder mal zum Glashüttenfest

Gruß Mannooh
@ Mannooh
Nö, ich war in Wolfegg ansässig.
Ich glaube, Schmitzfelden wurde erst nach meinem Weggang aus dem Allgäu wieder zu neuem Leben erweckt. *gruebel*

Ein lieber Gruss

GlasArt
Auf die Schnelle ...
*zumthema*

... hab ich doch tatsächlich jemaden gefunden, der "mich" fotografiert *grins*
Bei der Arbeit © 2014 by GlasArt
*****cat Paar
42.147 Beiträge
juchhuhhh....
*freu2*

danke...an wen auch immer...und an dich *freu*

das sind die bilder, die geschichten erzählen....
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